News Studie: Klarnamen helfen nicht gegen Hasskommentare im Netz

Andy

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Als einer der Gründe für eskalierenden Diskussionen und Aggressionen in sozialen Medien wird gerne die Anonymität der Nutzer genannt: Wer nicht mit seiner wahren Identität auftritt, kennt keine Grenzen. Dass sich dieser Vorwurf im Alltag nicht nachweisen lässt, zeigt nun aber eine Studie der Universität Zürich.

Zur News: Studie: Klarnamen helfen nicht gegen Hasskommentare im Netz
 
Ich würde den Klarnamenzwang nicht befürworten.
Aber der Klarname sollte beim entsprechenden Anbieter hinterlegt werden.

So dass Strafverfolgungsbehörden einsehen können, dass MichaW eben Heinz Müller ist.

Aber... "verwendeten die Forscher eine Liste mit rund 1.400 Schimpfwörtern und entsprechenden Synonymen"
Inklusive aller Rechtschreibfehler?
Was man manchmal so liest, kann man kaum als Deutsch bezeichnen.
Ob das wirklich verwertbar ist?
 
MichaW schrieb:
So dass Strafverfolgungsbehörden einsehen können, dass MichaW eben Heinz Müller ist.

Das wäre effektiv eine Erweiterung der Vorratsdatenspeicherung. Damit ordnet man die Wichtigkeit den kleinen Prozentsatz an harten Pöblern, die wirklich rechtlich belangt werden könnten - für vergleichsweise minderschwere Straftaten - dem Datenschutz aller Nutzer über. Absolut nicht sinnvoll. Sicherheit auf Kosten von Freiheit zu erkaufen sollte nie diskutabel sein.

Vor allem würde damit jeder, der Diensteanbieter ist, plötzlich für die banalsten Sachen im Web alle Klarnamen seiner Nutzer kennen. Gläserner Bürger 3.0...die meisten davon sind selbst nicht vertrauenswürdig.
 
Sinnlose Aktionen nur weil einige ihre Meinungen schreiben heißt es Hasskommentare wie lächerlich :D
Und das Facebook sich hier so aufspielt und grade bei dieser Plattform sich recht wenig tut ist doch nur scheinheiliges getue:rolleyes:
Aber egal wo man noch seine Meinung frei äussert wirds einem Verboten auch hier CB ist mit von der Partie, kanns verstehen wenn drunter leute sind die es zu extrem machen.
 
Ich denke für eine strafrechtliche Verfolgung reicht die IP-Adresse. Ich selbst habe auch mehrere Facebookaccounts um verschiedene Personengruppen voneinander zu trennen, im Gegensatz zu G+ ist das bei Fb leider nur sehr begrenzt möglich, wie ich finde.

Wie sehr sich diese Studie jetzt aber auf die allgemeine Realität übertragen lässt, ist auch fraglich. Bei Petitionen hat man nunmal aus Gewohnheit ein ungleich höheres "Drängen" nach Klarnamen, auch wenn man dann mit eventuell ausfallender Wortwahl kommentiert.

Schaut man sich auf Facebook, Twitter und YouTube um, rennen sowieso sehr viele Leute ohne (vollständigen) Klarnamen rum, erst recht seit die "öffentliche Strafverfolgung bei Facebookkommentaren" eröffnet wurde, sind hier wesentlich mehr Leute mit Namensabwandlungen und Phantasienamen unterwegs und verkünden die einzige richtige Meinung mit donnernden Worten.
 
Studie: Hasskommentare haben gar nichts mit Hass zu tun :eek:

Es ist lächerlich, was heutzutage alles als "Hassrede" oder "Hetze" bezeichnet wird.
Beide Wörter sind mittlerweile nichts weiter als linke Kampfbegriffe, um Kritiker mundtot zu machen.
 
Die Studie passt nicht zu der bereits gebildeten Meinung, was seitens der Politik noch zu reglementieren wäre. Demnach wird die Studie im Zweifelsfall ignoriert. ;)
 
Klarnamen alleine werden sogenannte Hasspostings nicht verhindern, solange solche Postings keine Konsequenzen nach sich ziehen und kein Bewußtsein vorhanden ist, dass diese Art der Diskussionsführung nicht akzeptabel ist.

Allerdings stehe ich dem Klarnamenzwang auch skeptisch gegenüber, ebenso einer Verknüpfung von Accounts mit Klarnamen. In vielen Situationen ist es notwendig, dass Menschen anonym bleiben können, gerade in Ländern, in denen Minderheiten unterdrückt werden.

@Mr.Church
Eine einzelne Studie, oder auch einige wenige Studien werden und sollte eine maßgebende Entscheidung auch nicht beeinflussen. Studien sind schön und gut, geben aber erst in großer Zahl ein umfassendes und belastbares Bild wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich poste auf Facebook absolut 0, weil es eben mit meinem Klarnamen verbunden ist (bin Lehrer). Da könnte ich richtige Probleme kriegen wenn ich mal etwas äußere, was eben aktuell nicht gesagt werden darf. In Foren kann ich meine Meinung offen vertreten. Würde es eine Klarnamenpflicht geben, dann könnte ich ja gar nicht mehr im Internet diskutieren.
 
Tja, vielleicht ist das ja die wirkliche Meinung der meisten. Da kann IM Victoria nichts dran ändern.
 
Damit das mal gesagt wird: Ich hasse Euch alle, überhaupt hasse ich alles und jeden!
Warum weiß ich auch nicht so genau...
Ich hoffe, das macht Euch jetzt traurig und bestürzt. :rolleyes:

Bin ich der Einzige, welcher der Gülle, die jeder Honk im Netz abliefern kann, gelassen gegenübersteht? Diese Verklagen-Mentalität ist immer wieder lustig, und wie ernst das manche nehmen. In jedem steckt ein kleiner Moralapostel, Denunziant und Hilfspolizist.
Vater Überwachungsstaat freut sich darüber, weil er dick und fett wird. Weiter so! So gräbt man sich die Freiheit des Wortes selbst ab.

Da könnte ich richtige Probleme kriegen wenn ich mal etwas äußere, was eben aktuell nicht gesagt werden darf
Manche können einem echt leid tun. Wo sind wir denn? Angst vor der Meinungsstasi?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzige was gegen Hasskommentare hilft, wäre ein Aufpasser mit Baseballschläger neben jedem internetfähigen Gerät.

Denn die Angst vor Gewalt ist doch meist der entscheidende Faktor der Diskussionen im realen Leben auf einem gewissen Level hält.

der_Schmutzige schrieb:
Bin ich der Einzige, welcher der Gülle, die jeder Honk im Netz abliefern kann, gelassen gegenübersteht?

Nö, ich finde es auch sehr amüsant und traurig zugleich.
 
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@G!N: Wie gut, dass du uns adäquat über die Qualität der Studie aufgeklärt hast.

@der_Schmutzige: Man mag es selbst für abwegig halten, aber erstaunlich viele Menschen - wenn ich mir Studien unserer Soziologen anschaue, würde ich sogar meinen, die Massse - macht sein Selbstwertgefühl zu einem enorm großen Teil ausschließlich über die Meinungen anderer fest. In der heutigen Zeit, besonders bei Menschen, die nicht gerade in hohe IQ-Regionen vorstoßen, verzahnt sich dieses inhärent mit sozialen Medien. Und schon skaliert plötzlich das Selbstbildnis mit dem Feedback in eben jenen Medien.
 
Klarnamen ? Vielleicht mal drüber nachgedacht, das ein Klarname trotzdem anonym sein kann ? Wenn ich nämlich keine Lust habe, meinen Namen preis zu geben, trage ich halt einfach Jochen Schmitz ein. So heiße ich zwar nicht, aber ich habe auch noch keine Webseite mit Klarnamenzwang gesehen, die die dentität prüft. :evillol:
 
bin schon der meinung das ein klarname hillft bei facebook pass ich schon so halbwegs auf was ich schreibe und bei shortnews hab ich hausverbot inklusive ip bann...^^
 
Die Studie lügt. Den Leuten ist es prinzipiell wurscht, unter welchem Namen sie unterwegs sind, platzt einem der Kragen, dann isses halt so. Das Problem in der Vergangenheit war Facebook, weil die einfach mit irgendwelchen Ausreden sich weigerte, IPs oder sonstiges rauszurücken.

Ich hatte es einmal drauf angelegt, als jemand in einer Facebookgruppe vor über 2 Jahren, dauernd Bilder von der Hakenkreuzflagge und dem Sieg Heil Spruch gepostet hatte. Die Gruppe war eine der vielen Addbörsen, hatte also noch nichmal was mit dem Thema Adi und Co zu tun.

Ich also nen Screenshot + Direktlink zum Beitrag gespeichert und noch den Link zu seinem Profil und online bei der Polizei Hessen eine Anzeige angestoßen. ACHT Monate später -ich hatte die Sache schon vergessen- schreibt mich die StA Darmstadt mit dem Ergebnis an und ich fasse es mal zusammen:

Blabla ...verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen... Ermittlungen sind ergebnislos verlaufen. Eine sofortige Überprüfung der Links ergab, das der Gruppenbeitrag nicht mehr existierte (ok da war der Admin schneller!). Jetzt kommt das wichtige.

Eine Prüfung des Facebooknamens mit dem Einwohnermeldeamt ergab tatsächlich jemand mit genau dem Namen in Hessen, aber weil das Facebook-Profilbild nicht mit dem realen übereinstimmte, wurde der Junge als Verdächtiger ausgeschlossen. Weiterhin war es Facebook laut dem Brief trotz eines gerichtlich erwirkten Beschlusses zur Herausgabe der Bestandsdaten des Profileigentümers nicht möglich, diesem nachzukommen.

So war das im Frühjahr 2014.

Heißt, solange die Plattformbetreiber nicht wollen oder können, macht ein Staatsanwalt auch bei solchen Sachen einfach mal nix.

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Ich persönlich bin auch gegen eine große VDS, aber gegen eine 1-2 wöchige Speicherung von IPs habe ich nix. In größeren Sachen als nur die üblichen Beleidigungen könnte das helfen. Einfach IP + Facebookname oder Forenname für nen angemessenen, aber kurzen Zeitraum speichern, danach automatisiert löschen. Wenn das die ISPs dann auch so machen ist jedem geholfen.

Außerdem gilt ja zu guter letzt die Unschuldsvermutung, außer die Beweislage ist wirklich eindeutig.
 
Die Frage ist ja ob ich im großen und ganzen weniger anonym bin wenn wenn da mein Name steht.

Bei Facebook dürften diejenigen, die mich kennen mich auch mit Pseudonym erkennen (zumindest wenn ich da registriert wäre ;)).

Und wenn ich in nem Forum wie z.B. hier (wo meine Kontakte/Gesprächspartner nicht mit meinen Real-Life Kontakten übereinstimmen) mit meinem richtigen Namen was posten würde, wär ich im Grunde doch auch irgendwie anonym, was will Oskar H. aus Berlin damit anfangen wenn er sieht, dass Klaus W aus München alle Türken hasst.
Das ist dann für den Oskar nicht weniger anonym als wenn da "h4ter1995" statt "Klaus W." steht.
Überprüfen ob der Name stimmt kann man mit vertretbarem Aufwand eh nicht.
Von daher ist die Klarnamenpflicht absolut sinnfrei.

Gruß
Alfred H. (Name von der Redaktion geändert)
 
Gelbsucht schrieb:
Heißt, solange die Plattformbetreiber nicht wollen oder können, macht ein Staatsanwalt auch bei solchen Sachen einfach mal nix.

Solange man vom Gesetzgeber verpflichtend z.B. keine Post-Ident braucht, um sich bei SNs zu registrieren, wird sich daran auch nichts ändern. Kostet halt Geld, evtl. auch manch einen Scheinnutzer, und das sparen sich die Milliardenkonzerne derzeit lieber.

Mich verwundert das Studienergebnis nicht. Wenn ich Extremist bin und offiziell auftrete, dann setzt der Gruppeneffekt ein (wer ist der tollste, radikalste, furchtloseste unter den eigenen Kumpels etc.). Bin ich mit falscher ID unterwegs, benutze den Namen z.B. eines anderen nur zum Schein, nehme ich natürlich auch kein Blatt vor den Mund.
 
PsychoPC schrieb:
Sinnlose Aktionen nur weil einige ihre Meinungen schreiben heißt es Hasskommentare wie lächerlich :D
Sieht unser Grundgesetz anders ;-) Vergleiche dazu Artikel 5 Abs. 2 Grundgesetz.
Aber du glaubst - so vermute ich - auch dass die Traditionelle Presse nur lügt und alternative Pressestellen nie lügen, oder? ;-)


UltraWurst schrieb:
Beide Wörter sind mittlerweile nichts weiter als linke Kampfbegriffe, um Kritiker mundtot zu machen.
Das ist nichts als Rechtes Kampfgeschwafel, um Kritiker mundtot zu machen ;-)
Links, rechts, oben, unten, vorne und hinten ist sch*** egal. Hetze gibts von allen Seiten, Hass ebenso. Für die Einschätzung, was rechtlich relevant ist und was nicht haben wie die Judikative, die in kaum einem Land so unabhängig funktioniert wie hierzulande.
Das kann man jetzt so und so sehen, Anhänger der linken Gesellschaftshälfte finden dass die rechten zu wenig belangt werden und umgekehrt ist es genauso. Beschäftigt man sich genauer und differenzierter damit wird man feststellen, dass juristische Fehlgriffe kaum irgendwo so selten passieren wie hierzulande.


Im Allgemeinen sollte man sich mal anschauen was für Kommentare in der Regel so verurteilt werden. Ein "Unsere Asylpolitik ist Mist, die sollte man alle nicht rein lassen" ist kein Hasskommentar. Ein "Dieses Pack würde ich vergasen" oder "alle gleich abknallen an der Grenze" ist ein Hasskommentar.
Oder gibt es hier jemand der etwas anderes behauptet?
 
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