News Upstart: Ubuntus neues Init-System für Linux

Steffen

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Entwickler der Ubuntu-Distribution haben Details zu Upstart, einem potenziellen Nachfolger des bisherigen Init-Systems von Linux, veröffentlicht. Upstart reagiert auf Events und löst Abhängigkeiten unter den einzelnen Services somit dynamisch auf. Upstart soll zudem den klassischen Cron-Daemon überflüssig machen.

Zur News: Upstart: Ubuntus neues Init-System für Linux
 
Eine Grunderneuerung von Init ist auch schon mehr als überfällig. Das ist so ziemlich das einzigste was mich in meinen letzten 10 Jahren mit Linux am meisten gestört hat. Wobei so richtig erst in den letzten paar Jahren :P
 
Das wird die Linux Welt hoffentlich ein weiteres Stück revolutionieren.
 
Es gibt doch schon länger Alternativen zu sysvinit. Das init-System von Gentoo beispielsweise ist auch ziemlich flexibel. Oder initng ...
Die Überschrift klingt wieder nach totalem Ubuntu-Hype. Wieso neues init-System für Linux?
Das klingt fast so als ob das init-System von Ubuntu alle anderen Alternativen überflüssig machen würde. Eigentlich würde "Ubuntus neues init-System" als Überschrift genügen.

Irgendwie versteh ich auch den Zusammenhang zwischen init-System und USB-Massenspeicher nicht wirklich. Der USB-Massenspeicher wird normalerweise durch udev beim Start erkannt und eingebunden. Mit init hat das Ganze doch eigentlich nur am Rande zu tun.

Außerdem konnte man auch schon beim "alten" sysvinit einen runlevel extra für Akkubetrieb anlegen. Mithilfe des ACPI-Daemons oder einem Powermanagement-Daemon wie powersave kann dann zwischen den runleveln automatisch hin und hergeschaltet werden. So wahnsinnig kompliziert ist das Ganze eigentlich nicht.

Ich vermute vielmehr, dass dieses init-System dazu eingeführt wird, dass Anfänger möglichst überhaupt nix mehr ändern müssen und alles out-of-the-box funktioniert.
Das soll jetzt kein Geflame gegen Ubuntu sein, aber momentan ist jede kleinere Änderung bei dieser Distribution eine eigene News wert. Über andere Distributionen wird kaum noch berichtet. Und solche Formulierungen wie "designierter Nachfolger von sysvinit" ist meiner Meinung nach keine objektive Betrachtungsweise. Da hat der Autor wohl seine eigene Begeisterung in den Beitrag mit einfließen lassen.

Die Zeit wird zeigen ob das altbewährte sysvinit wirklich bald abgeschafft wird. Vorstellen kann ich es mir nicht.

Gruß
Ratty
 
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Ich kann mit der News auch nicht viel anfangen, ich wüsste nicht was z.b. es am init-System meines Gentoo zu bekriteln gäbe.
 
gentoos init system ist nur ein aufsatz auf sysv init und erbt damit viele nachteile. der größte ist das es einfach verdammt langsam ist, da es die scripte einfach alle nacheinander ausführt. der einzige vorteil von gentoos init system ist das es die reihenfolge der startscripts automatisch bestimmt und eine unbegranzte zahl von verschiedenen runleveln ermöglicht. damit ist es wenigstens komfortabel zu bedienen, im gegensatz zu einem normalen sysvinit das praktisch unbenutzbar ist.

initng ist wie ja in der quelle beschrieben eigentlich nichts anderes als ein rewrite des gentoo init systems. vorteile sind das die scripte nichtmehr an eine sprache gebunden sind, sondern mit plugins praktisch jede sprache unterstützt werden kann, und das die scripte auch parallel ausgeführt werden. initng ist also schneller als sysvinit/gentoos init.

allerdings läuft das alles eben auf das alte konzept hinaus: beim starten des systems wird eine vorhandene liste von scripten abgearbeitet.

das init system ist eigentlich zur konfigurierung des rechners gedacht. heutzutage ändern sich aber die ansprüche und konfigurationen der rechner zu laufzeit. ein linux muss eben kein server mehr sein der jedentag das selbe tut. und wenn er doch einer ist muss er heutzutage auch mit hotplug fähiger hardware klar kommen. da die konventionellen inits dafür nicht geeignet sind wurden massenweise eigene dienste geschrieben die auf wenige bestimmte ereignisse reagieren, wie z.b. hotplug/coldplug, cron oder auch einiges features von udev.

das bringt viele probleme. nicht das jeder dieser dienste einzeln konfiguriert werden muss, sie haben auch keine ahnung von abhängigkeiten und vielen anderen features eines modernen init systems.


abgesehen davon wird gentoos init-system nicht weiter entwickelt und initng wird einfach nicht fertig(benutze es selbst seit einigen monaten). da hinter diesem projekt die zurzeit wohl aktivste linux community steckt kann man also wirklich hoffen das wir in ein paar monaten endlich ein modernes init system für linux bekommen.
 
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Ich seh jetzt nicht wirklich eine Notwendigkeit, aber nun gut, sollen se es mal entwickeln wenns se meinen es zu brauchen.
 
Mit Upstart soll jede Funktion erst geladen werden, wenn sie gebraucht wird. Einfaches Beispiel: solange kein Bluetooth-Andapter angeschlossen ist, braucht's auch keine Bluetooth-Dienste. Oder wofür cups starten, wenn kein Drucker zu erreichen ist?
 
Hmm scheinbar verstehen ein paar Leute die Idee von OpenSource nicht. Jemand schreibt ein neues Init-System und stellt den Code zur Verfügung und alles was man macht ist dran rummeckern... Im schlimmsten Fall wird Upstart halt ein abschreckendes Beispiel, im besten ein revolutionäres Init-System.

Nur weil Gentoos Init-System funktioniert, heisst dass noch lange nicht das es das gelbe vom ei ist. Lasst die Leute doch mal machen und wenns fertig ist drüber Urteilen.

Schade nur das sich der Artikel fast wie ein Werbeprospekt für Upstart liesst ...

cu lightforce
 
Genau das meinte ich ja. Ich wollte das init-System nicht schlechtreden, mir gefallen nur Formulierungen in diesem Artikel nicht. Klingt wirklich wie Werbung.

Vom Informationsgehalt her ist diese News noch stark ausbaufähig. Und das mit dem USB-Massenspeicher ist wohl das denkbar schlechteste Beispiel überhaupt.

Fakt ist: Aus diesem Artikel wird nicht ersichtlich wieso dieses init-System so toll sein soll. Hier gehts eigentlich nur um Ubuntu-Hype!
 
Ubuntu Hype.
Wirklich schrecklich, die Vorstellung, dass jeder Nop eine Distribution installieren kann, ohne zig Bücher gelesen zu haben - und trotzdem wird die gesamte Hardware erkannt und läuft by default.
Und dann auch noch einen USB-Stick anschliessen können, ohne diesen extra mounten zu müssen.
Schlimme Zeiten für echte Linuxer......
 
Das war gut, mescal :D Hat vielleicht bissl was mit Distributionsboys - teils vergleichbar mit NV-, Intel- und sonstigen Boys - zu tun. Als wenn es eine schreckliche Vorstellung wäre, daß man das nächstes Jahres in seinem Suse, Debian, Knoppix what ever findet :freaky: Die Überschrift lautet nicht "Ubuntus neues Init-System für Ubuntu".
 
mescal schrieb:
Und dann auch noch einen USB-Stick anschliessen können, ohne diesen extra mounten zu müssen.
Also das hat eher wenig mit Ubuntu zu tun...:p


In der News wird nur einmal eben so getan als würde Ubuntu jetzt endlich der gesamten Linux-Welt einen fähigen Init-Mechanismus schenken, dabei gibt es derlei bereits genug Projekte (wie wärs neben InitNG z.b. mit minit oder runit).
 
Ich glaube kaum das es was mit "Fanboys" zu tun hat. Jede Distribution hat seine Daseinsberechtigung. Nur nervt es etwas dass über jede Kleinigkeit von Ubuntu berichtet wird und andere ebenfalls interessante Distributionen außen vor gelassen werden.
Wenn eine andere Distribution ein neues init-System rausbringen würde, wäre das nicht mal eine Zeile in einer News wert, vor allem wenn dieses noch nicht einmal fertiggestellt ist.
Es gibt, wie schon oben erwähnt einige Alternativen zu sysvinit, die momentan vielversprechenste ist wohl initng.
Man muss natürlich schon sagen, dass der Link von Benjamin_L schon darüber aufklärt was nun eigentlich so besonders daran ist. Ist wesentlich lesenswerter als obige News.
 
Ich habe den ersten Satz der News abgeändert, in dem Upstart als "designierter" Nachfolger beschrieben wurde. Das war wirklich unpassend.

Was die Kritik an der News-Überschrift angeht: Durch den Zusatz "für Linux" soll deutlich werden, dass das Upstart-Projekt von vornherein auch mit anderen Linux-Distributionen zusammenarbeiten will und nichts Ubuntu-Exklusives ist. Davon abgesehen entspricht die Überschrift schlicht der Wahrheit, denn der (Haupt-)Entwickler ist Angestellter von Canonical.

Wie in der News auch steht, ist vieles schon mit den bisherigen Init-Systemen möglich. Jedoch soll Upstart flexibler sein und Race Conditions vermeiden. Klar kann ich mir einen extra Runlevel für den Akkubetrieb einrichten, der dann von irgendeinem Daemon aktiviert wird. Eigentlich ist das aber doch überflüssig, wenn Upstart das alles selbst über Events regeln kann (und der Anwender dafür im Upstart-Script von Apache beispielsweise nur ein "on ac" oder ähnlich hinzufügen muss). Dass als das in der Quelle detaillierter beschrieben wird sollte klar sein.

Ich benutze selbst Ubuntu nicht im produktiven Einsatz (stattdessen Gentoo [Und Gentoo wird auf CB echt derbe gehyped =)], habe Ubuntu aber zum Ausprobieren installiert). Und abgesehen von der Einleitung wird in der News auch nur im letzten Absatz auf Ubuntu eingegangen und nirgendswo ein Hype entfacht.
 
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Ich denke einmal jetzt sind alle zufrieden. ^^

Was Upstart angeht hört es sich ja wirklich sehr vielversprechend an, schon mit den bisherigen Neuentwicklungen des Init-Systems sind drastische Boottime-Verbesserungen möglich. Wenn Upstart sich als fähig erweist, wird es Gentoo sicher als eine der ersten Distributionen in den unstable-Zweig aufnehmen, wie schon die anderen Init-Alternativen.
 
wird es das upstart eigenltich auch in einer der nächsten suse versionen geben? (10.2 oder aufwärts?) *hoff*
 
Ich denke nicht dass die Entwickler von SuSE das bereits in der nächsten Version implementieren werden, zunächst muss sich das neue einmal bewähren bevor die großen Distributionen ein altbewährtes, zuverlässiges System ersetzen.
 
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