dogio1979
Admiral
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AW: Genau deswegen gibt es auch Kulturwissenschaften
Es gibt den Sozialliberalismus und auch den Wirtschaftsliberalismus, die nicht mehr als den Wortstamm gemein haben.
Außerdem glaube ich, dass in Deutschland eher eine Skepsis ggü. von Unternehmen subventionierte/ gesponserte NPOs herrscht.
@Tarkus:
Ich unterstütze, dass du dich nicht weiter an der Diskussion beteiligen möchtest. Leider hast du fast ausschließlich destruktive beiträge geliefert. Eine derartige Einstellung hilft diesem land ganz sicher nicht weiter und sie hat auch nichts mit Realismus zu tun. Genauso wenig wie meine Auffassung was mit Optimismus zu tun hat, sonder sie steht für einen konstruktiven Umgang mit den realitäten. Was nutzt das lamentieren. Ich kann vielleicht nicht die Gesellschaft umgestalten, aber ich kann mein Leben und meinen Alltag gestalten, sogut, wie es mir die jetzigen Gegebenheiten gestatten und in diesem Sinne handle ich gemäß Adam Smith: Ich maximiere meinen individuellen Nutzen, ohne das gesellschaftliche ganze zu vernachlassigen, ja ich sehe sogar Sinn in Steuern, ja ich stehe auch zur Umsatzsteuererhöhung und ja sogar zur Ökosteuer. Vielleicht wäre es für dich besser dieses Land zu verlassen: ein Pessimist weniger in diesem land, kann diesem land nur gut tun.
Warum machst du es denn? Du stellst den Wettbewerb als Böse hin ohne die Graustufen zu berücksichtigen. Du zitierst und orientierst dich am Vergangenen und scheinst nicht offen für subtilere Interpreatationen des Wettbewerbs. Versuch doch mal von altbekanntem zu abstrahieren, uns ist nicht geholfen, wenn wir nicht offen sind für neue und weitergehende Ideen. Es geht um Wettbewerb in Rahmenbedingungen, die lenkende, planwirtschaftliche Eingriffe unnötig machen, bzw. reduzieren.Bokill schrieb:Erst mal folgendes: Wer sich mit politischen Dingen beschäftigt, der unterscheidet selten in Katgorien "Gut" und "Böse". Das macht die Kirche und machen Gläubige von Religionen.
Auch ich bin nicht in einem akademisch geprägtem Haushalt aufgewachsen, aber in einem haushalt, in der eine Kultur der Dislkussion, des Reflektierens, der gesunden Skepsis, des Engagements und der Selbstbestimmheit gepflegt und gefördert wurde und dass obwohl meine Eltern "nur" Realabschluss hatten/haben. Aber nichts destotrotz hat mein vater sich weitergebildet, hat seinen techniker gemacht und hatte eine Stelle inne, die heute aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Akademiker besetzt werden würde. Das zeigt, dass die Akademikerquote gar nichts über den Bildungsstand und die Befähigungen von Menschen aussagt, insbesondere weil es in Deutschland solche Bildungseinrichtungen wie Abendschule, Fern-Uni etc. besitzt, ebenso wie der zweite Bildungsweg.Bokill schrieb:Was du als Vorteil hinstellst, das ist ein einschneidender Nachteil alle Kinder und Heranwachsender, die eben nicht das Glück haben in einem Akademisch geprägten Haushalt aufzuwachsen. Genau hier hat Deutschland immer mehr den Anschluss an andere Nationen verloren. Jene Nationen wie Korea, Finnland schafften es, dass die Schichtunterschiede ausgeglichen werden. Und zwar so auszugleichen, dass ein Gesellschftlicher Nutzen für alle besteht.
Ja aber auch in die Spitze und genau das kritisiere ich in Deutschland.Bokill schrieb:Das ist KEINE Kapitalismusfrage, denn auch Finnland, und vor allem Südkorea sind schlechthin Kapitalistisch gepägte Wettbewerbsgesellschaften. Und dennoch verstehen sie es auch in der Breite Bildung und Know-How zu vermitteln.
Ich sprach zu keiner Zeit von von einer FREIEN Marktwirtschaft, ich sprach von Rahmenbedingungen, nenne es meinetwegen Soziale Marktwirtschaft. Allerdings wollte ich diesen Begriff vermeiden, da auch er historisch geprägt ist und sicher Einwände vorgebracht werden würden. Hier sind wir wieder bei der abstrahierenden Denkweise.Bokill schrieb:Wie selbstregulierend freie Marktwirtschaft funktioniert sieht man daran, dass bei starker Betonung von wirtschaftlicher Freiheit bei geringer Sozialer Verantwortung Parteien wie die Linke, Republikaner, NPD, Graue, etc. und Personen La Fontaine Zulauf bekommen.
Oh, die Liberalen haben eine interessante Wendung in der deutschen Geschichte hingelegt.Bokill schrieb:Ein Herr Geissler hat vor kurzem betont, dass das bürgerliche Parteienspektrum so immer weiter ausblutet, eben weil die Volksparteien die Bürger dort nicht abholt, die besonders stark betroffen sind von dem Liberalismus alter Prägung. Auch wenn der Liberalismus heute im Gewand "Neo" kommt, die Ideen dahinter sind so alt wie der Liberlismus selber.
Es gibt den Sozialliberalismus und auch den Wirtschaftsliberalismus, die nicht mehr als den Wortstamm gemein haben.
Adam Smith war ein Modell-Theoretiker, der von rationalem Verhalten eines jeden Individuums ausging. Aber auch an dieser Stelle verweise ich wieder auf neue Ideen und neues Denken, denn auch nach John Nash können die Menschen rational handeln, doch es kommt zu anderen Ergebnissen als bei den Modellen von Smith. Wir brauchen mehr als das übliche Klein-Klein-Denken und dazu kann Bildung beitragen.Bokill schrieb:Wenn man sich sogar auf deren selbstregulierende Kraft besinnt, dann kommt man sogar zu dem Herren Adam Smith, der eben nicht die anderen späteren Ausprägungen des Liberalismus erlebt hatte.
Theoretisch ja, praktisch nein. Wer spricht denn hier von Gewinn in monetärem Sinne? Jede Uni möchte soviele Mittel wie möglich haben, davon hängt ihre Attraktivität für Studenten und für Professoren ab und direkt damit das Renomee und die Reputation einer Hochschule.Bokill schrieb:Zum einen sind die meisten Unis Staatliche Einrichtungen, die nicht gewinnorientiert sind.
Stimme ich dir zum Teil zu. Doch wie transparent sind solche Drittmittel. Auch ich weiß, dass an unseren Lehrstühlen Projekte laufen und Projektmittel zur verfügung stehen, aber das wars auch schon, mehr weiß ich nicht drüber.Bokill schrieb:2. Herrscht heute schon universitärer Wettbewerb mit den Drittmitteln. Das sind eben jene Mittel, die privatwirtschftlich zusätzlich generiert werden. Schon hier erkennt man welcher Prof da noch kreativer denkt, als manch anderer.
Außerdem glaube ich, dass in Deutschland eher eine Skepsis ggü. von Unternehmen subventionierte/ gesponserte NPOs herrscht.
Hä, das unterstreicht meine obige Argumentatioon, wo ich auf Gefahren hinweise.Bokill schrieb:3. Andererseits tun sich die Naturwissen schaften und Mathematik deutlich leichter Drittmittel zu besorgen als die Geisteswissenschaften ... schon von daher ist der Wettbewerbsgedanke in Schräglage.
Bestreitet doch auch niemand.Bokill schrieb:Es gibt neben den Fachlichen Bildungsauftrag auch einen Allgemeinbildenden Auftrag. Genau deswegen gibt es auch Kulturwissenschaften, Geschichte und manch andere Studiengänge. Es wird eben nicht nur für die "Wirtschaft" Akademischer Nachwuchs produziert, sondern auch für die Gesellschaft: Lehrer, Öffentlicher Dienst, Kultureinrichtungen, ... .
@Tarkus:
Ich unterstütze, dass du dich nicht weiter an der Diskussion beteiligen möchtest. Leider hast du fast ausschließlich destruktive beiträge geliefert. Eine derartige Einstellung hilft diesem land ganz sicher nicht weiter und sie hat auch nichts mit Realismus zu tun. Genauso wenig wie meine Auffassung was mit Optimismus zu tun hat, sonder sie steht für einen konstruktiven Umgang mit den realitäten. Was nutzt das lamentieren. Ich kann vielleicht nicht die Gesellschaft umgestalten, aber ich kann mein Leben und meinen Alltag gestalten, sogut, wie es mir die jetzigen Gegebenheiten gestatten und in diesem Sinne handle ich gemäß Adam Smith: Ich maximiere meinen individuellen Nutzen, ohne das gesellschaftliche ganze zu vernachlassigen, ja ich sehe sogar Sinn in Steuern, ja ich stehe auch zur Umsatzsteuererhöhung und ja sogar zur Ökosteuer. Vielleicht wäre es für dich besser dieses Land zu verlassen: ein Pessimist weniger in diesem land, kann diesem land nur gut tun.