Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

Wie steht ihr zum Bauprojekt "Stuttgart 21"?

  • Ich bin für "Stuttgart 21".

    Stimmen: 327 48,2%
  • Mir ist es egal, ob gebaut wird.

    Stimmen: 119 17,6%
  • Ich bin gegen "Stuttgart 21".

    Stimmen: 232 34,2%

  • Umfrageteilnehmer
    678
Zuletzt bearbeitet:
Die Stuttgarter Nachrichten haben kürzlich auch darüber geschrieben. Da war sogar die Rede von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der Stadt im nächsten Jahr. Grund dafür sind die leeren Kassen und die drohende Neuverschuldung. Nennt mich schwer von Begriff, aber für mich passt das nicht mit einem Milliardenprojekt zusammen. Naja, wenigstens haben wir in 10 bis X Jahren dann einen Durchgangsbahnhof, damit die Leute im heruntergekommenen Stuttgart nicht so lange verweilen müssen. Und wir kommen schneller von hier weg - auch wenn's nur ein paar Minuten Ersparnis sind. ;)
 
manche werden sich gegen den Schädel schlagen. Vielleicht nicht heute aber irgendwann. War noch nie anders: Erkenntnis kommt am Schluss oder wenn man es Böse meint "am Ende".
 
Das Einzig schöne daran ist, es steht nicht fest für wen welche Erkenntnis am Schluss denn wartet.
 
naja, wenn du den Haushalt von Stuttgart kennst (dem Land ergeht es kaum anders) dann dürfte es kein Problem sein. Wenn du CDU Parteianhänger bist ist es mit der Erkenntnis zugegebener Maßen etwas anders. Wenn du Kommunalpolitiker bist dann weißt du mit Sicherheit wo der Zug hin geht: leere Kassen. Man kann sich Dinge aber schön reden. Der Spaß sollte keinem genommen werden. Wenn du allerdings einen Job bei der Stadt hast:

"... wie erwartet, an den seit Monaten diskutierten größten Investitionsvorhaben: der Sanierung der maroden Schulhäuser, dem Ausbau der Kindertagesstätten, dem Umbau von Grund- in Ganztagesschulen, aber auch an der städtischen Personalpolitik..."

würde ich mich schon mal umschauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin sicher mit dem Wissen um die Weltwirtschaftkrise und klammer Kassen wären einige Entscheidungen vor 15 Jahren ganz anders ausgefallen. ;)
 
Wie wäre es denn mit folgender Betrachtungsweise: gerade weil die Haushaltslage in Zukunft düster aussieht, könnte S21 ein Segen sein. Denn mit dieser Infrastrukturmaßnahme wäre es erstens für Firmen attraktiver, in Stuttgart zu investieren, es gibt mehr Wohnungen für mehr Bürger und der Tourismus könnte dadurch gewinnen. Alles Dinge, die letztendlich für mehr Steuereinnahmen sorgen - falls es funktioniert.
 
Deliberation schrieb:
... Denn mit dieser Infrastrukturmaßnahme wäre es erstens für Firmen attraktiver, in Stuttgart zu investieren, es gibt mehr Wohnungen für mehr Bürger und der Tourismus könnte dadurch gewinnen...

die Betrachtungsweise gibt es mit Sicherheit in den Prospekten zu S21. In deiner Aufzählung fehlt lediglich: Projekt von internationalem Interesse. Europäische Magistrale. Baden Würrtemberg wird endlich an das Bahnnetz Deutschlands angeschlossen usw.. Glauben tu ich davon allerdings nichts. Allein Wohnungen für Privatleute (solang nicht Einkommensmillionäre) werden, wegen der hohen Preise (Kauf oder Miete), kaum erschwinglich sein. Und Tourismus: 90% der Leute die im HBF ankammen sind dort auch Ausgestiegen. Nur 10% fahren weiter. Ob es bei S21 100% sein werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, vor allem den Teil mit den Mieten und Kaufpreisen kann ich gut nachvollziehen. Ich bin auch schon gespannt, was eine Wohnung im neuen Stuttgarter Quartier kostet. Ich befürchte, es geht wie von Dir befürchtet in die Richtung der Budgets von Einkommensmillionären. Ob die ihr Geld mit Immobilien- und Grundstücksspekulationen gemacht haben? Dann würde es ja wie die Faust aufs Auge passen... :D
 
Deliberation schrieb:
... Ob die ihr Geld mit Immobilien- und Grundstücksspekulationen gemacht haben? Dann würde es ja wie die Faust aufs Auge passen... :D

einige davon mit Sicherheit. Sollte mich nicht wundern wenn Teufel, Oettinger und Mappus dort etwas zu Sonderkonditionen bekommen.

Noxiel schrieb:
Ich bin sicher mit dem Wissen um die Weltwirtschaftkrise (...) wären einige Entscheidungen vor 15 Jahren ganz anders ausgefallen. ;)

die europäische Währungsunion z.B. wäre trotz dem durch geprügelt worden. Mit Rationalität oder gar Logik haben politische Entscheidungen meist nichts zu tun. Dahinter steckt oft nur starker Lobbyismus (allerdings nur von den "Starken" in unserer Gesellschaft). Ob das jetzt die Possitivliste bei Medikamenten ist die in Deutschland nicht durchzusetzen ist oder das Aushebeln der Steuerparadiese in Europa...
 
Zuletzt bearbeitet:
nicoc schrieb:
Allein Wohnungen für Privatleute (solang nicht Einkommensmillionäre) werden, wegen der hohen Preise (Kauf oder Miete), kaum erschwinglich sein.

Dieser Punkt wurde auch bei den Schlichtungsgesprächen angesprochen. Geißler bestand darauf auch jungen Familien den Erwerb der Neubauwohnungen (finanziell) zu ermöglichen, so dass ein gemischter Statdteil entstehen soll. Inwieweit das verbindlich festgeschrieben wurde kann ich allerdings nicht sagen.

nicoc schrieb:
Und Tourismus: 90% der Leute die im HBF ankammen sind dort auch Ausgestiegen. Nur 10% fahren weiter. Ob es bei S21 100% sein werden?

Ein Argument der Befürworter war ja auch, dass die Massen von Menschen, welche von Paris in Richtung Bratislava reisen wollen unbedingt über BaWü fahren und nicht über Frankfurt Würzburg, damit BaWü nicht abgehängt wird. Nur was hat der hiesige Bürger davon?:freak:
 
abgehängt kann BaWü ja sowieso nicht sein oder wie könnte es sonst eines der reichsten Bundesländer sein? Und die 2 Reisenden pro Jahr die den Zug nach Bratislava nehmen... Bin wirklich gespannt auf die
1 Millionen Übernachtungen mehr pro Jahr nach Fertigstellung von S21. Vorher war es ja praktisch nicht möglich nach Stuttgart zu kommen :evillol:.
 
nicoc schrieb:
Wenn die Strecke mit einer "Durchfahrt" in andere Ländern erfolg hat, kann es durchaus sein, dass auch die Übernachtung von Reisenden zunimmt. ;)

Aber auf Hochrechnungen sollte man nicht all zu sehr vertrauen. Sie betrachten immer nur eine Kausalkette von "Wenn dass eintrifft".

Ob jetzt Pendler/Reisende nun über Paris -> Frankfurt -> Würzburg -> Bratislava fahren oder Paris -> Stuttgart -> Bratislava, ist doch eher hypothetischer Natur. Wenn ich von Berlin nach Wien fahren muss, dann kommt auch je nach Abfahrtszeit hier die Stecke Berlin -> Frankfurt (Umstieg) -> Nürnberg -> München -> Wien oder auch Berlin -> Leipzig -> Nürnberg (Umsteig) -> München -> Wien in Betracht. Je nach dem, wann ich hier abfahren will. Dass ich dann manchmal ne Stunde länger sitze, ist egal.

Ist auch immer eine Frage, wie belegt die Stecken sind.

Am Ende bleibt doch nur zu sagen: Ob S21 jetzt wirklich vorteile für Stuttgart bringt oder nicht, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. S21 kann sich zu dem "Fiasko" entwickeln, was die Gegner teilweise hervorrufen, genau so können aber auch die Befürworter recht haben, am Ende trifft es sich sicherlich in der Mitte.
 
das ist die Krux: wenn vor S21 der eine oder andere Durchreisende tatsächlich, ob gewollt oder ungewollt, in Stuttgart abstieg und somit die Übernachtungszahl gesteigert und gar ein Ticket in der Staatsgalerie gelöst hat, wird er mit S21 (da ja kein Umsteigen mehr notwendig), einfach weiter nach Bratislava durchfahren. Es leben jede Menge Slowaken in Paris. Die mussten vorher immer in Stuttgart aussteigen :lol:. Und die, die gezielt nach Stuttgart wollten oder mussten konnten schon immer per Bahn anreisen.
 
Ja, das ist schon seltsam. Ich persönlich kenne das Prinzip des "Stop Over" nur aus dem Flugverkehr. Dass Leute mit der Bahn nach Wohinauchimmer fahren und unterwegs in Stuttgart Station machen, halte ich für fragwürdig. Und selbst wenn es dieses Phänomen gäbe, bestünde es auch unabhängig von der Frage, ob in Stuttgart ein Kopf- oder Durchgangsbahnhof existiert.
 
Deliberation schrieb:
... Und selbst wenn es dieses Phänomen gäbe, bestünde es auch unabhängig von der Frage, ob in Stuttgart ein Kopf- oder Durchgangsbahnhof existiert.

soisses. Zugrunde liegt S21 ja hauptsächlich die Tatsache, dass man 1988 das Umkuppeln von Loks (durch S21) beenden wollte. Hat sich ja dann durch ICE auch erledigt. Vorortzüge fahren auch Richtungsunabhängig. Bleiben nur ein paar IC übrig die auch bald von der neuen Generation abgelöst werden..
 
Zuletzt bearbeitet:
Teralios schrieb:
Ob jetzt Pendler/Reisende nun über Paris -> Frankfurt -> Würzburg -> Bratislava fahren oder Paris -> Stuttgart -> Bratislava, ist doch eher hypothetischer Natur. Wenn ich von Berlin nach Wien fahren muss, dann kommt auch je nach Abfahrtszeit hier die Stecke Berlin -> Frankfurt (Umstieg) -> Nürnberg -> München -> Wien oder auch Berlin -> Leipzig -> Nürnberg (Umsteig) -> München -> Wien in Betracht. Je nach dem, wann ich hier abfahren will. Dass ich dann manchmal ne Stunde länger sitze, ist egal.

Nicht das du in 10 Jahren über Stuttgart fahren mußt, wenn du von Berlin nach Wien willst.^^:evillol:
 
Teralios schrieb:
... Dass ich dann manchmal ne Stunde länger sitze, ist egal...

leider läßt sich der Großteil unserer Bevölkerung (und natürlich der Unternehmen) selbst mit 5 Min. auf 200-300 Km Zeitersparnis ködern. Meine Frau arbeitet im Management in einem Unternehmen mit sehr solider Basis. Ihr Firmen-Laptop braucht trotz dem länger zum starten als die Zeitersparnis von Stgt. nach Ulm durch S21. Vielleicht sollte man erst mal die internen Abläufe in den Unternehmen Zeit optimierter gestalten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh man, diese Hirnrissigkeit auf das Versetzen der großen Bäume zu bestehen, kann sich glaub nur in Deutschland abspielen.

Die großen Eumel ab ins Sägewerk und von den 400000 € pro Baum, die man so spart, neue im Park pflanzen, Tausend(e) Hektar Regenwald kaufen für ne Stiftung - einfach was sinnvolles. Sowas ist Umweltschutz

Solch extremster verbohrter "Umweltschutz" bringt der Natur absolut gar nichts und verschwendet Unsummen.
 
Zurück
Oben