News Überwachung der Mitarbeiter: Bußgeld über 10,4 Mio. Euro gegen notebooksbilliger.de

charly_ schrieb:
Strafen für Unternehmen halte ich für wenig Sinnvoll. Eher müssten die Manager persönlich haften.

Ich würde beides verbinden. Zur Unternehmensstrafe gehört auf jeden Fall auch eine persönliche Haftbarmachung der Entscheidungsträger.
 
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Erzwodezwookie schrieb:
Zur Unternehmensstrafe gehört auf jeden Fall auch eine persönliche Haftbarmachung der Entscheidungsträger.
Wird nichts bringen.. dann wird zur Urteils-Zeit einfach ein Strohmann arrangiert und der haftet dann. Wirklich was bringen würde nur dauerhafte Sanktionen und Gefängnis, keine Einmal-zahlungen die so lachhaft gering sind dass schon im jährlichen Flow mit einkalkuliert sind, nur für den Laien (wie einige hier in Forum) natürlich extrem groß und "Völlig überzogen" erscheinen, weil sie keine Ahnung haben wie viel Gewinne die Firmen eigentlich nebenher einfahren und sie selbst niemals auch nur im Ansatz mit solchen Zahlen zu tun haben...

Und genau darum geht es bei dem ganzen nämlich auch nur: Den Laien mit Zahlen verwirren.
Wie in der Bild-Zeitung einfach irgendwas drucken wo mit der brave Bürger annimmt "Oh etwas großes passiert"
 
DSGVO funktionert offensichtlich allerdings nur nicht bei den US BIG-TECH Konzernen
 
Angus McFife schrieb:
der Konzern hat es als „unverhältnismäßig und unrechtmäßig“ zurückgewiesen und Einspruch eingelegt.

Die sollten die Strafe akzeptieren. So was geht gar nicht.
Unfassbar!!! Wegen deren "Einspruch" sollten die die genannte Summe erst Recht doppelt zahlen.
 
Und ich habe erst jüngst bei denen eingekauft, um Jeff Bezos nicht noch reicher zu machen, muss wohl in Zukunft wo anders einkaufen.
 
mMn absoluter Schwachsinn. Ich habe/hatte immer Kolegen/inen die immer gedacht haben, nur weil sie wichtiger in der Firma sind, müssen die nichts machen. Ich hatte einen der sogar am Arbeitsplatz geschlafen hat und Chef konnte nichts tun bis ich ihn selbst gefilmt habe, dann war der Spuk vorbei. Ich würde die Überwachung am Arbeitsplatz sogar verschärfen den es schützt auch die die wirklich arbeiten wollen. Think about it!
 
crackett schrieb:
Völlig überzogen - die bauen den Kram nicht umsonst dahin, denn der kostet ja auch Geld. Immerhin verkaufen die kein Mehl in Tüten, wo sich das Klauen nicht lohnt.....
Was soll diese Aussage? Bei uns im Lager hängen keine Kameras und trotzdem klaut keiner die Serverhardware.
Eben dieser Generalverdacht gegenüber den Angestellten ist das Problem. Eine anlasslose Überwachung dieser Menschen ist zu recht illegal!
 
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boncha schrieb:
Wer bekommt eigentlich das Bußgeld und für welche Zwecke wird es weiterverwendet?
Grundsätzlich der Staatshaushalt, Richter und Staatsanwälte können aber auch z.B. gemeinnützigen Organisationen o.Ä. einen (Teil)betrag zuweisen.
 
levelextreme schrieb:
Also in Verkaufsräumen sollte Videoüberwachung Standard sein, den Vandalismus bei MediaMarkt und co. finde ich wirklich nicht zumutbar.
Ist ja auch völlig problemlos möglich. Gibt halt ein paar rechtliche Rahmenbedingungen. Aber Überwachung öffentliche Bereiche eines Betriebs ist wirklich kein Problem (und wird von quasi jedem Unternehmen ja auch umgesetzt).
 
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levelextreme schrieb:
Also in Verkaufsräumen sollte Videoüberwachung Standard sein, den Vandalismus bei MediaMarkt und co. finde ich wirklich nicht zumutbar.

Sollen und dürfen sind dann doch Unterschiede.
Ja, Du darfst es ja auch.
ABER .... Du MUSST es dann auch anzeigen, dass Du überwachst.

Tust Du das nicht -> zu Recht auf die Finger.

Und vor Allem bekommst Du gewaltig auf die Finger - ebenfalls zu Recht - wenn Du beginnst, auch noch Umkleideräume oder Pausenräume zu überwachen - ohne es den Mitarbeitern anzuzeigen.
 
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Faust II schrieb:
Interessant ist dieser Satz:

"Erhöht hat sich laut dem Geschäftsbericht im Jahr 2017 zwar der Rohgewinn (Umsatz minus Wareneinsatz), der demnach von zuvor 76,2 Mio. Euro auf nun 80,2 Mio."

Wer weiß wie hoch er mittlerweile ist. Die Strafe wird quasi aus der Porto-Kasse bezahlt und viel zu gering.

Von dem Rohgewinn werden ja noch andere Aufwendungen abgezogen. Am Ende des Jahres 2017 bleibt ein Gewinn nach Steuern von 14,1 Mio. € übrig - steht auch im Artikel.

Bei einer Strafe von über 10 Mio. € bedeutet das:
Knapp 2/3 des Jahres haben alle für nichts gearbeitet - zumindest im Sinne der Eigentümer/Gesellschafter.

Wenn dir das Unternehmen gehören würde (nur mal angenommen: Familienbesitz), wäre das glaube ich schon schmerzhaft - also Portokasse ist es nicht.
 
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NguyenV3 schrieb:
Wenn dir das Unternehmen gehören würde (nur mal angenommen: Familienbesitz), wäre das glaube ich schon schmerzhaft.

Und das soll es ja auch sein.
Vielleicht kommt das dann an, zusätzlich zu der Situation, dass Kunden ggf. den Laden jetzt bewusst meiden werden.
 
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NguyenV3 schrieb:
Wenn dir das Unternehmen gehören würde (nur mal angenommen: Familienbesitz), wäre das glaube ich schon schmerzhaft - also Portokasse ist es nicht.
Sofern die Vorwürfe halbwegs stimmen (insbesondere, dass der Missstand über 2 Jahre bestand & nicht behoben wurde) darf und muss es auch weh tun - irgendwie muss ja auch ein Lerneffekt stattfinden.

Wenn irgendwelche Unternehmen Mini-Bußgelder bekommen, sind hier im Forum auch sofort etliche Stimmen zu hören die sich beschweren und sagen, es müsste höher sein, damit es weh tut.
 
NguyenV3 schrieb:
Von dem Rohgewinn werden ja noch andere Aufwendungen abgezogen. Am Ende des Jahres 2017 bleibt ein Gewinn nach Steuern von 14,1 Mio. € übrig - steht auch im Artikel.

Bei einer Strafe von über 10 Mio. € bedeutet das:
Knapp 2/3 des Jahres haben alle für nichts gearbeitet - zumindest im Sinne der Eigentümer/Gesellschafter.

Wenn dir das Unternehmen gehören würde (nur mal angenommen: Familienbesitz), wäre das glaube ich schon schmerzhaft - also Portokasse ist es nicht.
das ist Blödsinn, vor allem Unternehmen im Familienbesitz bzw. im Besitz weniger tun alles um möglichst wenig Gewinn zu erzielen und/oder diesen zu verschleiern um Ihre Steuerlast zu senken, Gewinnzahlen in irgendwelchen Geschäftsberichten existieren nur für das Finanzamt
 
Ich bin skeptisch, ob Kunden NBB jetzt bewusst meiden werden, auch wenn es der Laden jetzt vielleicht verdient hätte. Bei Amazon machen sie es auch nicht und einige erfreuen sich einfach weiter an ihrem Amazon-Prime-Status.

SamSoNight schrieb:
Wie war das nochmal mit "unterstützt deutsche Händler, Amazon ist ein Verein von Sklavenhaltern!" ?
Ist eher so zu sehen, dass Amazon das "leuchtende" Vorbild der Branche ist und Geschäftspraktiken vorlebt, die für alle anderen Händler nachahmenswert sind, weil sie Erfolg versprechen. Wie Dokumente zeigen, beschränkt sich Amazon bei der Überwachung von Mitarbeitern nicht nur auf den betrieblichen Bereich, sondern geht auch präventiv bis in die sozialen Medien hinein.

So fleißig, wie die niedersächsische Datenschutzbeauftragte ist, hat sie Amazon ebenfalls wegen Überwachung von Mitarbeitern im Visier. Mit Software kann man Mitarbeiter effizient und lückenlos überwachen, das ist im Vergleich zu einer Videoüberwachung schon das nächste Level. In diesem Unternehmen sind Videokameras eher die Ergänzung zur Totalüberwachung. Bin gespannt, wie hoch das Bußgeld letztendlich für Amazon ausfallen wird. Peanuts?
 
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Da bin ich grundsätzlich bei Dir Pym.
Es ist am Ende dann aber ein Unterschied, ob wir über Angestellte in Deutschen Läden reden oder über Angestellte in US-amerikanischen Unternehmen außerhalb Deutschlands.

Da sind dann die jeweiligen Länder gefragt.
Und wie die Amis das halten wissen wir ja leider nicht erst seit Herrn Trump.
 
Pym schrieb:
Ist eher so zu sehen, dass Amazon das "leuchtende" Vorbild der Branche ist und Geschäftspraktiken vorlebt, die für alle anderen Händler nachahmenswert sind, weil sie Erfolg versprechen.
Die Geschäftspraktiken auf Kundenseite dürfen sich andere Läden auch gerne abschauen. Wie immer ist es nicht nur schwarz / weiß sondern man muss es differenzieren.

Ich nutze Amazon tlw. auch gerne - weil der Kundenservice sehr gut ist. Bei Rücksendungen kann ich den Paketdienst auswählen (alle zum gleichen Preis) und muss nicht paar Kilometer zur nächsten UPS-Annahmestelle pendeln.
Da hatte ich im Sommer mit einem anderen Händler wieder das absolute Grauen: schweres Paket (> 20kg), und direkt nach dem Auspacken festgestellt, dass die Hälfte der Knöpfe nicht funktioniert. Austauschlieferung mit direkter Abholung vom defekten Gerät? Nicht möglich, einen Ersatz kann man erst rausschicken, wenn das defekte Gerät eingegangen ist. Abholung des Pakets? Auch nicht möglich. Anderer Paketdienst? Neee, nur UPS, DHL ist zu teuer.

Letztlich hab ich das Ding dann im Bollerwagen ein paar km durch die Stadt gezogen. Alternativ hätte ich - auf komplett eigene Kosten, auch Porto - Abholung & Rücksendung selbst organisieren können (~30€). Nichtmal eine Pauschale fürs Porto wollte man mir erstatten.

Ersatz hab ich dann über Amazon bestellt, war etwas teurer, aber mir dann auch egal. Dafür wurde es auch bis in die Wohnung geliefert, nicht wie beim anderen Händler nur bis an die Haustür.

Achso, und für die Kommunikation mit dem Händler hing ich natürlich instgesamt > 1h in Warteschleifen. Nix mit "Anruf anfordern & zurückgerufen werden" wie bei Amazon.

DA ist Amazon halt wirklich leuchtendes Vorbild und andere sollten sich eine Menge abschneiden.
 
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@hamju63
Der erste Artikel erwähnt EU-Länder im Kontext mit Betriebsräten, Gewerkschaften und sozialen Medien. Im zweiten Artikel sind deutsche Mitarbeiter betroffen.

@Autokiller677
Ich nutze Amazon nur, wenn ich muss. Wenn man aber schon beim Differenzieren ist, dann darf man sich auch die Frage stellen, warum Amazon sich einen guten (teuren) Kundenservice leisten kann. Der wird finanziert über Skaleneffekte, Steuervermeidungsstrategien, aggressives Konkurrenzgebahren, Ausspionieren von Kunden und eben auch über die Ausbeutung der Mitarbeiter. Ein wirklich leuchtendes Vorbild von Unternehmen würde die eigenen Mitarbeiter fair entlohnen und vor Ort ordentlich Steuern zahlen und nicht nur die Interessen der eigenen Aktionäre bedienen.

Irgendwie bitter, wenn man dann im TV auf den gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland auch noch Werbung zu sehen bekommt, die eine schöne Amazon-Konsum-Welt zeigt, in der alle glücklich sind.
 
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Kellerkind_CB schrieb:
Ich weiß nicht wovon du sprichst. Fakt ist, Boeing hat für das Max Desaster weit mehr bezahlt als deine Behauptung von 200 Millionen.
Er will darauf hinaus, dass die 200 Miollionen die reine Strafzahlungen waren, der Rest Entschädigungszahlungen etc. und man daher nur die 200 Mio gegen die 10 Mio bei NBB stellen dürfe.

Er kapiert halt nicht, dass es das so analog in DE gar nicht geben kann, da in DE Entschädigungszahlungen in dieser Höhe schlicht keine Rechtsgrundlage haben im Strafrecht (sondern wenn überhaupt andersweitig unabhängig eingeklagt werden müssten) und generell wir eben von 2 verschiedenen Rechtssystem sprechen und in DE somit diese "Aufteilung" der Gesamtstrafsumme so gar nicht auftreten kann.

MarcoMichel schrieb:
Irgendwas Gewaltiges läuft in diesem Land ziemlich verkehrt.
Stimmt. Wenn jemand, der eindeutig und wissentliches illegales tut wie verbotene Mittel nach dem Betäubungsmittelgesetz herzustellen sich bei Überführung um harmlose Strafen wie Bewährung und 1000€ Strafe (die locker mit einer Ernte verdient waren) beschwert, dann sind diese Strafen ganz offensichtlich zu mild um ein Unrechtsbewusstsein zu schaffen...
 
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