@cyberpirate
Guter Link, aber nicht ganz fehlerfrei:
Eine weitere Richtlinie der DSGVO besagt, dass die Kunden oder Benutzer eines Unternehmens das Recht haben, dass ihre Namen und alle sie betreffenden Daten aus den Speichersystemen und -medien des Unternehmens gelöscht werden. In einer 3-2-1-Umgebung bedeutet dies, dass die Informationen aus allen drei Kopien der Daten entfernt werden müssen
Das Zitat zum Verständnis für Nicht-Fachleute: Das ist falsch bzw. wird sicher falsch interpretiert.
Ja, man hat das Recht auf Auskunft.
Ja, man hat das Recht auf Löschung (Vergessenwerden).
Nein, die Informationen werden nicht auf allen drei Kopien gelöscht! Dieses Recht hat man nicht (sofort)!
Ein sehr wichtiger Punkt bei der DSGVO: Sie hat sogenannte Öffnungsklauseln.
Das bedeutet, dass andere Gesetze den Vorrang vor der DSGVO oder dem BDSG neu haben, wenn sie denselben Sachverhalt regeln.
Praktisches Beispiel:
- Man gibt seine Daten an ein Unternehmen weiter, welche eine Dienstleistung anbietet.
- Ein paar Wochen später verlangt man die Löschung der Daten.
- Das Unternehmen löscht die Daten aber nicht! Sie wird die Daten höchstens "sperren" (für z.B. Werbung, Anschreiben, etc.)
- Das Unternehmen muss sich an andere Gesetze halten, welche Vorrang haben: Diese verpflichten das Unternehmen beispielsweise deine Daten 10 Jahre zu speichern. Also bleiben deine Daten 10 Jahre beim Unternehmen! Manche Daten müssen sogar 30 Jahre gespeichert werden. (z.B. Pflegedienst, Medikation, etc.)
Hat man also ein Facebook-Account und hat irgendwann mal etwas gekauft (hat Bankdaten, Adresse, etc. verraten), verlangt anschließend seine Löschung, dann wird man trotzdem nicht gelöscht, weil diese Daten für z.B. das Finanzamt x Jahre aufbewahrt werden müssen.
Schlimmer ist es mit besonderen personenbezogenen Daten.
Dazu gehören Gesundheitsdaten, biometrische Daten, etc.
Hat man so eine "coole" Smartwatch mit Pulsüberwachung, etc. von Apple, Google, Samsung, usw. können diese Unternehmen deine Daten bis zu 30 Jahre speichern.
Kommt irgendwann ein Gesetz, welches die Lobbyisten mal wieder maßgeblich geformt haben und diese Unternehmen zum Auswerten dieser Daten befugt, könnte man schwere Nachteile haben.
Also niemals glauben, dass Unternehmen XY keine Daten mehr hat, nur weil man die Löschung verlangt hat und ein einzelnes Gesetz aus irgend einem Blog herausgefischt und falsch interpretiert hat.