Hallo,
Herdware schrieb:
Ich vermute dahinter eher Risikominimierung.
Gabe Newell hat ja seinerzeit persönlich seine Sorgen ausgedrückt, die er sich wegen der sich mit Windows 8 abzeichnenden Entwicklung bei Windows macht. Er befürchtet, dass sich Windows immer mehr zu einer geschlossenen Plattform entwickelt, bei der Windows-Programme irgendwann nur noch exklusiv über ein Microsoft-Onlineportal bezogen werden können.
Die Anzeichen dafür sind ziemlich stark. MS drückt auch immer mehr in den Hardware Markt, haben sich im Mobile bereich Nokia einverleibt.....
Meiner Meinung nach wollen die Apples Erfolgsrezept kopieren.
Ob für 2 derart große Konzerne auf dem 'alles aus einer Hand' Markt' genug Platz ist? Ich kann es mir nicht vorstellen.
Das wäre natürlich der Todesstoß für Steam und damit Valve.
Also versucht Valve sich rechtzeitig ein zweites Standbein neben Windows als derzeit alles dominierenden PC-Spieleplattform aufzubauen. Als Absicherung gegen solche möglichen, zukünftigen Entwicklungen.
Daneben sind SteamOS bzw. die Steam Machines auch ein Schritt hinein ins "Wohnzimmer". Also ins Territorium der Spielkonsolen.
Mit Linux können die (Valve) auf ein ausgereiftes System setzen, das zwar nur eine vergleichsweise kleine Basis auf den Desktops hat, dafür aber eine Basis aus vielen die in ihrem Umfeld als 'Computerkenner' anerkannt sind. D. h. die als Multiplikatoren taugen. Wenn MS dazuhin noch eine rigoros geschlossene und vermutlich auch hochpreisigere, weil profitablere, Strategie fährt, steigen die Chancen für Linux enorm.
Der Niedergang des PCs (als Spieleplattform oder auch insgesamt) wurde ja schon von vielen immer wieder an die Wand gemalt.
So oder so. Die Linux-Community kann sich freuen, über Valves Engagement in Sachen SteamOS und OpenGL. Auch wenn Valve damit natürlich in erster Linie eigene, kommerzielle Interessen verfolgt, können durchaus alle davon profitieren.
Steam läuft mittlerweile nahezu perfekt unter Linux - bei mir Mint & Xubuntu - immer mehr Spiele erscheinen dafür und bei der Hardware gibt es keine Probleme mehr.
Und Valve erleichtert den Spielentwicklern den Schritt zu Linux mit vielen Tools enorm.
ToGL ist jetzt nicht DAS Killertool, aber es ist ein weiteres Werkzeug mit dem am Sockel von MS gekratzt, nee eher schon gehämmert, wird. Und OpenGL ist ja keine xbeliebige kleine Bibliothek. die kann mit DirectX durchaus mithalten UND hat den Vorteil der vielen Systeme
@Pandemic schrieb, nicht unrichtig:
Wieso sollten sie wechseln, wo sie doch gut eingearbeitet sind und die notwendige Infrastruktur besteht? Plus Ökosystem Microsoft, womit sie einen starken Ansprechpartner haben und eben einen beachtlichen Marktanteil.
Es gibt natürlich auch Bibliotheken, die OpenGL mit Sound, Netzwerk, IO usw. verbinden (SDL zum Beispiel), aber gegen den Platzhirsch auf einer Plattform anzukommen ist halt nicht so ganz einfach, wie man sich das wünschen würde.
Die Infrastruktur bröckelt - das System verschließt sich gegenüber Außenstehenden. Der ton gegenüber denjenigen die nicht die entsprechenden (teuren) Servicepakete gebucht haben, wird auch immer rauer (siehe u. a. die aktuelle c't).
Und im wirklich professionellen Umfeld der Netzwerke und Großrechner hat MS noch nie wirklich eine Dominanz gehabt. Windows Server ist ein potenter Konkurrent, aber einer unter mehreren. Wobei die anderen Systeme (inkl. Apple!) den Vorteil haben, dass sie die gleichen Wurzeln haben, nämlich Unix
Es ist also nicht so, dass der Vorteil von MS auf immer und ewig in Stein gehauen sei.