Trauung fotografieren, einige Fragen

Beama

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

das unsägliche ist passiert, ich wurde gefragt bei der Trauung meines Schwagers die Fotos zu machen. Ich bin nicht wirklich begeistert und würde mir wünschen das sie einen richtigen Fotograf anheuern.

Das wird aber nicht passieren, aus verschiedenen Gründen. Da ich der einzige in der Verwandschaft und Bekanntschaft bin der etwas von Fotografie versteht und auch ein wenig Equipment hat ist das wohl unausweichlich.

Ich werde mit den beiden vorher ganz klar die Erwartungshaltung diskutieren und versuchen diese auf 0 zu setzen, positiv überrascht ist ja besser als anders herum.

Es geht nur um die Trauung im Standesamt, inkl anschließender Feier im familiären Rahmen.

Ich habe folgendes Equiptment zur Verfügung

Nikon 7100 und 5100

35mm, 50mm 1,8er 80-200 2,8 und das 18-105er Kitzoom

2 Blitze von Metz, einen 25x25cm Blitzreflektor zum Aufstecken und noch eine 80er Softbox für den Blitz

Ich würde beide Kameras mit nehmen, dass ich nicht wechseln muss. Die Frage ist welche Objektive ich drauf machen soll, ich will zumidest im Standesamt nicht mit wechseln anfangen.

Ich würde auf jeden Fall das 35mm drauf machen da fühle ich mich am wohlsten mit. Aber was auf die zweite Kamera? Das Kitzoom oder lieber das 50mm für die Portraits? das 80-200 dürfte wahrscheinlich zu lange sein denke ich.

Dazu dann den Blitz inkl reflektor weil ich davon ausgehe das das licht eher mau sein wird.

Die Softbox eher dann Später für die Feier

Ich werde die zwei auch vorher fragen welche Bilder ihnen besonders wichtig sind etc. Habe mir schon ein paar Ratgeber und Tipps durchgelesen.

Nochmal zum Ende: Ich weiß (!!!) das eine Antwort wahrscheinlich sein wird ich soll es lassen es kann zuviel schief gehen. Auf der anderen Seite sind Bilder immer besser als keine Bilder, und die Ansprüche sind zum Glück auch nicht wirklich groß.

Es geht eher um das dokumentieren als um erstellen von professionellen Fotos der Hochzeit. Sprich, bevor sie nachher irgendwelche Bilder von 100€ Kompaktknipsen die irgendwelche Verwandten ins Album kleben versuch ich mein Glück. Ich lerne ja auch dabei.

Gruß
 
- Eine Kamera mit dem 35mm Festbrennweite, die andere mit dem 50mm Festbrennweite, fürs Standesamt.
- Zum wechseln noch das 18-105 einpacken, könnte evtl. auf der Feier mal gebraucht werden.
- Das 80-200 kann zu Hause bleiben.
- Beide Kameras mit richtigem Blitz ausstatten und indirekt über einen Reflektor blitzen.

Hab keine Scheu mit der Kamera durch die Gegend zu laufen und auch in "Situationen"/"NoGo Areas" hinein wo man sich als normaler Gast ehr höflich zurück halten würde.

Mach am besten immer Serienaufnahmen und besorg dir genug Speicherkarten, so kannst du hinterher die besten Motive auswählen.
Nichts ist schlimmer als wenn du hinterher ein super Foto hast, von einem tollen Moment, aus dem richtigen Winkel, mit perfekter Belichtung und Ausleuchtung...
und die Braut guckt gerade als wär ein UFO gelandet.

Und mach viele Fotos. Hinterher wirst du zwar die meisten aussortieren, hast dann aber umso mehr Auswahl.
Und denk an Ersatzbatterien/Akkus für die Kameras und die Blitze.

Das würde ich als Laie vorschlagen.
 
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Ich kenne Hochzeiten, da sind die Bilder vom Fotografenpärchen für einen gemunkelten vierstelligen Betrag nicht besser als die Fotos, die andere Gäste mit ihrer einachen Spiegelreflex gemacht haben. Ich kenne auch eine Hochzeit, wo die Fotos vom Fotografen sehr körnig waren, sodass jeder Laie sich gewundert hat, ob da nicht etwas schief gelaufen ist. Viele Brautpaare wollen auf Nummer Sicher gehen und denken, teuer ist besser und das stimmt nicht unbedingt.

Was ich sagen möchte, mach es einfach! Mit so viel Respekt, wie du an die Sache gehst, kann es gar nicht falsch laufen. :)
 
Ich würde auch noch jemanden anderen im Freundeskreis "beauftragen !" (=psychologische Aufwertung der 2. Person) auch Aufnahmen zu machen, auch wenn es nur eine Knipse ist. Es kann immer etwas schief gehen und so gibt es wenigstens ein Backup. Man heiratet schließlich meist nicht so oft, so daß eine Wiederholung auch eher unwahrscheinlich ist.
 
Genau, eine zweite Person! Manchmal machen Gäste zufällig sehr gute Fotos. Vielleicht "nur" per Automatik geschossen, dafür ist das Motiv (zufällig) aber um so besser. Es gibt ja auch gute Kompakt- oder Bridge-Kameras, vielleicht hat jemand so eine.
 
bei der hochzeit eines guten freundes wurden "wegwerfkameras" an die gäste ausgeteilt. wir haben daraufhin geknipst bis die dinger voll waren und haben die dann abgegeben. diese bilder waren teils mist, teils extrem gut und teils okay.
evtl als option im kopf behalten.
ansonsten würd ich auch das von #2 in betracht ziehen
 
Zu viele Personen wirken aber sehr störend! Es sollte klar gemacht werden, dass du der Hauptfotograf bist.

Wenn du Gruppenfotos machst, weise die Leute darauf hin, dass ALLE in deine Kamera schauen. Da stehen dann manchmal 4 und mehr Leute rum, die die Szene aufnehmen wollen und dann schaut jeder in eine andere Richtung.

Sei ruhig vorlaut und mache dir Platz, du darfst das. (Aber nicht den Standesbeamten wegschieben)

Probiere ungewöhnliche Perspektiven aus. Alles andere ist Standard.

Gruß
 
Im Standesamt kannst du am besten das 35mm verwenden, wie KnolleJupp es schon vorgeschlagen hat. Ich habe auch mal für Freunde diese Aufgabe übernommen und bin mit der 20mm Festbrennweite auf einer MFT (2x Cropfaktor) gut ausgekommen. Durch die 1.8er Blende konnte ich den Fokus auf das Brautpaar legen, das sich gut vom leicht unscharfen Hintergrund abhebt. Der Standesbeamte hat mich darauf hingewiesen, dass ich keine Rücksicht nehmen soll und aus jeder von mir gewünschten Position fotografiere. Eine 2te Kamera mit Kit-Objektiv hatte ich auch dabei, aber die ist erst bei der Feier zum Einsatz gekommen. Bei uns ist es sehr hell im Standesamt, weshalb ich keinen Blitz brauchte. Für gewöhnlich ist ein Blitz mit Diffusor eine gute Wahl.

Für die eigentlichen Hochzeitsfotos kam dann ein anderer Freund mit besserem Equipment ins Spiel. Eine höhere Brennweite ist dann ideal, um einen unscharfen Hintergrund zu erzeugen. Bei Gruppenfotos ist dann eher die Kommunikation wichtig. Gutes Equipment bringt nichts, wenn die Gäste nicht mitmachen.
 
Wow vielen Dank schon mal für alle Antworten und die Ermutigung.

Also dann lag ich mit dem 35+50mm schon mal richtig. Das 80-200 werde ich dann eher für Portraits bei der Feier aufschrauben.

Das mit den Einmalkameras haben wir auf unserer Hochzeit auch so gemacht, waren 8 Tischen, auf jedem war eine. Da sind die besten, lustigsten und obskursten Bilder raus gekommen ;).

Die Lokation ist Stuttgar in der Stadtbibliothek, der Termin schon am Freitag. Die Feier wird wo anders statt finden, die Lokation kenne ich aber. Habe erst vorher die Anfrage bekommen. Keine Ahnung wie es da ist, werde es wahrscheinlich auch nicht schaffen da vorher vorbei zu gehen. Will aber auf jeden Fall viel früher da sein, und sofern der Raum frei ist, einige Probeaufnehmen machen um die Situation etwas einschätzen zu können.

Genug Speicherkarten und Akkus sind schon fest geplant.

Bin noch am überlegen ob ich komplett in Raw fotografieren soll oder JPG+Raw oder nur JPG. Der Vorteil bei JPG only ist, das da der Pufferspeicher meiner 7100 wesentlich länger hält und auch mehr Bilder pro Sekunde macht. als in Raw oder raw+Jpg

Gruß
 
Ich würde auch fast immer auf automatische Serienaufnahme schalten (ich denke die Kamera kann das - 3x-5x), weil einer hat fast immer gerade die Augen zu.
 
Ich habe eh immer auf Serienmodus geschaltet :D Weiß gar nicht wofür die Einzelbildfunktion gut sein soll ;)

Ich denke ich werde raw only fotografieren. 3fps sollten ja eigentlich ausreichen, werden ja net so die super schnellen Bewegungen in der Regel
 
verlasst euch nicht auf Gäste.
Bei der Taufe von unserem kleinen hats geheißen: "Da fotografieren so viele da wird doch wohl was dabei sein"
Am Ende hatte ich über 300 Bilder. Kein einziges auch nur annähernd scharf. Es ist halt dunkel in einer Kirche und alle billig Kompakten und Smarties haben ihr bestes gegeben...

Ich habe nächstes Jahr auch die zweifelhafte Ehre eine Hochzeit fotografisch begleiten zu dürfen.
Bei mir werden es wohl hauptsächlich 28-75 und 70-200 werden. Dazu ein 12-24 bei der jeweiligen Location am Anfang um die Location selber einzufangen und dann entsprechend wechseln.
Vielleicht noch ein 50 1.4 für Spaßbilder wenn es abends eh nur noch schnapsleichen gibt :)

Ich fände jetzt eine Festbrennweite etwas unflexibel (was geschmackssache ist). Wenn gerade etwas im weg ist kann ich nicht eben mal mit den Füßen "zoomen". Das Kitzoom wird aber schätze ich etwas "dunkel" sein (F3,5-5,6)?
Damit würde ich auch bei den 35 und 50mm landen. AF ist dann nämlich auch um Welten besser.

Raw ist mM. nach eh fast Pflicht bei solchen "Run & Gun" Situationen. Wenn du oft die Position wechselst, bzw. sich die Situation ändert kann es vorkommen, dass man mal die Belichtung etwas retten muss.

Auf meiner Wichtig-Liste steht auch:
- Absprache des Tagesablaufs. Ab wann sollst du von was, wie Bilder machen. (wahrscheinlich beantworten sie dir nur das Wann)
- Nach möglichkeit die Orte vorher anschauen, und schauen wo mögliche natürliche Lichtquellen sind und ob diese eher stören oder helfen.
- Mit dem Standesbeamten vorher kurz sprechen
- Mit der Band sprechen, ob irgendwelche Extras geplant sind
- Mit den Trauzeugen sprechen ob irgendwelche Extras geplant sind
- Mit der Braut und dem Bräutigam einzeln reden ob irgendwas geplant ist
- Sollen evtl. am selben Tag noch ein Shooting stattfinden (evtl. sogar als on top geschenk ein visagist vorher, dass die haut nicht glänzt). Wenn ja, wieviel Zeit und WO! (evtl. selbst in der Umgebung nach etwas fotogenes suchen)
- Nimm auch Dekoration / Tische auf (die wurde ja sorgfältig vorher ausgewählt) dass die Bilder als Hintergrund für Dankeskarten zu gebrauche ist (möglichst zwei drittel des Bildes gefüllt mit etwas kontrastfreiem damit man dort text plazieren kann)
- Nimm die Ringe auf dem Kissen auf (auch gern auf Dankeskarten)
 
Ja das Kitzoom ist zu dunkel. Meine Frau wird aber die dritte Kamera (ne 5200 von der SchwiMu) mit dem 18-105er nutzen oder zumidest in Griffweite haben.

Ich fotografiere selbst extrem viel mit dem 35er daher hoffe ich das ich gut klar komme.

Es handelt sich ja "nur" um die Trauung vom Standesbeamten, also ohne großes TamTam, auch die kleine Feier danach wird eher beschaulich sein. Die richtige Hochzeit findet dann erst im Frühling statt.

Die Fotos dürfen blos nicht zu gut sein sont kommen die auch noch auf den Gedanken mich da einzuspannen..... :D

Die Location scheint ganz cool zu sein, da gibts bestimmt viele Möglichkeiten
https://www.google.de/search?q=bibl...FywKHcwTALAQ_AUICCgC&biw=1429&bih=993&dpr=0.9

Bin auch gerade dabei mir alle möglichen Posings anzugucken. Da habe ich nämlich noch fast 0 Erfahrung. Fotografiere halt viel meine Kinder aber das ist halt was ganz anderes. haha

Aber die 2, vorallem sie sind sehr dankbare Motive, die sind extrem offen für alles und haben Spaß vor der Kamera, das weiß ich von anderen Gelegenheiten, deswegen hoffe ich das das Posing sich etwas ergibt. Ich werde 3-4 Posings für Portraits raus suchen und das muss reichen denke ich. Lieber wenig gute als viele halbgare
 
Zuletzt bearbeitet:
Posing ist halt auch so ne Sache, du sollst/willst ja die Trauung begleiten, das ist schon was Anderes als ein Hochzeitsshooting.

Ich würde das 35er mit Blitz auf Reserve und das Kitzoom samt Blitz mit Softbox kombinieren. Ersteres als Standard, letzteres für spontane Weitwinkel- oder Portrait-Situationen.
 
Ich kam auch zu der "Ehre" die Hochzeit eines Freundes fotografieren zu dürfen..
Erst hatte ich Angst, dass er mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein würde - war er aber - wieder erwarten.
Danach durfte ich noch die Taufe und andere Anlässe der Familie begleiten :)

Ich würde immer versuchen mit großer Blende und hoher ISO das vorhandene Licht zu nutzen.
Blitzen ist für mich persönlich immer nur eine Notlösung.
Hab auf der Hochzeit und der Taufe viel mit meinem 85mm f/1,4 fotografiert , das ging ganz gut.
Ansonsten wurde vieles schon gesagt.. viele Fotos machen. Genau die Kamera und die Einstellungen studieren.
Ich pers. würde IMMER in RAW fotografieren, da man nachher sowieso jedes Bild bearbeiten muss, kann man da noch am meisten rausholen.


Und ganz wichtig - mach dich nicht verrückt :-)
 
Mach dir nicht zu viele Sorgen um die Technik, schau lieber nach das du keine wichtigen Momente verpasst, wie Kuss, ringübergabe ect.
 
Ok danke schon mal

Das mit dem Posing habe ich deswegen erwähnt weil ich denke wir werden noch ein kleines Shooting danach in der Bibliothek machen. Das Setting ist ja ziemlich cool. da lässt sich bestimmt was machen.

Vll darf ich ja später das ein oder andere Foto hier zeigen, je nachdem ob es was geworden ist oder nicht :D
 
Zum Thema Posing:

Würde ich bei einer Hochzeit immer recht klassisch halten.
Ansonsten einfach mal Fotos anschauen, die dir gefallen und die Posen merken und mitnehmen :-)
 
lurid schrieb:
Zum Thema Posing:

Würde ich bei einer Hochzeit immer recht klassisch halten.
Ansonsten einfach mal Fotos anschauen, die dir gefallen und die Posen merken und mitnehmen :-)


Bin schon dabei mir sachen raus zu schreiben, habe auch eine verrückte Idee gefunden, die ich gerne ausprobieren will
 
Verrückt ist immer gut - daran erinnert sich das Brautpaar. Ob jetzt positiv oder negativ wird man sehen :-D
 
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