Waldkindergarten ohne Klo: Ist das vertretbar?

@roflkopter, es ist immer wieder beeindrucken wie du Sachverhalte auf einen einfachen
simplen Punkt bringen kannst. Immer schön pauschalisieren und ewig gestrige Vorurteile
an den Mann / Frau bringen.
Übrigens kenne ich Leute die auf einer Waldorfschule waren. Bis zu dem Zeitpunkt wo ich
es zufällig erfahren habe, ist es mir nicht aufgefallen.
Intelligent, menschlich, absolut nicht weltfremd, im Gegenteil und sogar mathematisch
begabt. Aber vor allem nicht vorurteilsbelastet. ;)

Zum Thema: Paß auf, daß du nicht in einem Haufen trittst, den die Tiere dort hingemacht
haben, könnten einige mehr sein. :freak:
 
Für die Waldgruppe bietet sich wohl dann folgender Gutschein geradezu an: http://www.cevi.ch/breite/images/11wald.jpg

:D


@Topic: Eine Bekannte hat auch mal im WaldKiGa gearbeitet, dort wurde fäkalientechnisch ebenso verfahren, scheint also nicht ungewöhnlich.
Ansonsten: Ich denke nicht, das es Kindern schadet, wenn sie sich täglich ein paar Stunden im Wald austoben. Man lese genau: Sie sind nicht 24/7 im Forst unterwegs. Da bleibt mit Sicherheit auch noch mehr als genug Zeit für die hier angesprochene Medien- und Sonstwas-Erziehung.

Und was hat ein KiGa mit der Waldorfschule zu tun? :confused_alt:
 
Ich merke, wie sich die Diskussion hier mehr und mehr vom Ursprung entfernt. Deswegen möchte ich nochmal meine Eingangsfrage in Erinnerung bringen:
Was haltet Ihr davon, dass in dem von mir angesprochenem Waldkindergarten keine Sanitären Einrichtungen vorgehalten werden?

Pro/Contra Waldkindergarten kann ja gerne ein eigenständiger Thread werden - auch wenn es thematlich Kreuzungen gibt. Thx
 
Ich hab mal hier ein wenig aufgeräumt und ihr könnt Eure allgemeinen Äußerungen über das Für und Wider von Waldschulen hier loswerden.

Gruß

olly3052
 
Zuletzt bearbeitet:
@TOPIC

Wenn die Kindergartenlehrer/Innen "naturtechnisch" auf der Höhe sind und so Wissen und Umgang über und mit der Natur vermitteln, dann finde ich das sehr gut!

Ich gehe einig mit denen, welche die Natur geschützt haben wollen. Ich sehe es gerade auch als pädagogisch wertvoll in der Natur zu sein. Dazu kann ich persönlich Sanitäre Anlagen ausschliessen - vorausgesetzt die Betreuung ist 100%. Es ist ja so eine Sache, dass man sich selbst nicht verschmutzt beim hinkauern... ;) Also da muss schon ein Coaching sein, wenn es die Situation erfordert.

Aus der Sicht der Kinder denke ich macht es denen mega Spass in die Natur zu pinkeln. Für unsere Kleinen rund ums Haus war es immer ein riesen Fest, ob die Jungs oder die Mädels weiter pinkeln können. Wobei die Mädels dabei höchst originelle Positionen ausprobierten um die Jungs zu schlagen. Ich will mit diesem Absatz nur vermitteln, dass Kinder je nach Alter noch kein kompliziertes Verhältnis zum Pipi-machen haben und auch keine grosse Betreuung brauchten - man musste halt einfach immer betonen, dass zuerst die Hosen runter müssen...*lol*

Für mich also vertretbar!
 
ich finde ein klo sollte da sein.wenn bei 10 kindern nur 3 jeden tag einen haufen setzen sind das bei 20 tagen die die kinder im monat im waldkiga sind schon 60 haufen.geht man davon aus das der haufen immer in näherer umgebung gesetzt wird(die entfernen sich bestimmt keinen halben km)so kommt man bestimmt auf lange sicht gesehen aus dem "in die scheisse treten" nicht mehr raus.sollte ein bach in der nähe sein kann auf einen wasserhahn verzichted werden.
 
so kommt man bestimmt auf lange sicht gesehen aus dem "in die scheisse treten" nicht mehr raus
Es wird vor dem "grossen Geschäft" ein Loch gebuddelt und danach wieder mit Erde aufgefüllt. Wenn du in so einem Kindergarten gewesen wärst hättest du das (und viele Sachen mehr) gewusst.

Ich bin der Meinung es muss dort keine Toilette vorhanden sein. Der "Industriestaatenmensch" hat meiner Ansicht nach ein (anerzogenes) gestörtes Verhältnis zu seinen natürlichen Ausscheidungen.

PS: Wenn ich in ein übervolles Dixie gehen muss (zweite Tag frühmorgens beim Trabatfahrertreffen in Zwickau z.B.) dann sehne ich mich nach dem Wald. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
klar kann man was da lernen, aber das, was man da lernen kann, kann man ineinem tag lernen, oder maximal einer woche. und auch noch als soldat der bundeswehr in einer woche manöver.
Zu dieser begrenztenSichtweise fällt mir echt nix ein.
.. die, die das gut finden (müssen) als erwachsene, waren halt eh nie soldat. und auch nicht zigeunerkind auf dem balkan in irgendeinem dreckslager, sondern sinn-überversorgte deutsche mittelschichspießer
Andersherum wird ein Schuh draus. Sinn-überversoorgte deutsche mittelschichspießer können sich garnicht vorstellen das man sich im Wald auf eine vernünftige Weise entleeren kann. Da ist es schon eine Katastrophe wenn die Klospülung ausfällt oder im Reisegepäck kein Desinfektionsspray ist um die Hoteltoilette klinisch rein zu bekommen.
Ein Zigeunerkind "in irgendeinem dreckslager" hat mit Sicherheit andere Probleme als den Ort wo es Schei... kann!

perfekts Beitrag, auf denen sich die Zitate beziehen, kann man hier nachlesen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich find's prima!

Allein schon aufgrund der Idee eines Waldkindergartens. Ich möchte meine Kindheit in der Natur (komme vom Dorf ;)) nicht missen. Es gab für mich nix schöneres, als den ganzen Tag im Wald rumzutoben. Und da gehörte nunmal das Verrichten der Notdurft ohne Hilfsmittel dazu. :D Es ist doch wirklich schön, dass die Kinder die Natur mal live erleben und nicht immer nur in den Dokus auf BR3 sehen (wenn überhaupt). Fernab vom Asphalt und Beton der Städte. Mir tun eher DIESE Kinder leid. Außerdem sind es doch nur 4 Stunden täglich. Ich sehe da keine Probleme.

Das war mal wieder ein 1a-Beitrag, perfekt!57. :rolleyes:
 
phil. schrieb:
Nett geschrieben perferkt!57. :)
Aber was möchtest du uns mit deinem Post sagen? Ist nun ein Waldkindergarten ohne Klo
vertretbar oder nicht? Aufgrund deiner auführlichen Beschreibung reicht ein ja oder nein. ;)
Wenn man formaljuristisch argumentiert, dann dürfte an sich, eine Soziale Einrichtung ohne reguläres Ko gar nicht existieren.

Um dem Formalismus und der Geduld der Behörden nicht dauerhaft auf die Probe zu stellen, sollte man dem dortigen Kindergarten diesen Thread mal zeigen und/oder vorschlagen eine Klo zu installieren. Mit dem angedeutetem Bio-Klo ist sogar eine sparsame und lehrreiche Option von mir sogar skiziert worden.

In aller Regel finden sich in den Kreisen derartiger Eltern Handwerker und Unterstützer, die solch ein "Projekt" Bio Klo ermöglichen. Es wäre doch schade, wenn manch ein Kind und manches Elternteil deswegen diese Art von Aufmerksamkeitsschulung ihren Kindern nicht angedeihen lassen wollen.

MFG Bobo(2006)
 
Ein Waldkindergarten sollte für mich den Versuch widerspiegeln, die technologisierte Welt als solches nicht zu verdammen, sondern vielmehr ein Bewußtsein dafür schaffen, worauf diese Beton-Welt gebaut ist - nämlich der Natur. Getreu dem Motto: Die Natur kann ohne uns - wir aber nicht ohne sie. Es ist sicherlich nicht schlecht für die Kinder, wenn sie von klein auf an Lernen, woher wir kommen, und was uns am Leben hält.

Aber:

"Zurück zur Natur - auf die Bäume Ihr Affen" ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Denn was kommt nach dem Kindergarten? Von 8 bis 12 muss das Kind in den Wald machen und danach darf es nicht mehr einfach so ins Gebüsch, sondern soll zu Hause aufs Klo gehen. Zuerst trainieren wir die Kinder darauf, keine Windel mehr zu brauchen, und dann trainieren wir sie darauf einfach überall hinzumachen? Überall im Sinne eines Kindes - dessen noch eingeschränkte Welt befindet sich 5m im Umkreis - später mehr. Wenn dann die Schule kommt, und das Kind gelernt hat, einfach in die Natur zu machen wird es sicherlich nicht von Passanten und Lehrern dafür gelobt. Auf einmal ist das dann falsch. Und wenn dann das Argument kommt "es sei natürlich" - erntet das Kind nur verständnisloses Kopfschütteln, wetten!?
Ich finde Bokills Vorschlag einer gezimmerten Bio-Toilette sollte Vorschrift sein. Ich denke, dann würden auch mehr Eltern dieser Idee zustimmen und nicht verschreckt werden, genau wie Bokill es andeutete.
Schließlich essen wir auch mit Besteck und jagen uns unser Essen... moment. Ach, ne. Soweit gehen die nicht, oder? :eek:
 
Michael schrieb:
Zuerst trainieren wir die Kinder darauf, keine Windel mehr zu brauchen, und dann trainieren wir sie darauf einfach überall hinzumachen? Überall im Sinne eines Kindes - dessen noch eingeschränkte Welt befindet sich 5m im Umkreis - später mehr. Wenn dann die Schule kommt, und das Kind gelernt hat, einfach in die Natur zu machen wird es sicherlich nicht von Passanten und Lehrern dafür gelobt. Auf einmal ist das dann falsch. Und wenn dann das Argument kommt "es sei natürlich" - erntet das Kind nur verständnisloses Kopfschütteln, wetten!? ...
Öhemm ... es ist kein Internat, und die Kinder müssen sich nicht per Jagt auch noch selber die Nahrung besorgen.

Auch hangeln die sich nicht von Baum zu Baum, oder kochen sich die Seife zum Waschen selber (Seife ist übrigens eine Erfindung der Germanen, so etwas kannten die Römer gar nicht). Es ist kein Survival Camp! Zudem leben die Kinder auch noch bei den Eltern zu Hause.

In so fern lernen die Kinder schon die Unterschiede zwischen verschiedenen Umwelten ... und was sich situationsbedingt "gehört" und was sich "nicht gehört". Ich denke die Erlaubnis ohne Toilette einen Kindergarten aufmachen zu dürfen ist eher mit "Augenzudrücken" zu erklären, als dass es eine weitere Vorschrift bedarf zu Toiletten ... die gibt es sicherlich.

MFG Bobo(2006)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Michael
Gerade Kindergartenkinder lernen unheimlich schnell und viel. Der Unterschied zwischen
einem Toilettengang im Wald oder zu Hause ist ganz schnell drin.
Unterschätze bitte diese Kinder nicht. Die Unflexibilität kommt bei den meisten erst im Alter. ;)
 
Bokill schrieb:
Ich denke die Erlaubnis ohne Toilette einen Kindergarten aufmachen zu dürfen ist eher mit "Augenzudrücken" zu erklären, als dass es eine weitere Vorschrift bedarf zu Toiletten ... die gibt es sicherlich.
Ich habe mich mal woanders umgehört und in den dortigen Waldgruppen gibt es auch keine Klos. Die Erzieherinnen leben auch damit. Aber da in einem speziellen Kindergarten, den ich kenne, wegen "Kindermangel" nun auch Kinder ab zwei Jahren aufgenommen werden (sonst wäre die Waldgruppe nicht zustande gekommen), und die Kindergärtnerinnen nun auch wickeln sollen - wohlgemerkt draußen, im Winter - finde ich es dadurch nicht besser. Nennt mich spießig, nennt mich stur und unflexibel - aber ich würde mein Kind niemals vorsätzlich bei unter Null Grad draußen wickeln, und erstrecht nicht, wenn ich keine Möglichkeit hätte, Zugang zu frischem und warmem Wasser zwecks Reinigung bekäme. Wir reden hier immer noch von Vorsatz und nicht von einer unbeabsichtigten Notsituation.
 
Michael schrieb:
... Wir reden hier immer noch von Vorsatz und nicht von einer unbeabsichtigten Notsituation.
Ich rede auch nicht von einer Notsituation, sondern von bewusstem Augenzudrücken.

Und ich rede nicht von der Theorie, sondern war auch schon mal dabei. In so fern ist da nicht zwingend "Kloverbot" angesagt, sondern hängt von der einzelnen Lage und Örtlichkeit der Kindergärten ab.

MFG Bobo(2005)
 

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