Marrt schrieb:
Mir kann keiner erzählen das 10 Firmen die alle dasselbe Problem bearbeiten, ihren fortschritt aber nicht teilen, schneller zu ergebnissen kommen als 10 firmen die zusammen daran arbeiten und ihre kleinen durchbrüche synchronisieren
Also zum einen gibt es durchaus zahlreiche Forschungskooperationen, welche aufgrund der neuen Möglichkeiten zum Informationsaustausch entstanden. Gerade bei kapitalintensiven Forschungen ist doch vermehrt eine Zusammenarbeit wahrzunehmen. Zum zweiten impliziert deine Aussage, dass immer sofort die bestmögliche Lösung gefunden wird. Es wird aber lediglich
eine Lösung gefunden. Da alle Firmen diese nutzen würden, bestünde weniger Anreiz eine eigene, bessere Lösung zu finden. Nehmen wir den Katalysator: Der Staat sagte, der ist gut, machen wir ihn verpflichtend. Damit ist der Katalysator eine Lösung, eines Problems. Ist es aber auch die Beste? Wer sagt uns, dass nicht noch eine bessere, effizientere Lösung existiert? Alternativ: Apples Gummi-Band Patent, wo so ein nachziehen am Seitenende ist. Google war gezwungen hierfür eine Alternative zu finden. Mir persönlich gefällt diese Alternative zum Beispiel besser, da mich dieses nachziehen nach einer Weile nur noch genervt hat. Dieser Zwang zur Alternative hatte also durchaus (zumindest für einen Nutzer
) einen positiven Aspekt.
@topic
Was vor allem behindert, sind Trivial-Lösungen, welche patentiert werden können, anschließend nicht lizenziert werden müssen und schlussendlich ein komplettes Produkt lahmlegen können. Die Konkurrenz ist dann gezwungen, Ressourcen aufzuwenden, um diese Trivial-Patente zu umgehen.
Hier wäre ein erster Gedanke, solche Patente zwar anzuerkennen, die Ansprüche aber lediglich auf eine Strafzahlung zu beschränken und einen Vertriebsstopp auszuschließen. Sozusagen Patente zweiter Klasse. Problematisch ist hier allerdings: Was ist ein Trivial-Patent? Wie definieren, wer entscheidet? Was ist gerecht? Ein Patent generell nicht zuzuerkennen, wirft ähnliche Fragen auf.
Ein anderer Ansatz wäre, die Schutzfrist für Patente im Software-Bereich stark zu verkürzen. Generell dürfte der Anreiz immer noch hoch genug sein, um als erster mit Innovationen aufzutreten und dadurch höhere Gewinne abzuschöpfen.
Ansätze gibt es sicher viele. Manche von ihnen verlangen nicht mal eine gänzliche Abschaffung des Patentsystems. Dass sich noch gar nichts in dieser Hinsicht getan hat, außer ein paar leeren Worten, zeigt mal wieder wie langsam die Anpassung der Staaten ist und wie viel schneller sich Firmen an neue Situationen gewöhnen und versuchen daraus ihren Vorteil zu ziehen.