Racoon8 schrieb:
Neuinstallation von Windows 10 steht zum ersten Mal seit Inbetriebnahme vor 3 Jahren bevor und ich will mich absichern, dass ich nichts falsch mache.
Sehr gut. Lieber vorher fragen statt hinterher ggf. mit einem Haufen Problemen dastehen. "Absichern" hat vor diesem Hintergrund mehrerlei Bedeutung.
Ich habe eine SSD und 2 HDDs. Wichtige Dateien habe ich von der SSD in einen Ordner auf der HDD verschoben.
Nicht gut. Daten verschiebt man 1.) zur Sicherung nicht,
man kopiert sie. Und dann kopiert man sie 2.) auch nicht zwecks einer Sicherung auf
einen der anderen internen Datenträger, sondern auf
mehrere externe.
Hier also nachzuholen: Kopieren (
nicht Verschieben,
nicht Ausschneiden/Einfügen) aller wichtiger Daten auf mind. zwei unterschiedliche externe Datenträger. Wie Backups korrekt umgesetzt werden sollten, habe ich kürzlich im folgend verlinkten Beitrag zusammengefasst (bitte dort auch unten die Spiegelpunkte beachten):
->
https://www.computerbase.de/forum/threads/private-datensicherung-welcher-weg.1938811/#post-23995241
Meine Hauptsorge ist, dass die HDDs aus irgendeinem Grund nach der Formatierung der SSD nicht mehr kompatibel sind, nicht mehr erkannt werden o.Ä. und ich sie auch formatieren muss, damit sie nach der Neuinstallation funktionieren und die Daten verloren gehen. Kann das u.U. passieren?
Nun:
- 1.) Jede Hardware kann jederzeit in den Defekt laufen, ohne Vorankündigung, und unabhängig von Neuinstallationen. Das betrifft also auch alle "Datenfestplatten".
- 2.) Allerdings kommt es im Zuge von Neuinstallationen durch unerfahrene Nutzer durchaus vor, dass sie das falsche Laufwerk zur Windows-Installation auswählen oder andere Laufwerke mit Daten darauf formatieren.
- 3.) Ferner kommt es immer wieder vor, dass der Bootloader statt auf der SSD dann auf einer anderen HDD landet.
- 4.) Wenn Daten dadurch verloren gingen, wäre der eigentliche Fehler allerdings schon weit früher passiert, nämlich, dass man versäumt hatte, mind. zwei externe Kopien auf unterschiedlichen Datenträgern anzulegen.
Kann es sonst zu irgendwelchen Problemen kommen? Irgendetwas das ich sonst noch beachten sollte?
Zu beachten gibt es immer eine Menge, auch je nach individueller Vorlieben. Wer z.B. kein Onlinekonto bei der Installation erstellen möchte, muss den PC (bei Home) ohne bestehende Internetverbindung installieren.
Racoon8 schrieb:
Danke für den Tipp bzgl. HDDs abklemmen, den habe ich tatsächlich noch nie gehört und hätte es daher auch nicht gemacht.
Das Abklemmen ist durchaus zu empfehlen, unter anderem damit der Bootloader nicht etwa auf einer der HDD landet bzw. verbleibt. Aber auch, damit man als Laie nicht ggf. plötzlich den falschen Datenträger zum Formatieren / zur Installation wählt. Wenn neu, dann gleich richtig, alles auf die SSD.
Und ja, "never change a running system" deshalb seit 3 Jahren keine Neuinstallation.
Dieser Satz "never change..." ist heutzutage nur bedingt richtig. Auf der einen Seite schon, wenn man damit aussagen möchte, dass ein (allerdings dann gut gepflegtes!) System durchaus über mehrere Jahre ohne Neuinstallation dauerhaft stabil und zuverlässig laufen kann, ohne dass man "ständig neu installieren" müsste. Viele Laien bekommen das jedoch nicht sauber hin, und "verunstalten" das System zusehens mehr und mehr im laufenden Betrieb. Dadurch muss dann oftmals eben doch eine Neuinstallation her.
Auf der anderen Seite stimmt dieser Satz nicht, wenn man damit begründen möchte, weshalb man keine Sicherheitspatches oder sicherheitsrelevanten Funktionsupdates installieren möchte. Man muss das System heutzutage zwingend immer wieder durch solche Aktualisierungen "verändern", um den äußeren Gegebenheiten besser trotzen zu können (z.B. Gefährdung durch Kompromittierungen infolge der Ausnutzung offen gebliebener Sicherheitslücken).
Aber jetzt merke ich langsam, wie einige Programme deutlich zu ruckeln anfangen...
Nun, das Ruckeln kann verschiedene Ursachen haben. Auch die Größe des zur Verfügung stehenden RAM z.B. oder die Leistungsfähigkeit einer CPU spielen dabei eine Rolle. Denn die Umgebungsbedingungen verändern sich ja im Laufe der Jahre auch hier, Anwendungen, Webseiten, etc. werden immer aufwändiger ausgeführt und beanspruchen in der Summe mehr Ressourcen als noch vor Jahren.
Je besser man sein System softwareseitig pflegt, desto später machen sich allerdings auch solche Auswirkungen bemerkbar. Beispiel: Wenn man es nicht gut pflegt, im Laufe der Zeit alles Mögliche installiert, ggf. noch Malware oder Adware auf das System gelangen, dann hat man eine zusätzliche Hintergrundauslastung. Und sie macht sich dann um so eher bemerkbar, je näher man sich ohnehin schon in Richtung Auslastungslimit der Hardware bewegt.
Was meinst du damit?
Ich installiere von DVD.
Dass sich auf den DVDs oftmals veraltete Windows-Versionen befinden, ganz alte Versionsstände von vor X Jahren. Besser ist es hingegen, sich z.B. mit Hilfe des Media Creation Tools von Microsoft direkt die jeweils aktuellste Windows-10-Version bootfähig auf einen USB-Stick schreiben zu lassen, anschließend von diesem Stick im UEFI-Mode mit SecureBoot (sicherstellen, dass das im UEFI so aktiviert ist!) auf die SSD zu installieren, von der im Zuge des Setups erstmal alle(!) bestehenden Partitionen gelöscht werden sollten, damit im Rahmen der jetzigen Neuinstallation auch sicher mit GPT/UEFI installiert wird.