Einer meiner ersten selbstgekauften Prozessoren war ein AMD XP 2000+. Er geht heute noch und hatte im Betrieb nie unter 60°. Der AMD XP 2500+ (Barton), den ich mir danach kaufte, lief vom ersten Tag an auf 3200+. Irgendwann habe ich ihn in einen Barebone gebaut, dort erreicht er wegen der schlechten Kühlung unter hoher Last (Kernel compilen, Spiele etc.) über 70°. Auch dieser Prozessor geht noch heute, ich benutze ihn jedoch schon lange nicht mehr. Mein Q6600 ist inzwischen 4 Jahre alt, war vom ersten Tag an übertaktet (von 2,4 auf 3,2 GHz, später auf 3,5), kratzte unter Last immer an den 70° und funktioniert noch, ist aber ebenfalls ausgetauscht..
Ich kann die Gedanken des Threaderstellers nachvollziehen. Selbst mein uralter AMD K6-2 mit 350 MHz funktioniert noch, und bei meinen ersten Übertaktungsexperimenten mit dem XP 2000+ war ich jung, dumm und unvorsichtig, dennoch ist nie etwas passiert. Bei meinem jetzigen Prozessor (i7 2600k) sind die Temperaturen niedrig wie nie, ich habe die Lüfter (2x120mm Scythe SlipStream) soweit runtergeregelt wie möglich. Auf 4,5 GHz komme ich so mit Prime auf 61°. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen, was die Temperatur anbelangt, werde ich sehen, was ich noch aus dem i7 herauskitzeln kann. Bis er dann wegen 10° mehr 1 Jahr früher kaputtgeht, habe ich sowieso wieder einen anderen Prozessor. Alle Angaben in die Richtung "Verkürzt die Lebensdauer um 10 Jahre!" etc. können doch nur geschätzt sein - oder gibt es vom Hersteller direkt Langzeitstudien? Lohnt sich das überhaupt, bei dem kurzen Lebenszyklus der Produkte?
Natürlich ist es ein beruhigendes Gefühl, wenn mein CPU unter Last unter 40° bleibt. Ich könnte auch konstant meine Lüfter auf voller Leistung mit 37 db betreiben um 5° weniger zu haben, aber mittlerweile.. schenke ich der Temperatur viel weniger Beachtung. Meine Prozessoren waren immer übertaktet, wurden intensiv genutzt, hatten oft hohe Temperaturen und gehen bis heute alle noch. Ich denke nicht, dass ich in 20 Jahren noch Verwendung für einen i7 haben werde.
Von Google, glaube ich, gab es mal eine Studie zu Festplatten und Temperaturen: Hier verringerte sich die Lebensdauer sogar, wenn Temperaturen unter 25° erreicht wurden, wenn ich mich nicht täusche. Hat natürlich nichts mit der CPU zu tun, ist mir bei dem Thema nur eingefallen. Dass die Hardwarehersteller ein großes Interesse daran haben, euch Gehäuse mit 10 300mm Lüftern zu verkaufen, liegt natürlich auch auf der Hand.