densh schrieb:
Was Aktienfonds angeht habe ich nicht das nötige Know-how und bin diesbezüglich auch nicht so "Risikofreudig", möchte lieber mehr Sicherheiten haben als ein Risiko eingehen.
Definiere Risiko! Aktien werden immer gerne mit Risiko gleichgestellt, aber dazu muss man erst einmal definieren, was den das für ein Riisko sein soll. Langfristig haben sich Aktien bisher besser als fast jede andere Anlageform entwickelt und in diesen Zeiten in denen die Zinsen abgeschafft bis negativ sind, wird sich das kaum ändern.
Ein Risiko ist es sich in nur eine Aktien zu verlieben und nur in einen Wert investiert zu sein, wie damals bei der Telekom Aktie, da haben viele schlechte Erfahrungen gemacht und übertragen diese auf Aktien allgemein, nur waren die eben auch nur in diesen einen Wert investiert. Ein ETF bieldet einen Aktienindex ab, also beim DAX dann 30 Aktien und daher hat man das wichtigste bei der Aktienanlage gleich schon umgesetzt: Die Streuung! Denn man sollte nie alle Einer in einen Korb legen!
Dann schwanken die Werte von Aktien natürlich und diese sieht man täglich, während dese Handels an der Börse sogar im Sekundentakt. Manchmal geht es auch mal kräftiger runter, nur haben sich die Kurse noch immer wieder erholt, man braucht eben zuweilen auch mal einen lange Atem, aber wenn man keinen konkreten Zeitpunkt hat an dem man das Geld braucht, ist sowas auch kein Problem. Die Preise für Immobilien schwanken ja auch, nur merkt eben kein Hausbesitzer dies so direkt, außer der eine Nachbar hat eine vergleichbare Immobilie nun gerade deutlich günstiger verkauft als der andere Nachbar ein Jahr zuvor.
densh schrieb:
Ebenso möchte ich eigentlich keine Gebühren zahlen sondern einfach warten "was sich daraus so entwickelt"
Nichts ist umsonst, die Dienstleistungen der Banken kosten diese auch Geld und wenn die Bank diese Kosten nicht direkt über Gebühren einnimmt, dann wird sie es indirekt bekommen, was dan eine schlechtere Rendite bedeutet. Ich war mal mit einem Kollegen beruflich im Ausland und wir mussten natürlich dort auch Geld abheben, sind also zur Bank an den Automaten und er meinte, seine Bank verlange für Abhebungen im Ausland keine Gebühren. Bei der Abrechnung hinterher hat er aber einen viel schlechteren Wechselkurs bekommen und am Ende sogar mehr bezahlt als ich unter Einbeziehung der Gebühren. Das ist auch logisch, die Bank muss der andere Bank ja auch Gebühren bezahlen, wenn man dort Geld abhebt.
Diese "einfach mal sehen was Ende rauskommt" Einstellung ist übrigens extrem gefährlich, da man dann eben nichts mehr machen kann, wenn es soweit ist und das Ergebnis eben enttäuscht.
Niyu schrieb:
Aktien zu empfehlen halte ich für sehr gewagt. Nicht umsonst sind Anlagenberater für Ihre Beratungen haftbar.
Was ist daran gewagt? Die Anlageberater sind haftbar, aber wie man bei den Lehman Zertifikaten gesehen hat, ist das in der Praxis anderes, denn da werden denn im Beratungsprotokoll mal eben die Kruzchen hier und da gemacht, der Kunde unterschreibt und der Berater ist aus dem Schneider. Natürlich werden dabei die Anlagen verkauft an denen der Berater/die Bank am meisten verdient, was eben genau die teuren Anlagen sind, die man als Kunde meiden sollte.
Niyu schrieb:
Keiner meiner Vorposter hat darauf hingewiesen, dass ein Aktiensparplan auch bedeuten kann, das du am Ende des Tages mit Nichts dastehen könntest.
Wie das denn? Dann müssten der das ganze Finanzsystem oder die ganze Wirtschaft zusammenbrechen, aber in dem Fall sind die anderen Anlagen dann mit Sicherheit auch nichts mehr wert. Aktie sind Anteile an Unternehmen und solange es dem Unternehmen halbwegs gut geht, haben diese einen Wert. Im DAX sind die Aktien der 30 größten Aktienunternehmen in Deutschlad vertreten, wenn die alle zusammenbrechen, dann s.o. haben wie eine Situation in der auch allen anderen Anlegeformen nichts mehr wert sein werden. Bricht eines zusammen, rückt ein anderes Unternehmen nach, dann verliert man ein wenig, aber nie alles.
Ein Aktienfonds (auch ETF) ist nichts anderes als eben eine Aktiendepot bei der Fondgesellschaft welches den Investoren in diesen Fond gehört und es ist Sondervermögen der Fondgesellschaft, welches in dem Fall ihres Konkurses nicht betorffen ist, die Anleger verlieren ihre Anlege als in dem Fall nicht. Bei einer Bank ist das anderes, das Geld welches Du auf Deinem Konto, Sparbuch, Sparbrief etc. der Bank hast, gehört der Bank! Dir gehört nur ein Anspruch auf diese Geld, Du bist also Gläubiger der Bank und bei einem Konkurs der Bank darfst Du Dich in die Reihe der anderen Gläubiger stellen und hoffen, dass am Ende noch etwas für Dich übrig bleibt. Deshalb gibt es ja auch die Einlagensicherung, die eben in diesem Fall wenigstens jedem einen bestimmten Betrag zusichert, was aber auch nur solange funktionieren kann, wie es nicht zu viele Banken betrifft.
Das Risiko wirklich am Ende mit Nichts dazustehen, sehe ich bei Aktien also als deutlich geringer an als bei praktisch jeder anderen Anlageform.
Niyu schrieb:
So was daher Pauschal zu empfehlen ist daher in meinen Augen mehr als Fahrlässig. Hast du es denn so dicke, das du im Falle des Falles auf das Geld verzichten könntest? Dann könntest du Aktien nehmen.
Was aus den oben genannten Gründen totaler Blödsinn ist, denn man wird mit einem Aktienfond, also einer breit gestreuten Anlage in Aktien, wohl nie mit Nichts dastehen und wenn das eintritt, stehen die Bausparer und Inhaber von Banksparplänen, Anleihen etc. auch mit Nichts da, denn dann ist die ganze Wirtschaft zusammengebrochen und wir müssen wieder in Höhlen leben und auf die Jagd gehen.
Niyu schrieb:
Aber Otto-Normal möchte doch wohl gerne entweder flexibel auf sein Geld zurückgreifen können
Das geht doch bei den VL sowieso nicht, da muss man doch sowieso eine bestimmte Zeit warten oder die Zulangen zurückzaheln, oder hat sich das geändert? Ansonsten ist doch genau das bei den Aktien der Fonds der größte Vorteil, die kann man börsentäglich verkaufen, ist also extrem liquide, Sparpläne, Bausparverträge, KLV, etc. erlauben das i.d.R. nicht oder nur unter hohen Verlusten.
Niyu schrieb:
zumindest die Sicherheit haben, dass das was eingezahlt wurde ohne Verlust auch wieder rauskommt – und am besten noch mit etwas Bonus.
Das ist genau die unsinnige Denkweise die jede Rendite verhindert und genau weil man so einen Mist ins Gesetzt geschreiben hat, taugen KLV und die meisten Riesterrenten aus Sicht der Rendite gar nichts mehr.
Die Realität ist nun einmal, dass es keine Zinsen mehr gibt. Selbst bei 10 jährigen Bundesanleihen ist die Rendite negativ, wer heute also eine Anleihe erwirbt die in 10 Jahren fällig wird, muss mehr bezahlen als der in den 10 Jahren rausbekommen (Zinsen + Rückzahlung) wird. Wie soll denn da jemand eine Sicherheit bieten können, dass das eingezahlte Geld auch noch mit einem Bonus zurückgezahlt werden kann, zumal die Anbieter der Finanzprodukte ja auch Kosten haben? Die Chance auf diesen Bonus gibt es also nur zusammen mit einem Risiko, nämlich dem Risiko am Ende weniger als das eingezahlte Geld zu bekommen. Nicht umsonst bewerden die Lebensversicherer ja heute Produkte ohne den Kapitalschutz und auf Basis von Aktien, denn die Produkte die Kapitalschutz bieten, können keine Rendite mehr erwirtschaften, denn zieht man die Kosten ab, sind die klassischen KLVs heute ein Verlustgeschäft, da es die garantierte Verzinsung ja nur auf den Sparanteil gibt.
Niyu schrieb:
In jungen Jahren empfehle ich daher einen Bausparer bis zu dem Punkt wo du vom Staat noch eine Förderung bekommst (Arbeitnehmersparzulage + Wohnungsbauprämie) – damit fängt man die Abschlussprovisionen locker wieder auf – und ab 17900 Euro Einkommen (also vermutlich sobald der erste Bausparer fertig gespart ist) würde ich einen einfachen Banksparplan empfehlen. Da man ja eh keinen Anspruch mehr auf Förderung hat ist es ja egal, dass der Banksparplan nicht Förderfähig ist.
Das sind die klassischen Empfehlungen die aber in heutiger Zeit total daneben sind, die bringen nur den Banken Geld ein, nicht aber dem Anleger.
Niyu schrieb:
Da hast du zwar keine großen Renditen (ca. 2,5%)– aber auch keine Kosten.
Träum weiter oder
schau hier nach, was es aktuell wirklich noch gibt. Die einzigen die nich in ähne von den 2.5% kommen, ist eine türkische Privatbank die zu 90% in russischer Hand ist und denen würde ich mein Geld anvertrauen, wenn ich das hier gelesen habe:
Auch
die jüngeren Erfahrungsberichte sind durchweg negativ.