Liebe Community,
@Frank,
@nlr und
@SV3N haben sich hier ja bereits zu Wort gemeldet, aber auch ich möchte noch ein paar Zeilen zu diesem Thema verlieren und damit nach meinem Urlaub quasi nahtlos an das anknüpfen, was ich davor als letztes gemacht habe - auf eure Kritik eingehen.
Vor gut zwei Wochen hatte ich als Reaktion auf die nach Jahren plötzlich aufkommende Kritik an den bis dato sehr positiv aufgenommenen “Native Ads” den Beitrag “
Anzeigen (sog. "Native Ads") auf der Startseite von ComputerBase” erstellt - Freitagnachmittag als Beifahrer auf dem Weg in zwei Wochen Sommerurlaub, denn es war mir wichtig. Entsprechend groß war dann auch die Freude über die sehr positive Resonanz der deutlichen Mehrheit der Kommentatoren. Offensichtlich war es einfach einmal an der Zeit, das Thema noch einmal an einer zentralen Stelle genauer zu erklären.
Doch der Erholungseffekt währte nur knapp ein Woche. Der dann aufziehende Sturm der Entrüstung mit konstruktiver Kritik, aber auch den wildesten Vorwürfe und Unterstellungen ist hier ja in Teilen noch zu lesen. Und auf die Kritik folgte die Kritik.
Denn dass das ganze Freitag in der Urlaubszeit zu brodeln begann, war der ganzen Sache nicht gerade zuträglich: Weil ihr es in der Regel anders gewohnt seid, wirkte die Trägheit in unserer Reaktion wie ein Brandbeschleuniger und das Kind war endgültig in den Brunnen gefallen. Die Stimmung war mies - bei vielen Beteiligten. Hier und da bis heute.
Ich möchte meine Sicht auf die Dinge deshalb an dieser Stelle noch einmal anhand ein paar grundsätzlicher Punkte in zwei Themenkomplexen darlegen. Meine Hoffnung: Dass wir in Zukunft besser durch eine vergleichbare Situation kommen, weil das Verständnis füreinander einmal mehr wächst, und wir gezeigt haben, dass uns eurer Kritik wichtig ist - auch wenn das mal dauert.
1. Themenkomplex: Berichte über Autos auf ComputerBase
Wir berichten seit Jahren auch über it-technische Entwicklungen aus der Automobilbranche, in der Regel macht das
@nlr. Unsere bzw. seine Standardmarschroute: Autos selbst sind kein Thema, E-Autos, nur weil sie wie ein Computer als Energiequelle Strom setzen, auch nicht. Es sollte schon einen IT-Bezug geben. Und mit Infotainment-Systemen und immer häufiger quasi klassischen PC-Plattformen als Hauptrechner gibt es da mittlerweile mannigfaltig direkte Berührungspunkte.
Wie auch ihr bestätigt habt, passt es in der Regel, und viele Berichte kommen mit dem Wunsch nach “Mehr!” richtig gut an (galt z.B. auch für die
HD-Scheinwerfer mit 2 Mio. Pixeln). Die Abgrenzung ist nicht immer leicht und der oft im Hintergrund abgelaufene Abwägungsprozess für den Leser nicht sichtbar. Wir haben die Airbag-Meldung, die wirklich keinen direkten IT-Bezug hat, am Ende trotzdem gebracht, weil es in unseren Augen nicht nur die zuletzt veröffentlichten “IT-Neuigkeiten der S-Klasse” ergänzt hat, sondern auch direkt an einen von der Community im letzten Jahr gut angenommenen
Bericht zu einem Forschungsfahrzeug anknüpfte. Für uns war das ein - wenn auch atypischer - Teil einer zuvor gut aufgenommenen Geschichte. Aber offensichtlich auch nur für uns.
Unabhängig davon ist es aber in meinen Augen auch nicht verkehrt, immer mal wieder einen Ausflug zu wagen und zu gucken, wie es ankommt. Aus der jüngeren Vergangenheit konkret in den Sinn kommt mir da beispielsweise ein Ausflug von
@nlr ins
Imax Laser, das im Vergleich zu Samsungs Cinema LED (
noch ein Ausflug) quasi auch keine IT-Berührungspunkte hatte. Leserfeedback damals: Toll, mehr davon! Da stehen dann sogar wir auf der Bremse, denn im Kern soll ComputerBase ja “IT” bleiben.
Unsere grundsätzliche Marschroute im Bereich Auto geändert haben wir also mit der Airbag-Meldung nicht und euer Feedback haben wir gehört.
Ein weiterer Kritikpunkt: Dass wir in diesem Zusammenhang zuletzt viel über Entwicklungen bei BMW und Mercedes-Benz berichtet haben. Das stimmt. Das liegt aber weder direkt noch indirekt an irgendwelchen faulen/finanziellen Hintergründen, sondern schlichtweg daran, dass wir von beiden PR-Abteilungen inzwischen regelmäßig mit Material versorgt werden, aus dem wir die in unseren Augen interessanten Themen geplant und oft sogar mit Zeit zur Rücksprache auswählen können. Wenn dann, wie aktuell, Mercedes-Benz bei der PR zur S-Klasse eine Salamitaktik fährt, indem Teilaspekte des Autos in über mehrere Wochen gestaffelten Präsentationen vorgestellt werden, kann es dann auch einmal mehr Inhalte geben. Das kann dann auch erste Informationen aus Teasern und später tiefergehende Berichte umfassen
Dass wir dadurch einen Eindruck wecken (könnten), den wir nicht wecken wollen, beschäftigt uns dann umso mehr. Aber sollen wir das Thema deshalb links liegen lassen?
Ultimativ würde das doch bedeuten, dass wir über interessante IT-Themen im Bereich KFZ erst dann berichten dürfen, wenn wir bei allen internationalen Herstellern dieselben Kontakte pflegen. Aber den Status haben wir nach 20 Jahren nicht einmal im Kerngeschäft “PC-Komponenten” inne.
Wir versuchen deshalb lieber parallel Kontakt zu anderen Herstellern auf- oder auszubauen und die PR-Abteilungen von unserer Relevanz auf dem IT-Sektor zu überzeugen. Weil wir mit unserem Fokus auf IT aber nur einen Bruchteil der PR überhaupt in Erwägung ziehen, ist das ein langwieriger Prozess, der auch scheitern kann oder scheitert - denn für PR zählt oft “Masse” und die gibt es hier eben nicht.
Oft bleibt uns deshalb bei anderen “nur”, den Markt selbst zu beobachten und auf diesem Weg möglichst breit zu berichten. In diesem Punkt können und müssen wir offensichtlich zulegen. Das ist für mich das klarste ToDo aus der ganzen Diskussion Auch Hinweise per E-Mail oder im Forum auf interessante Neuigkeiten, die ihr auf dem Schirm habt, sind da eine willkommene Unterstützung.
Was ich euch garantieren kann: Wie in allen anderen Bereichen auf ComputerBase verzapfen wir den Mist alleinverantwortlich und ohne externe Einflussnahme oder finanzielle Hintergedanken.
Nicht falsch verstehen: Konstruktive Kritik ist weiterhin gerne gesehen, aber Unterstellungen wie “ihr seid gekauft” sind wirklich, wirklich unangebracht bei uns. Dafür kämpfen wir jeden Tag - in jedem Bereich. Ihr kennt uns doch
eigentlich.
2. Themenkomplex: Die Reaktion auf Kritik
Ihr kennt uns doch
eigentlich. In Bezug “die Reaktion auf die Kritik” möchte ich an diesen Gedanken anknüpfen.
Was ich damit sagen will: Als es auf die Kritik nicht sofort eine Rückmeldung gab, die es in der Regel sonst ja gibt, hat das das Thema nur noch beschleunigt. Ich fühlte mich da ein Wenig an den Konflikt “wir schreiben Werbung an Werbung und werden deshalb für Werbung kritisiert” vs. “wer es nicht dran schreibt, kommt davon” erinnert. Ja, Transparenz, Offenheit und Reaktionsfreudigkeit verpflichtet und wir sind stolz und dankbar dafür, welchen Anspruch ihr an uns stellt - wir arbeiten seit 1999 ja schließlich hart daran, dass man an Inhalte auf ComputerBase noch einen Anspruch haben darf und kann.
Dass von einigen dann wieder gleich die Abkehr von diesem Ansatz heraufbeschworen wird, finde ich hingegen schade.
Zu diesem Punkt sei deshalb abschließend wiederholt, was ich die letzten Jahre immer wieder gesagt habe: Wir sehen die registrierte, sich äußernde Community als Teil unserer großen Stammleserschaft als die tragende Säule von ComputerBase, deren Meinung wir eventuell nicht immer im Details teilen, aber mit der wir im Gespräch sein wollen. Von diesem Grundsatz sind wir auch nicht abgerückt, wenn es mal länger dauert, weil Teile der Redaktion mal nicht direkt erreichbar, oder intern im Detail über das Thema bzw. die Themen gesprochen (beizeiten auch hitziger diskutiert) wird. So wird ein Teufelskreis daraus.
Um metaphorisch zu schließen: Eure Kritik ist für uns seit jeher ein Spiegel, den wir intern ernst und in die Diskussion nehmen. Je sachlicher die Kritik, desto klarer ist das Bild.
Schön wieder hier zu sein!