Morgoth
Captain
- Registriert
- Juli 2002
- Beiträge
- 3.889
Hallo zusammen,
heute auf der Arbeit wurde mir ein PC in die Hand gedrückt, bei dem die Satkarte kein Bild von sich gab.
Ich startete also den Rechner und staunte nicht schlecht: es erschien ein Bootmenü mit 2 Einträgen, Windows Millenium und Windows Server 2003 Enterprise Edition.
Da wurde ich aufmerksam. Die kostet doch ca. 4000€? Wie kommt der denn daran?
Also startete ich sie, und auf dem Desktop prangten einige Symbole verschiedener Spiele. Mein erster Gedanke: wer 2003 EE hat, spielt nicht auf seinem System. Das ist geklaut.
Was also tun?
Mir kommen immer mal wieder PCs mit einem geklauten WinXP unter die Finger (die Kunden sind so genial und geben sogar teilweise die kopierte CD mit; dümmer gehts nicht). Da sehe ich drüber hinweg, mache aber keinen Finger krumm, dafür gibts keinen Service. Ich verkaufe ihnen aber gerne eine Vollversion.
Doch in diesem Fall? Es geht da schließlich um eine Menge Geld.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, bei Microsoft anzurufen, die haben für diese Fälle eine spezielle Hotline:
Deutschland: 0800 1 81 47 33
Österreich: 0800 292 821
Schweiz: 0800 837 208
Es lief völlig anonym, es wurde nicht direkt nach dem eigenen Namen gefragt oder nach sonstigen Daten.
Ich schilderte den Fall, wobei ich keinerlei Daten über den Verdächtigen preisgeben musste. Wichtig war nur die Produkt-ID (zu erreichen unter Start->Einstellungen->Systemsteuerung->Allgemein).
Der Hotline-Mitarbeiter schloss auch erst noch verschiedene Möglichkeiten des Besitzes aus: MSDN-AA (ich bin auf der gleichen FH, hat die nicht) oder Evaluation (konnten wir nicht klären, erst über die PID).
Also habe ich die PID durchgegeben und bekam als Antwort, dass es sich dabei um eine Version eines Volumenlizenzvertrages handele.
Er fragte nochmal, ob die FH wirklich nicht so etwas hätte. Hat sie nicht, und wenn, dann wüsste besonders ich das. Dann gabs natürlich noch etwas Werbung für das MSDN-AA Programm (was wirklich nicht schlecht zu sein scheint, ich bin aber für weiterreischende Informationen oder Erfahrugnsberichte immer offen).
Also war es eine geklaute Version. Was nun tun?
Der Hotline-Mitarbeiter sagte darauf, dass ich dem Kunden doch mal ins Gewissen reden sollte, vor allem diese Argumente sollte ich bringen:
1.) Schadenersatzforderungen durch MS betragen meist das 3-4fache des Kaufpreises
2.) kann das nicht bezahlt werden, droht Gefängnis
3.) wir (der Händler) wissen wie Du heisst und wo Du wohnst
Er erklärte ausdrücklich, dass MS weniger hinter den Benutzern von geklauter Software her ist, sondern eher hinter den Verbreitern. Sie wollen niemandem eins reinwürgen, aber wenn es nicht anders geht, muss es eben sein.
Daraufhin rief ich den Kunden an, er könne seinen Pc abholen. Als er kam, brachte ich genau die Argumente. Die heruntergeklappte Kinnlade liegt immer noch dort auf dem Boden.
Ich setzte ihm noch eine Frist, er solle mir doch innert 1 Woche den Rechner noch einmal vorzeigen, um es zu überprüfen. zu solchen Forderungen rate ich aber niemanden, das kann auch nach Hinten los gehen.
Bei dem habe ich aber auch das Gefühl, dass er es wirklich löscht.
Da hier ja einige PC-Spezialisten im Forum sind, hoffe ich mal, Euch geholfen zu haben. Wenn es noch Fragen gibt, gerne an mich.
Gruß
Morgoth
heute auf der Arbeit wurde mir ein PC in die Hand gedrückt, bei dem die Satkarte kein Bild von sich gab.
Ich startete also den Rechner und staunte nicht schlecht: es erschien ein Bootmenü mit 2 Einträgen, Windows Millenium und Windows Server 2003 Enterprise Edition.
Da wurde ich aufmerksam. Die kostet doch ca. 4000€? Wie kommt der denn daran?
Also startete ich sie, und auf dem Desktop prangten einige Symbole verschiedener Spiele. Mein erster Gedanke: wer 2003 EE hat, spielt nicht auf seinem System. Das ist geklaut.
Was also tun?
Mir kommen immer mal wieder PCs mit einem geklauten WinXP unter die Finger (die Kunden sind so genial und geben sogar teilweise die kopierte CD mit; dümmer gehts nicht). Da sehe ich drüber hinweg, mache aber keinen Finger krumm, dafür gibts keinen Service. Ich verkaufe ihnen aber gerne eine Vollversion.
Doch in diesem Fall? Es geht da schließlich um eine Menge Geld.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, bei Microsoft anzurufen, die haben für diese Fälle eine spezielle Hotline:
Deutschland: 0800 1 81 47 33
Österreich: 0800 292 821
Schweiz: 0800 837 208
Es lief völlig anonym, es wurde nicht direkt nach dem eigenen Namen gefragt oder nach sonstigen Daten.
Ich schilderte den Fall, wobei ich keinerlei Daten über den Verdächtigen preisgeben musste. Wichtig war nur die Produkt-ID (zu erreichen unter Start->Einstellungen->Systemsteuerung->Allgemein).
Der Hotline-Mitarbeiter schloss auch erst noch verschiedene Möglichkeiten des Besitzes aus: MSDN-AA (ich bin auf der gleichen FH, hat die nicht) oder Evaluation (konnten wir nicht klären, erst über die PID).
Also habe ich die PID durchgegeben und bekam als Antwort, dass es sich dabei um eine Version eines Volumenlizenzvertrages handele.
Er fragte nochmal, ob die FH wirklich nicht so etwas hätte. Hat sie nicht, und wenn, dann wüsste besonders ich das. Dann gabs natürlich noch etwas Werbung für das MSDN-AA Programm (was wirklich nicht schlecht zu sein scheint, ich bin aber für weiterreischende Informationen oder Erfahrugnsberichte immer offen).
Also war es eine geklaute Version. Was nun tun?
Der Hotline-Mitarbeiter sagte darauf, dass ich dem Kunden doch mal ins Gewissen reden sollte, vor allem diese Argumente sollte ich bringen:
1.) Schadenersatzforderungen durch MS betragen meist das 3-4fache des Kaufpreises
2.) kann das nicht bezahlt werden, droht Gefängnis
3.) wir (der Händler) wissen wie Du heisst und wo Du wohnst
Er erklärte ausdrücklich, dass MS weniger hinter den Benutzern von geklauter Software her ist, sondern eher hinter den Verbreitern. Sie wollen niemandem eins reinwürgen, aber wenn es nicht anders geht, muss es eben sein.
Daraufhin rief ich den Kunden an, er könne seinen Pc abholen. Als er kam, brachte ich genau die Argumente. Die heruntergeklappte Kinnlade liegt immer noch dort auf dem Boden.
Ich setzte ihm noch eine Frist, er solle mir doch innert 1 Woche den Rechner noch einmal vorzeigen, um es zu überprüfen. zu solchen Forderungen rate ich aber niemanden, das kann auch nach Hinten los gehen.
Bei dem habe ich aber auch das Gefühl, dass er es wirklich löscht.
Da hier ja einige PC-Spezialisten im Forum sind, hoffe ich mal, Euch geholfen zu haben. Wenn es noch Fragen gibt, gerne an mich.
Gruß
Morgoth