Was wurde aus dem 1809 Update?

Quetschn schrieb:
Ich hab es schon seitdem ersten Release und mach mir gedanken ob es in der form wie ich es habe überhaupt kommt oder ob ich mit einen fehlerhaften system unterwegs bin.

Ich würde auf jeden Fall besonders regelmäßig Backups von wichtigen Dateien machen, bis Microsoft ein entbugtes 1809 offiziel freigibt und vorhandene Installationen entsprechend aktualisiert.

Der bekannte Fehler, der dafür verantwortlich ist, dass Dateien in den Dokument-Ordnern gelöscht werden, wäre wohl eher schon direkt bei dem Update aufgetreten und nachträglich ist man relativ sicher, aber 1809 scheint noch andere Bugs zu haben und insgesamt etwas locker mit Löschen/Überschreiben von Dateien umzugehen.

Ich habe z.B. gelesen, dass in 1809 beim Entpacken komprimierter Dateien keine Rückfrage mehr stattfindet, wenn in den entsprechenden Zielverzeichnissen schon Dateien mit dem selben Namen vorhanden sind. Es wird entweder direkt überschrieben (also die alten Daten sind ohne Warnung unwiederbringlich weg), oder die alten Daten bleiben erhalten und die neuen Versionen werden ohne Warnung nicht entpackt. In letzterem Fall denkt man dann, das Entpacken wäre normal durchgelaufen, aber man hat statt dessen eine Mischung aus alten und neuen Dateien.

Jedenfalls bin ich ganz froh, dass das 1809-Update noch auf keinem meiner PCs aufgeschlagen ist, bevor es gestoppt wurde.
 
@Herdware
Dieser Fehler, dass Windows 10 in der 1809 beim Entpacken unter Umständen schon vorhandene Dateien überschreibt, kommt alleine vor wenn man die interne Packroutine nutzt und in einen schon bestehenden Ordner entpackt.

Da wohl die allerwenigsten zum Entpacken die interne Funktion nutzen dürften, wird das kaum als ein flächendeckendes Problem angesehen werden können.
 
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@areiland
Ich selbst nutze dafür auch 7-Zip, aber ich würde nicht unterschätzen, wie viele mit der integrierten Zip-Funktion von Windows arbeiten. Gerade viele nicht so intensiven/interessierten Nutzern wird das oft ausreichen.
Ich würde schätzen, dass von diesem Bug wesentlich mehr betroffen sein können, als vom Daten-Löschen in verschobenen Dokument-Ordnern.
 
@areiland Solche Probleme als geringfügig anzusehen ist mMn fahrlässig und gefährlich.
Es gibt nicht nur Privatanwender und von denen kennen sich die wenigsten mit Datensicherung oder tiefergehender Konfiguration und Fehlerbehebung aus. Für Firmen sind solche Aussichten katastrophal. Sie können es sich nicht leisten, für MS den Betatester zu geben.
Das MS bei fast jedem Update einen Berg neuer Probleme mit ausrollt, ist ein starkes Argument für Überlegungen, sich nach einer anderen Plattform umzusehen. Mit so etwas kannst Du auf Dauer nicht produktiv arbeiten.

Ich persönlich möchte eigentlich gar keine Erklärungen warum etwas nicht funktioniert. Ich will keinen Workaround für deren miesen Job machen. Ich möchte, dass der Hersteller des BS, für das ich bezahlt habe, seine Basics im Griff hat. Ich meine, es ist ja nicht Paint oder die Wetterapp die nicht funktionieren.

Ich hatte mit allen Versionsupdates seit 1703 BSODs. Ich habe bei allen ein Rollback gemacht und gehofft, dass sie bis zum endgültigen Zwangsupdate ihre Probleme in den Griff bekommen haben. Bisher hat es für mich gut genug funktioniert. Grundsätzlich finde ich, dass Win10, rein technisch betrachtet, eigentlich ein gutes Windows ist. Ich möchte ja eine Gamingplattform haben.

Für den täglichen Bedarf habe ich mir neulich eine kleine R3 2200G Plattform gebaut auf der Linux läuft.
Das Risiko, dass ich ohne Rechner dastehe, weil MS den Job nicht mehr richtig versteht, ist mir einfach zu groß.
 
acme.INC schrieb:
Sie können es sich nicht leisten, für MS den Betatester zu geben.
Ich persönlich kenne keine Firme, die am ersten Tag einer neuen Win10 Version direkt alle Systeme hochzieht. Insofern rennt man auch nicht in die typischen Early Adopter Probleme.
Teilweise zieht sich das sogar über Monate. Je nachdem was alles geändert wurde und bei den Tests nicht mehr läuft ;)
Deswegen sind aus Firmensicht diese Win10 Upgrades nur halb so wild. Das schiebt sich zeitlich sowieso alles nach hinten.

Aktuelles Beispiel. McAfee hat für VSE 8.8 angekündigt erst bis zu 120 Tage nach Win10 1809 Release ein Update für die Kompatibilität bereit zu stellen. Alternative ist auf Endpoint Security zu migrieren.
 
acme.INC schrieb:
Solche Probleme als geringfügig anzusehen ist mMn fahrlässig und gefährlich.
ALs Ergänzung könnte man hier noch anfügen, wenn der Anwender die interne ZIP-Funktion eh nicht nutzt, dann soll sie Microsoft rauswerfen. Dann müssen die sich darum nicht kümmern und können sich darauf konzentrieren den Rest bugfrei zu halten.
Windows ist eh zu fett. Die sollten ausdünnen und von mir aus den Kram kostenlos via Microsoft Store zur Verfügung stellen.

acme.INC schrieb:
Für Firmen sind solche Aussichten katastrophal. Sie können es sich nicht leisten, für MS den Betatester zu geben.
Die haben dann aber meist auch die Enterprise-Version. Da hast Du viel mehr Möglichkeiten auch alte Versionen zunächst weiterzuverwenden (30 Monate ab Release).

acme.INC schrieb:
Für den täglichen Bedarf habe ich mir neulich eine kleine R3 2200G Plattform gebaut auf der Linux läuft.
Das Risiko, dass ich ohne Rechner dastehe, weil MS den Job nicht mehr richtig versteht, ist mir einfach zu groß.
Das kann Dir aber bei Linux genauso gut passieren.
Allerdings ist immerhin die Wahrscheinlichkeit gering, dass es Windows und Dein Linux zugleich erwischt. :-)
 
Phear schrieb:
Ich persönlich kenne keine Firme, die am ersten Tag einer neuen Win10 Version direkt alle Systeme hochzieht. Insofern rennt man auch nicht in die typischen Early Adopter Probleme.
Ich meinte nicht die großen, 'gut' Administrierten. Ich meine die unzähligen kleinen Unternehemen und Handwerker, Heimarbeiter und Ein-Mann Betriebe. Natürlich auch Privatanwender. Die aller-aller-wenigsten von denen haben eine Ahnung, was da mit ihrem PC passiert oder wie sie Sicherheit implementieren.

Außerdem ist das alles keine gute Ausrede. Es kann nicht sein, dass MS ein Update ausrollt und man sich dann überheblich gibt, wenn jemand seine Daten verloren hat; Er hätte ja ein Backup machen können. Er hätte ja Updates zurückstellen können, er hätte sich ja eine Enterprise Version kaufen können um das zu erreichen. Das kann man nicht gelten lassen. Das ist Victim Blaming.

MS soll ein BS bauen das die Grundlagen nicht komprimitiert. Ob irgendwelche Gimmicks dabei nicht funktionieren ist mir schnurz. Aber wenn mein PC, den ich produktiv nutze, nach einem Versionsupdate im Halbstundentakt mit einem BSOD terminiert, oder Daten verliert, vergisst oder löscht, dann gibt es dafür keine Entschuldigung. Erst recht nicht, wenn es bei jedem Versionsupdate solche oder ähnliche Probleme gibt.

Bei mir funktioniert z.B. immer mal wieder der Standby nicht, was sehr ärgerliich ist. Ich vermute, dass es auch etwas mit dem MB speziell zu tun hat, aber trotzdem: Wenn es eben auch manchmal monatelang funktioniert und dann nach einem Versionsupdate wieder nicht, dann weiss ich eben, dass es auch etwas mit dem BS zu tun hat.

Für mich persönlich ist es relativ gleich auf welcher Plattform ich arbeite. Ich habe meine Backups und es gibt keinen Ausfall. Auf Win10 möchte ich aber trotzdem nur ungern verzichten. Dafür zocke ich noch zu gerne mit dem Zeug.
 
acme.INC schrieb:
Solche Probleme als geringfügig anzusehen ist mMn fahrlässig und gefährlich.
Schon vergessen? Das Upgrade wurde zur Fehlerbehebung zurückgezogen. Da ist es doch vollkommen normal, dass Fehler gefunden werden. Das ist es doch, was die Nutzer wollen. Wo ist also das Problem?

Ob dieser Fehler oder andere Fehler geringfügig oder schwerwiegend sind, können Außenstehende doch gar nicht beurteilen.
Den Fehler mit der internen Zip-Funktion wurde wahrscheinlich nur aus purem Zufall entdeckt. Denn man kann ja schon davon ausgehen, dass die meisten Nutzer externe Tools wie z.B. 7-Zip oder WinRar benutzen.
Und wenn man sich die Aktion vor Augen führt, die zu dem Fehler geführt hat, dann untermauert es den Eindruck nur, dass es Zufall war. Es ist aber gut, dass solche Fehler entdeckt werden, egal wie.

Aber wie dem auch sei, die sollen fleißig weiter Fehler finden und beheben und offensichtlich haben sie sich jetzt genügend Zeit dafür genommen.
 
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Micha45 schrieb:
Aber wie dem auch sei, die sollen fleißig weiter Fehler finden und beheben und offensichtlich haben sie sich jetzt genügend Zeit dafür genommen.
Kein Problem damit, super, wenn sie es denn ab jetzt immer so und vor allem vor dem Relase machen würden.

Micha45 schrieb:
Schon vergessen? Das Upgrade wurde zur Fehlerbehebung zurückgezogen. Da ist es doch vollkommen normal, dass Fehler gefunden werden. Das ist es doch, was die Nutzer wollen. Wo ist also das Problem?
Es wurde zurückgezogen, nachdem sich massenhaft Kunden beschwert hatten, dass ihre Userdaten (teilweise) weg sind. Das wollten 'diese Nutzer' nicht und das ist ein Problem.

Wir reden hier nicht davon, dass es manchmal Fehler gibt. Wir reden von einer schlechten Releasekultur, mieserabler Produktpflege und erzwungenen Updates. Das gilt natürlich nicht nur für MS.
 
Herdware schrieb:
@areiland
Ich selbst nutze dafür auch 7-Zip, aber ich würde nicht unterschätzen, wie viele mit der integrierten Zip-Funktion von Windows arbeiten. Gerade viele nicht so intensiven/interessierten Nutzern wird das oft ausreichen...
Viele der unerfahrenen Nutzer wissen nicht mal, dass Windows seit XP einen internen Packer besitzt. Wenn sie tatsächlich schon mal was davon gehört haben, dass man Dateien packen kann, dann haben sie meist 7zip, Winrar oder Winzip auf dem Rechner, weil man ihnen das aus der gleichen Unkenntnis heraus so empfohlen hatte. Die Funktion "Zip-komprimierter Ordner" im Menü "Senden an" ist den meisten genauso unbekannt, wie die Möglichkeit Zip-Archive direkt als Ordner zu öffnen.

Da der Pack Algorithmus der Zpfldr.dll ohnehin nicht sonderlich effektiv packt und auch keine einstellbaren Optionen besitzt, nutzen die "Poweruser" in der Regel sowieso effektivere Packer. Was an dieser Erkenntnis jetzt fahrlässig sein soll, das muss mir @acme.INC halt erst mal erklären.
 
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Auf meinem PC läuft das 1809 stabil, keine Probleme. Daten werden eh stets mehrfach gesichert.

In der Firma haben wir sogar noch 1607 laufen... Bei uns mahlen die Mühlen langsam.
 
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Micha45 schrieb:
Schon vergessen? Das Upgrade wurde zur Fehlerbehebung zurückgezogen. Da ist es doch vollkommen normal, dass Fehler gefunden werden. Das ist es doch, was die Nutzer wollen. Wo ist also das Problem?
Das Problem ist, dass Microsoft das Upgrade rausgehauen hat, obwohl die Bugs weshalb es zurückgezogen wurde schon vor dem Release bekannt war.
Das Problem ist, dass Microsoft alle halbe Jahre eine neue Version auf die Windows-Nutzer wirft und die recht wenig Möglichkeit haben sich dagegen zu wehren (zumindest als Homeuser).
Das Problem ist, dass Microsoft dauert irgendwelche neuen Funktionen einbaut die keiner eigentlich wirklich haben will. Das können sie ja auch gern machen und es im Microsoft Store als Download anbieten.

Viele Nutzer wollen ein Betriebssystem, was sich nicht ständig ändert, sondern eine zuverlässige, solide Arbeitsgrundlage.

Micha45 schrieb:
Den Fehler mit der internen Zip-Funktion wurde wahrscheinlich nur aus purem Zufall entdeckt. Denn man kann ja schon davon ausgehen, dass die meisten Nutzer externe Tools wie z.B. 7-Zip oder WinRar benutzen.

Dann sollen sie die Funktion entfernen. Wenn sie sie schon einbauen, muss sie aber auch funktionieren. Wenn nicht, dann sollte sich Microsoft (auch angesichts anhaltender Probleme) nicht mit solchen Funktionen belasten.
WIndows ist eh viel zu fett. Solche Sachen sind ne gute Möglichkeit das System mal auszudünnen und den Rest dann eben vernünftig geradezuziehen.

Micha45 schrieb:
Aber wie dem auch sei, die sollen fleißig weiter Fehler finden und beheben und offensichtlich haben sie sich jetzt genügend Zeit dafür genommen.
Abwarten und Tee trinken. Es ist nicht das erste Upgrade was Probleme macht. Bisher hat Microsoft daraus nicht gelernt.
 
andy_m4
Ich bin für solche Anregungen und Vorschläge der falsche Adressat. Schreibe das doch an Microsoft, vielleicht findest du ja ein offenes Ohr.

Diese "Entschlackung" findet übrigens bereits statt in Windows 10. Da werden nach und nach Altlasten entfernt. Das geht allerdings nicht von heute und morgen. Wenn es einfach gelöscht werden könnte ... aber so einfach ist das wohl dann doch nicht.
 
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Micha45 schrieb:
Ich bin für solche Anregungen und Vorschläge der falsche Adressat. Schreibe das doch an Microsoft, vielleicht findest du ja ein offenes Ohr.
Du hast gefragt, wo das Problem liegt. Ich hab ne Antwort darauf gegeben.

Microsoft dürfte das eher weniger interessieren.
 
Micha45 schrieb:
Ich hatte aber nicht dich gefragt. ;-)
hehe
Aus Angst eine kompetente Antwort zu bekommen? ;)

Micha45 schrieb:
Diese "Entschlackung" findet übrigens bereits statt in Windows 10. Da werden nach und nach Altlasten entfernt.
Dann nenne mir mal ein Beispiel.
Und nicht so ein Quatsch wie die Systemsteuerung.

Windows 10 spült bei der Installation über 5GB auf die Platte. Entschlackung sieht meines Erachtens nach anders aus.
Aber trotzdem hast Du natürlich Recht. Es geht nicht so einfach. Umso schwerer wiegt ja dann auch, dass man fleißig neue Funktionen einbaut. Vielleicht sollte man erstmal die alte Baustelle abhandeln bevor man eine neue auf macht.
 
@andy_m4
Diese Entschlackung findet dadurch statt, dass man veraltete APIs ausbaut und dass man künftig nicht mehr den kompletten Satz an Druckertreibern mitinstalliert. .NET Framework 3.5 wird künftig nicht mehr enthalten sein und muss dann wie so manches andere Feature separat heruntergeladen und installiert werden. So wie man es schon mit einigen anderen Features gemacht hat.

Bloss, die Benutzer wollen trotzdem ihre teilweise 20 Jahre alten Programme nutzen können und meckern dann, wenn die wegen eben dieser Entschlackungskur nicht mehr laufen mögen. Genauso wie die Benutzer meckern, wenn Windows ihre zwanzig Jahre alten Drucker und Scanner nicht mehr unterstützen mag.

Bedanke Dich also in erster Linie bei denen, die dafür sorgen dass immer und ewig die gleichen Altlasten mitgeschleppt werden müssen, wenn Dein Windows nicht spürbar kleiner wird.
 
areiland schrieb:
Da der Pack Algorithmus der Zpfldr.dll ohnehin nicht sonderlich effektiv packt und auch keine einstellbaren Optionen besitzt, nutzen die "Poweruser" in der Regel sowieso effektivere Packer. Was an dieser Erkenntnis jetzt fahrlässig sein soll, das muss mir @acme.INC halt erst mal erklären.
MS rollt ein BS aus das ungefragt Daten überschreibt, ignoriert oder auch mal löscht. In C:\Users. WTF!?

Die Welt besteht nicht nur aus "Powerusern" und "Gamer Pros". Hier geht es um alle denkbaren User und nicht um eine kleine Gruppe die sich gut auskennt und sehr einseitige Anforderungen an ihre Plattformen stellt.
acme.INC schrieb:
Ob irgendwelche Gimmicks dabei nicht funktionieren ist mir schnurz.
Das gilt auch für den integrierten Packer. Der interessiert mich nicht. Ist halt Scheiße für diejenigen, die sich damit Probleme eingehandelt haben.

Was mich hier in dieser Diskussion stört, ist die Haltung die User verantwortlich zu machen. Es ist ein Zumutung seitens MS das sie eine Release- und Updatekultur rausgeblasen haben (Wie andere auch), die mangelhafte Testphasen an die Kunden auslagert und sie mit Livestylesoftware penetriert (wie z.B. MSI MB SW-Paket, ich könnte kotzen).

Ich könnte auf fast jedes dieser Creator-Spring-19H1-und-Redstones-XXX verzichten. Das bringt mir meistens genau Null Verbesserungen. Aber oft merkwürdige Bugs oder Schlimmeres. Es wäre schön wenn ich das selbst entscheiden könnte, wie z.B. bei Linux.

Und by-the-way; Na klar passieren bei Softwareentwicklung Fehler. Aber fragt euch mal warum wir (die Menschheit) das einfach so hinnehmen sollen. Was spricht denn gegen sehr gute Softwareentwicklung und eine zielorientierte Fehlerkultur (außer der Kommerz jetzt). In welchen anderen Bereichen des täglichen Lebens würde man denn sowas akzeptieren. Bei Auto- oder Brückenbauern? Bei der Bankingsoftware oder vielleicht auf der Kinderkrebsstation. Man kann ja gute Software und natürlich auch andere gute Dinge herstellen. Das ist also nicht das Problem.
 
areiland schrieb:
Diese Entschlackung findet dadurch statt, dass man veraltete APIs ausbaut und dass man künftig nicht mehr den kompletten Satz an Druckertreibern mitinstalliert.
Ja. Das 16-Bit-Subsystem ist ja zumindest bei der 64-Bit-Version komplett rausgefallen, weils auf x86-CPU im Long-Mode sowieso nicht funktioniert, was auch eine vernünftige Entscheidung ist. Solch alte Programme laufen auf heutiger Hardware auch emuliert schnell genug.

areiland schrieb:
.NET Framework 3.5 wird künftig nicht mehr enthalten sein und muss dann wie so manches andere Feature separat heruntergeladen und installiert werden.
Absolut vernünftig. Zumal .NET 4.6 bzw. 4.7 ja auch erlaubt, Programme für alte .NET-Versionen auszuführen.

areiland schrieb:
Bloss, die Benutzer wollen trotzdem ihre teilweise 20 Jahre alten Programme nutzen können und meckern dann, wenn die wegen eben dieser Entschlackungskur nicht mehr laufen mögen.
Ich sehe das Problem. Wobei man auch sagen muss, das Microsoft an dieser Situation nicht unschuldig ist. Wenn man bedenkt was die mit Bibliotheken/APIs teilweise geaast haben so nach dem Motto alle Jahre ne neue Sau durchs Dorf treiben, dann bleibt es nicht aus das man zum Schluss mit vielen Altlasten zu kämpfen hat.

Das das auch anders geht, sieht man an anderen Systemen wie z.B. FreeBSD. Auf der aktuellen Version laufen heute noch die Programme die für die Version 1 geschrieben worden sind. Und das ist von 1993.
Es gibt sogar noch Kompatibilität zu noch älteren UNIX-Programmen. Dazu kann ich aber mangels Einsatzweck selbst wenig sagen.

Im Zusammenhang mit WINE werden sogar noch alte Programme aus Windows 3.x ausführen. Das übrigens auch in der 64-Bit-Version.
DOS-Programme sowieso.

Man könnte solche Nutzer unter Windows auch abholen, in dem man ihn ein Migrationspfad anbietet oder hat alte APIs optional zur Verfügung stellt (vergleichbar mit Deinem .NET 3.5 Beispiel).

areiland schrieb:
Bedanke Dich also in erster Linie bei denen, die dafür sorgen dass immer und ewig die gleichen Altlasten mitgeschleppt werden müssen, wenn Dein Windows nicht spürbar kleiner wird.
Ich denke, die Antwort ist zu einfach. Siehe oben.


areiland schrieb:
ihre zwanzig Jahre alten Drucker und Scanner nicht mehr unterstützen mag.
Bei Drucker kann ich das wenigste Verständnis aufbringen. Wenn ich sehe, was CUPS teilweise für alte Drucker unterstützt wie beispielsweise den Epson Stylus Color von 1994 dann kann ich darüber nur den Kopf schütteln.
Zudem ist CUPS und die benötigte PostScript Printer Description offene Standards, die man einfach übernehmen könnte. CUPS ist dabei so ausgelegt, dass man auch fremde Druckertreiber einbinden kann.

Die Drucklösung wird von Apple in ihrem System benutzt und von quasi allen bedeutenden UNIX-Implementationen und hat sich dort bewährt.
Nur Microsoft fährt hier noch ein Sonderweg. Und mir fallen auch nicht wirklich ausreden ein, warum Microsoft das nicht schon seit Jahren geändert hat.

Ein weiteres Beispiel für rein hausgemachte Probleme!
Ergänzung ()

acme.INC schrieb:
Bei Auto- oder Brückenbauern?
Ja. Man stelle sich nur vor man kauft ein Auto aber die Bremsen funktionieren nicht und der Hersteller vertröstet einen auf den nächsten Patchday und als Workaround empfiehlt er bis dahin halt aufs Bremsen zu verzichten. :-)

acme.INC schrieb:
Und by-the-way; Na klar passieren bei Softwareentwicklung Fehler. Aber fragt euch mal warum wir (die Menschheit) das einfach so hinnehmen sollen.
In der Tat sollten Anwender fehlerfreie Software mehr einfordern. Leider ist die Propaganda der Softwarehersteller inzwischen so weit fortgeschritten, dass es inzwischen ins kollektive Wissen eingegangen ist, dass Software Fehler hätte und die sich auch nicht vermeiden lassen. Und so wird es oft als unvermeidbar akzeptiert.

Tatsächlich ist es auch schwierig Software wirklich fehlerfrei zu schreiben. Allerdings kann man das Problem schon deutlich eindämmen, was zu wenig genutzt wird.
Microsoft ist sogar noch relativ vorbildlich, was den Softwareentwicklungsprozess angeht. Die Stellen sich eher selbst ein Bein (ständig neue Features aber auch Kampf mit Altlasten).

Ein wichtiger Fakt ist aber auch, dass qualitativ gute Software auch höhere Kosten verursacht und damit teurer ist. Und da dem Kunden ein niedriger Preis und ne lange Featureliste häufig lieber ist als ein hoher Preis und wenig Funktionen drückt halt auch die Nachfrage genau in diese Richtung. Das sieht man ja auch in anderen Bereichen.

Die Kunden müssen also nicht nur Qualität einfordern. Ihnen muss auch klar sein, dass sorgfältige Softwareentwicklung mehr kostet.
Wenn ich dann aber sehe, wo oft im Forum über irgendwelche eBay 10€ Lizenzen diskutiert wird, dann wird klar, dass sich daran so bald nix ändern wird.
 
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