News Tesla: Kraftfahrt-Bundesamt untersucht Ausfall der MCU

Am 25.1. wurde in der News von 2500€ Nachrüstungskosten geschrieben, während Tesla am 22.1. früh (unserer Zeit) auf der US-Infotainmentseite und am am gleichen Tag abends auch auf der deutschen Seite die Preisänderung veröffentlicht hatte: MCU2-Nachrüstung (ohne Radio) geht von ~2500 auf ~1500 Tacken runter.
Am 18.1. hat man mir im SeC noch persönlich die 2500 genannt, aber Schwierigkeiten gehabt, mir überhaupt eine zu zeigen. Das klingt nicht nach Geldscheffeln, sondern eher nach Notwendigkeit, und die Preisänderung hat in dem Sinne das Geschmäckle, den Kunden für ein tatsächliches Upgrade zahlen zu lassen, bevor man da kostenlose MCU1 auf (erzwungene) Garantie verteilen muss. Die ihrerseits dann mit 64GB statt 8GB viele Jahre im Umlauf sein werden und man da auf Ewig separate Software stricken muss, obwohl die Flotte bald 95%++ auf MCU2 oder höher läuft (2019+2020 wurden 860k Autos verkauft, die Zahl der betroffenen Altfahrzeuge liegt bei max. 158k). MCU1 wurde ja bis Mitte 2018 verbaut, und die Autos waren zu dem Zeitpunkt schon auf dem aktuellen Sensorstand und konnten mit FSD-Option bestellt werden. Die werden ganz sicher noch ein Weilchen laufen.

Die MCU2-Nachrüstung inkludiert obendrein das LTE-Upgrade (500€ einzeln) und man tauscht wohl die Bildschirme mit, insbesondere das im Armaturenbrett, das auf MCU2 nur noch Display und nicht eigenständiger Rechner ist. Da beide gelegentlich auslaufen und dann Luftblasen drin haben, ist das seinerseits eine Reparatur für 1000€+. 1500€ für die ganze Geschichte samt wesentlich modernerem Zentralrechner ist da schon ein Angebot. Ich hatte am 18. jemanden für Hardwaredealerei getroffen, der zwei Tage später seinen MCU2-Umrüstungstermin hatte und genau mit MCU0+3G+Blasen im Display seine Schmerzen auf einen Schlag losgeworden ist. Bezahlt hat er aber wohl noch 2500...aber da kann man ja sehr freundlich-penetrant nachhaken.

Bevor die Nachrüstung angeboten wurde, war im Schadensfall der Tausch MCU0/1 auf MCU1 geboten, fürs gleiche Geld, ohne Displays und Modem. Die Möglichkeit gibts noch für Fahrzeuge außerhalb der 160Mm, ist aber auf etwa 500€ gesunken. Die Drittanbieter für den eMMC-Tausch sind damit quasi aus dem Geschäft und hatten schon vorher das Problem, dass bei völligem eMMC-Tod ein paar Schlüsseldateien nur von Tesla zu bekommen waren. Auch das hat sich entspannt, anfangs war man entweder offline, musste klagen oder 2500€ für eine "Reparatur" der bereits reparierten MCU löhnen, inzwischen gibts die Wiederherstellung auf dem kleinen Dienstweg. Wie gesagt uninteressant geworden, da es Tesla fürs gleiche Geld direkt selbst anbietet, wenn man Fahrer von 100k€-Autos schon nicht für nen Tausender Aufpreis auf die aktuelle Plattform locken kann.

Die Mail zur "Garantieanpassung" des Touchscreens kam am 20.11., wobei die einige auch ne Woche zuvor erhalten haben. Die NHSTA-Untersuchung war da schon monatelang bekannt, ich hab von einem Federal Investigator die Fragemail am 30.7. bekommen und war da bestimmt nicht der erste Teilnehmer. Dass jetzt das KBA auf den Trichter kommt dass da was faul sein könnte, wenn die Amis praktisch schon draufhauen, ist wenig überraschend, aber natürlich generell hilfreich. Die NHSTA begründet das damit, dass u.a. Rückfahrkamera-Ausfall und feststeckende Einstellungen für Heizung, Lüftung und ggf. Schiebedach ein erhöhtes Unfallrisiko bergen - das könnten die Sesselfurzer ja mal aus Ausgangspunkt für ihre Untersuchungen hernehmen.

Unterm Strich ist das ne News von Leuten, die keinen Tesla fahren, für Leute, die ebenfalls keinen Tesla fahren, aber mal ein bisschen motzen und lästern wollen. 8GB war Stand 2012 vielleicht doof, aber ohne fuckup im Logging wäre das noch jahrelang gutgegangen. Bei 3000 spezifizierten Löschzyklen macht es aber durchaus nen Unterschied, ob ich 5x pro Tag sinnlos drüberschreibe, oder mit 1x und weniger auskomme, insbesondere wenn das Auto eigentlich steht und nichts tut.
 
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DaBzzz schrieb:
Unterm Strich ist das ne News von Leuten, die keinen Tesla fahren, für Leute, die ebenfalls keinen Tesla fahren ...
Aber entschuldige, ist das nicht die völlige Normalität in Foren? Nicht-Benutzer sprechen mit Nicht-Betroffenen :D.
 
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Wie wäre es denn einfach, wieder auf bewährte, und vor allem langlebige Technik zurück zu greifen?
Ich glaube kaum, daß diese MCU in jeder Sekunde, die sie aktiv ist, enorme Schreibgeschwindigkeiten erzielen muss?
Wie wäre es dann stattdessen mit einer betagten, aber zuverlässigen HDD?
Und gegen eventuelle Frostausfälle kann man sie ja schützen, indem ein kleines bißchen von dem vielen Strom, der zur Verfügung steht, für die Heizung der HDD zur Verfügung gestellt wird, ebenso gegen extreme Hitze eine Kühlung.

ABer das geht vermutlich schon mal garnicht, weil..was weiß ich, daß Leistungsgewicht sich dann dramatisch verschlechtern würde?

Schöne neue heile Welt, udn vor allem: immer schön viel Technik im Auto, damit man auch beim nächsten Mal kräftig zur Kasse gebeten werden kann.
 
chartmix schrieb:
Vibrationen sprechen zum Beispiel dagegen.
Und du bist dir sicher, daß man nichts dagegen unternehmen könnte?
Zumal, wenn ich mich jetzt richtig erinnere, dieser eMMC ja wohl von der Haltbarkeit her eh eier der schlimmsten Speicher ist, und auch nicht der Schnellste.
 
Du siehst ja selber, was dabei raus gekommen ist, für mich total Verarsche am Kunden, aber warum sollte Tesla es anders hand haben als alle anderen Hersteller.
Zuerst sowas von billig produzieren, dann dem Kunden letzten Endes dafür teuer bezahlen lassen.
 
Das liegt beim eMMC aber nicht an falscher Hardware sondern an übermäßigem Logging. Das hätte ganz einfach beachtet werden müssen.
 
Totgeschriebenen Flash im Auto gegen eine langlebige mechanische Platte zu ersetzen rangiert ohne Zweifel im 1% der dümmsten Vorschläge, die ich je gehört habe.
 
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