USV für PC & NAS

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VicFirth81

Gast
Wir hatten in den letzten paar Jährchen hier im Mehrfamilienhaus doch öfters mal Strom weg. Da mein PC und meine NAS eigentlich ziemlich immer laufen, die NAS sowieso, denke ich das es doch Sinn machen würde, eine USV zu nutzen. Gerade auf unserer NAS sind viele Dinge die nicht durch einen etwaigen Stromausfall verloren gehen dürfen.

Was für eine USV bräuchte ich da ?

Anzuschließen wäre 1 Switch, 1 PC und 1 NAS (Synology 1817+ mit 8 Platten drin).

Gefunden hab ich soweit:

- https://www.amazon.de/dp/B00CTFTL68/ref=psdc_1626220031_t2_B0054WJ46A
- https://www.amazon.de/dp/B00NC5EEZM/ref=psdc_430176031_t2_B00CTFTL68

Die USV würde im gleichen Zimmer wie mein PC stehen, dürfte also nicht zuu laut sein. Hab so einiges gelesen das manche USVs doch ziemlich laut sein sollen. Was habt ihr so ?
 
Eine USV mit Lüfter macht natürlich Lärm, gibt aber auch viele passive.

Die Frage ist eher ; Wie lange ist der Strom weg? wielange soll die USV wieviel Watt/Strom liefern um das NAS normal weiter zu betreiben. Wieviel Watt zieht dein NAS ?

Ausgehend von z.b. 40 Watt, reicht eine 1000 Watt USV natürlich recht lange, für ein kompletten GamePC wärs natürlich recht wenig.

Klassisch werden USV eigentlich für z.b. nur 2,3 max 9 Minuten ausgewählt. Statistisch ist der Strom in Deutschland irgendsowas wie max 3 min weg. Sowie sind/werden viele USV so mit dem Rechner/System konfiguriert, das die USV nur dafür da ist um das System ordnungsgemäß herunterzufahren.

Man kann einige USV auch einfach erweitern, ist dann im Prinzip nix anderes als eine Ladeelektronik mit Stapelweise LKW Batterien. Strom reicht dann solange, wie man Autobatterien hat :)

Erinner mich z.b. an Krankenhausversorgung, den Diesel mal rausgenommen :), ham die teilweise 3,4,5 Räume ca 20 bis 50 Quadratmeter, voll mit dicken Bleiakkus, die aber auch nur für max 24h Lebenswichtige System ausreichen.

sowas z.b. hält max 6 minuten bei 670 Watt Volllast ; https://www.reichelt.de/smartups-1000i-lcd-usv-670-watt-1000va-apc-smt1000i-p106395.html
 
Der PC wäre würde von der USB nach X Minuten herunter gefahren. Das NAS müsste eigentlich so ausgeschaltet werden können, oder? Wenn da eh keiner mehr Daten drauf kopiert, dürfte das gehen. Wüsste jedenfalls nicht, das man die auch herunter fahren lassen kann.

Kenne nur die Firma APC und die haben gute Geräte, auch passiv in verschiedensten Stärken.

Und ja, idR soll die USB die PCs herunterfahren, mehr nicht.
 
Also laut einer Webseite ist der Stromverbrauch der Synology DS1817+ wie folgt.

Power Consumption:
  • 61.5 W (Access)
  • 31.6 W (HDD Hibernation)
Und ja, auch der PC (Gaming PC) müsste von der USV gesichert sein, das er im Notfall anständig runtergefahren wird. Ich nehme an das die Leistung nicht ausreicht, im Falle eines kurzen Stromverbrauchs, sagen wir 3 - 5 Minuten, den PC komplett zu übernehmen und am Laufen zu halten ?

Bei der NAS reicht, wenn diese im Falle des Falles anständig runtergefahren wird.
 
Die Synology NAS können auch über die APC USVs (und vermutlich auch die anderer Hersteller gesteuert werden). Die gehen dann in einen Read-Only-Mode, sodass es keine Verluste aufgrund noch zu schreibender Daten gibt. Geht entweder per USB oder mit den Netzwerkkärtchen für die USVs.
 
Ich nutze zwei Standgeräte von CyberPower, absolut geräuschlos => https://www.cyberpowersystems.de/produkte/back-up-usv-systeme/pfc-sinewave-serie.html
Habe mich auch wegen den Schuko Dosen für dieses Modell entschieden. Kann man alles einfach direkt anklemmen. Die Geräte laufen jetzt seit 2-3 Jahren absolut problemlos.
Im Keller steht dann noch eine Eaton (von HP) als Rack Modell, so etwas will man nicht in der Nähe haben :-)
 
Die im Eingangsbeitrag erwähnte Eaton USV ist eine von den besseren und arbeitet bei mir zuverlässig.
Dieses Modell hat einen eingebauten 24V-Lüfter, der in einer ruhigen Umgebung leicht hörbar ist. Wenn das stört , dann greift man zur lüfterlosen ECO-Variante, z.B. die Eaton ECO 1200.
Was man bei den Eaton´s noch beachten sollte, ist zum Einen der sehr gute Leitungsfilter für z.B. GbE und zum Anderen die günstigen Ersatzakku-Preise für die Original-Akkus.

Bei mir habe ich dazu noch eine kleine Eaton 3S für den Router angeschafft, da sich das Arbeitszimmer räumlich entfernt zum Router bei mir befindet. Den Leitungsfilter habe ich hier zwischen Telekom-Anschluss und der Fritzbox geschaltet und seitdem hat sich sogar der Signal-Rauschabstand (lt. Fritzbox-DSL-Info) der DSL-Leitung verbessert bei mir verbessert.

Unter dem Strich kann ich die Eaton-USV-Geräte empfehlen, gerade auch wegen des guten Leitungsfilters und den vergleichsweise zu APC günstigen Ersatzakku-Preise. Zu billige Geräte würde ich nicht kaufen und lieber ein paar Euro mehr ausgeben für Markengeräte.
 
computerbase107 hat es schon kurz erwähnt, vergesst bei der Investition nicht die Ersatzakkus, gerade bei den Geräten mit Bleiakkus werden diese in Unternehmen nicht umsonst alle 2 Jahre ausgetauscht. Und alle x Jahre wird die USV ganz getauscht. Das ist nichts was man sich 1x kauft und dann Ruhe hat.

Aber nebenbei bemerkt, in der Firma betreiben wir an 3500 Standorten in DE über 30000 Netzwerkkomponenten und haben bald mehr Ausfälle wegen defekter USVn als wegen Stromausfällen. Und dann ist es oftmals auch so, dass beim Wiederanlaufen des Stroms nicht selten der Sicherungsautomatauslöst weil es zu einer Leistungsspitze kam, weil zu viele Geräte wieder anliefen, obwohl rein rechnerisch die Belastung der Sicherung nicht zu groß war.
USVn wären bei uns also für etwa 1/6 aller Ausfälle verantwortlich. Strom im gesamtem inkl. USVn für etwa 1/3.
 
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Und vergesst auch den Stromverbrauch der USV nicht!

Ich habe eine APC UPS Pro 1500 und die verbraucht z.B. knapp über 20 Watt wenn alle angeschlossenen Komponenten aus sind, und sie nicht im Lademodus ist.
20*24*365=175,2kWh=ca. 44 Euro pro Jahr zusätzlicher Verbrauch für Idle-Betrieb
Bei Stromschwankungen, Blackouts etc. erhöhen sich die Betriebskosten entsprechend,
da die USVs nicht mit 100% Effizienz arbeiten...
 
VicFirth81 schrieb:
sagen wir 3 - 5 Minuten, den PC komplett zu übernehmen und am Laufen zu halten
Das entscheidet dann die USV alleine. Sie hält alles so lange am Laufen, bis die Batterie knapp wird. Und wenn es langsam kritisch wird, entscheidet sich den PC herunter zu fahren. Prinzipiell ist es also egal, wie lange die USB aushalten kann. Hauptsache, die kann den PC herunterfahren. Aber so 5 Minuten sollte sie schon aushalten. dann kannst du noch was speichern, Spiel beenden oder ähnliches.
 
Die große Frage hier wäre welche Optionen die NAS hat um bei Batteriebetrieb runterzufahren. Und genau danach würde ich mich beim USV Kauf richten. Den PC runterfahren kann so ziemlich jede USV in der angestrebten Preisklasse.

Frag am besten direkt bei Synology an.
VicFirth81 schrieb:
. Ich nehme an das die Leistung nicht ausreicht, im Falle eines kurzen Stromverbrauchs, sagen wir 3 - 5 Minuten, den PC komplett zu übernehmen und am Laufen zu halten ?
Klar geht was, wenn entsprechend dimensioniert.
Schau mal die beliebte Back-UPS ES 700VA an als Beispiel:
Dein Gaming PC ballert während dem zocken vermutlich 300W weg, im idle 60-100W. Dazu 60W von der NAS. Du könntest damit also ca. 4 Minuten weiter zocken bevor der Akku leer ist - offline natürlich, weil Router stromlos und so....
https://www.apc.com/products/runtimegraph/runtime_graph.cfm?base_sku=BE700G-GR&chartSize=large

Ich halte 2-3 Minuten für einen guten Wert.
Das reicht um Arbeit zu speichern und man weiß dass es tatsächlich ein Ausfall ist und nicht nur ne kurze Schwankung. Es reicht i.d.R. auch um Sicherungen wieder rein zu machen falls es eine knallt.
Nach 2-3 Minuten sollte dann der Shutdown eingeleitet werden.

Das entscheidet dann die USV alleine. Sie hält alles so lange am Laufen, bis die Batterie knapp wird. Und wenn es langsam kritisch wird, entscheidet sich den PC herunter zu fahren
Im wesentlichen steuert die USV-Software auf dem PC den shutdown, diese bekommt ihre Infos von der USV. Je nach Modell und Hersteller lassen sich da beliebige Parameter einstellen oder Automatikmodus.
Deswegen ist es beim NAS so wichtig dass die USV mit der NAS-Software kompatibel ist. Die USV selbst kann die NAS nicht runterfahren, das muss die Software auf dem NAS machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
APC Back-UPS Pro 1500VA BR1500GI

Diese hier soll theoretisch kompatibel mit Synology NAS sein, aber in der Kompatiblilitätsliste von Synology steht nur die Modelle DS1817 und DS1517, nicht die Plus Modelle DS1817+ oder DS1517+. Gilt das jetzt trotzdem als kompatibel oder nicht ?
 
Also, auf einer Webseite habe ich die folgende Kompatibilitätsliste mit der DS1817+ von Synology gefunden.

  • APC Smart-UPS SMT750I 750VA 230V, LCD, Tower
  • APC Smart-UPS SMT1000I 1000VA 230V, LCD, Tower
  • APC Smart-UPS SMT1500I 1500VA 230V, LCD, Tower
  • APC Smart-UPS SMT2200I 2200VA 230V, LCD, Tower
  • APC Smart-UPS SMT3000I 3000VA 230V, LCD, Tower
Ob das jetzt insgesamt nur die APC Geräte betrifft, oder die Seite mehr werbetechnisch verbunden mit APC war, kann ich nicht sagen.

Die 1500er ist mit knapp 400,- Euro zwar nicht ganz billig, aber es geht auch wesentlich teurer bei anderen Firmen.

 
Habe gerade in einem Video gelesen, das wenn es um Server und/oder Storage Systeme geht, doch wohl eher ONLINE USVs benutzt. Das macht es natürlich noch teurer, aber vor allem wird die Liste der kompatiblen Geräte mit einer bestimmten NAS natürlich auch immer schwieriger.
 
Online-USV sind das Beste für Server-Systeme, aber für den "normalen" überdurchschnittlich Interessierten, könnte eine Inline-Activ-USV genau das Richtige sein, wie die EATON, die Du in Deinem Eingangs-Thread genannt hast. Sie gleicht zudem Spannungsschwankungen aus und sie ist zudem kompatibel mit den meißten USV´s. Diese Inline-Activ-USV ist genau das Mittelding aus Offline-USV und Online-USV. Da eine Online-USV permanent laufen muss mit ihrem Wechselrichter, ist der Stromverbrauch und der Geräuschpegel deutlich höher, als bei einer Inline-Activ-USV, geschweige denn von einer Offline-USV.

Mein persönlicher Tipp ist:
Falls die Anwendung/der Server kein sehr kritisches Element ist und sich auch nicht in einer Hochverfügbarkeits-Konfiguration befindet, so würde meine Wahl nach persönlichen Erfahrungen und der im Bekanntenkreis eher nicht auf eine Online-USV fallen.

Vertraue auf Deine erste Eingebung und Du wirst zufrieden sein, gerade auch was die Preisdifferenz angeht zwischen Eaton und APC bei den originalen Ersatzakkus.

PS:
Zur Geräuschminderung habe ich mir einen passenden NOCTUA-Lüfter gekauft im Kit mit den beiden Vorschaltwiderständen zur Drehzahlreduzierung. Damit in Reihe geschaltet läuft dieser Lüfter am 24V-Anschluß
der Eaton nahezu geräuschlos. Aufgrund der 25mm-Dicke des NOCTUA-Lüfters mußte ich diesen Lüfter außerhalb, also auf dem Lüfterauslass der USV montieren. Dazu noch ein passendes Schutzgitter drauf und diese Inline-Activ-USV ist jetzt wohnzimmertauglich in Bezug auf die Geräuschentwicklung.
 
@computerbase107 Ich danke dir für deine Infos. Aber ist nicht bei nicht-Online USVs der Zeitraum der Umschaltung evtl zu kurz bis nach dem Stromausfall umgeschaltet wird, bis PC oder NAS den Batterie Strom kriegen ?
 
Entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde.

Die Zeit der Umschaltung wird in diesem Fall der Line-Interactiv-USV aufgrund der Konstruktion deutlich kürzer gegenüber einer Offline-USV, bis der Wechselrichter konstant läuft, was sich im Bereich von wenigen Mili-Sekunden abspielt. Hier kann also Entwarnung gegeben werden.
Die zusätzliche Boost-Funktion zumindest bei der EATON gleicht zudem Spannungsschwankungen im Alltag aus, was ich als angenehm empfinde und hilft die Lebendauer der angeschlossenen Geräte zu verlängern.

Selbst bei den Offline-USVén wird zumindest bei den Besseren innerhalb von 10ms auf Akku-Betrieb geschaltet. Hierbei ist es wichtig die Stützzeiten eines guten ATX-Netzteils von 16ms bzw. größer zu beachten, was auch in den Spezifikationen dazu steht. Ein billiges oder auch ein altes PC-Netzteil kann hier Probleme verursachen.
Selbst in dieser Konfiguration bei Einhaltung der Spezifikationen, sollte die Zeit aber reichen, um auf den Akkubetrieb störungsfrei zu schalten.

Die Online-USV hat keine Verzögerung, da diese permanent auf dem Wechselrichter am Ausgang arbeitet.
 
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