Schlumpfbert schrieb:
Die Frage nach gerechter Entlohnung gab es ja schon immer und wird es auch immer geben.
Argument A:
Ich selbst bin Netwok Security Architect. Wie viele können wohl nach einer Woche Einarbeitung meinen Job machen? Sehr viel mehr als 1% dürften es nicht sein, also verdiene ich es, mehr Geld zu bekommen?
Argument B:
Ich telefoniere den halben Tag und sitze mir quasi den ganzen Tag gemütlich den A**** platt. Jemand anderes reißt sich selbigen jeden Tag auf, ist bei Wind und Wetter draußen, arbeitet härter und länger. Verdient der es nicht, mehr als ich zu bekommen?
Für beides kann man argumentieren, und ich selbst finde es ungerecht, dass A in unserer Gesellschaft sehr viel schwerer wiegt.
Nun, wenn B2 nach der 9. Klasse die Schule abgebrochen hat, während A weiter bis zum Abi, Bachelor, Master hingesetzt und evt. promoviert hat, was auch i.d.R. 3+4+2+3 Jahre in Anspruch nimmt, insbesondere in wie du sagst so einen (geistig) anspruchsvollen Job, dann ja, hat dieser es verdient.
andi_sco schrieb:
Haus, Familie, Kinder, Alter.
Wenn du zu einer Firma sagst: "Schweden? Morgen? Gerne" sind deine Chancen eventuell höher, als jemand, der irgendwo fest gebunden ist.
Und nein, umziehen ist oftmals auch keine Option, weil eventuell der Partner keine Arbeit findet oder die Bude zu teuer wird.
Das ist illusion. In einem Land wie Deutschland findet jeder Arbeit. Eventuell bedarf es natürlich, dass man einige Voraussetzungen mitbringt oder sich diese erarbeitet. Das ist das gleiche wie wenn ich sagen würde, ich will morgen Programmierer werden, ohne je auch nur ein Programm geöffnet zu haben. Ich habe drei Optionen:
1. Ich eigne mir das Programmieren an (was übrigens auch nach/vor der Arbeit geht)
2. Ich hänge den "Traum" an den Nagel.
Oder eben Option 3, welche von den meisten gezogen wird: Ich lamentiere lediglich wie schlecht mein Leben und meine Arbeit doch ist, und wie besser es wäre wenn ich Programmierer wäre. Ohne, irgendwas zu machen.
Es gehört auch offen für Neues zu sein, und dazu gehört eben auch eine etwaige Umorientierung. (Abendschule? Bootcamp? Wochenende?)
Während andere am Wochenende / nach Feierabend saufen gegangen sind, habe ich meinen Master angestrebt. Es ist schon möglich, viele wollen das eben aus Bequemlichkeit nicht. Ja, ich glaube Bequemlichkeit ist hier der ausschlaggebende Punkt. Klar ist es "cool" nach der 9. Klasse nicht mehr in die gottver... Schule zu müssen, klar ist es gut, dass man irgendeine Ausbildung als Schreiner oder so anfängt und bereits paar Kröten verdient. Dies ist jedoch nur sehr kurzsichtig bedacht. Sofern man als Geselle nicht ultra gut (oder als Absolvent ultra schlecht) bezahlt wird, hat man den Break-Even-Point ob sich ein Studium lohnt i.d.R. nach einigen Jahren erreicht. Insbesondere, wenn es um die Beförderung in die Managementebene geht.