So ähnlich kenne ich das auch noch aus meiner Zeit als studentische Aushilfe bei K&M Elektronik.
Da man ja einheitliche Oberteile tragen musste, musste ich mich vor der Arbeit umziehen und zwar in einem Lagerraum. Da war natürlich auch eine Kamera montiert. Der Filialleiter meinte nur, man könne sich dort ungeniert umziehen, die Kamera sei nicht aktiv.
Einmal war der Filialleiter krank und der Stellvertreter ist eingesprungen. An der Theke galt Krawattenpflicht für den Filialleiter, was auch der Stellvertreter eingehalten hat. Er hat sich dann aber erlaubt, Bürokram im hinteren Bereich zu machen und dabei die Krawatte auszuziehen. Nach einer halben Stunde Anruf von der Zentrale, er sollte sofort seine Krawatte anziehen. Er war wohl gemerkt immer mit Krawatte vor dem Kunden.
Bei der Arbeitszeit wurde immer zu meinen Ungunsten abgerundet, von 4,4 - 4,5 Stunden reale Arbeitszeit als Aushilfe wurden mir regelmäßig nur 4 Stunden ausbezahlt. Das sei so alles korrekt. Dabei gabs nur jämmerliche 6 € die Stunde im Jahr 2010. Ich habe dabei unter anderem Business-Kunden beraten (war der Großteil des Umsatzes in unserer Filiale, wir waren eine der umsatzstärksten in Deutschland) und Probearbeiten von Bewerbern für eine Festanstellung angeleitet und bewertet.
Und Trinkgelder, die ich fast bei jedem Einsatz in Höhe zwischen 5 und 20 € erhalten habe, musste ich in die Kaffeekasse packen, aus der wir immer wieder angebliche Fehlbuchungen beglichen haben. D.h. vom Trinkgeld habe ich keinen einzigen Cent persönlich gesehen.
In dem Jahr, in dem ich dort war, wurden zwei Filialleiter verheizt. Kein Wunder bei rund 2400 € brutto im Monat inklusive Provisionen wie mir mal mein erster Filialleiter verraten hat. Der hat mich um mein Studium beneidet.