Moon_Knight schrieb:
Was willst du ihm denn nun genau mit deinem Beitrag mitgeben?
-> Das bestimmte Beobachtungen nicht umsonst existieren, genauso wenig wie bestimmte Stereotype nicht durch Arbitrarität zustande kommen.
Es bringt dementsprechend wenig, einem bestimmten Individuum explizite Ratschläge zu geben á la "TU Darmstadt beste", da es eben, wie du ja selbst schon sagtest, von den persönlichen Arbeitseinstellungen und vor allem den persönlichen Vorstellungen, Präferenzen und späteren gewünschten Berufsbildern abhängt.
Nach seinen Vorstellungen zu fragen und ihm grobe Orientierungshilfen zu geben ist also schon eher zielführend. Imho.
Moon_Knight schrieb:
"Ja, ich pauschalisiere, aber nein, es ist auch alles anders."?
Ich finde es erstaunlich, wie ein angeblicher Akademiker derart selektiv einen Text lesen kann und dabei wiederholt nicht nur die Substanz ignoriert, sondern auch noch logische Fehlschlüsse zieht.
Ich habe mehrmals erwähnt, dass ich das Zustandekommen der Stereotypen grob umschreibe. Schubladen-Denkmuster sind nämlich
nichts Schädliches, denn kein Mensch kann kontinuierlich denken. Alle unsere Sinne sind bestimmten Diskretisierungen unterworfen. Ebenso wenig wie ein Mensch in der Lage ist, verschiedene Nuancen von Rottönen direkt zu erfassen (abstrakt werden diese Sinneseindrücke durch den Hippocampus alle erstmal in der Kategorie "Rot" erfasst und interpretiert), ist ein Mensch in der Lage alle Unterschiede selbst von nur zwei Universitäten herauszuarbeiten und in all ihrer Komplexität zu erfassen, geschweige denn dies zu erweitern auf alle Universitäten in Deutschland plus der Fachhochschulen. Man ist bei Entscheidungsfindungen immer gezwungen, zu pauschalisieren - ab einem gewissen Kenntnisstand.
Schädlich werden solche Stereotype erst, wenn man
nur noch in Schubladenmustern denkt und
ignoriert, dass die Welt aus komplexen Individuen, Zusammenhängen und kontinuierlichen Systemen besteht.
Das habe ich aber auch nicht getan, ich wollte lediglich eine grobe Diskretisierung vornehmen, da Derartiges eine enorme Hilfe ist, um überhaupt mal rudimentär abzuschätzen und voneinander abzugrenzen, womit die eigenen Interessen und Vorstellungen harmonieren.
Aus einer Pauschalisierung dann schlussfolgern zu wollen, dass ich mir selbst widerspreche, ist absoluter
Quark. Vor allem weil ich selber schon mehrfach erwähnte, dass ich lediglich davon sprach, die
Wahrscheinlichkeit und die
Intensität zum Beispiel einer Fokussierung auf
Forschung bzw.
spezielle Forschungsgebiete ist
im Durchschnitt bei FHs deutlich weniger stark ausgeprägt als bei Universitäten. Das ist korrekt, ein Faktum und statistisch vielfach belegbar.
Es wäre logisch hochgradig falsch, daraus jetzt aber interpretieren zu wollen, dass es überhaupt keine forschungsaktiven FHs gäbe.
Vielleicht liegt dir ein anderes Beispiel eher:
Wenn ich aussage, dass auf einer Weide 70% der Kühe komplett schwarz sind und gerade diese Kühe im Durchschnitt deutlich häufiger an die Wassertränke gehe / mehr trinken, dann ist im Mittel damit zu rechnen, dass Wasserverkäufer eher an schwarzen Kühen interessiert sind. Falsch und vollkommen inkorrekt wäre aber zu behaupten, es würde keine Ausnahmen geben. Es kann natürlich sogar eine spezielle weiße Kuh geben, die deutlich über dem Wasserdurchschnittsverbrauch der schwarzen Kühe liegt und deshalb auch sehr interessant für Wasserverkäufer ist. So denn es denn in dieser fiktiven Welt Wasserverkäufer und mündige Kühe gäbe ^^
Ersetze die komplett schwarzen Kühe durch Unis, die nicht-komplett schwarzen durch FHs und die Wasserverkäufer abstrakt mit der Forschungsausrichtung sowie an dieser Ausrichtung interiessierte Wissenschaftler und du erkennst vielleicht, was in meinen Posts vorher stand
Moon_Knight schrieb:
Wenn er sich auf etwas bestimmtes ausrichten möchte, muss er sich die Schwerpunkte der einzelnen Lehranstalten ansehen.
True.
Anschauen, vergleichen, abgrenzen und filtern, was eine möglichst große Deckungsgleichheit zu den eigenen Vorstellungen ergibt.
Gerade deshalb ist es doch wichtig, auch mal in Kategorien zu denken - denn mit Diskretisierungen macht man ja genau das: Einteilungen vornehmen und das möglichst auf rationaler Basis.
Moon_Knight schrieb:
Ich schwärme ja nicht ohne Grund für die TU-D, ich bin da selbst durchgegangen.
Das war mir schon nach den ersten Sätzen klar
...aber ist dir auch klar, was eine
Rationalitätenfalle ist? (extra verlinkt, was ein Luxus^^)
Moon_Knight schrieb:
Ohne die Schwerpunkte und die Module zu kennen, wird er keine Entscheidung treffen können und wenn er sich vorab auf eine Form der Universität versteift, weil ihm wer eine Schublade hingehalten hat, die einfach mal gar nicht viel aussagt, dann hilft ihm das wohl nichts.
Au contraire, Schubladen sagen sehr viel aus. Wie ich weiter oben schon statuierte: die kommen nicht vom Himmel gefallen, sondern sind abgeleitet aus den den Beobachtungen in der Realität. Hast du schon mal eine lilafarbene Kuh gesehen? Und direkt hast du das mit der Milka-Werbung assoziiert und intern die Stereotype aufgegriffen (i) lila Kühe gibt es nur in der Milka Werbung und (ii) Kühe sind schwarz/weiß gefleckt.
Das Gehirn bezweckt damit schon enorm viel Nützliches
Recht hast du allerdings natürlich damit, dass man nicht vorab eine
vorschnelle Entscheidung ausschließlich aufgrund von Stereotypen treffen sollte. Da stimme ich
absolut und
ohne Ausnahme zu. Davon habe ich aber auch nicht gesprochen.
Das wäre dann nämlich genau der Fall, den ich weiter oben beschrieben habe: gefährlich wird es, wenn man stets
nur noch in Schubladen denkt, diesen Diskretisierungen
alles unterordnet. Man muss immer die Ausnahmen berücksichtigen und im Hinterkopf behalten, dass die Welt aus Kontinuität besteht, also aus viel mehr als nur Schubladen. Du erinnerst dich?
Moon_Knight schrieb:
Wenn ich FH und Uni/TU einteilen müsste, dann würde ich das eher nach der Form des Lernens.
Das ist zwar ebenfalls zutreffend, aber ich glaube kaum, dass dies der erste Gedanke eines Studenten, eines Personalers, eines Professors, ..., ist, wenn die Unterschiede zwischen FH <-> TU <-> Uni erörtert werden sollen.
Dieser Aspekt ist ja auch ausschließlich für die Kategorisierung
unselbstständig <----> selbstständig wichtig.
Viel maßgeblicher für den Studenten (Spaß, Vorstellungen, Wünsche), den Professor (Zusammenarbeit) sowie den Personaler (potenzielle Arbeitskraft) sind doch die
Inhalte des Studiums.
Moon_Knight schrieb:
Eine FH ist mehr auf das schulische Lernen ausgerichtet. Man wird mehr an die Hand genommen. Es gibt oft recht strenge Anwesenheitspflicht.
An einer Uni/TU bist du dem Lehrkörper erst mal egal. Du hast alle Freiheiten. Wenn du möchtest, erscheinst du überhaupt nur zu den Klausuren (was ich nicht empfehlen würde; bestimmte Veranstaltungen wie Seminare müssen natürlich besucht werden).
Die viele Freiheit hat aber auch den Nachteil, dass man schnell dazu verführt wird, Stoff schleifen zu lassen, länger zu schlafen und somit generell zu scheitern.
Da muss jeder selbst wissen, wie er/sie gestrickt ist. Benötigt man den Zwang oder ist man eher selbstständig veranlagt.
True.