Sniperheart96 schrieb:
Hallo,
So, das war jetzt alles schön und gut, BIS! ihr cousin dazukahm, der sich damit angeblich viel besser auskennt (weil er es auch studiert hat) und meint das sei blödsinn meine zusammenstellung, und hat selber eine gemacht.
CPU: Intel BX80644E51620V3 E5-1620V3 Xeon Quad-Core Prozessor 3,50GHz für 344,99
Mainboard: ASRock X99 EXTREME6 für 247,89
Ram: HyperX Savage HX430C15SB2/4 Arbeitsspeicher 4GB 3000MHz DDR4 für 39,94
Netzteil: 850W beQuiet Power Zone für 150,99
Gesamtpreis 783,81€
Du kannst dem Cousin ausrichten, dass aus der Sicht einer Person, die schon seit vielen Jahren im IT-Bereich tätig ist (unter anderem im Support für Endgeräte, Netzwerkmanagement uvm.) , meiner Meinung nach nichts studiert hat was in diesem Fachbereich vom Nutzen wäre und sich lieber auf die Dinge konzentrieren sollte, die er studiert hat (was auch immer das sein mag)...
1. CPU / Mainboard.
Wenn es ein "Gamer"-PC werden soll, ist die CPU reinster Unsinn. Diese würde sich nur dann lohnen, wenn deine Freunding auf gewisse Virtualisierungsfeatures angewiesen wäre und z.B. einen Hypervisor als Unterbau betreibt ... sprich sie betreibt zu Hause eine Server für mehrere Clients (Dafür sind übrigens Grafikkarte der GTX-Reihe nicht verwendbar ohne diese zuvor zu einer Quadro-Karte um zulöten). In wenigen Fällen ist der E5 für CAD-Aufgaben besser geeignet, wobei da für hohe Leistungen Multi-CPU-Systeme (mit zwei CPUs und mehr) verwendet werden.
Einziges weiteres Argument ist, welches auch nonsens ist, einem "normalen" User einen Sockel 2011 anzudrehen ist der verlötete Heatspreader und damit verbundenen potenziell längere Lebenszeit. Hier sei gesagt, dass CPUs für eine Lebenszeit von mindestens 10-15 Jahren ausgelegt sind. Erste Heatspreader von Intel die verklebt wurden kamen 2012 auf den Markt. Dass diese unter einem massenweisen Sterben ist mir nicht bekannt. Die 10-Jahre-Grenze dürfte von denen die Masse noch sicherlich erleben, wenn diese dann überhaupt noch weit verbreitet sind.
2. RAM
4GB RAM ?!?! Dann am besten als einen einzelnen Riegel,... und das bei einem Board, das Quad-Channel unterstützt. Bravo! 3000Mhz bringt im normalen Consumer-Umfeld keinerlei Vorteile (ob 2133Mhz oder 3000Mhz DDR4, macht keinen merklichen Unterschied). Die einzige Ausnahme bilden integrierte GPUs in der CPU, welche den RAM als Speicher nutzen ... aber Moment mal, da sollte gezielt auf eine iGPU verzichtet werden.
3. Netzteil
850W Netzteil reicht in etwa um 3 GTX970 am PC zu betrieben, oder zwei die weit hoch getaktet wurden.
Einziger Grund warum man solche oversized-Netzteile empfiehlt ist blanke Unkenntnis des technischen Fortschrittes im PC-Consumer-Bereich. Vor gut 10 Jahren waren 750W-Netzeile noch durchaus häufig in neuen PCs zu finden, gerade dann wenn es sich um "günstige" Modelle handelte. Der Grund war, dass der alles entscheidende 12V-Schiene oft nur die Hälfte der Gesamtleistung zur Verfügung stand, daher im Beispiel nur 375W. Dann waren diese auch noch äußerst empfindlich bei plötzlichem Leistungsanstieg an die Leistungsgrenze, was zu Spannungseinbrüchen und somit zu "Freezes" und Neustarts führte.
Heutige Netzteile liefern nahezu die gesamte Leistung auf die 12V-Schiene (meist 90% und mehr). Laufen deutlich stabiler und effizienter, kommen daher mit weit geringeren Gesamtleistungen aus. Hersteller von z.B. Grafikkarten empfehlen aber immer noch 600-750W-Netzteile, weil sie davon ausgehen müssen, der Kunde hat noch so eine alte Krücke von Netzteil im Rechner verbaut oder hat ein 850W-Netzteile für 20€ aus China bestellt.
400W-450W reichen für einen Rechner, selbst mit dezentem OC und High-End Grafik heut zu Tage aus.
Beim Netzteil soll man zwar nicht sparen, dich kann man aber auch an diesem Punkt rügen. 500W für 150€ würde ich keinem Empfehlen. Es sei denn es ist ein sehr gutes passiv-Netzteil und dies wird ausdrücklich verlangt (z.B. die Diagnoserechner für Dauerlauf der faktisch geräuschlos laufen soll). Von BeQuiet kann man die Straight Power-Serie sehr gut empfehlen. Wenn schon etwas mehr investieren, dann in ein Netzteil mit Cable-Management.
Falls du eine wirklich gute Empfehlung haben willst, dann kann ich mich hier anschließen:
benzley schrieb:
Um auf deine Frage einzugehen warum man einen i7-6700 statt eines i7-4790 nehmen sollte:
Intel steigert von Jahr zu Jahr die Leistung seiner CPUs nur minimal. Jedes Jahr gibt es eine neue Generation. Die Preise bleiben aber für die gleiche Produktgruppe (i3, i5 oder i7) nahezu unverändert. Wenn du einen Rechner zusammenstellen willst, dann nimm die neueste Generation (um eben die kleine Steigerung von Leistung und Effizienz mit zunehmen). Hast du einen guten Deal bei Ebay oder sonst wo für eine CPU gemacht, dann kannst du beruhigt zur älteren Generation greifen (selbst ein i7-2600k von 2011 ist bei Spielen faktisch immer noch nicht ausgereizt ... jaja "The Devision", aber das Spiel ist einfach noch zu unausgegoren
)
Weit größere Leistungsunterschiede zeigen sich da noch bei der integrierten Grafik. Bei Verwendung einer dedizierte GPU kann dieser aber vernachlässigt werden.