Das größte Problem bei den Sony Projektoren ist m. E. die Langzeitstabililät, Stichwort Gammadrift und vor allem der Kontrastverlust. Out of the Box im Neuzustand traumhaft, aber wenn man den Anspruch auf normgetreue Wiedergabe erhebt, muss man leider regelmäßig nachmessen und feinjustieren. Der Fairness halber sei erwähnt, dass D-ILA Projektoren (JVC) auch regelmäßig überprüft werden sollten 😁.
Den Gammadrift kann man mittels Software und Messsensor (z.B. Spyder oder EODIS3) wieder hinbiegen, auch den schrumpfenden Farbraum kann man korrigieren. Aber der Kontrastverlust ist leider irreparabel.
Ich besitze einen VW260, nun 3 Jahre alt (vorher HW40). Einmal pro Jahr biege ich die Gammakurven wieder auf Kurs (2.2 bzw. 2.4), so gut es geht. Der Farbraum BT.709 ist auch noch OK, alternativ den Farbraum 3 verkleinern. Aber wenn ich dann die Entwicklung des Kontrasts in den drei Jahren bei meinem Exemplar sehe, wird mir schlecht. Der Schwarzwert hellt sich leider auf, aufgrund des blauen Panels (RGB-Balance < IRE10).
Das Problem ist seit Jahren bekannt, bei den HW-Modellen gleichermaßen. Im Hifi-Forum gibt es dazu z.B. einen schönen Thread. Sony selbst hält sich relativ bedeckt zu dem Thema. Bei den jüngeren VW-Modellen werden keine Kontrastangaben mehr gemacht 😉. Jetzt kann man natürlich argumentieren "sieht per Auge ja noch OK aus, ist nur Messtechnisch". Nein, das sehe ich mittlerweile anders. Der Prozess ist zwar schleichend, aber ich kaufe mir keinen kostspieligen 4K Projektor, um nur in den ersten paar Monaten die beste Bildperformance genießen zu können. Wenn ich um die Defizite/ Entwicklung weiß, kann ich diese nicht einfach aussitzen und akzeptieren
Der nächste Projektor wird vermutlich ein JVC werden. Die sind auch nicht perfekt, aber zumindest gibt es da bessere Tools (Autocal) und - sofern es sich bei der N-Reihe (4K nativ) so fortgesetzt hat - stabilen Kontrast.