Google News ist tatsächlich nicht wirklich ein "Wirtschaftsunternehmen". Da Google dort keine Werbung schaltet und auch keine Nutzungsgebühren verlangt, machen sie auch kein Geld mit diesem Angebot.
Trotzdem macht Google das natürlich nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit. Durch Google News werden mehr Menschen auch auf andere profitable Google-Dienste, wie z.B. die werbegespickte Websuchmaschine, gelockt. Aber genauso bringt Google News auch Besucher zu den Websites der Verlage!
Das ist ja der eigentliche Witz. Google News schadet den Verlagen nicht, sondern nutzt ihnen. Das Letzte was die Verlage wollen ist, dass Google ihre Inhalte einfach herausfiltert.
Aber nur weil Google den Verlagen hilft, heißt dass ja nicht, dass man nicht auch noch zusätzlich direkt daran schmarozen könnte. Das Wunder des Lobbyismus macht es möglich. Man kauft sich einfach entsprechende Gesetze und das Geld fließt in die Kassen, ohne einen Finger dafür krumm amchen zu müssen.
An Googles Stelle würde ich denen schon aus Prinzip einen Strich durch die Rechnung machen, indem man die Inhalte der deutschen Verlage einfach nicht mehr in Google News und auch gleich der Websuchmaschine aufnimmt. (In Belgien haben die dortigen Verlage danach schnell von ihren Plänen abgelassen.) Bzw. indem Google für diese Dienstleistung dann von den Verlagen zukünftig "zufällig" genau so viel Geld verlangt, wie sie per Leistungsschutzrecht abdrücken müssen. Vielliecht auch etwas mehr, als Aufwandsentschädigung.
Ich bin sicher, dann wäre das Leistungsschutzgesetz ganz schnell wieder Geschichte.
Aber um Google mache ich mir sowieso keine Sorgen. Die könnte es sich sicher auch leisten einfach zu bezahlen, bzw. können sie sich wie gesagt leicht dagegen wehren.
Die tatsächlichen Opfer des Leistungsschutzgesetzes werden kleine private Blogger oder z.B. auch Foren wie dieses hier sein.
Die Mods von CB müssten dann Überstunden schieben um sicherzustellen, dass ja keiner von uns hier mehr als drei Worte am Stück aus irgendeinem Zeitungsartikel zitiert. Ansonsten stehen sofort die Abmahnanwälte vor der Tür.