wolve666 schrieb:
Telekom hat nicht umsonst höhere Preise.
Es ist ein verbreiteter Irrtum, das ein hoeherer Preis auch hoehere Qualitaet bedeutet. Im klassischen Kupferkabel-Segment sind die Telekompreise vom Regulierer (der Bundesnetzagentur, BNetzA) so reguliert, dass Mitbewerber der Telekom bei der Telekom Vorleistungen wie TAL oder Bitstreamaccess einkaufen koennen und damit Produkte erzeugen koennen die guenstiger sind als die Telekom und trotzdem profitabel. Also ja, die "Telekom hat nicht umsonst höhere Preise", aber halt nicht weil dadurch generell höhere Qualität erzeugt wird.
querdenkender schrieb:
Stimmt wer Service will ist wohl bei Telekom sehr wahrscheinlich besser bedient, weil es deren Leitung ist und die bei Störungen und Technischen Problemen schneller reagieren werden und die Störung wohl dann schneller beheben als irgendwelche Reseller.
Das scheint in der Realität tatsächlich etwas in diese Richtung zu laufen, was aber laut Regulierer nicht sein sollte; die meisten Anschluesse duerften jedoch stoerungsfrei laufen.
Bin selber von der Telekom zu O2 gewechselt (erst 50/10, dann 100/40, mehr geht hier nicht). O2 ist trotz monatlicher Kuendbarkeit ~10EUR/Monat günstiger und Probleme gab es bisher keine.
Bei der Telekom gab es 3 Rufnummern und parallele Gespräche, bei O2 gibt es ohne Aufpreis nur eine Nummer un ein paralleles Gespräch.
O2 nutzt L3-BSA der Telekom, d.h. alle Pakete werden zuerstmal zu einem einen Handvoll von O2-PoPs in Deutschland transferiert (je nach dem wo Du wohnst immer zum selben) und werden von dort dann im O2/Telefonica Netz transportiert, das kann zu leicht erhoehten Latenzen fuehren im Vergleich zur Telekom (z.B. wohne ich etwa zwischen FFM und HH, werde aber von der Telekom in HH and O2 uebergeben, alle Pakete nach FFM machen deshalb einen kleinen Umweg).
O2 hat momentan, im Vergleich zur Telekom, weniger Probleme mit dem Peering: die Telekom versucht Inhalteanbieter durch überlastete Links zu den grossen Transit-Anbietern dazu zu motivieren sich direkt teuren Zugang zum Telekomnetz einzukaufen. Wenn die eigenen Zielserver bei einem Anbieter liegen der das nicht macht kann es zur Primetime schon mal haken (z.B. erhöhte Latenz, und/oder erhöhter Paketverlust, und/oder geringerer Durchsatz). O2/Telefonica ist zumindest m hiesigen Markt zu klein um diese Strategie zu verwenden und hat den Ruf bessere (also seltener/weniger ausgelastete Uebergaben zum Rest des Internets zu haben). Selber habe ich weder bei der Telekom noch bei O2 Probleme dies bezüglich wahrgenommen (die Datenlage ist jedoch klar, die Telekom macht das, aber man merkt es halt nur wenn man betroffene Server nutzt).
Bei O2 kann man mit der "flex" Option kurze MVLZ bekommen, so dass man bei unzufriedenheit schnell wieder zu einem anderen ISP (zurueck) kann und wenn man ein paar Monate wartet auch (wieder) zu Neukundenkonditionen.
P.S.: Mir war die Telekom schlicht zu teuer fuer das was sie leistete (aus meiner Sicht nicht mehr als jetzt O2), und damals mit der versuchten Einfuehrung einer Volumendrossel und dem vorsätzlichen Unterpeering zu den grossen Transitanbietern wollte ich mir bewusst einen anderen ISP suchen der eine mir genehmere Unternehmenspolitik fährt; aber das ist rein subjektiv.