News Verkauf gebrauchter E-Books bleibt in den Niederlanden erlaubt

mischaef

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Im Rechtsstreit zwischen der Plattform für gebrachte E-Books Tom Kabinet und der niederländischen Verlegervereinigung (NUV) hat ein Gericht in Amsterdam ein weitreichendes Urteil gefällt: Die Richter bestätigten erneut die Legalität des Verkaufs von gebrauchten digitalen Büchern, wenn auch nur unter strengen Auflagen.

Zur News: Verkauf gebrauchter E-Books bleibt in den Niederlanden erlaubt
 
Auch diese Maßnahmen sowie der Einsatz einer Software zum endgültigen Löschen der verkauften Bücher von der Festplatte des ehemaligen Eigentümers und der Zwang einer Registrierung überzeugten das Gericht jedoch nicht. Wie ausreichende Schutzmaßnahmen letztendlich auszusehen haben, ließen die Richter wiederum offen.

Naja, wenn man ehrlich sein muss, gibt es auch keine Möglichkeit, diesen Schutz zu gewährleisten, das liegt in der Natur der Sache digitaler Inhalte. Insofern kann ich die Bedenken der Verlage verstehen.

Wurden diese "bis zu 90%" auch mal unabhängig untersucht? "in eigenen Untersuchungen" ist irgendwie eine doch recht zweifelhafte Quelle, wenn es von der direkten Konkurrenz kommt.
 
Da ebooks genau so Geld kosten wie normale Bücher sollte man sie auch genauso verkaufen dürfen. Sollen sie die Preise für alle Ebooks auf 99c senken dann fragt keiner mehr nach einem wiederverkauf ;)
 
Ich kann die Verlage auch verstehen. Ob das Buch seinerzeit ehrlich erstanden wurde, kann man ja relativ leicht überprüfen, z.B. durch Lieferschein oder Rechnung (eventuell mit stichprobenartiger Rückversicherung bei Amazon etc., um Fälschungen vorzubeugen). Aber wie soll sichergestellt werden, dass der ursprüngliche Käufer seine Kopie löscht und keinen Zugriff mehr auf das Buch hat. Heikles Thema.
Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung, dass es erlaubt sein muss, gebrauchte ebooks zu verhökern.

Vielleicht wäre eine Kulturflatrate die Lösung ^^
 
Dann sollte ich also auch meine MP3-Dateien, Spiele, Filme etc. alles wieder verkaufen dürfen? Wie können digitale Medien denn "gebraucht" sein, ist da eher die Frage. Für Gebrauchte Physikalische Gegenstände bezahlt man klar weniger, weil es gebraucht ist und Abnutzungserscheinungen aufweist. Aber Digitale Medien haben das ja eben nicht. Wenn es produkte mit einem sicheren DRM sind, kann man darüber noch streiten, wobei ich es dann auch eher Weiterverkauf oder Rückgabe nennen würde (und nein, ich finde DRM nicht gut). Aber dann könnte man dem ersten Besitzer die Rechte entziehen und dem zweiten sie geben. Wobei man bei Ebooks dann aber auch einfach Ausdrucke, Screenshots, PDFs oder was auch immer daraus machen kann, genau wie man MP3 Dateien einfach kopieren kann und sie dann immer noch besitzt.

Aber man kann klar auch eine Musik-CD oder eine Film-DVD Kopieren und hat sie dann immer noch (geht bei Büchern zwar auch aber nicht ganz zum gleichen Resultat...). Bei Konsolenspielen (wo der Gebraucht verkauf ja denke ich am grössten ist) geht das ja nicht, oder nur in ausnahmefällen mit grösserem Aufwand.

Nein, ich will hier nicht einen auf Moralapostel machen, ich frage mich wie gesagt eben nur, wie das funktionieren kann, und wie ein E-Book denn gebraucht sein kann...
 
Es würde ganz einfach gehen,
indem die Verlage ein einheitliches DRM-System nutzen,
sowie wie z.B. das Tolino eine einheitliche Cloud.

Dann wäre es über dieses System möglich, ein Ebook einen anderen Nutzer offiziell zuzuschreiben.

Das wollen die Verlage aber nicht. Warum auch, sie würden weniger Erstverkäufe machen, viel würde über den Weiterverkauf erfolgen.

Die Verlage könnten dafür natürlich eine "Servicegebühr" ala eBay/Paypal erheben (z.B. 10% des Verkaufspreises),
aber es wäre immer noch weniger als wenn sie neue Bücher direkt verkaufen könnten.
 
wenn die Verlage damit ein Problem haben,
dann sollten die den Kunden technisch erlauben die Rechte auf eine andere Person zu übertragen,
dann wäre ein DRM auch kein Nachteil für den Kunden,

das könnte man dann auch bei anderen Inhalten bei Steam und Co. genau so machen
 
Wie soll dass denn technisch gehen ohne DRM Crack?
Die meisten dummen deutschen Verlage setzen doch nur auf DRM.

Das wäre als wenn man in Deutschland eine Webseite ohne Werbung will, das macht da auch keiner.

Ein Lob z.B. auf den Festa-Verlag dieser bietet alle seine ebooks in mehr Formaten und zum Preis für 5 EUR für 300-400 Seiten an, da kaufe ich gerne regelmässig meine ebooks denn der Umfang, der Preis und die Dienstleistung ist angemessen.

Für ein Stephen King ebook sind 20 EUR schon eine Unverschämtheit bei Neuheiten!
 
@Postman

ich denke das wäre möglich wenn man ein Benutzerkonto hätte wo die eigenen digitalen Inhalte registriert sind,
wenn man dann ein Buch jemanden anderen übertragen will, dann könnte man das wie ein Geschenken bei Steam versenden,
natürlich müsste der Katalog auf allen Geräten des Kunden vorher aktualisiert werden bevor die Transaktion abgeschlossen wäre,
 
DrToxic schrieb:
Naja, wenn man ehrlich sein muss, gibt es auch keine Möglichkeit, diesen Schutz zu gewährleisten, das liegt in der Natur der Sache digitaler Inhalte. Insofern kann ich die Bedenken der Verlage verstehen.

Die Möglichkeit(en) gibt es schon, die Verlage bzw. Anbieter müssten es nur wollen. Bei den vielfachen DRM-Gängelungen gings ja auch, warum soll es diesmal technisch nicht möglich sein?

Innerhalb eines geschlossenen Ökosystems wie z.B. Amazon Kindle wäre es z.B. sogar sehr einfach:
Person A hat sich ein Kindle Ebook gekauft, dadurch ist es in seinem Amazon Benutzerkonto bzw. seiner Kindle Bibliothek als "gekauft" hinterlegt.
Person A verkauft es an Person B. Es wäre technisch ein leichtes, das Item aus der Bibliothek von Person A zu entfernen und dem Konto von Person B hinzuzufügen. Wäre natürlich ein Aufwand, für den Amazon mMn auch eine maßvolle Transaktionsgebühr verlangen könnte.
Bei einem Verkauf über Grenzen eines Ökosystems hinweg wäre es zwar schwieriger, aber auch technisch keinesfalls unmöglich. Sobald der digitale Inhalt in irgendeiner Form an ein persönliches Benutzerkonto gebunden ist, ist eine eindeutige Nachverfolgbarkeit und Übertragbarkeit/Löschbarkeit möglich.
Manch digitaler Inhalt ist ja sowieso an eine ganz bestimmte Hardware gebunden, so dass sich in solchen Fällen das Problem der "Grenzüberwindung" gar nicht stellt. PSN-Spiele können z.B. nur auf einer Playstation-Hardware gespielt werden, sowohl Verkäufer als auch Verkäufer haben also sowieso bereits einen PSN-Account und das Item könnte technisch problemlos von Account A auf Account B übertragen werden.

MMn ist hier der Gesetzgeber gefordert. Was aber noch mindestens eine Menschengeneration dauern wird, bis entsprechende Personen in die politischen Gremien aufrücken.
Ein echtes Unding ist, dass digital gekaufte "Dinge" (Apps, Musik, Spiele) i.d.R. nicht vererbt werden können, Pflichten aus der digitalen Thematik aber sehr wohl (wenn der Vestorbene kurz vor seinem Tod noch was über Ebay verkauft hat, muss der Erbe sich darum kümmern dass das auch geliefert wird).
 
Mhh eBooks sind doch meistens eh schon billiger? Wenn sie gleich viel kosten wie wie die gedruckten Exemplare dann sollte man sie auf jede Fall weiter verkaufen können :)
Wenn jetzt aber nen eBook nur 3,99 statt 9,99 in der gedruckten Version kostet sollte man es "verbieten".

Aber man sieht es ja bei den meisten neuen spielen, werd so gemacht das sie zb an den steam acc ect gebunden sind und ein verkauf unmöglich ist...
 
etwas "off-topic", trotzdem...

Was bin ich doch froh, dass wir in unserem Haus über eine große Bibliothek verfügen.
Ebenfalls stöbere ich nebenbei immer noch in Antiquariaten nach alten Schätzen, natürlich ist die Weitergabe bzw. der Wiederverkauf dort selbstverständlich und Sinn der Sache.

Ein e-book kann einen Druck nicht ersetzen, deshalb verweigere ich mich dieser "Überdigitalisierung".

Die Digitalisierung hat meines Erachtens nur einen Sinn für museale Archive, alte Dokumente, Urkunden etc., auf die man bei Bedarf über das Internet für Recherchen zugreifen kann.

Natürlich, nicht jeder hat den Platz für eine große Bibliothek, aber ein Buch in gedruckter Form ist durch nichts zu ersetzen, vor allem wenn Erinnerungen daran hängen und es sich wirklich um wertvolle Erstausgaben handelt.
 
Tinderstick schrieb:
Was bin ich doch froh, dass wir in unserem Haus über eine große Bibliothek verfügen.
Ebenfalls stöbere ich nebenbei immer noch in Antiquariaten nach alten Schätzen, natürlich ist die Weitergabe bzw. der Wiederverkauf dort selbstverständlich und Sinn der Sache.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wir besitzen bei uns sogar den "Luxus" eines eigenen Lesezimmers, in dem wir auch über 40 laufende Meter an Bücher angesiedelt haben (und das sind bei weitem nicht alle). Ich habe oftmals auch lieber ein gedrucktes Buch in der Hand, darüber hinaus liebe ich den Geruch von neuen Büchern. Trotzdem weiß ich meine Reader sehr zu schätzen - ein 1000-Seiten-Schmöker ist nun mal nicht bequem auf der Couche zu lesen. Vom Urlaub will ich erst gar nicht reden. Daher hat in meinen Augen beides seine Berechtigung und seinen Reiz...
 
Jedes gelesene Buch kann ich wieder vertickern, noch mal lesen, anderen ausleihen. Wenn die mit den EBooks so weiter machen wird das eine grandiose Sackgasse. Die bekommen den Hals einfach nicht voll. Wir haben 2 reader, nutzen die aber nur wenn wir in den Urlaub fliegen, ansonsten ist bei uns Papier angesagt. Und technisch sehe ich da keine Hürde - an den account gebunden, ist es mein EBook. Vom aacount gelöst zum Verkauf dürfen gerne alle lokalen Kopien "zwangsgelöscht" werden. Die sind aber ganz einfach zu faul da Grips zu investieren, so lange Gerichte urteilen wie das Landgericht Bielefeld geurteilt hat.
 
Verlag!? Wer braucht das denn für digitale Bücher? Sry aber das kann doch einfach jeder selbst machen. Es wird Zeit das Verlage verschwinden und dann regelt sich auch das Problem ganz von alleine, weil dann kein Verlag mehr da ist der Geld verdienen will und die Bücher dann günstiger werden, weil eben mehr beim Urheber ankommt und es sich dann gar nicht mehr lohnt alles zu kopieren.
 
Ich würde deutlich mehr digitale Bücher kaufen wenn der Preis stimmen würde. Meist sind aber die sehr gut erhaltenen gebrauchten Bücher günstiger zu haben als der digitale Kauf. Und bei neuen Büchern, wo der Unterschied oft gerade mal einen Euro ausmacht, ist es das gleiche. Man wird in seinen Rechten vorne und hinten beschnitten, die Händler sparen bei Druck und dem Vertrieb und ich habe nicht einmal das Recht dazu meine E-Books zu vererben. Ganz zu schweigen davon was geschieht wenn der Verkäufer irgendwann nicht mehr existiert. Einfach nur lächerlich. Was ist mit meinen Rechten? Wahrscheinlich ist diese Lizenz auch schon abgelaufen. Solange sich dieses beschränkte System nicht ändert, werde ich auch nicht viel Geld darin investieren. Immerhin gibt es mehr als genügend kostenlose Bücher und die Onlinebibliothek bietet auch noch eine Alternative.
 
mischaef schrieb:
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Deshalb schrieb ich ja, etwas "off-topic" !
Wenn ich mir allerdings diese überbordende Digitalisierung ansehe, dann hat das Eine sehr wohl etwas mit dem Anderen zu tun.
Denn z.B. in Österreich wird aktuell über neue Steuern für den Buchmarktpreis, Eintrittskarten etc.. diskutiert.
Diesbezüglich stelle ich mir dann schon die Frage, wie weit die Industrie 4.0 gehen soll/darf.
Nach dem Motto, wie "werden wir in Zukunft leben", aber wer fragt schon, wie "wollen wir in Zukunft leben" ?

Beruflich bin ich ebenfalls im It-Bereich tätig, aber langsam machen mir solche lächerlichen Diskussionen um einen Weiterverkauf von e-books Sorgen. Früher ging man einfach zum Flohmarkt und kaufte sich dort Literatur.
DAS ist der springende Punkt ! Wenn wir erst einmal die Diskussion über die Legalität von Weitergabe bzw. Verkauf von Kulturgut in diesem Ausmaß reden, dann wird es etwas bedenklich.
 
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Nightwind schrieb:
wenn die Verlage damit ein Problem haben,
dann sollten die den Kunden technisch erlauben die Rechte auf eine andere Person zu übertragen,
dann wäre ein DRM auch kein Nachteil für den Kunden.
Richtig. Dafür sind die Verlage aber zu gierig. Dem Kunden auch noch eine Plattform schaffen, wie er weiterverkaufen kann... :rolleyes:.
Das Urteil von Bielefeld war ein Schritt in die falsche Richtung. Digitale Güter könnten eben dank DRM genauso gehandelt werden wie alles andere auch -nur blocken die Anbieter und behaupten, dass sei technisch nicht umsetzbar und dergleichen Schwachsinn -und die Richter sind dumm genug drauf reinzufallen...

Aber die Gier der Verlage wird ihnen im digitalen Zeitalter noch zum Verhängnis werden. Der Kunde wird einfach nicht kaufen oder eben illegal laden... Man sollte meinen, die Musikindustrie sollte ein abschreckendes Beispiel sein, für jedermann offensichtlich... Anscheinend nicht. => Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
 
Klueze schrieb:
Verlag!? Wer braucht das denn für digitale Bücher? Sry aber das kann doch einfach jeder selbst machen.

Die Bücher, die ich von Selfpublishern gelesen habe, konnten nicht mal annähernd die Qualität derer eines Verlages aufweisen, viele kamen über das Niveau eines Groschenromans nicht hinaus. Damit will ich nicht mal den Autoren ihr "Talent" absprechen, aber man merkt doch bei vielen dass sie nie etwas mit einem Lektorat zu tun gehabt haben. Und gerade das ist es, was einen Großteil zur Entwicklung eines Autors beiträgt. Da geht es nicht nur um Schreib- und Gramatikfehler, sondern um vieles mehr. Und das sind Kosten, die sich viele sparen oder die ebenso viele sich nicht leisten können. Viele Projekte wären ohne Verlag z.B. auch gar nicht möglich. Woher würde ein Autor zum Beispiel einen Vorschuß für eventuelle Rescherschen bekommen? Nur wenige können zumindest in Deutschland wirklich davon leben, aber nur die wenigsten dürften solche Summen einfach mal vorstrecken können.

Mich nervt vor allem das bei solchen Diskussionen immer über DIE Verlage geredet wird. Welche sind das denn? Gerade die kleinen Verlage kümmern sich nicht selten sehr gut um ihre Autoren. Und das ein Verlag auch Geld verdienen will, sollte doch auch jedem klar sein. Daher ist für mich auch dieser Kommentar nicht ganz zu Ende gedacht...
 
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@mischaef: Klar gibt es evtl. den ein oder anderen Verlag der sich um seine User kümmert, aber wenn wir jetzt bei jeder Diskussion die Ausnahmen aufzählen kommen wir nicht mehr weit.

Das ein Lektorat wichtig sein kann ist sicherlich klar und das sich das nicht jeder leisten kann auch. Entsprechend ist es sicherlich richtig das hier eine Hilfe bei der Finanzierung in einigen fällen helfen kann! Gegen eine derartige Beziehung spricht ja auch nichts, aber für alles andere braucht man eben keinen Verlag. Distribution lässt sich über eine Onlineplattform super machen ohne das der Verlag einen cent sieht, dafür kriegt dann halt der Distributor einen kleinen Anteil. Druckkosten gibt es bei einem rein digitalen Release nicht mehr, wodurch dem Autor früher bei einem Selbstverlag hohe Kosten entstanden sind, wo der Verlag auch geholfen hat. Auch der Eintrag in ein ISBN-Register (oder ähnliches) braucht man zu unseren digitalen Zeiten nicht mehr, da gibt es einfache Mechanismen die das das ohne viel Aufwand und sehr günstig abwickeln können.

Aus diesen Gründen bleibe ich bei meiner Aussage, dass niemand mehr einen Verlag braucht. Anders sieht das ganze evtl. bei Fachbüchern aus, aber das ist ein gesonderter Bereich der auch heute schon anders beliefert wird als der, ich nenn es mal Geschichten-Bereich.
 
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