Veorr schrieb:
Nach kurzer Suche habe ich schonmal verstanden, dass Pamac wohl der grafische Paketmanager von Manjaro ist. Nun meine ich, mein Vorhaben damit schonmal ausprobiert zu haben und gescheitert zu sein. Gut möglich, dass das mein Fehler war. Dann habe ich entweder etwas offensichtlichen übersehen oder irgend etwas war doch nicht so intuitiv, wie gedacht. Ich lasse mich hier gerne aufklären. Ist nun Pamac die eine Wunderwaffe, die theoretisch bereits alle größeren Distros enthält, ohne dass man sie noch händisch aktivieren muss? Oder wie ist das von dir jetzt genau gemeint? Ebenfalls ernst gemeinte Frage.
Jede Linuxdistribution hat seine eigene Software/Paketverwaltung. Über diese wird die systemweite Software (inklusive des Systems) verwaltet. Diese Verwaltung holt aus Paketquellen ("Repositories") auf Wunsch Software, installiert sie und hält sie aktuell.
Damit nimmt sie dir quasi das Ansurfen einer Webseite, den Download, den Start und die Durchführung der Installation sowie die manuelle Aktualisierung der Software ab und kümmert sich zudem noch um sämtliche Abhängigkeiten.
Naturgemäß ist in den Repos größtenteils freie Software verfügbar. Weitere Software, insbesondere unfreie proprietäre Software (die von der Distribution selber nicht verteilt werden darf oder will) kann z.B durch zusätliche Paketquellen einmal eingebunden werden und ist dann zukünftig genauso verfügbar und aktuell wie die Standardssoftware der Distribution.
Arch und seine Derivate haben darüber hinaus noch einen weiteren Weg. Das Arch User Repository (AUR). Dieses enthält Paketbauanleitungen (PKGBUILD). Also Anleitungen für deine Paketverwaltung, wo es im Internet eine Software gibt, wie sie gedownloaded, entpackt, ggf. kompiliert und installiert werden kann und welche Abhängigkeiten bestehen und diese aufgelöst werden können.
All das passiert im HIntergrund automatisch durch deine Paketverwaltung.
In den Repos und im AUR ist de facto sämtliche unter Linux installierbare Software verfügbar.
Pamac ist ein Frontend (CLI und grafisch) für die Paketverwaltung unter Manjaro (Standard) oder anderen Archderivaten (optional).
Was heißt das nun praktisch für den einfachen Nutzer, wenn er z.B. Spotify installieren will?
1. Pamac per Klick starten.
2. Einmalig unter Einstellungen Drittanbietersoftware (AUR) aktivieren.
![pamac.png pamac.png](https://pics.computerbase.de/forum/attachments/1120/1120377-c18857bb38634786554f7aa661fb712f.jpg?hash=wYhXuzhjR4)
3. "Spotify" suchen.
![pamac2.png pamac2.png](https://pics.computerbase.de/forum/attachments/1120/1120378-91e6f9c6a1cdf7665a2f84b9397ce7e3.jpg?hash=keb5xqHN92)
4. Zum Installieren markieren und auf übernehmen klicken.
5.Fertig
Was passiert alles im Hintergrund automatisch, von dem der Nutzer nichts mitbekommt (wenn er es nicht möchte)?
1. Pamac schaut, welche Abhängigkeiten exisiteren (z.B. Bibliotheken/libs, Codecs etc.) und löst diese auf, in dem er sie installiert und aktuell hält
2. Pamac geht auf Spotify.com bzw. ins entsprechende Unterverzeichnis und läd das Programm herunter.
3. Validiert die Keys zur Überprüfung
4. Pamac baut aus der heruntgeladenen Datei ein Manjaropaket.
5. Pamac installiert das Paket und hält es zukünftig aktuell.
6. Pamac legt in deinem Softwaremenü einen entsprechenden Eintrag an.
Und jetzt nochmal die Frage:
Warum sollte ich es vorziehen selbst
1. Den Browser starten
2. Auf google.com gehen
3. Software suchen
4. Auf Webseite gehen (hoffentlich auf die richtige, sonst zurück auf 3.
5. Mich durch Menüs und Unterseiten klicken
6. Software herunterladen
7. Dateimanager starten
8. Verzechnis wählen
9. Setup.exe oder Spotify.deb/Spotify.rpm ausführen
10. Mich um das Installationsvereichnis kümmern
11. Merken, dass ein Codec fehlt
12. Punkt 1-9 nochmals mit dem entsprechenden Codec ausführen
13. Punkte 1-12 ggf. wieder ausführen, wenn die Software nicht mehr aktuell ist und keinen eigenen Updater mitbringt?