Was beachten bei neuem Mainboard?

KreshTest

Lt. Junior Grade
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Liebe Community,

leider ist mein altes Mainboard scheinbar abgeschmiert, daher musste ich mir ein neues Exemplar besorgen. Das Teil kommt morgen an. Ich baue zwar seit über 10 Jahren immer wieder PCs zusammen, hatte aber noch nie den Fall, dass ich nur das Mainboard wechseln musste. Meist habe ich auch Windows neu aufgesetzt etc. - das will ich dieses mal explizit nicht, da mich das Einrichten des Systems inkl. aller Programme bereits viel Zeit gekostet hat und ich mir das nicht nochmal antun will.

Zu der Thematik hätte ich folgende Fragen & ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt:
  1. Was muss ich beachten, wenn ich das neue Mainboard einbaue? Vor allem, da es mir wichtig ist, dass alle Programme & das OS ohne Probleme funktionieren.
  2. Da ich noch nicht 100% sicher bin, ob CPU & RAM nicht auch hinüber sind (falls es, aus welchem Grund auch immer, einen Kurzschluss gab), soll ich das Mainboard vor dem Einbau testen? Wenn ja, soll ich es doch vorher im Gehäuse einbauen oder kann ich es direkt am Tisch testen?
  3. Diese Frage bezieht sich auf mein altes Mainboard: Mich beschäftigt noch immer die Frage, wie es zu dem Defekt kommen konnte. Der Auslöser war wahrscheinlich der Umbau der GPU (wollte eine RX 7800 XT testen), dabei bin ich aber eigentlich vorsichtig vorgegangen. Das einzige, was mir einfällt: Ich habe mich selbst vorher nicht "entladen", hatte aber die GPU in der Hand. Ich habe also keine Ahnung, ob ich statisch geladen war & ob das ein Mainboard kurzschließen könnte (zumal er ja nach dem Einbau der neuen & auch der alten GPU trotzdem an ging).

Hier die Komponenten:

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung! :)
 
KreshTest schrieb:
Was muss ich beachten, wenn ich das neue Mainboard einbaue? Vor allem, da es mir wichtig ist, dass alle Programme & das OS ohne Probleme funktionieren.
Nicht viel. Treiber installiert das OS von selbst, wenn andere benötigt werden. Was wahrscheinlich ist: Dein Windows wird nicht mehr aktiviert sein und du wirst Schwierigkeiten haben, wenn keine "native" Windows 11-Lizenz, diese wieder zu aktivieren.
Ggfs. ist ein neuer Key nötig - eventuell bekommst du es aber auch telefonisch nachträglich hin.

Hast du eigentlich ausgeschlossen, dass nicht vielleicht dein Netzteil über den Jordan gegangen ist oder der Auslöser für das Problem war?
 
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@kachiri Danke für den Hinweis - an die Windows Lizenz habe ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht! Vielleicht kann mir der Microsoft Support helfen. Ich muss mal den alten Key suchen.

Ich habe das Netzteil überbrückt (mit der Büroklammern-Methode) und eine HDD angeschlossen. Die HDD fing (leider) an, sich zu drehen. Außerdem konnte ich das System mit einem 750W Netzteil testen - trotzdem gab es kein Lebenszeichen von sich. Mir wäre ein kaputtes Netzteil ehrlich gesagt lieber. Ich hoffe nur, dass CPU und RAM noch funktionieren. Ganz erklären kann ich mir das Ganze aber trotzdem nicht...
 
Moin,

das Problem ist meist weniger die potentielle statische Aufladung, sondern kleine zunächst unscheinbar wirkende Fehler beim Ein- bzw. eher sogar Ausbau.

Die meisten Mainboards haben keinen separaten Knopf, um die seit Jahrzehnten sehr dämlich angebrachte Rastnase am Grafikkarten Steckplatz zu lösen. Früher waren Grafikkarten kleiner / dünner (gibt es natürlich heute auch noch), dazu kommen immer größer werdende Prozessorkühler...

...so ist es kein Wunder, wenn man mit Schraubendreher oder einem anderen Utensil bei dem Versuch die Rastnase zu lösen abrutscht und vielleicht irgendwas am Board beschädigt, was man für nicht tragisch hält.

Was du generell beachten solltest:

Alte Wärmeleitpaste vom Prozessor entfernen, neue vernünftig aufbringen. Kühler gut befestigen, aber nicht zu viel Anpressdruck. Ich ziehe die Schrauben immer handfest an, dann so ca. 1/2 bis 3/4 Umdrehung wieder zurück. Je nach Bauchgefühl in dem Moment.

Ram auf die Bänke A2 + B2, im Bios XMP Profil laden. fTPM, SecureBoot, SAM / rBar und Above 4G aktivieren.

Ansonsten hier nochmal schreiben.
 
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KreshTest schrieb:
  1. Da ich noch nicht 100% sicher bin, ob CPU & RAM nicht auch hinüber sind (falls es, aus welchem Grund auch immer, einen Kurzschluss gab), soll ich das Mainboard vor dem Einbau testen? Wenn ja, soll ich es doch vorher im Gehäuse einbauen oder kann ich es direkt am Tisch testen?

Ich würde dir raten, das Mainboard vor dem Einbau zu testen. Leg es dazu auf eine nicht leitende Unterlage, zum Beispiel den Karton vom Board.

So ersparst du dir Frust und weisst, dass vor dem Einbau (hoffentlich) alles funktioniert hat.

Vor der Montage UNBEDINGT die Abstandhalter im Gehäuse mit den Befestigungslöchern vom Mainboard abgleichen. Nur dort, wo die Löcher sind, darf ein Abstandhalter sein. Sonst kann es zum Kurzschluss kommen.
 
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kachiri schrieb:
Treiber installiert das OS von selbst
Die wichtigsten, ja.
Ich würde dennoch den allgemeinen automatischen Erkennungs-Treiber von AMD installieren: https://www.amd.com/de/support/download/drivers.html
Im Gerätemanager können sonst I2C-Treiber, o.ä. nicht richtig installiert sein. Auch für die Grafikkarte ist es (meiner Erfahrung nach) besser, den von der AMD-Webseite zu verwenden.

Treibermäßig sollte damit alles abgedeckt sein.
Ich würde beim ersten Einschalten direkt noch ins EFI (BIOS) und Dinge wie CSM ausschalten, Secure Boot einschalten (für Windows), wobei die neuen EFI-Versionen das meist direkt so eingestellt haben.

Wenn du beim Zusammenbau ein Baumwoll-T-shirt trägst, statt einen Polyesterpulli den du dir gerade frisch mit viel Knistern über den Kopf gezogen hast und keine Gummistiefel (oder Schuhe mit denen du regelmäßig wo eine gewischt bekommst), sollte das mit ESD eigentlich in Ordnung sein. Da sind überall Schutzbauteile drauf.
 
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@SirKhan Macht es nicht mehr Sinn (damit ich nicht unnötig noch mehr Programme installiere), gleich nach CPU und GPU zu suchen und direkt die Treiber zu installieren?

Ltcrusher schrieb:
...so ist es kein Wunder, wenn man mit Schraubendreher oder einem anderen Utensil bei dem Versuch die Rastnase zu lösen abrutscht und vielleicht irgendwas am Board beschädigt, was man für nicht tragisch hält.
Ich habe gar keinen Schraubenzieher verwendet, um die "Rastnase" am Mainboard zu öffnen - meine langen Finger haben zum Glück gereicht. Viel gebracht hat das aber nicht, das Board ist trotzdem hin. :(

Ltcrusher schrieb:
Alte Wärmeleitpaste vom Prozessor entfernen, neue vernünftig aufbringen. Kühler gut befestigen
Ich habe noch eine halbe Tube der Paste, die beim CPU-Kühler dabei war. Ist es OK (natürlich, solange sie nicht fest geworden ist), diese Paste zu verwenden? Bzgl. der Menge halte ich mich meist an die Reiskorn-Methode (so viel Paste wie ein größeres Reiskorn in die Mitte der CPU & dann einfach Kühler drauf).

Whetstone schrieb:
Ich würde dir raten, das Mainboard vor dem Einbau zu testen. Leg es dazu auf eine nicht leitende Unterlage, zum Beispiel den Karton vom Board.
Okay, werde es so machen - hoffentlich passt alles mit den restlichen Komponenten...


Edit:
Ich habe ein Video aufgenommen, um zu zeigen, was für ein Geräusch der Netzstecker macht, wenn ich ihn hinten am PC anstecke (er ist dabei schon am Strom angeschlossen). Kann es eventuell das gewesen sein? Wäre mir nämlich sonst nie aufgefallen - habe aber auch nie wirklich drauf geachtet, da ja immer alles gut ging.
 
@KreshTest
Das ist ja kein Extra-Programm. Es ist ein Online-Installer, welcher deine Hardware scannt und dann die entsprechenden CPU/Chipsatz/Grafiktreiber installiert.
Ich hab früher auch immer einzeln nach Chipsatz/GPU gesucht und dann speziell den Installer geladen. Aber es ist einfach nur unnötiger Mehraufwand (außer man verwendet den Installer offline ohne Internet).
Geht natürlich auch.

Edit:
Was die alte Wärmeleitpaste angeht, solange die nicht eingetrocknet und noch gut verarbeitbar ist, würde ich sie verwenden. Und wenn beim Abmachen des Kühlers der Heatspreader (Metallkappe) der CPU insgesamt oben gut bis nahe der Ränder eingecremt war, hat auch die Menge gepasst :)

Edit2:
Das Video, das Britzeln während des Einsteckens ist normal. Deswegen schalte ich immer den Schalter auf "off". Dann passiert das nicht. Sind halt kleine Kontaktverluste während es mechanischen Einsteckens (da man wackelt und der Stecker noch lange nicht vollständig eingesteckt ist), die zu einem Überschlag führen den man dann knistern hören kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SirKhan
Oh, das wusste ich nicht - habe den Namen des Tools gelesen und bin sofort von einem dieser "Installer" ausgegangen. Dann ist es ja sehr praktisch - werde ich so machen, sobald das neue Board kommt und alles passt.

Ich hänge ein Foto von der CPU an, habe sie noch nicht gesäubert. Sieht das so OK aus? Sollte ich doch eine größere Menge drauf tun?
Btw.: Von der 0.8g Tube von Arctic ist nur mehr ganz vorne scheinbar Paste noch drin - ich glaube ich investiere die paar Euro und bestelle eine neue Tube. Soll es die ARCTIC MX-4 oder die ARCTIC MX-6 werden - oder ist die "neue Version/Rezeptur" nur ein Marketing-Gag?

Zum Video: Puh, gut zu wissen, dass das ohnehin nicht zu Problemen führen kann. Ich schalte ihn normalerweise auch aus, nur kommt das Geräusch trotzdem vor. Im Video ist er aber an, das stimmt.

Vielen Dank für die Unterstützung! :)


Edit: Ich habe 2 SSDs im System: 1x 256GB Systemplatte, wo primär Windows drauf ist und sonst so gut wie nichts und 1x 1TB für Games, Programme etc. - wird diese Aufteilung bei Windows zu Problemen führen oder werden die Programme und Games normal funktionieren?
 

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Ich persönlich würde etwas mehr Paste nehmen. So das 2x-3x. Also zumindest die Schrift sollte schon verschwinden. Ich mach das aber auch so eher Pi mal Daumen. Keine Ahnung, ob meine Menge viel besser ist oder nicht, aber hat bisher immer gut funktioniert.
Das oben sieht mir aber schon recht wenig aus. Da würde mich auch die Meinung von anderen dazu interessieren.
Die Theorie dahinter ist ja, dass die Paste nur die kleinen Unebenheiten/Zwischenräume zischen CPU und Kühlkörper füllt.

Die Arctic MX sind solide Pasten. Normalerweise sollte die MX4 reichen. Für den einen Euro mehr kann man aber vermutlich auch die MX6 nehmen. Gibt bestimmt Tests im Internet dazu. Aber vermutlich macht die Menge und Verteilung mehr Unterschied.

Zu den SSDs, 256 GB reicht für Windows + übliche Programme/Programmdaten normalerweise gut aus. Manche Spiele legen sehr viele sehr große Savegames an, da muss man dann gucken. Kann man notfalls aber über Directory-Junction auch auf die andere schieben. Sollte also passen.
 
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