Vermögenswirksame Leistungen: Wie anlegen?

densh

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Hallo,

ich bin 27, habe gerade mein Fachabitur nachgeholt und fange ab 01.09. eine Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement an. Dabei bin ich im öffentlichen Dienst tätig und erhalte von meinem Arbeitgeber 13,29 Euro an vermögenswirksamen Leistungen. Mein Arbeitgeber sagte mir, ich soll mich mal umhören und mich von verschiedenen Banken beraten lassen.

Jetzt würde ich gerne wissen, was ich damit am besten anstellen kann bzw worin ich investieren sollte. Ich würde am liebsten Geld gewinnbringend anlegen wie bei einem Sparplan, da ich noch nicht genau weiß, ob ein Bausparvertrag sich für mich noch lohnt in meinem fortgeschrittenen Alter und einfach flexibler sein möchte, was ich letztendlich damit mir leisten möchte.

Was für einen Vorschlag würdet ihr mir machen?
 
dir ist bewusst das du nen gewissen mindestbetrag dazu geben musst von deinem verdienst?
 
Mit Eigenanteil bis zum Maximalbetrag aufstocken und dann in die 20% Förderung gehen mit einem Aktiensparplan.
 
damn80 schrieb:
dir ist bewusst das du nen gewissen mindestbetrag dazu geben musst von deinem verdienst?

Nein das war mir nicht bewusst, wie funktioniert das denn?
 
Ich glaube, damn80 hat da was mit Riestern verwechselt. Dort gilt das.
 
Google nach etf vermögenswirksame leistungen, denn in Zeiten der vermutlich noch langanhaltenden Nullzinsen sind Aktien gegenüber allen Anleihen einfach ein Muss, aber die meisten Fonds sind einfach wegen der Gebühren zu teuer, schneiden aber trotz des aktiven Managments (für das ja die hohen Gebühren anfallen) langfristig nicht besser als der Markt (also ihr Vergleichsindex) ab und daher kann man dann auch gleich einen einen ETF investieren, der passiv einen Index abbildet und daher bei den Gebühren viel günstiger ist.

Denn die Gebühren sind sehr, sehr wichtig, die entscheiden nicht selten am Ende ob eine Anlage lohnend ist oder nicht. Die Banken verdienen an den Gebühren und haben daher auch bei der Beratung wenig Interesse den Kunden kostengünstige Produkte anzubieten. Gerade wegen die niedrigen Zinsen verdienen die Banken in ihrem klassischen Geschäft ja kaum noch Geld und versuchen daher so viele Einnahmen wie möglich zu generieren, da werden dann Dachfonds verkauft, die besonders teuer sind, weil neben den Kosten des Dachfonds auch noch die Gebühren der enthaltenen Fonds dazu kommen und die müssen auch nicht einmal transparent angegeben werden, denn ein Dachfond ist ja in verschiedene Fonds investiert die verschieden hohe Gebühren haben und auch immer wieder umschichten, die genaue Berechnung der entstehenden Kosten ist also sowieso praktisch unmöglich und wird daher vom Gesetzgeber auch nicht gefordert, was diese Produkte für die Drückerkolone hinter dem Banktresen besonders attraktiv macht.

Meine Oma sprach noch von Bankbeamten, sie selbst nennen sie gerne Kundenberaten, in Wahrheit sollte man sie aber wie die Drückerkolone der Zeitschriftenwerber sehen, denen es auch egal ist was Du liest und ob Dir die Zeitschrift gefällt, Hauptsache es gibt Provision! Höre Dich bei einigen Banken um und wenn das Verkaufsgespräche beim Anlagewunsch auf einen Dachfond fällt oder Aktienfonds gar nicht erst als VL-fähig abgetan werden, dann weißt Du Bescheid.
 
Ich würde dir generell zu einem Produkt mit möglichst geringen Gebühren und flexiblen Kündigungsoptionen raten. Du scheinst noch nicht so wirklich zu wissen, wann und wofür du das Geld benötigst, deshalb scheint es sinnvoll, dass du einfach mit so wenig Gebühren wie möglich die VL abgreifst.

Ich habe damals einen Bausparvertrag von meinen Eltern "geschenkt" bekommen, den ich aktuell weiter mit VL bespare. Der kostet zwar "ordentlich" Gebühren (12,- € / Jahr), die werden aber durch Zinserträge und eben die VL locker wieder ausgeglichen und am Ende steht ein ordentliches Plus. Der wird bald zugeteilt und danach werde ich wahrscheinlich gleich wieder einen abschließen, nur dieses Mal mit deutlich geringeren Gebühren da ich mir den Vertrag selbst aussuchen kann und nicht "geschenkt" bekomme.

Es ist nett, dass dich dein Arbeitgeber auf die VL aufmerksam macht - viele verzichten darauf aus Unkenntnis oder sonstigen Gründen und lassen sich das "geschenkte" Geld entgehen.
 
Danke für eure Tipps.

Was Aktienfonds angeht habe ich nicht das nötige Know-how und bin diesbezüglich auch nicht so "Risikofreudig", möchte lieber mehr Sicherheiten haben als ein Risiko eingehen. Dafür kann die VL dann auch gerne länger angespart werden.

Ich muss jetzt erst einmal schauen was ich für die nächsten 3 Jahre planen kann im Zeitraum der Ausbildung, alles was weiter passiert kann ich noch nicht genau einschätzen (Übernahme, vorzeitige Kündigung, neuer Arbeitgeber).

Eventuell gehe ich nochmal zu meiner Sparkasse, wo ich auch mein Girokonto habe, und lasse mich dort beraten. Ich weiß aber das meine Sparkasse nur Bausparen und Fondsparen anbietet.

Dazu hier mal zum Fondsparen die Konditionen:
Staatliche Förderung des Fondssparens mit VL. Lassen Sie die VL in einen Fondssparvertrag fließen, steht Ihnen zwar keine Wohnungsbauprämie zu, dafür fällt die Arbeitnehmer-Sparzulage umso höher aus: 20 % auf einen Höchstbetrag von 400 Euro (Ledige) bzw. 800 Euro (Verheiratete). Vorausgesetzt Ihr zu versteuerndes Jahres-Einkommen beträgt nicht mehr als 20.000 Euro (Ledige) bzw. 40.000 Euro (Verheiratete).

Und hier zum Bausparen:
Staatliche Förderung des Bausparens mit VL. Lassen Sie die vermögenswirksamen Leistungen in einen Bausparvertrag fließen, erhalten Sie vom Staat eine jährliche Arbeitnehmer-Sparzulage in Höhe von 9 % auf maximal 470 Euro (Ledige) bzw. 940 Euro (Verheiratete). Sofern Ihr zu versteuerndes Jahres-Einkommen 17.900 Euro (Ledige) bzw. 35.800 Euro (Verheiratete) nicht übersteigt.

Ich möchte eigentlich nur den Betrag von 13,29 an VL anlegen und nichts weiteres zuzahlen. Ebenso möchte ich eigentlich keine Gebühren zahlen sondern einfach warten "was sich daraus so entwickelt", ich hab in absehbarer Zeit nicht vor ein Haus zu bauen und auch nicht vor eine Eigentumswohnung zu kaufen/vermieten. Möchte mit dem Geld am Ende selbst entscheiden was ich mache und wofür ich es dann verwende. Das kann auch gerne eine weile länger dann angelegt werden, so eilig habe ich es damit nicht. Eventuell vielleicht einmal pro Jahr 200 Euro zusätzlich auf das Sparkonto oder ähnliches zahlen solange ich in der Ausbildung bin, aber mehr nicht.

Edit: Was ist denn zum Beispiel hierzu zu sagen? https://www.ing-diba.de/sparen/vermoegenswirksame-leistungen/
 
Zuletzt bearbeitet:
densh schrieb:
Was Aktienfonds angeht habe ich nicht das nötige Know-how und bin diesbezüglich auch nicht so "Risikofreudig", möchte lieber mehr Sicherheiten haben als ein Risiko eingehen. Dafür kann die VL dann auch gerne länger angespart werden.
Für einen ETF brauchst Du kein Know How und Du musst auch nicht risikofreudig sein. Eine recht unspektakuläre Anlageform und zur Zeit eigentlich das einzig sinnvolle (außer man will unbedingt in ein paar Jahren bauen/kaufen).
Und aufstocken, so geringfügig die Summe auch ist, macht defintiv Sinn. Mit 13,29€ muss man sich schon sehr auf den Zinseszins Effekt verlassen, damit da was brauchbares rauskommt.
 
Mextli schrieb:
Für einen ETF brauchst Du kein Know How und Du musst auch nicht risikofreudig sein.

Kannst du mir vielleicht einen EFT Fond aktuell empfehlen? Möchte mich etwas in die Materie einlesen und verstehen was der Sinn dahinter ist.
 
Wenn du nur die Kohle anlegen willst, kannst du dir auch einfach ein VL-Konto machen. Das bietet eigentlich jede Bank irgendwie an. Das ist wie ein Sparkonto, wo dann einfach die Kohle draufgeht. Erwarte da nicht viel Verzinsung, aber großes Drumherum gibt es da auch nicht.
 
Aktien zu empfehlen halte ich für sehr gewagt. Nicht umsonst sind Anlagenberater für Ihre Beratungen haftbar. Keiner meiner Vorposter hat darauf hingewiesen, dass ein Aktiensparplan auch bedeuten kann, das du am Ende des Tages mit Nichts dastehen könntest.

So was daher Pauschal zu empfehlen ist daher in meinen Augen mehr als Fahrlässig. Hast du es denn so dicke, das du im Falle des Falles auf das Geld verzichten könntest? Dann könntest du Aktien nehmen. Aber Otto-Normal möchte doch wohl gerne entweder flexibel auf sein Geld zurückgreifen können oder zumindest die Sicherheit haben, dass das was eingezahlt wurde ohne Verlust auch wieder rauskommt – und am besten noch mit etwas Bonus.

In jungen Jahren empfehle ich daher einen Bausparer bis zu dem Punkt wo du vom Staat noch eine Förderung bekommst (Arbeitnehmersparzulage + Wohnungsbauprämie) – damit fängt man die Abschlussprovisionen locker wieder auf – und ab 17900 Euro Einkommen (also vermutlich sobald der erste Bausparer fertig gespart ist) würde ich einen einfachen Banksparplan empfehlen. Da man ja eh keinen Anspruch mehr auf Förderung hat ist es ja egal, dass der Banksparplan nicht Förderfähig ist.

Da hast du zwar keine großen Renditen (ca. 2,5%)– aber auch keine Kosten.

Falls du einen Baukredit hast könntest du mit dem VL auch diesen tilgen.
 
densh schrieb:
Was Aktienfonds angeht habe ich nicht das nötige Know-how und bin diesbezüglich auch nicht so "Risikofreudig", möchte lieber mehr Sicherheiten haben als ein Risiko eingehen.
Definiere Risiko! Aktien werden immer gerne mit Risiko gleichgestellt, aber dazu muss man erst einmal definieren, was den das für ein Riisko sein soll. Langfristig haben sich Aktien bisher besser als fast jede andere Anlageform entwickelt und in diesen Zeiten in denen die Zinsen abgeschafft bis negativ sind, wird sich das kaum ändern.

Ein Risiko ist es sich in nur eine Aktien zu verlieben und nur in einen Wert investiert zu sein, wie damals bei der Telekom Aktie, da haben viele schlechte Erfahrungen gemacht und übertragen diese auf Aktien allgemein, nur waren die eben auch nur in diesen einen Wert investiert. Ein ETF bieldet einen Aktienindex ab, also beim DAX dann 30 Aktien und daher hat man das wichtigste bei der Aktienanlage gleich schon umgesetzt: Die Streuung! Denn man sollte nie alle Einer in einen Korb legen!

Dann schwanken die Werte von Aktien natürlich und diese sieht man täglich, während dese Handels an der Börse sogar im Sekundentakt. Manchmal geht es auch mal kräftiger runter, nur haben sich die Kurse noch immer wieder erholt, man braucht eben zuweilen auch mal einen lange Atem, aber wenn man keinen konkreten Zeitpunkt hat an dem man das Geld braucht, ist sowas auch kein Problem. Die Preise für Immobilien schwanken ja auch, nur merkt eben kein Hausbesitzer dies so direkt, außer der eine Nachbar hat eine vergleichbare Immobilie nun gerade deutlich günstiger verkauft als der andere Nachbar ein Jahr zuvor.
densh schrieb:
Ebenso möchte ich eigentlich keine Gebühren zahlen sondern einfach warten "was sich daraus so entwickelt"
Nichts ist umsonst, die Dienstleistungen der Banken kosten diese auch Geld und wenn die Bank diese Kosten nicht direkt über Gebühren einnimmt, dann wird sie es indirekt bekommen, was dan eine schlechtere Rendite bedeutet. Ich war mal mit einem Kollegen beruflich im Ausland und wir mussten natürlich dort auch Geld abheben, sind also zur Bank an den Automaten und er meinte, seine Bank verlange für Abhebungen im Ausland keine Gebühren. Bei der Abrechnung hinterher hat er aber einen viel schlechteren Wechselkurs bekommen und am Ende sogar mehr bezahlt als ich unter Einbeziehung der Gebühren. Das ist auch logisch, die Bank muss der andere Bank ja auch Gebühren bezahlen, wenn man dort Geld abhebt.

Diese "einfach mal sehen was Ende rauskommt" Einstellung ist übrigens extrem gefährlich, da man dann eben nichts mehr machen kann, wenn es soweit ist und das Ergebnis eben enttäuscht.

Niyu schrieb:
Aktien zu empfehlen halte ich für sehr gewagt. Nicht umsonst sind Anlagenberater für Ihre Beratungen haftbar.
Was ist daran gewagt? Die Anlageberater sind haftbar, aber wie man bei den Lehman Zertifikaten gesehen hat, ist das in der Praxis anderes, denn da werden denn im Beratungsprotokoll mal eben die Kruzchen hier und da gemacht, der Kunde unterschreibt und der Berater ist aus dem Schneider. Natürlich werden dabei die Anlagen verkauft an denen der Berater/die Bank am meisten verdient, was eben genau die teuren Anlagen sind, die man als Kunde meiden sollte.
Niyu schrieb:
Keiner meiner Vorposter hat darauf hingewiesen, dass ein Aktiensparplan auch bedeuten kann, das du am Ende des Tages mit Nichts dastehen könntest.
Wie das denn? Dann müssten der das ganze Finanzsystem oder die ganze Wirtschaft zusammenbrechen, aber in dem Fall sind die anderen Anlagen dann mit Sicherheit auch nichts mehr wert. Aktie sind Anteile an Unternehmen und solange es dem Unternehmen halbwegs gut geht, haben diese einen Wert. Im DAX sind die Aktien der 30 größten Aktienunternehmen in Deutschlad vertreten, wenn die alle zusammenbrechen, dann s.o. haben wie eine Situation in der auch allen anderen Anlegeformen nichts mehr wert sein werden. Bricht eines zusammen, rückt ein anderes Unternehmen nach, dann verliert man ein wenig, aber nie alles.

Ein Aktienfonds (auch ETF) ist nichts anderes als eben eine Aktiendepot bei der Fondgesellschaft welches den Investoren in diesen Fond gehört und es ist Sondervermögen der Fondgesellschaft, welches in dem Fall ihres Konkurses nicht betorffen ist, die Anleger verlieren ihre Anlege als in dem Fall nicht. Bei einer Bank ist das anderes, das Geld welches Du auf Deinem Konto, Sparbuch, Sparbrief etc. der Bank hast, gehört der Bank! Dir gehört nur ein Anspruch auf diese Geld, Du bist also Gläubiger der Bank und bei einem Konkurs der Bank darfst Du Dich in die Reihe der anderen Gläubiger stellen und hoffen, dass am Ende noch etwas für Dich übrig bleibt. Deshalb gibt es ja auch die Einlagensicherung, die eben in diesem Fall wenigstens jedem einen bestimmten Betrag zusichert, was aber auch nur solange funktionieren kann, wie es nicht zu viele Banken betrifft.

Das Risiko wirklich am Ende mit Nichts dazustehen, sehe ich bei Aktien also als deutlich geringer an als bei praktisch jeder anderen Anlageform.
Niyu schrieb:
So was daher Pauschal zu empfehlen ist daher in meinen Augen mehr als Fahrlässig. Hast du es denn so dicke, das du im Falle des Falles auf das Geld verzichten könntest? Dann könntest du Aktien nehmen.
Was aus den oben genannten Gründen totaler Blödsinn ist, denn man wird mit einem Aktienfond, also einer breit gestreuten Anlage in Aktien, wohl nie mit Nichts dastehen und wenn das eintritt, stehen die Bausparer und Inhaber von Banksparplänen, Anleihen etc. auch mit Nichts da, denn dann ist die ganze Wirtschaft zusammengebrochen und wir müssen wieder in Höhlen leben und auf die Jagd gehen. :evillol:
Niyu schrieb:
Aber Otto-Normal möchte doch wohl gerne entweder flexibel auf sein Geld zurückgreifen können
Das geht doch bei den VL sowieso nicht, da muss man doch sowieso eine bestimmte Zeit warten oder die Zulangen zurückzaheln, oder hat sich das geändert? Ansonsten ist doch genau das bei den Aktien der Fonds der größte Vorteil, die kann man börsentäglich verkaufen, ist also extrem liquide, Sparpläne, Bausparverträge, KLV, etc. erlauben das i.d.R. nicht oder nur unter hohen Verlusten.
Niyu schrieb:
zumindest die Sicherheit haben, dass das was eingezahlt wurde ohne Verlust auch wieder rauskommt – und am besten noch mit etwas Bonus.
Das ist genau die unsinnige Denkweise die jede Rendite verhindert und genau weil man so einen Mist ins Gesetzt geschreiben hat, taugen KLV und die meisten Riesterrenten aus Sicht der Rendite gar nichts mehr.

Die Realität ist nun einmal, dass es keine Zinsen mehr gibt. Selbst bei 10 jährigen Bundesanleihen ist die Rendite negativ, wer heute also eine Anleihe erwirbt die in 10 Jahren fällig wird, muss mehr bezahlen als der in den 10 Jahren rausbekommen (Zinsen + Rückzahlung) wird. Wie soll denn da jemand eine Sicherheit bieten können, dass das eingezahlte Geld auch noch mit einem Bonus zurückgezahlt werden kann, zumal die Anbieter der Finanzprodukte ja auch Kosten haben? Die Chance auf diesen Bonus gibt es also nur zusammen mit einem Risiko, nämlich dem Risiko am Ende weniger als das eingezahlte Geld zu bekommen. Nicht umsonst bewerden die Lebensversicherer ja heute Produkte ohne den Kapitalschutz und auf Basis von Aktien, denn die Produkte die Kapitalschutz bieten, können keine Rendite mehr erwirtschaften, denn zieht man die Kosten ab, sind die klassischen KLVs heute ein Verlustgeschäft, da es die garantierte Verzinsung ja nur auf den Sparanteil gibt.

Niyu schrieb:
In jungen Jahren empfehle ich daher einen Bausparer bis zu dem Punkt wo du vom Staat noch eine Förderung bekommst (Arbeitnehmersparzulage + Wohnungsbauprämie) – damit fängt man die Abschlussprovisionen locker wieder auf – und ab 17900 Euro Einkommen (also vermutlich sobald der erste Bausparer fertig gespart ist) würde ich einen einfachen Banksparplan empfehlen. Da man ja eh keinen Anspruch mehr auf Förderung hat ist es ja egal, dass der Banksparplan nicht Förderfähig ist.
Das sind die klassischen Empfehlungen die aber in heutiger Zeit total daneben sind, die bringen nur den Banken Geld ein, nicht aber dem Anleger.

Niyu schrieb:
Da hast du zwar keine großen Renditen (ca. 2,5%)– aber auch keine Kosten.
Träum weiter oder schau hier nach, was es aktuell wirklich noch gibt. Die einzigen die nich in ähne von den 2.5% kommen, ist eine türkische Privatbank die zu 90% in russischer Hand ist und denen würde ich mein Geld anvertrauen, wenn ich das hier gelesen habe:
Auch die jüngeren Erfahrungsberichte sind durchweg negativ.
 
densh schrieb:
Was Aktienfonds angeht habe ich nicht das nötige Know-how und bin diesbezüglich auch nicht so "Risikofreudig", möchte lieber mehr Sicherheiten haben als ein Risiko eingehen.
Schau dir zum Thema ETF einfach mal dieses Buch hier an. Das ist zwar eigentlich ein Buch über die Markteffizienzhypothese, und die Anlage in ETFs ist nur eine Schlussfolgerung aus dieser. Aber wenn es einen Punkt beim Thema Aktien gibt, den ich jedem Neueinsteiger empfehlen würde verstanden zu haben, dann ist es die Markteffizienzhypothese.
Dann wird einem ganz schnell klar, dass das ganze Thema Aktien, aus Sicht eines Privatanlegers, eigentlich viel einfacher ist, als man zunächst geglaubt hat.

Um Geldanlage und Vermögensaufbau muss man sich einfach selbst ein bischen kümmern. Banken (und seien es "nur" Sparkassen) würde ich dabei keinen Meter über den Weg trauen (ein paar weisse Schafe gibts immer ^^). Viele Menschen schließen einfach irgendwelche Verträge ab, deren Produkte sie nichtmal im Ansatz verstehen (wenn sie denn der 23-jährige Kundenberater überhaupt versteht), nur um ihr Gewissen zu beruhigen. Ein ETF ist 1000 mal einfacher zu verstehen, transparenter und liquider als die teilweise absurden Produkte, die von Banken verkauft werden.
 
äh leute, ich will jetzt nicht irgendwie den "bonzen" raushauen, aber wir reden hier um 13€ monatlich, er möchte nichts weiter da zu zahlen. Muss man denn aus allem eine Wissenschaft machen?

Ich bin ebenfalls für die ETF Geschichte. Würde ich übrigens jedem empfehlen. Ab 25€ kann man ein Sparplan errichten. Wie es da mit VL aussieht keine Ahnung. Ich bezweifle das Banken gerne ETF anbieten weil sie da nichts verdienen. Du bist mit einem Sparplan auch super flexibel. Ich würde mir da kein Bausparer holen ehrlich gesagt, da zahlst du auch mehr gebühren.


Ich habe übrigens damals nach Meiner Ausbildung einen Fondssparplan eröffnet (vor 10 jahren wusste ich nichts von ETFs) und habe ihn immernoch. Zwischendurch mal eingezahlt, dann Studiert und ruhen gelassen, und dann mal wieder eingezahlt. Das ding hab eine gute Performance hingelegt und liegt nun weiter rum. Da liegt Geld mit dem ich nicht "plane" und wird mir irgendwann mal ne schöne Amerika Reise oder sonst was bescheren.

edit: Ich glaube hier wurde zu dem Thema schon eine gute Diskussion geliedert:

http://www.wertpapier-forum.de/topic/49540-als-azubi-vl-anlegen/
 
Zuletzt bearbeitet:
Holt schrieb:
Ich rede hier durchaus aus Erfahrung. Ich habe einen Fond bespart und als ich das Geld benötigte war der Fond 18% weniger wert. Hätte ich das Geld also unter mein Kopfkissen gelegt wäre es am Ende mehr gewesen als in den Aktien.

Wie du schon sagst: Das du am Ende NULL hast ist unwahrscheinlich - aber du kannst durchaus wesentlich weniger haben als du erwartest oder eingezahlt hast.

Aktien kann man daher nur empfehlen, wenn man das Geld definitiv nicht braucht - zumindest nicht in der Höhe die man eingezahlt hat. Manchmal braucht man einfach einen langen Atem - und den muss man sich leisten können.

Mein Vater hat z.B. Infineon-Aktien - die performen ganz gut wenn man nur 1 Jahr betrachtet oder 5 Jahre. Aber wenn man es seit Emission betrachtet haben die Aktien über 25% wert verloren und werden vielleicht nie mehr so viel wert sein. Toll also wenn man bei EUR 4 gekauft hat... dann hat man 300% gewinn gemacht. Doof wenn man bei EUR 60 gekauft hat...

Ich bespare gerade einen Sparplan mit 2,5% - aber du hast recht. Ich bin nicht up to date.
Aktuell sind es eher 1,75% (bei der Volkswagenbank)
http://www.tagesgeldvergleich.net/tagesgeldvergleich/sparplan.html
 
Niyu schrieb:
Aktien kann man daher nur empfehlen, wenn man das Geld definitiv nicht braucht - zumindest nicht in der Höhe die man eingezahlt hat. Manchmal braucht man einfach einen langen Atem - und den muss man sich leisten können.

Mein Vater hat z.B. Infineon-Aktien - die performen ganz gut wenn man nur 1 Jahr betrachtet oder 5 Jahre. Aber wenn man es seit Emission betrachtet haben die Aktien über 25% wert verloren und werden vielleicht nie mehr so viel wert sein. Toll also wenn man bei EUR 4 gekauft hat... dann hat man 300% gewinn gemacht. Doof wenn man bei EUR 60 gekauft hat...



Also du darfst nicht den fehler machen, eine einzelne Aktie (Infineon) mit einem ETF vergleichen. Sollte der gesamtmarkt so heftig absacken, hat man warscheinlich dann sowieso ganz andere probleme. Aber du hast natürlich recht: Unter umständen kann es passieren, das dein Geld in dem Moment weniger wert ist.
 
Der Markt ist 2001 und 2008 um mehr als 50% eingebrochen.

Ich persönlich habe aber trotzdem keine Probleme gehabt.

Allerdings wäre mein Geld, wenn ich es denn zu einem gewissen Zeitpunkt brauche nur noch die Hälfte wert.

An der Börse liegt man grundsätzlich nur dann an, wenn man Verluste mit einplanen kann und mag.
 
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