Natürlich sollte es der Polizei erlaubt sein, verschlüsselte Daten zu entschlüsseln zu versuchen. Genauso wie sie auch Panzerschränke aufbrechen können oder Briefe und Telefonate in Geheimschrift entschlüsseln können. Das heißt aber noch lange nicht, dass alle Verschlüsselungsalgorithmen ein Backdoor beinhalten müssen. Das wäre nämlich fatal und würde den legalen Sinn von Verschlüsselung konterkarieren.
An sich ist der Wunsch auch völlig unrealistisch, weil es immer Algorithmen und Programme geben wird, die kein Backdoor drin haben und sich darüber vermarkten werden. Dann ziehen die Anbieter eben auf eine kleine Südsee-Insel und gut ist. Und selbst die Geheimdienste dieser Welt wollen und brauchen höchstmöglich sichere Verschlüsselungsalgorithmen ohne Backdoor. Und derzeit kommen die von Universitäten und aus der Privatwirtschaft.
awesomeg023 schrieb:
Wenn es gegen Terror und andere Delikte gut ist, habe ich nicht dagegen. Solange man mit den Daten nicht rumspielt, sie halt an dritte weitergibt. Finde ich es in Ordnung.!
Das ist leider ziemlich kurzfristig gedacht. Oder meinst du, der Hinterzugang zu deinen Daten bleibt auf Dauer geheim? Was meinst du, was passiert, wenn das öffentlich (oder nur in bestimmten Hacker-Kreisen) wird? Meinst du, die Staatsorgane gehen verantwortungsvoll mit deinen Daten um? Meinst du, die Computeralgorithmen sind fehlerfrei? Meinst du, es geben eine Supporttelefonnumer, wo man anrufen kann, wenn dort falsche Daten und Verknüpfungen gemacht wurden, wenn der Computer keine Ironie versteht oder irgendwas aus dem Kontext gezogen hat? Viel Glück damit.
Zumal das rein gar nichts bei Terrorabwehr und Kriminalität hilft. Meinst du, ein Bin Laden hat verschlüsselte E-Mails geschickt oder seine Terrorpläne per Dropbox geteilt? Meinst du, der hatte sogar ein Handy? In solchen Kreis (und das zeigen dir alle Filme und Bücher seid Jahrzehnten) läuft alles nur über Mittelsleute in direktem Augenkontakt. Frankreich hat Datenspeicherung, deren Geheimdienste sind viel stärker und besser als unsere deutschen im Nahen Osten verzahnt. Die Terroristen waren auf Fahndungs- und No-Fly-Listen. Sie waren sehr bekannt. Und was hat's gebracht? Nichts. Alle Untersuchungen zum Umgang mit Daten und Strafverfolgungsbehörden hat gezeigt, dass die Aufklärungs- oder gar Präventionsquote nicht steigt - nicht mal ein bisschen. Und das obwohl ich mich jedes Mal nackig machen muss, wenn ich ins Flugzeug steige, aufpassen muss, was ich im Internet schreibe, weil mir das bei der Urlaubseinreise in irgendein Land auf die Füße fallen könnte, meine Grundrechte massiv beschnitten wurden und Politiker sich lieber mit solchen Parolen auseinandersetzen statt wirklich relevante Dinge zu tun, die entweder uns helfen oder entscheidend und den Terrorismus dauerhaft schwächen.
r34ln00b schrieb:
Dass nun Terrororganisationen Verschlüsselung erkannt/entdeckt haben ist nun nicht wirklich verwunderlich. Es kann zudem nicht gesagt werden, wie viele zuvor auch schon Verschlüsselung benutzt haben.
Du kannst davon ausgehen, dass die Menschen
seit 5.000 Jahren bestimmte Kommunikation verschlüsseln. Das heute ist nur die Fortführung von damals auf das aktuelle Kommunikationsmedium angewandt. Terroristen werden entweder gar nicht elektronisch kommunizieren oder schon immer kryptografisch verschlüsselt oder elektronisch verschlüsselt haben. Purer Populismus.