In einer der letzten c'ts (ich glaube es war Ausgabe 4) war ein sehr erleuchtender, und gleichzeitig vernichtender, Artikel zu Kinderporno-Websperren. Kurzes Fazit, soweit ich es in Erinnerung hab:
- Die Sperren sind völlig unwirksam, da nur DNS-Sperren. Selbst durch die Eingabe der IP kommt man also schon auf die Seite, und die lässt sich sehr sehr leicht rausfinden.
- Pädophile haben ein sehr hohes Commitment und ein sehr niedriges Risikobewusstsein: Sie suchen so lange, bis sie finden was sie wollen. Aber selbst wenn sie die Onlinesperren nicht umgehen können, dann gibt es im Gegenteil die Gefahr, dass "harmlose" kostenlose-Bilder-Konsumenten in härtere Gewässer (kommerzielle Organisation online, oder sogar Offline-Taten) gelangen.
- Kommerziell ist der Markt so gut wie gar nicht. Online zahlt niemand was dafür. Der echte "Markt" ist eher offline.
- Die meisten Seiten mit Kinderporno-Bildern sind nur 1-2 Tage online, langsamer als die Liste ist.
- Die Liste (es gibt eine multinationale, die v.d. Leyen auch einsetzen will) hat eine sehr hohe False Hit-Quote. Genaues weiß man nicht, weil die Liste nicht öffentlich ist. Aber die Liste, die WikiLeaks mal zugespielt wurde, hatte eine False-Hit-Quote von rund 90%.
- Eine rechtliche Grundlage ist mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar, da sind sich die meisten Verfassungsrechtler ziemlich einig.
Mir fällt wirklich nicht ein, was für Online-Kinderpornosperren sprechen soll und nicht in Nullkommanichts von echten Argumenten in der Luft zerrissen wird.