Teures Datenrettungs-Angebot

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Ja genau und dann seine Platte mit vermutlich persönlichen Daten irgendwo nach Bulgarien (oder so) schicken.

Ich weiß ja nicht :D
 
Du weißt das vielleicht nicht. Aber was macht es in Deutschland besser? Nur weil es anderswo günstiger sein kann bedeutet das sicher nicht das es dadurch Datenschutz Probleme geben muss. Denn wie man weiß kann das auch dort problematisch werden wo man teuer bezahlt. Wie auch immer Ich möchte nur dem TE Alternativen nennen. Und wenn ich wichtige Daten unverschlüsselt auf meine Platten habe bin Ich wohl selber Schuld.
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, die mir schon sehr geholfen und einige Bedenken genommen haben! 😊

Ich denke ich werde mir die Festplatte vorerst zurückschicken lassen, mir noch mal in Ruhe überlegen, wie viel mir die potenziell verlorenen Daten wert sind und mir ggf. ein zweites Angebot einholen. Dr. Data erscheint mir vielversprechend, weil sie wie Data Reverse auch Festpreisangebote machen.

Das mir der ganze Vorfall so oder so eine Lektion war, sollte klar sein. 🥲 Alle meiner verbleibenden Daten habe ich in der Zwischenzeit bereits nach 3-2-1-Regel gesichert und fertige externe Festplatten werde ich nicht mehr kaufen. Ich wüsste echt gerne, welche Gründe WD dafür hat, auf einen SATA-Anschluss zu verzichten und stattdessen einen festen USB-Anschluss inklusive (sinnfreier?) hardwareseitiger Verschlüsselung zu verbauen.
 
he4dcrash schrieb:
inklusive (sinnfreier?) Verschlüsselung zu verbauen.
Ich glaube, dass es dadurch für den Anwender sehr einfach möglich ist, ein Passwort zu vergeben und die Platte damit sofort verschlüsselt ist, ohne dass sie dafür zuvor formatiert werden muss.
 
Skudrinka schrieb:
Ich glaube, dass es dadurch für den Anwender sehr einfach möglich ist, ein Passwort zu vergeben und die Platte damit sofort verschlüsselt ist, ohne dass sie dafür zuvor formatiert werden muss.

Tatsächlich habe ich nie ein Passwort vergeben, so wie es auch in dem von dir verlinkten Post beschrieben ist:

Skudrinka schrieb:

Ich frage mich nur, welchen Vorteil die Verschlüsselung neben ihrem offensichtlichen Nachteil haben soll. So lange die Festplatte funktioniert, kommt trotz der automatischen Ver- und Entschlüsselung jeder ohne Passwort an die Daten - und wenn sie kaputt ist, muss ggf. die Verschlüsselung zusätzlich geknackt werden. 🤷‍♂️
 
he4dcrash schrieb:
Ver- und Entschlüsselung jeder ohne Passwort an die Daten -
Ja, aber optional kannst du ein Passwort für die Verschlüsselung vergeben und somit ist sie dann eben so verschlüsselt, dass die Daten nur noch über Eingabe des Passworts auszulesen sind.
 
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Ah ja, okay, das macht natürlich durchaus Sinn, auch wenn's für Anwender blöd ist, die das Feature gar nicht nutzen... Ich hab den von dir verlinkten Thread auch mal weitergelesen und dort beschreibt ein User für ein WD MyBook, dass offenbar durch das Setzen eines Passwortes der bereits werkseitig vorhandene Schlüssel noch einmal verschlüsselt wird.
 
he4dcrash schrieb:
Ich frage mich nur, welchen Vorteil die Verschlüsselung neben ihrem offensichtlichen Nachteil haben soll.
Ein großer Vorteil entsteht, wenn man die Platte irgendwann mal weitergeben oder entsorgen will: Verschlüsselte Datenträger lassen sich in Sekundenschnelle sicher löschen, indem man den Schlüssel ersetzt. Der Schlüssel ist auf dem Gerät fest im Flash gespeichert, auch wenn man kein Passwort vergeben hat.
 
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he4dcrash schrieb:
Laut Diagnosebericht wurden mehrere Schäden festgestellt: am USB-Verbindungsstück der Hauptplatine, im Bereich der Schreib-Leseköpfe und auf der Datenträgeroberfläche, teils auch in der Service-Area. Außerdem soll die Festplatte herstellerseitig verschlüsselt sein.
Das klingt erstmal nach zumindest zwei unterschiedlichen Fehlerbildern. Wenn sich der USB-Konnektor von der Platine gelöst hat, ist das bei intakten Lötpads eine einfache Aufgabe.

Defekte Köpfe und Oberflächenschäden gehen sehr oft miteinander einher, da ja nur wenige Nanometer Abstand zwischen diesen 2 Komponenten besteht. Die Service Area wird auf den Magnetscheiben gespeichert, dass also dann auch dort zB Lesefehler vorliegen ist nicht verwunderlich.

Verschlüsselt wird bei einigen Modellen seit ein paar Jahren primär dieser Firmware-Bereich, leider haben auch wir außer Mehraufwand im Fall einer Datenrettung keinen Mehrwert entdecken können.

Erschwerend kommt auch noch hinzu dass es sich bei dem Modell um eine SMR-Festplatte handelt, die Rohdaten niemals linear abspeichert. Es gibt in der Service Area also auch noch einen Übersetzer von physischen Sektoradressen zu den tatsächlichen Speicherplätzen (ähnlich einer SSD).

he4dcrash schrieb:
Hat jemand Erfahrung mit Datenrettung und kann mir sagen, ob der Preis angemessen ist?
Ja wir haben Erfahrung :-) Die Angemessenheit des Preises lässt sich ohne Diagnose im Labor nicht seriös beantworten. Von der Fehlerschilderung her (die natürlich immer vom Erzähler=Kunden abhängt) würde ich den Aufwand in der langsamsten Variante mit etwa 5-8 Tagen bei uns günstiger einschätzen. Dazu benötigt es aber noch etwas mehr Details zur Vorab-Anamnese.


Skudrinka schrieb:
Damit würden sie sich selbst ins Bein schießen und Kunden verlieren.
Wo kein Kläger, auch kein Richter.

Ausgenommen, es werden Dinge gefunden, die gar nicht gehen.. Kinderp. usw..
Dann hoffe ich es dass es zur Anzeige gebracht wird.
Filme/Musik/Software aus dem Graubereich der Legalität sind keine Seltenheit, wie @Skudrinka aber schon sagt für einen Datenretter vollkommen unwichtig.
Wir führen in der Regel auch nur Stichproben auf Funktionalität des Ergebnisses in den vom Kunden als wichtig spezifizierten Bereichen durch (kann auf Wunsch und eigenes Risiko auch unterlassen werden)

Die Themen Kinderpornographie und Wiederbetätigung sind im Wesentlichen die einzigen anzeigepflichtigen Delikte, wobei auch dies im Ermessen des Technikers liegt der dies sieht. Die Firma als juristische Person kann hier nicht direkt aktiv werden.

he4dcrash schrieb:
Ich denke ich werde mir die Festplatte vorerst zurückschicken lassen, mir noch mal in Ruhe überlegen, wie viel mir die potenziell verlorenen Daten wert sind und mir ggf. ein zweites Angebot einholen. Dr. Data erscheint mir vielversprechend, weil sie wie Data Reverse auch Festpreisangebote machen.
Festpreisangebote, die bereits vor einer Diagnose oder gar dem Eintreffen im Labor getroffen werden, sind immer kritisch und in der Regel zum Nachteil des Kunden. Denn entweder ist der Aufwand dann geringer und man "zahlt drauf", oder der Aufwand wäre (viel) höher, dann wird es unter dem Deckmantel der Unlösbarkeit nicht gemacht.
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort! 😊 Hätte nicht damit gerechnet, hier Antworten von professionellen Datenrettern zu erhalten.

Attingo.com schrieb:
Filme/Musik/Software aus dem Graubereich der Legalität sind keine Seltenheit, wie @Skudrinka aber schon sagt für einen Datenretter vollkommen unwichtig.

Das dachte ich mir schon, trotzdem beruhigt mich die Bestätigung noch mal deutlich.

Attingo.com schrieb:
Festpreisangebote, die bereits vor einer Diagnose oder gar dem Eintreffen im Labor getroffen werden, sind immer kritisch und in der Regel zum Nachteil des Kunden.

Ich meinte damit ein Festpreisangebot nach einer Erstdiagnose, wie ihr es laut Website anscheinend auch anbietet. Der Einwand ist natürlich trotzdem berechtigt.

Keine schlechte Werbung, sich die Zeit zu nehmen, hier auf Fragen wie meine zu antworten! 👍 Nachdem ihr auch schon von zwei anderen Usern empfohlen/erwähnt wurdet, werde ich mir euer Dienstleistungsangebot definitiv noch mal näher ansehen.
 
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Weil ich selbst manchmal etwas enttäuscht bin, wenn ein Thread nicht zu Ende erzählt wird, möchte ich das an dieser Stelle nachholen:

Nachdem mir Data Reverse die Festplatte zurückgeschickt hatte, habe ich mir ein wenig Zeit gelassen, um noch mal sorgfältiger zu recherchieren, welchem Datenrettungsunternehmen ich sie für eine zweite Diagnose anvertraue. Ich habe mich schließlich für Attingo entschieden (nicht zuletzt wegen der hilfreichen Antwort hier), meine Festplatte letzte Woche eingesendet und diese Woche all meine Daten für weniger als die Hälfte der im ersten Angebot veranschlagten Kosten zurückerhalten. Im Unterschied zur Erstdiagnose wurden, wie ich es schon anfangs selbst vermutet hatte, nur elektronische Schäden festgestellt. Was das in diesem Fall über Data Reverse aussagt, kann sich jeder selbst denken.

In der Zwischenzeit habe ich übrigens auch eine Reportage von STRG_F zu Datenrettungsunternehmen gesehen, die für den ein oder anderen interessant sein und eventuell grobe Fehler bei der Wahl verhindern könnte:


TL;DW: Der Redakteur bespielt SSDs mit Daten, löscht mit DiskPart die Partitionen und sendet sie unter dem Vorwand eines Datenverlustes durch Stromausfall bei mehreren Unternehmen ein, die allesamt Fantasiepreise für eine einfache Wiederherstellung verlangen, die z.B. mit TestDisk innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden kann. Letztlich wirft die Reportage kein gutes Licht auf die gesamte Datenrettungsbranche - selbst der häufig empfohlene "Marktführer" Ontrack verlangt laut Beitrag 650 bis 1700 Euro.

Mein Fazit: Am besten hilft natürlich Backup, Backup und noch mal Backup und im Fall der Fälle die sorgfältige Auswahl eines Datenrettungsunternehmens - im Idealfall nicht nur anhand positiver Kundenbewertungen, sondern auch konkreter Erfahrungen vertrauenswürdiger Personen. Ich für meinen Teil hoffe, dass Attingo mir einen fairen Preis gemacht hat. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass mein Auftrag professionell und zuverlässig bearbeitet wurde.
 
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he4dcrash schrieb:
Ich frage mich nur, welchen Vorteil die Verschlüsselung neben ihrem offensichtlichen Nachteil haben soll. So lange die Festplatte funktioniert, kommt trotz der automatischen Ver- und Entschlüsselung jeder ohne Passwort an die Daten - und wenn sie kaputt ist, muss ggf. die Verschlüsselung zusätzlich geknackt werden. 🤷‍♂️
Secure Erase funktioniert meines Wissens so, dass der interne Schlüssel der Platte geändert wird, so dass der bisherige Inhalt nicht mehr lesbar ist. Und zwar von jetzt auf gleich ohne Wartezeit.

Edit: oh hatte genau das Post übersehen wo das schon beantwortet wurde. :-)
 
he4dcrash schrieb:
selbst der häufig empfohlene "Marktführer" Ontrack verlangt laut Beitrag 650 bis 1700 Euro.
Würdest du den Part im Video mal genau verlinken, wo Ontrack ins Spiel kommt? Ich hab das Video ein bisschen durchgeskipped weil ich keine 20min schauen will. Ich seh da nur unseriöse Buden, von Ontrack hab ich da nichts gefunden.
 
@h00bi

Der Großteil des Beitrags wird anderen Unternehmen gewidmet, das ist richtig.

Ontrack wird kurz vor Ende bei 18:56 erwähnt:


Etwas bündiger gibt's das Ganze auch beim NDR, wo Ontrack aber nicht explizit erwähnt wird:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendun...it-computer-datenrettung,datenrettung102.html
 
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he4dcrash schrieb:
TL;DW: Der Redakteur bespielt Festplatten mit Daten,
Er bespielt ext. SSDs mit Daten usw. Das sollte man auch erwähnen, da das etwas komplett anderes ist.

Eine SSD kann man natürlich einfach so an den (passend gesicherten, z.B. auch in Sachen Überspannung am Port) Rettungs-PC anstöpseln, sehen, was passiert und ob man an die Daten kommt.

Bei einer HDD würde ich vom Datenretter erwarten, dass er dies nicht tut. Außer, ich gebe ihm die schriftliche Freigabe dazu und übernehme damit die Haftung, wenn die HDD einen physischen Fehler hat. Dieser könnte auch erst beim Transport geschehen, wenn vorher nur irgendwas teildefekt war, aber beim Kunden noch funktionierte, und durch erneutes Starten ggf. per Headcrash dann endgültig die Daten physikalisch zerstört.

Woher soll der Datenretter wissen, dass er den Aussagen des Kunden traue kann? Ein wirklich erfahrener Kunde würde m.M.n. eine SSD schon mal nicht Festplatte nennen.
 
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@gymfan

Grundsätzlich verstehe ich deinen Einwand, allerdings wird umgangssprachlich häufig kein Unterschied zwischen HDD und SSD gemacht, also würde ich das mal nicht so eng sehen. Danke trotzdem für den Hinweis - ich habe meinen Beitrag entsprechend angepasst.

Abgesehen davon kann ich dir nach meiner Erfahrung mit Datenrettungsunternehmen sagen, dass man üblicherweise bereits bei der Anfrage vor dem ersten Telefonat angeben muss, um welchen Datenträger es sich handelt. Es ist also davon auszugehen, dass bei der Diagnose bereits bekannt war, das es sich um eine SSD handelt. Spätestens nach dem (leider teilweise gewaltsamen) Öffnen des externen Gehäuses sollte das doch auch ein klarer Fall gewesen sein.

Ich denke auch nicht, dass ein Kunde erfahren zu sein hat, um professionell behandelt zu werden. Selbst wenn der Kunde überhaupt keine Ahnung hat, was er da eigentlich einschickt: Ich finde, dass man von Datenrettern erwarten können sollte, dass sie zu Beginn der Diagnose erst mal selbst den Datenträger so weit in Augenschein nehmen, dass sie ggf. fehlende Informationen prüfen, um anschließend über die passenden weiteren Maßnahmen entscheiden zu können. So viel Zeit sollte man doch haben, wenn man hohe dreistellige Summen oder mehr verlangt.
 
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