Test Thermaltake Smart M550W Netzteil im Test

Onkelhitman schrieb:
Wenn der Crossload Test für das Fazit ansich nicht entscheidend ist, außer ein Negativpunkt, warum wird es dann getestet?

Weil das der Belastung durch ein Highend-Gamer-System mit i7-3930K und HD 7970GHz weitgehend entspricht - es wird der allergrößte Teil der Leistung auf der 12V-Schiene gebraucht.

Der Crossload-Test zeigt, dass das Netzteil für solche Highend-Systeme eben nicht sonderlich geeignet ist.

Es wird nicht gravierender negativ gewertet, weil eine Crossload-Belastung nicht zur ATX-Spezifikation gehört und z.B. für Office-PCs weniger aussagend ist.
 
Ok ich habe mir die Tabelle mal angesehen, jedoch werde ich noch nicht ganz schlau daraus.

Der 100% Test bedeutet doch, dass 100% des vom Hersteller angegebenen Amperewertes getestet wird. Soviel leuchtet mir ein. Wenn der Hersteller demnach 36,67A angibt, werden bei 100% auf 36,67 Ampere getestet. Ebenso werden später die 100% 5V mit 8,92A getestet, +3,3V mit 14,27A, -12V mit 0,44A und +5Vsb mit 2,62A. Das ergibt:
440W + 44,6W + 47W + 5W + 13W = 550W

Demnach müsste also beim 100% Test jeweils die anderen Rails auf Vollast stehen, sodass eben auch die Vorgaben des Herstellers mit 36,67A bei 12V eingehalten werden.

Computerbase hat jetzt 2 Szenarien, eins mit Überlastung der 12V Schiene mit 42A und eins mit Überlastung der +5V Schiene mit 14,4A. Ich nehme mal an wegen der Combined Power? Aber bedeutet das nicht, dass wenn Thermaltake, wie auf deren Herstellerseite, mit 12V und 42A angibt, die Spannung dann auf 11,3V absackt, das Netzteil eine Mogelpackung ist? Nur rein objektiv betrachtet? Immerhin soll dem Kunden hier 42A vorgegaukelt werden, die nicht gehalten werden oder sehe ich das falsch?
 
Das Problem ist, dass unterschiedliche Systeme unterschiedliche Anforderungen an Netzteile stellen. Soll ein Netzteil alle Anforderungen erfüllen, wir es immer recht teuer. Wer daher genau darauf achtet, was man konkret benötigt, kann recht viel Geld sparen. Egal ob Lautstärke oder Messwerte - abseits der Kernanforderungen der Specs kommt vieles auf die eigenen Wünsche an.

Zu Crossload-Tests zwei Beispiele:
Sparsamer Rechner, aber über ein Dutzend Festplatten: Hohe +5V Leistung und akzeptable Werte im Crossload Minor Test wichtig
Etwas übertaktetes Gaming-System ohne optische Laufwerke nur mit einer SSD: Crossload12V-Leistung sollte noch in den Specs sein.
Engangiert übertaktetes System: Erstklassige Spannungsregulation

Richtig wichtig wird die Crossload Performance dann bei sehr starken Netzteilen (ab etwa 700W), da Crossloads dort wirklich alltäglich sind.

Unser Crossload-Szenario ist ein richtig böses Extrem-Szenario, um einfach mal den Worst Case auszuprobieren. Im High-End Bereich wird dann auch in dieser Disziplin einwandfreie Performance erwartet.

Ergänzung: Volllast entspricht der Nennleistung mit eienr Lastverteilung nach der 80Plus Formel. Crossload12V heisst, sehr hohe Last auf 12V, aber geringe Last auf anderen schienen. CL Minor Rails ist dann umgekehrt.
 
@CB: Ordentliches Produkt zum günstigen Kurs?

Würde ich so nicht sagen, denn dafür müsste der Preis deutlich niedriger sein. Für 12 bzw. 24 Euro mehr bekommt man z.B. das Enermax Triathlor FC 550W bzw 650W, mit mehr Power, Effizienz und das Gefühl ein ausgereiftes Produkt zu besitzen :) (Wenn man genau hinschaut finden sich sicher weitere Vorteile)
 
Nicht jeder möchte nochmal nen Zehner extra ausgeben. Mit 10 Euro extra bekommt man fast immer ein besseres Netzteil. Zudem ist das Triathlor FC bei Volllast recht laut. Das wird einige Leser auch stören. Die sinnvollere Alternative ist m.E. das be quiet! L8. Das L8 kostet nur sehr wenig mehr, bietet allerdings nur 530 Watt. Ich hatte die 530W Veriante nie selbst hier, vermute aber, dass die Crossload-Leistung leicht besser ist. Auch der Lüfter dürfte qualitativ besser sein.
 
Vielleicht ist es auch nur mein persönlicher Eindruck, aber beQuiet Netzteile rauchen mir zu oft ab. Mir und einem Freund ist es schon so gegangen, dagegen habe ich noch kein Enermax NT verloren (und auch nie davon gehört/gelesen) :)
 
Philip alias der Netzteilguru,
mehr oder weniger ^^ muss dazu nicht mehr gesagt vielmehr geschrieben werden!

Vom Inhalt her, wie nicht anders gewohnt - erste Sahne und sehr sachlich gestaltet ...

Nur mal so am Rande: Der Preisunterschied zwischen der 650W und der leicht teueren 550W Version kommt nur zustande, weil Notebookbilliger (aktuell günstigster Verkäufer) die 650W als begrenzte Aktion für 60 €uro anbietet. Regulär sind es dagegen 70 €uro und 62 € für die 550W Version.
 
Ich finde es gut, dass CB Netzteile so ausführlich testet, auch wenn mich selber Netzteile nicht so sehr interessieren.

Ich würde allerdings zwei Dinge ändern:

1. Im Inhaltverzeichnis sollte der Begriff "cross load" auch irgendwo auftauchen, wenn er ja sogar im Fazit unter Nachteile verwendet wird.

2. "Cross load" schreibt man nicht zusammen :)
Im Englischen werden Worte zusammen geschrieben, wenn das erste Wort die Bedeutung des zweiten Wortes verändert:

  • greenhouse - Gewächshaus
  • green house - grünes Haus
Das Beispiel stammt nicht von mir, sondern aus dieser Quelle.
 
Soll ein Netzteil alle Anforderungen erfüllen, wir es immer recht teuer.
Mpf. So ist es ja noch nichtmals. Nochmal:
Hersteller zum NT
(Mal davon ab, dass dort peinlicherweise bei max. Ausgangsspannung Ampere Werte stehen, bei max Ausgangsstrom Leistungswerte) Jetzt wird combined 550W angegeben. Ebenfalls werden max. 42A bei 12V angegeben. Das sind 504W. bleiben also noch 46W übrig bei Combined 550W. Ihr gebt nun noch 5V 1A, 5V Vsb 1A, 3,3V 1A und -12V 0,2A. Macht nochmal 16W. Ergo sind wir bei 520W. Der Hersteller verspricht auf seiner Seite maximal 42A bei 12V und Combined 550W.

Jetzt testet ihr mit diesem zwar ungewöhnlich, aber immer noch Herstellerangabengetreuen Setup das Netzteil. Fahrt es sozusagen an das 42A Limit was vorgegeben wurde. Und man siehe da: Das Netzteil bricht in den Spannungen 5V und 12V ein.

Jetzt immer noch meine Frage: Ist das Netzteil dann nicht eine Mogelpackung? Ich weise nur darauf hin, der Hersteller hätte ja auch schreiben können: Bis maximal 40A bei 12V. Wäre ja kein Problem gewesen und man hätte gewusst: Ok, da ist Limit.

So setzt aber der Hersteller, in meinen Augen bewusst, wieder einmal irgendeinen maximal erreichbaren Wert ein, der aber unter zwar ungewöhnlichen, aber auch Realbedingungen auftreten könnte und da bricht das Netzteil ein. Ist sowas nicht TROTZDEM eine Mogelpackung?
 
BunkerFunker schrieb:
@CB: Ordentliches Produkt zum günstigen Kurs?
Ja, weils in allen Punkten brauchbar ist und und in keinem totaler Mist, wie es bei anderen der Fall ist...

BunkerFunker schrieb:
Würde ich so nicht sagen, denn dafür müsste der Preis deutlich niedriger sein. Für 12 bzw. 24 Euro mehr bekommt man z.B. das Enermax Triathlor FC 550W bzw 650W, mit mehr Power, Effizienz und das Gefühl ein ausgereiftes Produkt zu besitzen :) (Wenn man genau hinschaut finden sich sicher weitere Vorteile)
...wie dem Triathlor FC, das zwar elektrisch ganz gut ist, akustisch aber ab einem gewissen Punkt einfach nur eine Frechheit ist, wie auch manch ein User meint...

Sorry, aber die Triathlor Serie ist einfach mal totaler Müll. Die kannst einfach nur in die Tonne kloppen, so laut wie sie sind. Und für 'nen bisserl mehr Geld gibts immer 'nen bisserl bessere Netzteile - logisch, oder?!

BunkerFunker schrieb:
Vielleicht ist es auch nur mein persönlicher Eindruck, aber beQuiet Netzteile rauchen mir zu oft ab. Mir und einem Freund ist es schon so gegangen, dagegen habe ich noch kein Enermax NT verloren (und auch nie davon gehört/gelesen) :)
Woran ists denn immer gescheitert? Lebst vielleicht in 'nem Altbau und bei dir ist die Stromversorgung schon in einem desolaten Zustand. Oder du nutzt sie in einem schlecht belüfteten Gehäuse, bei dem das Netzteil oben verbaut werden muss...
 
Onkelhitman schrieb:
Fahrt es sozusagen an das 42A Limit was vorgegeben wurde. Und man siehe da: Das Netzteil bricht in den Spannungen 5V und 12V ein.
Bei einen gruppenregulierten gerät wie das getestete Smart M550W ist das normal, dass bei den Crossloadtest
die Spannungen bei der +5- und/oder +12V-leitung an die Grenzen der ATX-Specs rankommen oder die überschreiten
(wie stark das Ganze ist und wo die Spannungen bei den jeweiligen Leitungen sind, sind dann eine andere Geschichte)
Nur solle man scih wegen denCrossload-Ergebnissen nicht großartig ranhängen.

Onkelhitman schrieb:
Ist sowas nicht TROTZDEM eine Mogelpackung?
Eigentlich nicht, denn für eine echte Mogelverpackung von einen Netzteil müsste noch Sachen dazu
kommen, dass das Netzteil u.a nicht in der Lage ist, die gedruckte Nennleistung bereits zu stellen und
wo in der Elektronik Abkürzungen vorgenommen wurden.
 
Wow da ist ja jemand angefressen. Wie gesagt, Kollege Payne, es muss das Preis/Leistungsverhältnis stimmen. Und 10 Euro mehr sind bei einem Netzteil gut angelegt. Die Lautstärkeproblematik kenne ich nicht, ich kaufe sowieso keine Einstiegsmodelle (habe aktuell 2 Enermax Platimax und ein älteres Enermax Liberty am laufen).
Spannung ist bei mir mit Sicherheit sauberer als bei dir, da ich mehrere USV (2x 1500er APC und eine 750er APC) einsetze. Mal davon abgesehen ist die Elektrik hier auf neustem Stand und in der alten Wohnung war dies ebenfalls so. Die Ursache für den bequiet Defekt war ein Kondensator der defekt war, meines Erachtens weil es einfach Billig-China-Müll ist, der am Limit läuft.
 
Rickmer schrieb:
Weil das der Belastung durch ein Highend-Gamer-System mit i7-3930K und HD 7970GHz weitgehend entspricht - es wird der allergrößte Teil der Leistung auf der 12V-Schiene gebraucht.

Der Crossload-Test zeigt, dass das Netzteil für solche Highend-Systeme eben nicht sonderlich geeignet ist.

Es wird nicht gravierender negativ gewertet, weil eine Crossload-Belastung nicht zur ATX-Spezifikation gehört und z.B. für Office-PCs weniger aussagend ist.

Und für was genau ausser eine mächtige Graphikkarte sollte man 500 Watt benötigen? Für Office-PCs ist das Ding nämlich eindeutig drei Nummern zu groß, was sich auch in der Effizienz niederschlägt. Wenn ich mir ein Gerät dieser leistungsklasse zulege, dann doch weil ich hungrige Abnehmer auf der 12V-Schiene habe. Der Kundenkreis welcher sein NT mit dutzenden Laufwerken auslastet hält sich wohl eher in Grenzen...
 
@TenDance

Das ist deine Meinung, die aber nicht von anderen geteilt werden muss. Rickmer hat das ganze sehr schön erläutert, daher finde ich, dass dein Posting absolut nicht zu seinem, sehr sachlichen, passt...

@BunkerFunker
Es ist schön, dass das Triathlor bei dir nicht so laut wird. NUr bedeutet das dann im Umkehrschluss, das du ein viel zu großes Netzteil gekauft hast und ein gutes 400W Gerät für deinen Rechner mehr als ausreichend gewesen wäre...

Klar, bei einer HD7850 mit 'ner low End CPU wird das 650W Triathlor sicher noch nicht laut (zumindest bei 'normaler' Raumtemperatur), nur brauchst du in diesem Falle auch kein 650W Netzteil! Da reicht ein 350W locker.
 
Voyager10 schrieb:
Was mir auffällt , bei unter 10% Last (das sind immerhin unter 50W!) fällt die Effizienz rapide ab und angesichts heutiger PC´s die im Leerlauf vll. maximal nur die Hälfte dieser angesprochenen 10% verbrauchen ist das ein schlechter Wert für Netzteile. Da verpulvert man unter Umständen bis zu 20W für Nichts wenn man bei CPU´s auf Sparsamkeit achtet. Deshalb ist es für Netzteilhersteller wichtig das Sie endlich mal 80+ Netzteile unter 300W BAUEN .
Exakt, das 333ste Netzteil größer 500W. Ein 300W Netzteil mit einem Wirkungsgrad wie das beQuit SP E9 wäre besser angebracht. Bisher fahre ich vom Wirkungsgrad mit dem 400er beQuit besser als bei den kleinen Netzteilen. 27W bei meinem HTPC im idle.
Das Enermax Platimax ist bei 10% Last auch recht bescheiden und vor allem teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Onkelhitman
Nutzt man die 504 Watt auf +12V, aber auch die verbleibenden 46 Watt auf den anderen Schienen, so wird das Netzteil etwas bessere Spannungswerte liefern. Mein Szenario ist - ganz bewusst - der absolute worst case.
 
@Sysworker:
Solche Netzteile mit dieser Effizienzkurve gibt es schon bereits durchaus (hier mal ein Auszug von die, die bei
geizhals.at aufgelistet sind
), nur was die Nachfrage von diesen Netzteilen bei diesen Preis betrifft (Eine entsprechende
Elektronik auf die Reihe zu stellen, ist etwas aufwendiger und teurer), das ist eine andere Geschichte.
 
BunkerFunker schrieb:
Die Lautstärkeproblematik kenne ich nicht, ich kaufe sowieso keine Einstiegsmodelle (habe aktuell 2 Enermax Platimax und ein älteres Enermax Liberty am laufen).
[...] Die Ursache für den bequiet Defekt war ein Kondensator der defekt war, meines Erachtens weil es einfach Billig-China-Müll ist, der am Limit läuft.

Dann solltest du das Triathlor vllt. nicht so hoch loben, wenn dir die Lautstärke nicht bekannt ist. Denn, und da schließe ich mich Payne an, ist das für viele ein NoGo.

Und die Behauptung zum defekten BQ ist auch nur eine Vermutung. Sollte man erstmal nicht zu hoch bewerten... Um welches Modell hat es sich genau gehandelt?

Nebenbei klingt das wie eine abwertende Pauschalisierung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Philipus II und Frosdedje

Ok, dann noch eine letzte Frage. Tut mir Leid, bin hartnäckig. Wenn ich also schreibe: "Mein Produkt enthält keine Nüsse" und da sind 0,1% Cashewnüsse drin, auf die keiner reagiert bis auf die völlig marginale Minderheit die auf Cashewnüsse eben reagiert, dass ich meinen Satz so stehen lassen kann?

Demnach wäre also die von Thermaltake gewählten max. 42A und:
- Einzelne +12V Hochvoltschiene bietet eine überragende Leistung. (wieder Strom und Spannung vertauscht)

Nur rein zur Information, aber eigentlich unwichtig, da das ja keiner macht. Das wiederum wäre so wie die Angabe: Mit dem Trabbi könnten sie 200KMh fahren. Und am Ende stellt sich heraus, dass man dafür aber Antigrav braucht. ;)

Wie geschrieben, Thermaltake schreibt nicht: Max. 42A, WENN die anderen Schienen..... sondern rein: Max. 42A. Mich stören da einfach die beiden Sätze. Erst wird mit Hochstrom geworben und nur eine 12V Rail, und mit 42A max. und lässt man die dann fahren (weitere Bedingungen stehen da nicht von Thermaltake) dann bricht es ein.

Ich verstehe aber warum ihr das dann nicht schreibt, ich selbst würde trotzdem noch: Mogelpackung schreiben. Einfach weil ich es nicht mag, wenn die Hersteller mit ihrem Krempel übertreiben nur um was geschrieben zu haben.
 
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