chrigu schrieb:
naja.... wenn xp nicht mehr von microsoft unterstützt wird, heisst das nicht, dass du xp nicht mehr installieren kannst... oder windows xp deswegen ab sofort nicht mehr startet.
Die Wahrheit sieht aber etwas anders aus. XP ist bereits jetzt signifikant unsicherer als Win7, z.B. mangels ASLR.
Zu jedem Zeitpunkt werden neue Sicherheitslücken in den verschiedenen Betriebssystemen entdeckt. Das ist nicht ungewöhnlich, schließlich ist die Software unglaublich komplex. Wenn der Hersteller hier zügig reagiert ist der entstandene Schaden durch dei Bösen Buben relativ gering.
Jetzt die Situation XP: Wenn ab April eine Sicherheitslücke aufgedeckt wird, werden sich die ganzen Betreiber von Botnetzen, Trojanern, Keyloggern,... wie die Geier darauf stürzen. Antivirus-Software hilft nur soundso weit. Die wichtigste Verteidigungslinie ist Software & Betriebssystem, die keine bekannten Angriffspunkte aufweisen.
Ab April könnte jeder mit dem Internet verbundene XP-Rechner, gerade die, die von weniger bewanderten Usern benutzt werden, zur wandelnden Willkommensparty für Botnetz-Betreiber werden.
riff schrieb:
Grundsätzlich spricht nichts gegen XP, wenn du es vernünftig patchst, den Virenscanner pflegst, hinter einem Router sitzt, ein Non-Admin-Account verwendest und mit einer gewissen Grundskepsis an alle Webseiten und Emails rangest.
Das "vernünftig patchen" fliegt ab April raus. Gibt nix mehr. Vorbei, aus, Ende.
Und die gewisse Grundskepsis hilft zwar, aber auch nur begrenzt. Zuletzt hat sich Microsoft im Sommer-Herbst 2013 mit "Ruhm" bekleckert, als sie eine gravierende Sicherheitslücke in verschiedenen Komponenten von Windows (bis einschließlich 7, evtl. auch 8) zwar kannten, aber über mehrere Monate nicht behoben haben, obwohl die Lücke bereits aktiv genutzt wurde. Manipulierte Grafiken waren hier der läppische Angriffsvektor, etwas, womit du von jeder Webseite her problemlos angegriffen werden kannst.
Bei solchen Situationen hilft gar nichts, außer einem Patch des Betriebssystems bzw. der betroffenen Komponenten. Da hilft kein Antivir, da hilft kein anderer Browser, da hilft kein NoScript und die reduzierten Account-Rechte unter allen Windows-Versionen sind, verglichen mit den Rechtestrukturen von Unix'oiden, der blanke Husten.
gerald130579 schrieb:
Dem TE ein Linux zu empfehlen ist sicher nicht sinnvoll! Wenn er sich nicht mal die Installation und Bedienung von WIN7 zurtraut wird er wohl bei Linux total überfordert sein...!
Wieso? Der Installer von Ubuntu ist ein absoluter Nobrainer. Die meiste Zeit über drückt man entweder auf die offensichtliche Antwort (z.B. bei "Welche Sprache benutzen Sie? Welche Zeitzone verwenden Sie?") oder einfach Ja & Amen.
Insgesamt kann man in dieser Situation aber nur eins sagen: Fachmann mit Geld dazu überreden, dass er professionelle Hilfe leistet.
Schon hinsichtlich der Datensicherheit, sprich Backups, ist hier akuter Handlungsbedarf.
Außerdem sollte man ernsthaft überlegen, ob man so alte Hardware wirklich noch mitschleppen will... gerade, wenn ich auf der Startseite von CB einen Test für die Zotac Zbox nano sehe, die für ihre ~280€ signifikant mehr Power verspricht als diese alten Komponenten, bei signifikant weniger Energiebedarf (sollte ca. 1/10 der aktuellen Leistungsaufnahme sein, evtl. weniger), Lautstärke und Abwärme... Mit dem Ding steht zumindest leistungstechnisch Win7 oder Win8 nichts im Wege.