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Teralios
Gast
Auch wenn es etwas Offtopic ist:matty2580 schrieb:Wer aber nach den Quartalszahlen von Intel seit AMDs Zen heute immer noch meint, dass es Intel in irgendeiner Form wirtschaftlich schlecht geht, hat den Schuss nicht gehört, und könnte sich gar nicht mehr noch mehr verschätzen.
Ja und nein. Hier kommt es eher auf das Gesamtbild an. Ein großer Vorteil für Intel - gegenüber AMD und NVIDIA ist, dass sie auf vielen Hochzeiten feiern und nicht auf einen Markt beschränkt sind und in den meisten Märkten auch die Nachfrage aktuell eher steigt als sinkt.
Das Hauptgeschäftsfeld für Intel ist und bleibt aber der x86-Markt und insbesondere der Servermarkt und genau hier liegt das primäre Problem für Intel: Im HPC-Markt ist NVIDIA aktuell der Platzhirsch. XeonPhi ist gescheitert. Den HPC-Markt teilen sich - ein ganz dickes fettes Stück - aktuell NVIDIA und mit einem kleinen Stückchen AMD. AMD arbeitet daran im HPC-Bereich eine wichtigere Rolle zu spielen, weswegen man mit ROCm sich sogar um Kompatibilität zu CUDA bemüht (Werkzeuge um CUDA-Code so zu gestalten, dass man ihn ohne Aufwand auch für GCN und CDNA kompilieren kann.) Auch Intel wird hier einiges an Lehrgeld noch zahlen müssen. Denn selbst wenn Xe ein Mörderbrett werden wird, ohne entsprechende Werkzeuge die Entwickler dabei helfen CUDA-Code ohne Aufwand auf Xe lauffähig zu bekommen, kann Intel wie AMD hier einpacken. Klar, es gibt noch OpenCL, aber ... lassen wir das mal.
Im CPU-Bereich Server ist Intel durch seinen guten Compiler als auch durch die ganzen Bibliotheken sehr gut aufgestellt, davon profitieren sie, noch. AMD zeigt den Entwicklern mit Epyc, dass sie zurückkommen wollen und immer mehr Firmen bemühen sich nun auch darum, ihre Software auf Epyc/Zen hin zu optimieren. Auch im Bereich der freien OpenSource-Bibliotheken tut immer mehr.
Intels aktuelle Stärke beruht primär darauf, dass der Servermarkt wächst, das heißt die Marktanteile, die AMD dazu gewinnt, wirken sich nur relativ auf Intel aus, da die absoluten Zahlen steigen, sinken die Verkäufe bei Intel nicht.
Nur ist kein Wachstum unendlich und mit der Zeit wird der Servermarkt stagnieren und dann wirkt sich das relative Wachstum von AMD auch auf die absoluten Zahlen von Intel aus und dessen ist sich Intel auch bewusst.
Also nein, Intel steht nicht schlecht da, nur Intel hat mehr zu verlieren als AMD und gerade Investoren sind heute ein Stückweit ungeduldiger, gerade bei so einem Giganten wie Intel.