predator7 schrieb:
da kommt doch bald eine bessere technik von intel, lohnt es sich noch so viel in 3d nand zu investieren?
Du meinst das 3D XPoint, aber das ist eine Technologie von Intel (und Micron), die wird Flash Forward (also Joint Venture von Toshiba und SanDisk, nun WD) nicht einfach so nutzen und nachbauen können. Dann wird das 3D XPoint zwar technisch besser im Sinne geringere Latenzen und größere Haltbarkeit, aber wegen der geringeren Datendichte auf jeden Fall auch teurer werden und daher nicht für alle Anwendungen in Frage kommen die NAND heute bedient.
WeltalsWille schrieb:
Bei entsprechender Bauauslegung, welche in Japan gesetzlich gefordert sein dürfte
Klar, nur dachte man das ja von Fukushima auch und hat dabei die Jahrhunderte alten Steine in den Bergen übersehen die vor dem Bau von Häusern unterhalb der Steine gewarnt haben. Da wäre man also gewarnt gewesen, während man sonst bei vielen Technologien erst noch lernen muss, was für Risiken man doch vergessen hat, so hielt man ja auch die Titanic vor ihrer Jungfernfahrt noch für unsinkbar.
Sicherheit ist immer nur relativ und man schützt sich immer nur gegen Gefahren die man kennt (oder an die man sich erinnert) und die man daher erwartet, gegen die unerwarteten kann man sich nicht schützen und die Konzentration an einem Ort ist eben immer auch eine Konzentration des Risikos. Stell Dir vor die NAND Fabrik wäre schon vor Jahren in Fukushima gebaut gewesen, da hätte es dann auch nichts genutzt sie ausreichend flutsicher zu gestalten, sie hätte in der verstrahlten Umgebung doch aufgegeben werden müssen.
LamaMitHut schrieb:
Es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis der Preis pro Gigabyte von SSD unter den von HDD fallen wird, für diese Prognose muss man nicht mal Optimist sein.
Da wäre ich mir nicht so sicher, die Steigerung der Datendichten wird auch bei NAND immer schwerer, man kann Strukturen nicht endlos verkleinern und auch bei den 3D NANDs gibt es Grenzen bzgl. der Layer die man übereinander stapeln kann. Klar kann man in noch größeren Mengen fertigen und somit Fixkosten wie die der Forschung und Entwicklung auf eine noch breitere Basis verteilen, aber heute
kostet die pro GB billigste SSD 0,207€/GB bzw. 207€/TB, während
die pro TB billigste HDD nur 25,92€/TB[ kostet, also noch mehr als ein Faktor 7,5 dazwischen liegt. Man müsste also bei den SSD noch dreimal die Kapazität pro € verdoppelt (innerhalb eines Jahres werden gerade noch 25% Kostenreduzierung erwartet) um die HDDs zu überholen und bei denen dürfte sich in der Zeit auch fast nichts bei den Kosten tun.
LamaMitHut schrieb:
Kapazitäten im Petabytebereich scheinen durchaus möglich - jedenfalls hoffe ich dies.
Bisher ist 15,36TB das Maximum, sagen wir 16TB und die muss man noch 6 mal verdoppeln um bei einem PB zu sein. Vielleicht könnte man ganz eng gepackt auch heute schon 32TB realisieren, aber auch dann sind immer noch 5 Verdoppelungen nötig. Heute kostet 1TB rund 200€, schafft man es den Preis um den Faktor 8 (2^3) zu senken, wären es 25€, also immer noch 25.000€ für eine SSD mit PB und dabei ist der Aufwand für den Controller der so viel NAND verwalten kann, noch gar nicht eingerechnet.
LamaMitHut schrieb:
Samsung wird NAND bis zur Grenze des Machbaren weiter entwickeln, da er einen Kostenfaktor bei den Smartphones ausmacht.
Für die anderen Hersteller gilt das Gleiche, zumindest solange es keine Technologie gibt, die mehr Speicherkapazität fürs gleiche Geld bieten kann, egal ob sie diese in eigene Smartphone verbauen oder an die Hersteller von Smartphone (und anderen Geräten) verkaufen.
LamaMitHut schrieb:
da sind die Kosten der Entwicklung schnell wieder eingenommen.
Es ist normalerweise immer der, der mit einer neuen Technologie als erster am Markt ist, der seine Entwicklungskosten am schnellsten wieder einspielen kann. Andererseits scheint Samsung sein 3D NAND vor allem auf gute Eigenschaften hin entwickelt zu haben und es dürfte noch immer in der Fertigung teurer als planares 16nm NAND sein (sonst wäre die noch günstigere 750 Evo ja nicht mit den planaren NANDs bestückt worden), während IMFT sein 3D NAND wohl sehr konsequent auf geringe Fertigungskosten optimiert hat und es als MLC nur die gleichen 3000 P/E Zyklen hat wie Samsungs V-NAND als TLC und zumindest die MX300 ist von der Performance her ja eine echte Enttäuschung, gerade auch im Vergleich zur 850 Evo. Das macht aber schon noch Sinn wenn man bedenkt, dass IMFT ja mit dem 3D XPoint ja auch noch eine Technologie hat die das beste NAND technisch in jeder Hinsicht schlagen dürfte und man damit die Bereiche abdecken kann, wo die Anforderungen an Haltbarkeit und Leistung eben höher sind.
Daher bin ich mal gespannt wie die 3D NANDs der anderen NAND Hersteller denn aussehen werden, ob sie also eher in die Richtung von Samsung gehen und bessere Eigenschaften als planare NANDs bieten oder so konsequent kostenoptimiert sind wie die von IMFT, obwohl sie keinen Joker in Form eines 3D XPoint im Ärmel haben dürften.