Hatte schon mal eine Wakü mehrere Jahre hintereinander jeweils nur einmal jährlich in Betrieb und hatte weder mit der Pumpe noch mit irgendwelchen anderen Bauteilen im Kreislauf Probleme. Lediglich die unvermeidlichen Diffusionsverluste wurden jedes Jahr mit etwas G48 aufgefüllt, damit wieder frische Korrosionsinhibitoren in den Kreislauf gelangten und der Kreislauf keine Luft saugen konnte.
Allerdings handelte es sich um eine richtige Wakü mit mit einer soliden Pumpe (Laing DDC) und vernünftigen Materialien (Kupfer, POM, Edelstahl) und nicht um eine AIO-Wakü.
Weil bei Letzteren alles nur vom Billigsten ist, würde es mich nicht wundern, wenn die Teile auch im Stillstand nicht gerade besser werden. Was aber letztlich das KO-Kriterium für AIO-Waküs allgemein ist, sind die fehlende Möglichkeit die Diffusionsverluste auszugleichen und dass die enthaltenen Korrosionsinhibitoren mit der Zeit aufgebraucht werden. Dabei ist es aber nicht so wichtig, ob das Teil dabei in Betrieb ist oder nicht. Im Betrieb geht rein aufgrund der höheren Temperaturen aber voraussichtlich etwas mehr Wasser durch Diffusion flöten als im Stillstand.
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Broinstkov schrieb:
Deshalb niemals in die Kanalisation kippen. Säuren oder Laugen kein Problem, das verdünnt sich, das bauen dann andere Stoffe um, aber für Glykol gibt es keine Bakterien oder Gegenmittel., das Zeug ist leider für alle Organismen giftig, auch wenn es nicht so aussieht oder so klingt (-ol).
Wer hat dir denn diesen Bären aufgebunden? Glykol (wir reden hier von Ethlyenglykol bzw. Ethan-1.2-Diol) ist natürlich biologisch abbaubar und wird ja sogar vom menschlichen Organismus verstoffwechselt (Glykol selbst ist nicht giftig, aber seine Stoffwechselprodukte). Biologische Kläranlagen können reines Glykol in überschaubaren Konzentrationen deshalb auch völlig problemlos verwerten. Wie so häufig spielt eben die Menge eine wichtige Rolle. Habe das Thema selbst schon mit einem Klärwerksmeister diskutiert und auch der bestätigt, dass solche Kleinmengen wie aus einer Wakü für die Anlagen keinerlei Problem darstellen (nur mit den jweiligen Inhibitor-Zusätzen sollte man aufpassen, denn da gibt es welche die zu Problemen führen können).
Rein vom Glykol her gesehen ist der Inhalt einer Wasserkühlung aber völlig unkritisch was den Abbau durch Mikrorganismen im Klärwerk angeht. Es gibt viele Arten die das Zeug problemlos verstoffwechslen können nur darf eben die Konzentration im Abwasser nicht übermäßig hoch sein. Ist letztlich wie beim Menschen. Die letale Dosis ist bei Glykol gar nicht mal besonders klein, aber ab einer gewissen Mege wirken die toxischen Stoffwechselprodukte eben auch tödlich.
Deshalb steht in den Sicherheitsdatenblättern für Glykol trotz der Angabe, dass es leicht biologisch abbaubar und nicht als wassergefährdend klassifiziert ist, auch immer ein Hinweis, dass man es nicht über die Kanalisation entsorgen soll. Das ist aber mehr der Tatsache geschuldet, dass es eben auch Anwendungen von Glykol gibt, bei denen erheblich größere Mengen zum Einsatz kommen (z. B. Solarthermieanlagen, Enteisungsanlagen etc.) die dann auch eine Kläranlage überfordern können (ist aber für fast alle Säuren und Laugen und andere Chemikalien ebenso der Fall, weil auch für die Organismen in den Kläranlagen gilt: "Die Dosis macht das Gift!").
Was jedoch im Zusammenhang mit Korrosionschutz-Mittlen auf Glykolbasis problematisch sein kann, sind wie gesagt die Inhibitoren die im Glykol gelöst sind und die im Wakü-Bereich auch das sind, worum es im eigentlich geht - nämlich der Korrosionsschutz. Glykol selbst hat keine Korrosionsschutzwirkung - es dient nur als Lösungsmittel für die Inhibitoren. Unter Letzteren gibt es aber Verbindungen die auch in sehr geringen Konzentrationen bereits ziemlich ungesund sein können und die sich im Gegensatz zum Glykol auch nicht so ohne Weiteres biologisch abbauen lassen.
Die gesteigerte Viskosität durch die Zugabe von Glykol ins Wasser in Bezug hat in Bezug auf die Tragfähigkeit des Lagerschmierfilms bei vielen Wakü-Pumpen im Übrigen keine große Relevanz, da sie für den Betrieb mit Wasser ohne Zusätze ausgelegt sind (z. B. Eheim-Pumpen die aus der Aquaristik stammen). Allerdings schadet die erhöhte Viskosität den Pumpenlagern auch nicht, solange man es mit der Glykolkonzentration im Wasser nicht übertreibt.[/offtopic]