Verzeichnis HOME - auf andere Festplatte verschieben

H.Celine

Cadet 3rd Year
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Juni 2018
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42
Hallo zusammen,

ich bin ganz frisch mit Linux eingestiegen, neuer Rechner, neues Betriebssystem, keine Ahnung :cool_alt:

Für das System habe ich eine 500 GB große Festplatte und für alle Daten eine 2 TB große separate Plate.
Nun müßte ich das Home Verzeichnis komplett auf die andere Platte verschieben, weiß aber nicht wie.

Unter Windows ging das mit Rechtsklick auf die Ordner und über die Eigenschaften.
Es gab da noch zwei Registry-Einträge, welche dafür sorgten, dass neu installierte Programme auch bescheid wußten.

Lange Rede kurzer Sinn, könnt ihr mir dabei helfen?

Gruß
Torsten
 
Was hast du bereits versucht und warum haben die gefühlt 100 Anleitungen, die sich in 2 Sekunden via Google finden, nicht geholfen?
 
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Ich habe versucht danach im Internet zu suchen, habe aber nichts gefunden, das ich ohne Linux Erfahrung nachmachen kann, also habe ich noch nichts versucht und hoffe auf Hilfe hier.

Wenn ich auf die Systemfestplatte im Dateimanager klicke, finde ich ja nicht einmal das Verzeichnis mit den Unterverzeichnissen welches ich verschieben müsste, eben weil ich mich nicht auskenne.

Torsten
 
Das Home-Verzeichnis ist ein sog. Mount Point auf /home. Solche Mount Points sind in /etc/fstab hinterlegt.

Sichere alle Daten in /home, kopieren Sie anschließend an den Ort deiner Wahl (die andere Festplatte) und stelle dann /home in /etc/fstab drauf ein.

Mit den Hinweis und dem Wissen zum allgemeinen Ablauf findest du im Internet sicherlich eine bebilderte Anleitung.
 
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Keine info's, keine Ahnung, keine Eigeninitiative.

Nicht mal die Info welches Linux du denn da Installiert hast willst du mit uns teilen.
Was soll man da anderes machen als dich auf die Zahlreichen Anleitungen im Netz zu verweisen?
 
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H.Celine schrieb:
Unter Windows ging das mit Rechtsklick auf die Ordner und über die Eigenschaften.
Es gab da noch zwei Registry-Einträge, welche dafür sorgten, dass neu installierte Programme auch bescheid wußten.
So einen Käse braucht man zum Glück nicht unter Linux.

Ich geb Dir mal die Anleitung, bei der du allerdings recherchieren musst. Zum Einen kenn ich Deine Device-Namen nicht. Zum anderen ist es nicht schlecht, wenn man auch was dabei lernt.

H.Celine schrieb:
Nun müßte ich das Home Verzeichnis komplett auf die andere Platte verschieben, weiß aber nicht wie.
  1. Von der grafischen Oberfläche abmelden, d.h. in Login-Manager wechseln
  2. In ein TTY wechseln und als root anmelden
  3. Die neue Platte formatieren. Partitionieren muss nicht mal sein.
  4. Die neue Platte erst mal unter /mnt mounten
  5. mv /home/* /mnt/ggf_mountpoint
  6. Neue Platte aus /mnt unmounten
  7. Neue Platte in /etc/fstab unter /home eintragen. Am besten aber über die blkid anstatt über den Device-Namen.
  8. mount -a
fertig.
 
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Pummeluff schrieb:
  1. Von der grafischen Oberfläche abmelden, d.h. in Login-Manager wechseln
  2. In ein TTY wechseln und als root anmelden
  3. Die neue Platte formatieren. Partitionieren muss nicht mal sein.
  4. Die neue Platte erst mal unter /mnt mounten
  5. mv /home/* /mnt/ggf_mountpoint
  6. Neue Platte aus /mnt unmounten
  7. Neue Platte in /etc/fstab unter /home eintragen. Am besten aber über die blkid anstatt über den Device-Namen.
  8. mount -a
Gut dass mein Beitrag zensiert wurde... Das ist bestimmt einfacher und erfordert weniger Linux-Erfahrung als die Anleitungen im Netz.
(Ist keine Kritik an dir, @Pummeluff)
 
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Guten Abend zusammen,

Vielen Dank an alle!

Ich bin schon bemüht, hier mit zu machen und zu lernen. Allerdings ist jeder Anfang schwer.

Ich habe das Endeavour OS laufen, eine blanke Neuinstallation, die zusätzliche Festplatte ist unter Linux formatiert und hat nur eine Partition.

Morgen werde ich sehr gerne die Anleitung von @Pummeluff probieren, das System ist auch noch völlig ohne Daten.

Euch allen einen schönen Abend
Torsten
 
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Man kann die nachträgliche Verschiebung des Home-Ordners sowohl per Kommandos in Konfigurationsdateien als auch rein per GUI lösen. Für Letzteres benötigt man die in den meisten Distributionen mitgelieferten Programme 'GParted' (neue Partitionen erzeugen) und 'Laufwerke' (gnome-disks).

Man erzeuge also per GParted auf der zweiten Disk eine neue Partition in geeigneter Größe. Die Partition dürfte beim nächsten Neustart automatisch in das Dateisystem eingebunden sein (kenne ich so von Linux Mint). Nun öffnet man das Home-Verzeichnis, aktiviert 'versteckte Objekte anzeigen' und kopiert sämtliche Inhalte des Home-Folders auf die Wurzelebene der neuen (noch leeren) Partition. Um eventuelle Zugriffsprobleme zu umgehen, öffnet man sowohl den Quell- als auch den Zielordner 'als Systemverwalter' (Admin-Passwort erforderlich).

Nach dem erfolgreichen Kopieren ist der Home-Ordner komplett zu leeren. Dann ist das Programm 'Laufwerke' zu starten, um die Einhängeoptionen des Ziellaufwerks anzupassen. Der springende Punkt ist nun, daß der leere Ordner '/home' als Einhängepunkt für die Ziel-Partition benannt wird.
Nach Neustart wird jetzt der verschobene Inhalt des home-Ordners am bisherigen Ort gelistet. Das heißt also, '/home' ist der Einhängepunkt, unter dem der Inhalt der befüllten Zielpartition angezeigt wird.

Anmerkung: es bestand für mich noch nie die Notwendigkeit, den home-Ordner nachträglich zu verschieben. Dies ist also die Beschreibung in der Theorie. Höchste Vorsicht und Konzentration sind somit angebracht.

Anmerkung 2: Windows-Umsteigern sei gesagt, daß das Mounten (Bereitstellen) unter Linux in der gleichen Art und Weise gehandhabt wird, wie das 'Bereitstellen in einem leeren Ordner' unter Windows.
 
/home/foo muss nicht zwingend das $HOME für foo sein, entscheidend ist was in der /etc/passwd steht.
Code:
PASSWD(5)                              File Formats and Conversions                              PASSWD(5)

NAME
       passwd - the password file

DESCRIPTION
       /etc/passwd contains one line for each user account, with seven fields delimited by colons (“:”).
       These fields are:

       •   login name

       •   optional encrypted password

       •   numerical user ID

       •   numerical group ID

       •   user name or comment field

       •   user home directory

       •   optional user command interpreter

       If the password field is a lower-case “x”, then the encrypted password is actually stored in the
       shadow(5) file instead; there must be a corresponding line in the /etc/shadow file, or else the
       user account is invalid.

       The encrypted password field may be empty, in which case no password is required to authenticate as
       the specified login name. However, some applications which read the /etc/passwd file may decide not
       to permit any access at all if the password field is blank.

       A password field which starts with an exclamation mark means that the password is locked. The
       remaining characters on the line represent the password field before the password was locked.

       Refer to crypt(3) for details on how this string is interpreted.

       If the password field contains some string that is not a valid result of crypt(3), for instance !
       or *, the user will not be able to use a unix password to log in (but the user may log in the
       system by other means).

       The comment field is used by various system utilities, such as finger(1).

       The home directory field provides the name of the initial working directory. The login program uses
       this information to set the value of the $HOME environmental variable.

       The command interpreter field provides the name of the user's command language interpreter, or the
       name of the initial program to execute. The login program uses this information to set the value of
       the $SHELL environmental variable. If this field is empty, it defaults to the value /bin/sh.

FILES
       /etc/passwd
           User account information.

       /etc/shadow
           optional encrypted password file

       /etc/passwd-
           Backup file for /etc/passwd.

           Note that this file is used by the tools of the shadow toolsuite, but not by all user and
           password management tools.

SEE ALSO
       crypt(3), getent(1), getpwnam(3), login(1), passwd(1), pwck(8), pwconv(8), pwunconv(8), shadow(5),
       su(1), sulogin(8).

shadow-utils 4.8.1                              02/06/2024                                       PASSWD(5)
 
Schöne Theorie....
7vor10 schrieb:
Nach dem erfolgreichen Kopieren ist der Home-Ordner komplett zu leeren.
... spätestens hier wird einem die aktuelle Sitzung um die Ohren fliegen, wenn das Kommando überhaupt durchgeführt wird.

In der Lösung von @Pummeluff ist das richtig beschrieben. Per tty mit root anmelden. Denn jede normale Benutzer-Sitzung benötigt laufenden Zugriff auf home.

Alternativ mit grafischer Oberfläche geht es aus einer Live-Umgebung.
 
H.Celine schrieb:
Für das System habe ich eine 500 GB große Festplatte und für alle Daten eine 2 TB große separate Plate.
Nun müßte ich das Home Verzeichnis komplett auf die andere Platte verschieben, weiß aber nicht wie.
Warum ???
Auch unter Linux kann man mehrere Laufwerke/Partitionen verwenden.
Bei mir sieht das so aus:
LW.png

Unter Laufwerke so:
GD.png

Und die zugehörige /etc/fstab sieht so aus:
fstab.png

Gruß
R.G.
 
H.Celine schrieb:
Für das System habe ich eine 500 GB große Festplatte
Ist das nicht etwas knapp?

Btw. ich hab vor ein paar Wochen mal einen Debian Server zum Rumspielen installiert, allerdings ohne grafische Oberfläche:
Code:
df -h
Dateisystem    Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
udev            3,9G       0  3,9G    0% /dev
tmpfs           795M    684K  794M    1% /run
/dev/sda1        29G    1,9G   26G    7% /
tmpfs           3,9G       0  3,9G    0% /dev/shm
tmpfs           5,0M       0  5,0M    0% /run/lock
tmpfs           795M       0  795M    0% /run/user/0
 
Keylan schrieb:
Denn jede normale Benutzer-Sitzung benötigt laufenden Zugriff auf home.
Ja, natürlich!
Deswegen wird 'home' ja nicht gelöscht, sondern nur geleert. Gleichzeitig wird 'home' per 'Laufwerke' auf die separate Partition umgelenkt, sodass der unveränderte Inhalt von 'home' nunmehr vom externen Volume kommt.

Würde man auf das Leeren des 'home'-Ordners verzichten, wäre der Inhalt von 'home' sozusagen verdoppelt. Mal abgesehen davon, dass das dann nicht funktioniert, wäre das ja auch nicht im Sinne des TE, der 'home' schließlich nicht duplizieren, sondern verschieben möchte.

Wenn ich selbst vor dieser Aufgabe stünde, würde ich einfach eine meiner vielen VMs anschmeißen und es erstmal darin probieren und ggf. noch passend modifizieren.
 
Hallo zusammen,

Ich bin noch nicht dazu gekommen etwas zu machen. War heute den ganzen Tag unterwegs. Auch morgen sind wir unterwegs. Am Mittwoch werde ich versuchen mich an die Sache zu machen.

Habe noch eine Frage, für was steht tty?
Und wie öffne ich die fstab Datei bzw. Bearbeite diese?

Gruß Torsten
 
Tty ist ein sehr alter Begriff (https://de.linux-console.net/?p=8145). Unter Unix stand er früher für den physischen Zugriff d.h. auf einem tty gab es ein Bildschirmund eine Tastatur. Da Linux / Unix schon immer Multiuser Systeme waren, konnten so mehrere Nutzer zeitgleich den Computer bedienen.

Heute existiert tty weiterhin in Linux. Deine Nutzeroberfläche nutzt ein tty. Du kannst aber jederzeit in eine andere wechseln - z.B. eine wo keine grafische Ausgabe läuft.
 
H.Celine schrieb:
Habe noch eine Frage, für was steht tty?
Bevor das hier im Desaster endet.

tty ist ein Terminal, wie du es z. B. mit der Konsole öffnest. Gemeint ist aber wenn explizit von tty und nicht von Terminal gesprochen wird, dass du eine der Basis-Terminalsitzungen außerhalb einer GUI nutzt.

Dein System startet mehre davon und in einer wird dein Display-Manager und darin der Desktop geladen so dass du eine grafische Oberfläche hast.
Niemals solltest du dich mit root in die grafische Oberfläche einloggen bzw aus einer root-Sitzung einen grafischen Desktop starten.

Deine Desktop-Sitzung wird in der Regel in tty1 oder tty2 gestartet. Du erreichst ttyX mit der Tastenkombination Alt+Ctrl+FX.

Wenn du also den Spaß mit home machst, sollst du dich zwingend aus der grafischen Sitzung abmelden bzw. jeden normalen User abmelden da deren Sitzungen ja den Inhalt von home brauchen.
Dann in eine tty wechseln und dich dort mit root anmelden und die entsprechenden Aktionen ausführen.
Als Terminal-Editor kommt EndeavourOS wie eigentlich alle Arch-Varianten mit nano.
 
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Vielen Dank für die weiteren hilfreichen Tipps, sind gerade im Schwimmbad und mir geht folgendes durch den Kopf:

Vielleicht muss ich ja unter Linux nicht zwingend nötig das Home Verzeichnis zu verschieben, sondern nur irgendetwas tun um die Dateien, welche normalerweise auf der System Festplatte gespeichert werden, die man unter Windows die eigenen Dateien nennt, auf der zweiten Festplatte zu speichern und das nicht händisch, sondern dass mir dieser Speicherort dann schon beim Speichern Dialog vorgeschlagen wird. Das würde ja vielleicht schon reichen.

Hintergrund ist, wie gesagt, dass ich diese zweite Platte dann einfach austauschen kann, ohne dass System aufsetzen zu müssen, wenn sie entweder stören fällig wird oder einfach zu klein wird.

Gruß Torsten
 
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