Dark-Silent schrieb:
Also wenn du generell keine Unterschiede hörst und auch die Wahl der Materialien bei dir keine Rolle spielt hast du mein ernstgemeintes Mitgefühl. Aber das spart sicher Geld, da es die Wahl deiner Schallwandler so viel einfacher macht wenn sie alle gleich klingen.
Nochmal zum Mitschreiben: Ich meine keine zwei verschiedenen Subwoofer, sondern ein und denselben. Wenn ich meinen 1092A umdrehe. Senkrecht stehend vs waagrecht liegend. Frontfire vs Downfire, einmal die Membran nach vorne gerichtet, einmal nach unten auf den Boden. Das macht bei mir so gut wie keinen Unterschied. Liegt auch nicht an meinen Ohren, weil die Messung das bestätigt. Dass zwei verschiedene Subwoofer unterschiedlich klingen steht ausser Frage und wurde von niemandem hier behauptet. Von daher ist es egal ob sich der TE für einen Front- oder Downfire Sub entscheidet. Es geht rein um die (klanglichen) Eigenschaften des konkreten Modells und nicht des Prinzips.
Die Oberflächenbeschaffenheit des Bodens ist für den Raumklang im Bassbereich wirklich egal. Wichtig ist die Unterkonstruktion, Beton oder Holz (mit und ohne Schüttung/Dämmung) das spielt hingegen eine gewaltige Rolle.
Dark-Silent schrieb:
Auf einem Parkettboden mit einem Downfire sollte das Parkett so perfekt wie möglich verlegt sein und eine sehr gute Trittschalldämmung haben. Bei Laminat ist es auch nicht viel besser. Auf Parkettboden/Laminat übertragene Schwingungen durch Tiefbässe können dich in den Wahnsinn treiben oder auch deine Nachbar.
Ist bei einem Frontfire genauso wichtig. Die Schallwelle breitet sich kugelförmig aus, beugt sich um den Sub herum und trifft somit alle 6 Grenzflächen die angeregt werden und den Schall übertragen. Lediglich wenn der Sub an einer Stelle steht, wo er eine bestimmte Raummode nicht anregen kann, tut er bei genau dieser Frequenz auf die entsprechenden Wände (theoretisch) keine Energie übertragen.
Gegen Ärger mit den Nachbarn hilft nur ein kleinerer Sub, Disziplin, oder Masse und Entkoppelung in der Konstruktion der jeweiligen Grenzfläche. Hat man einen Sub, dessen Gehäuse stark schwingt, mag auch eine Entkoppelung hilfreich sein. Meiner zB tut das aber überhaupt nicht.
Dark-Silent schrieb:
Perfekt wäre eigentlich nur Luft und sonst nichts anderes zur Schallübertragung in schwingung zu bringen. In einer Wohnung ist das aber ein Wunschtraum und so kann es zwangsläufigerweiseweise auch zu diversen Resonanzschwingungen bei unterschiedlicher Lautstärke, Frequenzen und Materialien kommen.
Nein auch Luft ist nicht perfekt und hat Filter und Kompressionseffekte. Was meinst du warum sich ein weit entferntes Signal dumpf anhört? Dass im Raum stehende Gegenstände in Schwingung geraten können ist klar, da muss man aufpassen. Gegen die Eigenresonanzen des Raums am besten mit akustischen Massnahmen ankämpfen, dann mit optimaler Aufstellung und ggf. mit DSP-Systemen. Letzteres ist kein Allheilmittel.
Dark-Silent schrieb:
Auch wenn es immer heißt die Quelle tiefer Bässe könnte man nicht orten und darum aufstellen wo man will. So ist das aber einfach nicht korrekt. Das mag bei vielen vielleicht auch den meisten Menschen so sein aber eben nicht bei allen.
Gerade im Homebereich können Möbel aller Art den Schall brechen, ablenken oder dämpfen. Auch sammelt sich Bass in Raumecken. Wenn das Sitzmöbel in einer Ecke steht kann hier der Bass von unangenehm, verfälscht bis inaktzeptabel klingen. Klingt blöd ist aber so. Darum sollte man vorallem zu Hause ruhig verschiedene Positionen für den Sub ausprobieren.
Damit Ortung durch das menschliche Gehör stattfinden kann, muss an beiden Ohren ein Pegelunterschied oder eine Laufzeitdifferenz vorliegen. Alternativ kann das Gehirn aus den Klangveränderungen durch die Ohrmuschel bei unterschiedlichen Einfallswinkeln eine Richtungsinformation ableiten. Das alles funktioniert zunehmend besser mit höheren Frequenzen. Frequenzen die so tief sind, dass sie sich um den Kopf herumbeugen erreichen beide Ohren gleichstark. Für wahrnehmbare Laufzeitdifferenzen muss der Druckunterschied, den eine Schallwelle bei der Phasenverschiebung durch die 20cm Ohrabstand erzeugt groß genug sein. Im Bassbereich sind die Wellenlängen dafür einfach zu groß bzw. wir bräuchten einen wesentlich größeren Kopf dafür. Selbiges gilt für die Ohrmuscheln, die sind einfach zu klein geformt um verwertbare Auswirkungen auf den Bassbereich zu haben. Deshalb ist es je nach individuellen Körpermerkmalen nicht möglich Bass
oberhalb unterhalb von ca. 100Hz zu orten. Darüber wirds dann erstmal mühsam bis es mit zunehmender Frequenz besser klappt. Dickschädel oder Segelohren habens da vermutlich leichter
Wenn man den Sub orten kann liegt das daran, dass man ihn zu hoch abgetrennt hat bzw der Filter zu viele Frequenzen über der Trennfrequenz passieren läßt -> Tiefer abtrennen oder steilflankigere Frequenzweiche nehmen.
Aufstellen wo man will, sollten man den Sub trotzdem nicht. Weil die Anregung von Raummoden und die Entstehung von Frequenzlöchern durch den SBIR von der Position im Raum abhängt. Gibt hier unzählige Threads dazu.
Das mit den Möbeln ist wohl wahr. Die verändern einiges. Wenn sie nicht mitschwingen, im Weg stehen oder genügend große Reflektionsflächen bieten aber eher zum postiven. Eingerichtete Räume klingen für gewöhnlich angenehmer und auch neutraler als kahle, unbehandelte Räume. Gerade weiche Materialien machen sich gut. Wenn sie großvolumig sind, wie zB Sofa und Bett auch im Bassbereich. Zuviel Teppich und Vorhang überdämpft aber auch mal die Höhen ohne sich im restlichen Bereich positiv bemerkbar zu machen.
Möbel in den Ecken sind dann problematisch wenn sie sich zum Mitschwingen anregen lassen. Ansonsten sind die Ecken die effektivsten Punkte im Raum (dann die Kanten, danach die Flächen) an denen sich Raummoden bedämpfen lassen - aber nicht mit Stühlen und Tischen, sondern mit Sofas und Betten (falls man keine Basstraps einsetzt).
Ausprobieren sollte man verschiedene Positionen unbedingt. Und nachmessen. Vor allem wenn man ein vernünftiges Budget wie der TE von 2500€ hat, lohnen sich die paar € die man für ein Messmikro ausgibt. Dazu
REW kostenlos runterladen und mit der Aufstellung experimentieren...
Der ganze Text ist jetzt von mir eigentlich auch dazu da um den TE für die Problematik zu sensibilisieren. Letztlich ist der Raum und die Aufstellung wichtiger als der Sub selber.