Welches Speichermedium eignet sich für Datenarchivierung am besten?

Lumi25

Lt. Commander
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Da ich meinen Papierkram Archivieren möchte, wollte ich mal nachfragen welches Speichermedium sich dafür am besten eignet.

Ich liebäugle derzeit mit einem USB-Stick oder einer externen SSD-Festplatte. Was ist da empfehlenswerter und wie lange halten diese bei seltenem Gebrauch?

Derzeit hat mein PC nur USB 3.0 Anschluss. Eine Aufrüstung käme frühstens erst in 2-3 Jahren in Betracht von daher bringt mit USB 3.1 oder mehr keinen Vorteil.

Eine Archivierung auf Scheibe möchte ich nicht.
 
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Wie wichtig sind die Daten?
Soll das automatisch passieren oder willst du das immer mal machen. Dem einen reicht ein USB Stick andere sagen nur ein NAS.
Das musst du erst einmal selber wissen. Was ist es dir wert und wie wichtig ist es.
 
Eine langfristige Archivierung auf Flash macht aber keinen Sinn...HDDs/Cloud/Tape.
 
Wenn es um eine reine Datensicherung geht, kannst Du nehmen was Du willst. Wichtig ist nur, dass die Sicherung mehrfach ausgeführt ist. Zu empfehlen sind dabei unterschiedliche Hersteller, zumindest aber unterschiedliche Chargen beim Speichermedium zu nehmen. Also z.B. Sicherungsstick 1 von Hersteller A, Stick 2 von B und idealerweise Stick 3 von C. Das senkt das Ausfallrisiko.
Wenn es um wirkliche Datenarchivierung geht, braucht es speziellere Hardware und ggf. auch entsprechende Software, vermute ich aber in dem Fall nicht, dass das das Ziel ist.
 
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Lumi25 schrieb:
Da ich meinen Papierkram Archivieren möchte, wollte ich mal nachfragen welches Speichermedium sich dafür am besten eignet.
Archivieren inwiefern? Gleichbedeutend damit, es vom bisherigen, ursprünglichen Speicherplatz woanders hin zu verschieben?

Ich liebäugle derzeit mit einem USB-Stick oder einer externen SSD-Festplatte.
Wie oft liegen denn diese Daten bisher auf welchen Datenträgern vor?

Was ist da empfehlenswerter und wie lange halten diese bei seltenem Gebrauch?
Egal, ob häufiger oder seltener Gebrauch: Ein Speichermedium kann von einem auf den anderen Tag in den Defekt laufen.

Derzeit hat mein PC nur USB 3.0 Anschluss. Eine Aufrüstung käme frühstens erst in 2-3 in Betracht von daher bringt mit USB 3.1 oder mehr keinen Vorteil.
In zwei bis drei...(?) Monaten?
 
Wenn es um langfristige Archivierung geht, die M-Disc:
https://de.wikipedia.org/wiki/M-DISC

Ansonsten sind für eine langfristige Archivierung Flashspeicher am ungeeignetesten, da diese ohne Strom nach einer gewissen Zeit die Daten verlieren.
Bei HDDs wird es nach ein paar Jahren auch problematisch, da die nach langer Standzeit manchmal nicht mehr anlaufen, wenn die Lager fest sind.
Ältere Festplatten halten Erfahrungsgemäß aber oft länger, die gröberen Strukturen sind langlebiger und weniger fehleranfällig.
 
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martinallnet schrieb:
Wenn es um langfristige Archivierung geht, die M-Disc:
https://de.wikipedia.org/wiki/M-DISC
Habe ich auch genommen. Ein externen M-Disc Brenner und einen Stapel M-Disc Blu-Rays und hab all mein Zeug auf einer nicht immer verbundenen externen Festplatte und die Daten darauf dann auf M-Disk gebrannt.
 
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Egal welches Medium, wenn es wirklich wichtige Daten sind, hat man mindestens zwei Kopien auf unterschiedlichen Datenträgern (am besten sogar unterschiedliche Technologien), die man regelmäßig prüft.

M-Disc ist wohl brauchbar, dazu eine zweite Sicherung auf Platte/SSD und für den Normalsterblichen sollte alles bestens sein.
 
Lumi25 schrieb:
Was ist da empfehlenswerter und wie lange halten diese bei seltenem Gebrauch?
Das hängt von der Dauer ab, wie lange der Datenträger ohne Zugriff liegt. Bei einer SSD nach JEDEC etwa ein Jahr.

JEDEC SSD Specifications Explained

1582492200651.png

Eine neue SSD mit MLC-Speicher wird aber (wesentlich) länger die Daten halten.

Eine Festplatte auch so um ein Jahr nach Hersteller-Angaben.

Bei der Qaulität des Flash-Speichers bei vielen USB-Sticks würde ich diese nicht verwenden.
 
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Hauro schrieb:
Eine Festplatte auch so um ein Jahr nach Hersteller-Angaben.
Eben, weder HDDs noch SSDs oder USB Sticks sind dafür geeignet jahrelang in der Ecke zu liegen, es kann gut gehen, muss aber nicht. Für Langzeitarchiv gibt es sowas Optical Disc Archive Gen 3: Sony archiviert 5,5 Terabyte für 100 Jahre auf Cartridge und vielleicht irgendwann ein Produkt auf Basis dieser Entwicklung: Project Silica (Datenträger aus Quarzglas) und dies würde es nicht geben, wenn man sicher sein könnte einfach Consumerdatenträger nach jahrelanger Lagerung wieder problemlos auslesen zu können.
 
Dr. McCoy schrieb:
Archivieren inwiefern? Gleichbedeutend damit, es vom bisherigen, ursprünglichen Speicherplatz woanders hin zu verschieben?


Wie oft liegen denn diese Daten bisher auf welchen Datenträgern vor?


Egal, ob häufiger oder seltener Gebrauch: Ein Speichermedium kann von einem auf den anderen Tag in den Defekt laufen.


In zwei bis drei...(?) Monaten?

Die liegen derzeit auf keinem Datenträger vor. Ich möchte meine Papiere halt einscannen (Mietvertrag z.B.) und diese archivieren. Das ganze ist halt einfach sicherer als wenn diese nur ein mal auf Papier vorliegen.

Danke habe es korrigiert auf Jahren.
PHuV schrieb:
Ganz klar M-Disc, ich archiviere auch damit.

Also bleibt es dabei, dass Scheibe am sichersten ist.

Blu-Ray Brenner habe ich im Rechner bräuchte ich also entsprechende Disc. Was mich stört an den Scheiben ist die niedrige GB-Zahl. 100 GB sind jetzt nicht gerade viel.

Tamron schrieb:
Eine langfristige Archivierung auf Flash macht aber keinen Sinn...HDDs/Cloud/Tape.

HDDs auf keinen Fall. Habe eine externe HDD hier bin allerdings wenig davon überzeugt. Der kleinste Wackler und schon spinnt die Verbindung. Von Cloud halte ich gar nichts. Die Cloud ist ein tolles Instrument zum Daten sammeln für Unternehmen und ich wage zu bezweifeln, dass diese Daten dort wirklich geschützt wären.
 
Lumi25 schrieb:
Die liegen derzeit auf keinem Datenträger vor. Ich möchte meine Papiere halt einscannen (Mietvertrag z.B.) und diese archivieren. Das ganze ist halt einfach sicherer als wenn diese nur ein mal auf Papier vorliegen.
Aha! Dann brauchst Du allerdings auch ein "digitales Backupkonzept" für eben diese Daten. Ganz klar: Es reicht nicht aus, sie nur auf einem Datenträger zu speichern. Siehe dazu bitte:
-> https://www.veeam.com/blog/de/how-to-follow-the-3-2-1-backup-rule-with-veeam-backup-replication.html
 
Ja, manche Datenträger eignen sich besser für eine längere Speicherung bzw. Lagerung wie eben die M-Discs oder klassische Tapes.
Aber: Die relevante Frage ist niemals ob etwas kaputt geht sondern stets wann! Selbst du das superduper allerbeste Speichermedium nimmst schützt dich das nicht davor, dass du dieses verlierst oder es gestohlen wird oder du einen Elementarschaden (Blitz, Feuer, Wasser, etc) am Lagerort erleidest.
Mit einer einzigen Kopie hast du somit nichts gewonnen und du brauchst dafür eine Sicherungsstrategie inklusive erfolgreich getesteter Wiederherstellung.
 
martinallnet schrieb:
Ansonsten sind für eine langfristige Archivierung Flashspeicher am ungeeignetesten, da diese ohne Strom nach einer gewissen Zeit die Daten verlieren.

Hier muss man jedoch differenzieren.

USB-Sticks mit langsamem Flash-Speicher halten Daten ewig.
Ergänzung ()

Lumi25 schrieb:
Blu-Ray Brenner habe ich im Rechner bräuchte ich also entsprechende Disc. Was mich stört an den Scheiben ist die niedrige GB-Zahl. 100 GB sind jetzt nicht gerade viel.


Musst nur schauen, ob dein Brenner MDISC unterstützt.

Um welche Menge an Daten geht es denn?

Bei sehr großen Mengen ist für den Privatgebrauch eigentlich nur RAID (HDDs) mit zusätzlichem Backup sinnvoll.

Alles andere wird da schnell sehr teuer.
 
Lumi25 schrieb:
...Ich möchte meine Papiere halt einscannen (Mietvertrag z.B.) und diese archivieren. ...

Was mich stört an den Scheiben ist die niedrige GB-Zahl. 100 GB sind jetzt nicht gerade viel.
Erst redest du von eingescannten Dokumenten und dann sind dir 100GB zu wenig?!?

Für so Heimarchivierung wichtiger Dokumente tuts auch nen Flash Speicher wenn sichergestellt ist, dass der einigermaßen vernünftig gelagert werden kann. Ich würde einfach nen USB Stick aus dem industriellen Bereich nehmen. Da gibts welche die selbst mit MLC ne Retention Time von 10 Jahren haben und bei Power on nen Read Refresh durchführen um Daten in schwachen Zellen umzulagern. Und dass man in 10 Jahren den Stick nicht anschließt um weitere Dokumente zu speichern halte ich mal für unwahrscheinlich.
 
Wichtige Dokumente und private Fotos habe ich im Backup auf ein kleines NAS und lade ich automatisiert zu einem "Cloud" Storage Anbieter hoch. Dort liegen aktuell um die 120GB inkl. Snapshots um das kostet mich unter 1€ im Monat (0,005$ pro GB pro Monat für die reine Lagerung und ab gewisser Anzahl Zugriffe etc minimalste Gebühren).
3 Kopien der Daten (Primär-NAS/Storage, Backup-NAS, $Cloudanbieter)
2 unterschiedliche Medien (lokale Platten & Cloudanbieter), beide mit Snapshot-Funktionalitäten
1 davon außer Haus, sprich Rechenzentrum vom Anbieter

Verschwindet der Anbieter vom Markt oder wird zu teuer, migriere ich zu einem anderen und habe solange trotzdem noch alle Daten. Gibt es einen Bug/Defekt im Backup-NAS habe ich immer noch alle Daten. Gibt es einen Bug/Defekt im Primär-NAS, habe ich immer noch alle Daten und stets zwei Kopien. Selbst bei Diebstahl/Brand/was-auch-immer habe ich noch meine wichtigen Daten beim Cloudanbieter.

Damit ich Zugriff auf meine wichtigen Daten unwiderruflich verliere müsste also die Wohnung/Haus zerstört werden und der Cloudanbieter ein Problem haben oder Wohnung/Haus zerstört werden und mein Nextcloud-
Server und Laptop und Handy den Geist aufgeben da ich dann Zugriff auf meine Kennwort-DB verliere und somit Zugriff auf die verschlüsselten Backups. Nicht völlig auszuschließen aber für mich unwahrscheinlich genug als dass ich das Risiko eingehe und damit leben kann. Tritt einer der Worst-Case-Szenarien ein habe ich vermutlich ganz andere Sorgen und Probleme...
 
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