Vorab zu mir und einer Grundeinstellung zum Thema Technik:
Wäre ich für Neuerungen im Berereich Technik nicht begeisterungsfähig wäre ich mit meinen 48 Jahren eher nicht hier anzutreffen.
Allerdings schreie ich nicht bei jeder Neuerung kritiklos "Juhu". Das ist das worauf ich immer schon gewartet habe...
Zum Thema digitale Stromzähler.
Ich bin absolut dagegen.
Gründe:
- Wie kann ich nachvollziehen, welche Daten wann und wie oft erhoben werden? Beim jetzigen Zähler kann ich das. Nähmlich in der Regel einmal im Jahr. Und mein Gesamtverbrauch wird ermittelt. Wann ich wieviel verbrauche ist dabei nicht auszulesen. Und gemäß dem "my home is my castle" möchte ich auch weitestgehend selber bestimmen und kontrollieren können, welche Daten von mir erhoben werden.
- Datensicherheit: Die würde man mit der Einführung ein gutes Stück weit aufgeben. Wer dabei was anderes denkt ist in meinen Augen, sorry für die harten Worte ein Träumer. Ich arbeite in einem Krankenhaus. Warum wohl werden Patientendaten, die mit der EDV erhoben werden bei uns so penibel vom Internet abgeschirmt? Und diese Abschirmung sicher zu stellen, kostet imense Gelder. Ganz einfach aus dem Grund, weil alles was über das Internet läuft einfach zu unsicher ist.
- Auswirkungen auf Arbeitsplätze: Wenn die Daten digital erhoben werden hat das zur Folge, dass keiner mehr vor Ort erscheinen muss um die Uhren abzulesen. Diese Stellen kann man dann abbauen. Und wieder ein paar Arbeitslose mehr.
Klar kann man gut gegen den letzten Punkt argumentieren, dass wir dann ja auch gleich wieder zurück ins 18. Jhd. gehen könnten.
Aber wenn eine Gesellschaft sich dazu entschliesst einen Schritt zu gehen, der den Abbau von Arbeitsplätzen zur Folge hat, sollte diese Gesellschaft sich gute Gedanken um das Für und Wider gemacht haben. Und rein ökologische Gesichtspunkte dürfen hierbei auch nicht die einzigen in der Betrachtung sein. (Wobei auch unter diesem Gesichtspunkt zu bedenken wäre: O.K. ich zahle vielleicht ein paar Euro weniger im Jahr bei den Stromkosten, aber die zieht mir der Staat auch gleich wieder doppelt aus der Tasche, da aufgrund der steigenden Arbeitlosigkeit die Arbeitslosenversicherung ansteigen würde... Ich weiß, ganz so simpel ist es ncicht, aber ich hoffe die Richtung ist verständlich).
Und zu guter letzt muss man auch dieses Thema in einem größeren Kontext sehen. Und dieser heißt schlicht und ergreifend "Überwachung". Da werden dann nochmals mehr Daten über uns erhoben. Der Bürger wird nochmals ein kleines Stück gläserner. "Just al little brick in the wall", ein weiteres kleines Mosaikstückchen.
Und was mich dabei am meisten stört ist der geplante gesetzliche Zwang dazu. Sicherlich haue ich mit meinem Smartphone deutlich mehr Daten über mich raus, als mit dem digitalen Stromzähler. Aber es ist in jedem Fall meine freie Entscheidung. Ich haue auch deutlich mehr Daten raus wenn ich facebook nutze, aber auch das ist meine ureigenste Entscheidung (nach den AGB- Änderungen von fb im Frühjahr z.B. habe ich meinen Account dort gelöscht. Die Datenerhebung war mir einfach zu viel).
Wenn jetzt aber eine solche Erhebung per Gesetz erlassen wird kann ich nicht mehr entscheiden. Und das geht so nicht. Und das dann nur aus dem Grund um die Wirtschaft zu unterstützen. Auf eine Art und Weise, in der ich als Bürger nichts davon habe.
Ich könnte ja schon genug
, das die Einwohnermeldeämter meine Daten ungefragt an die Wirtschaft verhökern dürfen...
Ginge es der Politik wirklich um den Umweltschutz, dann hätten sie an anderen Schauplätzen deutlich mehr zu tun (Kontrolle der Automobil- Industrie, letztes Beispiel ist der VW- Konzern). Sie könnten den Energieversorgern deutlich mehr auf die Finger schauen hinsichtlich z.B. erneuerbarer Energien, etc. etc. ...
Das kann also so kein Argument sein.
@SchiBuh: "Blackout" - Danke, gerade gekauft