Warum kostete die Corona-Warn-App fast 70 Millionen Euro?

  • Ersteller Ersteller Philipp125254
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Ist doch klar... nennt sich Geldwäsche.
 
Das liegt aber auch daran, das nun in der Krise wirklich JEDER am Staat Geld verdienen möchte.

Seien es Mediziner, Apotheker, Ärzte die impfen u.s.w. Jeder davon, verdient Geld.
Damit dann wenn die Pandemie vorbei ist, auch ein Riesenberg an Schulden da ist.

Ich weiss nichtmal, ob die jezt nötigen Geldsummen überhaupt gut sind. Hatte nicht erst kürzlich jemand vom CCC oder so behauptet, das es eine nutzlose Software ist?
 
@Burki73: Von den Firmen, die durch gesparte Personalkosten auf Staatskosten Rekordgewinne eingefahren haben ganz zu schweigen.
 
Jeder gute Geschäftsmann weis: Jeden Tag steht ein Dummer auf.

Die Kombination Deutschland + "Großraum Internet" + Politiker weckt allerdings nicht einen, sondern ganze Busladungen davon.

Realistisch sollte sowas deutlich günstiger sein. Das sollte mit Sachverstand für unter 1 Mio.€ machbar sein (meine Schätzung). Da aber zu Beginn der Pandemie der planke Aktionismus herrschte haben die Verkäufer ihre Chance genutzt und ordentlich was für ihren Boni gemacht. Diese Leistung muss man auch anerkennen.

Edit: Die 1 Mio. bezog sich auf die reine Entwicklung (kostete tatsächlich 7,5 Mio). 3 Mio. Betriebskosten pro Monat sind natürlich nicht zu rechtfertigen, gerade bei den wenigen Nutzern!
 
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Philipp125254 schrieb:
kam es mit Anfangs 60GB raus, jetzt durch etliche Updates bereits auf über 100GB angestiegen. Die Corona App wird deutlich weniger als 1GB haben,
Und was soll der Größenvergleich nun aussagen?
Brauchen wir mehr Animationen und Bilder in einer App, wodurch sie richtig fancy und deutlich besser wird?!
Falls die 1GB hat, ist das für mich jetzt weniger ein Qualitätsmerkmal, sondern wirkt auf mich etwas sehr aufgeplustert..
Philipp125254 schrieb:
Ein Unternehmen was Wirtschaftlich arbeiten würde und so eine App gemacht hätte, wäre deutlich günstiger rauskommen.
Weil die so wirtschaftlich sind, dass sie nicht sehen wie viel Geld mit sowas verdienen kann? Gibt da so ne Luca-App. Teuer und schlecht. Ansich schon sehr wirtschaftlich.
 
Ihr vergesst, das die Gesundheitsämter die Daten auch abfragen können müssen. Klar viel zu teuer aber lieber so eine App als gar nichts. Ohne digitalen Impausweis wäre vieles nicht möglich.
 
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und aus technischer sicht kann die software unmöglich sicher sein.
in der kurzen zeit solche ambitionierten anforderungen umzusetzen, so wie sie auch gemeint waren, ist unmöglich.
aus schwammigen anforderungen macht jede it bude ein "its not a bug, its a feature" draus.

da kann man von glück reden, dass nur 15 millionen die app nutzen und nicht noch mehr leute.
normalerweise ist mir datenschutz sowas von egal, aber in diesem fall wäre die app mit sicherheitslücken ganz offensichtlich eine spionage und sabotagesoftware.
 
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Verstehe den Diskurs nicht ganz.

Wie ja oben schön genannt:

Die Regierung sagt "Ohje, wir brauchen ganz furchtbar dringend eine App. Wer kann die uns erstellen?". In Folge sagt irgendwann SAP, "Hier, wir machen das, kostet vermutlich 11 Millionen Euro, denn wir müssen rund um die Uhr daran arbeiten, denn es soll ja furchtbar dringend sein und ohne Probleme funktionieren.".

Am Ende kostet die App-Entwicklung 7,15 Millionen Euro.

Dann die Frage, wo lassen wir das laufen, wir haben täglich Millionen an Anfragen und Zugriffen. Da sagt T-Systems, "Hier, wir stellen da die Infrastruktur zur Verfügung mit Initialkosten und monatlich laufenden Kosten."

Macht 7,8 Millionen Euro plus monatlich 3 Mio Euro.

Wenn jemand anderes ein günstigeres, gleichwertiges Angebot abgegeben hätte, wäre der Zuschlag vermutlich dort gelandet. Ich hätte jedenfalls kein besseres Angebot liefern können.
 
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@Philipp125254 auch wenn man die Fragestellung, warum so eine App so viel kost, durchaus verstehen kann, sollte man es nicht mit der Entwicklung eines Videospiels vergleichen.

Denn trotz der 140 Millionen, die GTA nach deiner Aussage gekostet hat...und vor allem nach wie vielen Jahren der Entwicklung, kam es noch immer mit diversen Bugs auf den Markt. Ein Call of Duty, ein Fifa oder ein Battlefield werden auch nicht nur "'ne Mark-Fuffzig" in der Entwicklung kosten und trotzdem kommen sie mit Fehlern (teilweise sehr großen!) auf den Markt. Man meckert, aber akzeptiert es.

Und Rockstar bringt natürlich immer weiter Updates und hier ein Bonbon und da ein Bonbon, da es genug Leute gibt, die mit Echtgeld die Ingame Währung kaufen. Sprich die Kuh wird weiter gemolken.

Hätte der Staat für die Corona App eine typische langatmige Ausschreibung gemacht und dann nach den üblichen Kriterien "der billigste kriegt den Zuschlag, Service hintendran fast egal" wäre sie wahrscheinlich viel später gekommen und hätte...meiner Meinung nach...viel mehr Bugs und Sicherheitslücken.
 
TriceO schrieb:
Wenn jemand anderes ein günstigeres, gleichwertiges Angebot abgegeben hätte, wäre der Zuschlag vermutlich dort gelandet. Ich hätte jedenfalls kein besseres Angebot liefern können.

Tja, eben nicht.

https://fragdenstaat.de/anfrage/dok...ag-der-corona-warn-app-durch-sap-und-telekom/

Sehr geehrter Herr Lippert,
ich nehme Bezug auf Ihren Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) vom 13. Mai 2020. Zu Ihren Fragen hinsichtlich der Vergabe des Auftrags zur Entwicklung der Corona-Warn-App kann ich Ihnen Folgendes mitteilen.

Eine öffentliche Ausschreibung ist nicht erfolgt, konkurrierende Angebote liegen daher nicht vor.

Die Vergabe der Verträge über die Erstellung und den Betrieb der Corona-Warn-App erfolgte nach Feststellung der Dringlichkeit der Beschaffung durch den Krisenstab. Nach Maßgabe der geltenden Bestimmungen wurde die Vergabe im Wege einer Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb nach §§ 119 Abs. 5 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) i.V.m. § 14 Abs. 4 Nr. 3 der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) durchgeführt. Ein entsprechendes Vorgehen war hier nach Maßgabe des § 14 Abs. 4 Nr. 3 VgV aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Corona-Pandemie sowie zwingender epidemiologischer Erwägungen im Hinblick auf die Pandemiebekämpfung geboten. Mit freundlichen Grüßen


So eine Ausschreibung hätte mindestens 2 Jahre gebraucht (Klagen bis vors Europagericht inklusive), bis die Entwicklung hätte starten können.
 
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Ich frag mich vor allem, worin genau der Entwicklungsaufwand bestand. UI und Serverinfrastruktur, Anbindung Labore, Support? Kostet sicherlich einiges.
die contact tracing api kommt ja von google/apple und diese ist ja im prinzip das technisch anspruchsvolle grundgerüst wo meiner erwartung nach eigentlich die größten entwicklungsaufwendungen anfallen dürften.
 
@TriceO sieht das schon ganz richtig: Die Vergabe zur Programmierung der Corona-Warn-App ist ohne öffentliche Ausschreibung erfolgt. Es war eine sog. Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb. Dies bedeutet, es werden ein oder mehrere Potentielle Kandidaten ausgesucht, die man für fähig hält, die geforderte Leistung zu bringen. Wenn die Kandidaten bereit sind, wird direkt verhandelt, ein Wettbewerb findet in diesem Fall nicht statt. Begründet wurde das mit der hohen Dringlichkeit. Einzelheiten hierzu:

https://fragdenstaat.de/anfrage/dok...n-app-durch-sap-und-telekom/#nachricht-484851

Ohne jetzt den Sachverhalt selbst zu werten: Ja, das Gesetz lässt diese Variante zu.

Hier wird man sich also mit den beteiligten Unternehmen auf den diskutierten Preis geeinigt haben.
 
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DonnyDepp schrieb:
18 millionen mal runtergeladen und schätzungsweise 15 millionen benutzen die app... bei 83 millionen einwohnern
Bis Dezember 2021 sind es ca. 37,4 Mio Downloads gewesen
https://twitter.com/coronawarnapp/status/1477936312149843969?s=20

Wieviel die App täglich nutzen, dürfte so um die 20 Mio sein. Außerdem gibt es ja auch noch die COVPass App, es muss ja nicht alles über die CWA laufen.

Downloads bis 07.01.2022
Screenshot 2022-01-08 141138.jpg
 
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DonnyDepp schrieb:
OK, Du warst schneller.
DonnyDepp schrieb:
So eine Ausschreibung hätte mindestens 2 Jahre gebraucht (Klagen bis vors Europagericht inklusive), bis die Entwicklung hätte starten können.
Stimmt. Allein eine europaweite Ausschreibung kann mehrere Monate in Anspruch nehmen und da reden wir noch nicht vom planerischen Vorlauf. Kommt es dann zum Nachprüfverfahren dauert es erheblich länger, ich würde fast sagen, dann hätten wir noch heute keine Warn-App.
 
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AlMaiWin schrieb:
dann hätten wir noch heute keine Warn-App.
Bin mir jetzt nicht sicher, ob das ein großer Verlust wäre.

Aber die App wurde ja wie die Impfung eh mit falschen Versprechen beworben. Und nicht falsch verstehen: Ich bin für die Impfung.
 
tollertyp schrieb:
Aber die App wurde ja wie die Impfung eh mit falschen Versprechen beworben
Ich habe sie bei mir wieder gelöscht. Frisst nur Akku. Bei der Impfung sehe ich das anders.
 
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MetalForLive schrieb:
t, da wurde dann mit aller Gewalt versucht Stunden zu verbrauchen auch wenn es gar nix zu tun gab, da man ja sonst im Folgejahr weniger Budget bekommt.
Genau das. Die Haushalte (kammeralistisch, nicht die Haushalte der Bürger), egal ob von einem Referat, Dezernat, Abteilung, Ministerium oder Amt werden u.a. danach bemessen, ob man „alles“ verbraucht hat. Hat man nicht alles „verbraucht“ gibt es im Folgejahr weniger Budget im Haushalt. Das will man vermeiden, weil man dann, wenn man das Geld wirklich braucht, keines mehr hat.

Bleibt wenigstens das Ganze als konsumtreibend zu betrachten. Die beteiligten Unternehmen können Boni an Manager zahlen, die hoffentlich davon mehr konsumieren. Und jeder ausgegebene Euro wandert ja 19% wieder in den Staatssäckel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe irgendwie das Gefühl die Disskusion hier geht in die falsche Richtung.

Nur um mal ein paar Details(die mir spontan einfallen) aufzulisten(ohne Bewertung oder Reihenfolge):
  • Auftag der App Entwicklung wurde ohne typische Ausschreibung erteilt
  • SAP & T-Systems sind beide keine günstige Anbieter
  • Eine staatliche Gesundheitsanwendung lässt sich nichtmal im enferntesten mit einem profitorientierten Computerspiel vergleichen
  • Falls genügend Infektionen verhindert werden sind Kosten von 70M € kein Problem
  • Den "Erfolg" der App zu messen ist relativ schwer
  • Ein Teil der Kosten sind auch für Werbung für die App draufgegangen
  • Anforderungen an eine App von staatlicher Seite sind viel höher als für die App eines Start-Ups
  • Kosten für eine Telefon Hotline(Deutsch/Englisch/Türkisch) sind mit enthalten
Meine Meinung:
  1. Das viele Menschen die App nicht verwenden kann ich in keinster Weise nachvollziehen.
  2. Der technische Hintergrund für die Kontaktverfolgung in iOS und Android ist für die nötige Privatsphäre angemessen.
  3. Die Kosten die der deutschen Wirtschaft durch Lockdown u.ä. Maßnahmen entstehen sind hoch genug um die Kosten der App zu rechtfertigen.
  4. Wenn man ein paar Junior Entwickler mal fix eine App zusammen hacken lässt ist das bestimmt billiger aber das Ergebnis bestimmt nicht besser.
Ich habe kein Problem damit auf profitorientierte Unternehmen oder inkompetente Politiker einzukloppen, aber ich bin davon überzeugt, dass die Auftragsvergabe und schnelle Umsetzung im Frühjahr 2020, mit den Informationen die man zu dem Zeitpunkt hatte, das Richtige waren.
 
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Wasserhuhn schrieb:
Mit der Anzahl Postings bist du Kommunikationsexperte.
Ähm, nein. Definitiv nicht.

Quantität korreliert nicht mit Qualität. Und dann gilt es auch noch Ausdrucksvermögen und fachliche Kompetenz zu differenzieren.
 
dasbene schrieb:
Nur um mal ein paar Details(die mir spontan einfallen) aufzulisten(ohne Bewertung oder Reihenfolge):
Das genau ist das Problem in dieser Diskussion: Ohne den genauen Inhalt der Verhandlungen zu kennen und auch der Vorüberlegungen zur Auftragsvergabe, ist es m. E. praktisch unmöglich, eine seriöse Bewertung abzugeben.

Die Empörung darüber, dass mit 70 Mio. Euro möglicherweise zu viel Geld ausgegeben wurde, ist verstäbdlich, bewegt sich ohne genaue Kenntnis der Rahmenvedingungen aber maximal auf dem Niveau der BILD-Zeitung.

Was dabei gerne vergessen wird, ist nämlich die Möglichkeit, dass die 70 Mio. Euro auch durchaus angemessen (sprich: wirtschaftlich) sein können.

Ob das so ist: Ich weiss es nicht und ich behaupte, hier in der Runde wird das auch niemand wissen.
 
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