Teures Datenrettungs-Angebot

he4dcrash

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Hallo zusammen,

kürzlich hat sich meine externe Festplatte vom Typ "WD Elements Portable 2,5 Zoll 4 TB" verabschiedet, auf der leider noch diverse unsortierte Daten gespeichert waren, die ich nicht doppelt gesichert habe. Sie ging plötzlich einfach nicht mehr an, ohne dass sie vorher runtergefallen wäre oder auffällige Geräusche von sich gegeben hätte. Der Datenverlust wäre trotzdem vermeidbar gewesen, keine Frage - entsprechend ist der Ärger über mich selbst natürlich groß.

Worum es eigentlich geht: Ich habe die Festplatte zwecks Erstdiagnose an Data Reverse geschickt. Die Datenrettung soll im Erfolgsfall (>= 95% der Sektoren wiederhergestellt) unglaubliche 3.500 EUR kosten, was mich natürlich ziemlich geschockt hat.

Laut Diagnosebericht wurden mehrere Schäden festgestellt: am USB-Verbindungsstück der Hauptplatine, im Bereich der Schreib-Leseköpfe und auf der Datenträgeroberfläche, teils auch in der Service-Area. Außerdem soll die Festplatte herstellerseitig verschlüsselt sein. Entsprechend sei eine "besonders komplexe und zeitaufwändige Rekonstruktion" notwendig, die "weitestgehend manuell" erfolgen muss.

Meine Bitte/Fragen an euch:
  • Hat jemand Erfahrung mit Datenrettung und kann mir sagen, ob der Preis angemessen ist? Sollte ich noch ein zweites Angebot bei einem anderen Unternehmen einholen?
  • Was mich außerdem beschäftigt: Angenommen, es befinden sich urheberrechtlich geschützte Inhalte auf der Festplatte, was ich nicht ausschließen kann. Sind Datenrettungsunternehmen in so einem Fall dazu verpflichtet, das anzuzeigen? Gibt es dazu ggf. Erfahrungen?
Ich würde mich über jede Hilfe freuen.

Grüße
he4dcrash
 
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Ja, sowas kostet meistens ab 1000€ in der Größe aber 3500 ist schon sportlich! Smells like scam.

Wenn du keine Verschlüsselung auf der Platte aktiviert hast, ist auch keine Aktiv!

Die Sache mit dem USB Controller kann man ignorieren, es sei denn, er ist angelötet. (Okay, ist doch so, wusste ich nicht)
 
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chr1zZo schrieb:
Die Sache mit dem USB Controller kann man ignorieren, es sei denn, er ist angelötet
Kannst nicht, weil die meisten Platten in fertigen Gehäuse mittlerweile keinen SATA Anschluss mehr haben sondern direkt USB. Die kannst nicht ausbauen und reinhängen. Entsprechend teuer ist die Datenrettung.

Das ist eine aufwändige Dienstleistung und das kostet eben. 3500€ ist ziemlich viel, aber je nach Aufwand gerechtfertigt. Die machen das ja nicht zum Spaß
 
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chr1zZo schrieb:
Die Sache mit dem USB Controller kann man ignorieren
Genau der sorgt aber für die Hardware Verschlüsselung.

Das tun viele externe Platten so.
 
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chr1zZo schrieb:
Wenn du keine Verschlüsselung auf der Platte aktiviert hast, ist auch keine Aktiv!
Nö, einige Hersteller verschlüsseln die Daten direkt über den Controller-Chip
 
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Ah okay,

deswegen kauf ich mir die Dinger nicht. Immer eigenes externes Gehäuse geholt und normale 2,5" reingebaut, weil easy Plug and Play.
 
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he4dcrash schrieb:
Angenommen, es befinden sich urheberrechtlich geschützte Inhalte auf der Festplatte, was ich nicht ausschließen kann.
Ein Datenrettungsunternehmen kann das erstmal überhaupt nicht gesichert feststellten, dass ein Urheberrechtsverstoß vorliegt. Außer du hast ne Copy von Bad Director auf der HDD liegen, der erst seit Do im Kino läuft, da wäre es relativ klar.

he4dcrash schrieb:
Sollte ich noch ein zweites Angebot bei einem anderen Unternehmen einholen?
Wie wichtig ist der Stuff?
Erstens sinken die Chancen auf Widerherstellung, wenn da bereits im Labor dran rum gebaut wurde.
Zudem wirst du auch bei einem seriösen Datenretter wie Ontrack sicher einen hohen dreistelligen KV bekommen. Ist es dir das Wert?
 
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he4dcrash schrieb:
Angenommen, es befinden sich urheberrechtlich geschützte Inhalte auf der Festplatte, was ich nicht ausschließen kann. Sind Datenrettungsunternehmen in so einem Fall dazu verpflichtet, das anzuzeigen? Gibt es dazu ggf. Erfahrungen?
Damit würden sie sich selbst ins Bein schießen und Kunden verlieren.
Wo kein Kläger, auch kein Richter.

Ausgenommen, es werden Dinge gefunden, die gar nicht gehen.. Kinderp. usw..
Dann hoffe ich es dass es zur Anzeige gebracht wird.
 
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Ob der Preis technisch angemessen ist, spielt in solchen Fällen meist keine Rolle, sondern wie wichtig dir die Daten sind, die da drauf sind.
 
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he4dcrash schrieb:
Hat jemand Erfahrung mit Datenrettung und kann mir sagen, ob der Preis angemessen ist?
Ist er.

he4dcrash schrieb:
Sollte ich noch ein zweites Angebot bei einem anderen Unternehmen einholen?
Das kannst du machen.

he4dcrash schrieb:
Angenommen, es befinden sich urheberrechtlich geschützte Inhalte auf der Festplatte, was ich nicht ausschließen kann.
In der Regel werden die Daten nicht angeschaut, warum auch.

Cur
redjack
 
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Urheberrecht ist in Deutschland sowieso "nur" ein Antragsdelikt und kein Offizialdelikt - daher kann nur der selber Geschädigte (bzw jemand er von ihm in dieser Sache als Vertreter bevöllmächtigt ist) hier einen Antrag stellen. Das ist denke ich damit unkritisch.

In der Schweiz sind Filme, Musik ebooks sowieso komplett legal egal woher die stammen selbst von einem dubiosen Hinterhofsharehoster ändert nichts daran - wenn es um sowas geht könnte ja die HDD sowieso auch von dort stammen.
 
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he4dcrash schrieb:
Außerdem soll die Festplatte herstellerseitig verschlüsselt sein.
Das klingt komisch. Sofern du nicht über die Western Digital Software oder Windows oder eine andere Lösung die Platte verschlüsselt hast, sollte das nicht der Fall sein. Festplatten mit transparenter Verschlüsselung seitens des Herstellers wären mir zumindest neu.

he4dcrash schrieb:
Sind Datenrettungsunternehmen in so einem Fall dazu verpflichtet, das anzuzeigen?
Die sind genau so wenig verpflichtet, dich anzuzeigen, wie du verpflichtet wärst, deinen Freund anzuzeigen, wenn du bei ihm irgendwelche fragwürdig beschafften Filme findest. Bzw. könnten sie das eh nicht (da sie nicht die Geschädigten sind), sie könnten die Info höchstens an die Rechteinhaber weitergeben. Ich wüsste aber nicht, was sie davon haben sollten.

he4dcrash schrieb:
Sollte ich noch ein zweites Angebot bei einem anderen Unternehmen einholen?
Die Frage ist erstmal, wie viel dir die Daten wert sind. Günstig wird es in jedem Fall nicht, wenn die Festplatte gar nicht mehr anspringt.
 
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chr1zZo schrieb:
Ah okay,

deswegen kauf ich mir die Dinger nicht. Immer eigenes externes Gehäuse geholt und normale 2,5" reingebaut, weil easy Plug and Play.

Naja - mittlerweile sollte m.E. ne 2,5" HD ohnehin nicht mehr mobil eingesetzt werden. Die Dinger haben doch als externes Laufwerk eine recht durchwachsene Lebenserwartung - so zumindest meine Erfahrung. An der Uni hatte ich da auch 2-3 - gabs halt keine sinnvoll leistbaren SSDs.

Conqi schrieb:
Die Frage ist erstmal, wie viel dir die Daten wert sind. Günstig wird es in jedem Fall nicht, wenn die Festplatte gar nicht mehr anspringt.

Das ist der springende Punkt. Sind die Daten quasi "lebenswichtig" dann ist auch egal was es kostet.
 
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rg88 schrieb:
Die kannst nicht ausbauen und reinhängen.
Danke, wieder mal etwas dazu gelernt. Obwohl ich es ja Handhabe wie @chr1zZo Aber im Freunde/ Bekanntenkreis, ist sowas mitunter von Interesse.

Gruß Fred.
Ergänzung ()

Child schrieb:
ohnehin nicht mehr mobil eingesetzt werden.
Er schrieb vom Formfaktor des Gehäuses. Nicht von jener Datenträger Technologie, die er dort Versenken tut.
 
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@chr1zZo kauft genau die Sachen extra nicht, von denen er nicht weiß, dass sie existieren :daumen:
 
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Gary Glitter, einer der Top-Sänger des Glam-Rock, hatte seinen Laptop zur Reparatur gebracht. Die Techniker fanden darauf Kinderpornos, das führte dann zu Anklagen, Umzug nach Asien, wieder Anklagen usw. Was ich damit sagen will: Ja, das Risiko, dass der Datenwiederhersteller auf die Daten zugreift, ist da. Und irgendwie müssen die das auch, denn es muss kontrolliert werden, ob da nicht nur Dateileichen auf dem Datenträger liegen, sondern ob das auch tatsächlich wiederhergestellte Daten sind.

Also je nachdem, was da drauf ist (können auch private sagen wir erotische Aufnahmen sein), schmeißt man das lieber weg.
 
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he4dcrash schrieb:
sollte ich noch ein zweites Angebot bei einem anderen Unternehmen einholen?
Wenn wir die Daten Preise in den Regionen wert sind, würde ich das ggf. machen.

Ich würde als Anbieter noch Attingo in den Ring werfen. Kann da nur aus 2nd-Hand Erfahrung sprechen, aber gelten als seriös und preislich fair.
 
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yxcvb schrieb:
können auch private sagen wir erotische Aufnahmen sein
Und genau die wollen bestimmte Leute wieder haben. Ich könnte dir da Geschichten erzählen. Habe zwar nie in der "Datenrettung" gearbeitet, wir waren eher für Terra/Wortmann und Server zuständig, hatten aber eine kleine Werkstatt auch für private Kunden.

Und ja klar kommt man mal mit den Daten so in Berührung das man da auch mal was sieht, was einen eigentlich nix angeht. Aber ob da jetzt eine Barbara Mustermann sich vor dem Spiegel entblößt usw oder der gute Max Mustermann mal wieder seine "Dickpics" photoshoped geht mich erstmal nix an und interessiert auch nicht die Bohne. Genau wie Filme oder Games aus "alternativen" Quellen.

Wenn es aber um sowas wie KiPo ging, war klar das ne Anzeige kommt. Ich persönlich habe das zum Glück nie erleben müssen.
 
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FR3DI schrieb:
Er schrieb vom Formfaktor des Gehäuses. Nicht von jener Datenträger Technologie, die er dort Versenken tut.

Stimmt. Nur - Sherlock - die Frage nach der "Datenträgertechnologie" wird im Geschriebenen
trotzdem beantwortet.
 
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