Westlicher Feminismus im 21. Jahrhundert noch notwendig?

Colonel Decker

Lt. Commander
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Aus gegebenem Anlass mache ich nun mal ein eigenes Thema auf.

Mich interessiert, inwiefern ihr den modernen westlichen Feminismus für sinnvoll und notwendig haltet - oder eben auch nicht.

Meiner Meinung nach hat der Feminismus seinen Zenit längst überschritten. Frauen haben rechtlich seit Jahrzehnten gleiche Möglichkeiten wie Männer - für mich besteht darüber hinaus grundsätzlich gar kein weiterer Handlungsbedarf, da ich nicht glaube, dass es mich etwas angeht, was für Lebensentscheidungen die Leute für sich selbst treffen bzw. welche Möglichkeiten wer zu nutzen beschließt.
Nun weisen Feministen allerdings auf nach wie vor bestehende Unterschiede, z.B. in der Arbeitswelt, hin. Dies seien Symptome einer nach wie vor ungerechten Gesellschaft, sagen sie, und empfehlen staatliche Eingriffe, um hoffentlich doch noch zum gewünschten Endergebnis zu kommen. Ein Wunschergebnis, bei dem Frauen gleich - gerne aber auch "on top" - auskommen sollen.

Die ganze Logik dahinter ist offenbar, dass es im Leben vor allem auf formelle Macht irgendwelcher Personengruppen ankäme. Mehr Männer in hohen beruflichen Positionen werden damit automatisch zum Problem für Frauen - obgleich z.B. der männliche Politiker ja auch von Frauen gewählt wurde.

Unter dem Strich betrachte ich den modernen Feminismus daher als etwas, da erfundene Probleme mit Hilfe der Staatsgewalt und völlig nutzlosen Maßregelungen zu bekämpfen versucht. In Zeiten, in denen man sich meiner Ansicht nach lieber mal um junge Männer Gedanken machen sollte. Denn perspektivenlose junge Männer haben kaum Aussicht auf Frau und eigene Familie. Die werden dann kriminell, was ich für die Gesellschaft für das dringendere Problem halte, als eine Frau der gehobenen Mittelklasse, die glaubt, sie hätte eigentlich die Chefposition in der Firma verdient, würde aber angeblich diskriminiert oder hätte mehr Hilfe vom Staat verdient.

So, dann lasst mal hören wie ihr das so seht.
 
Ich erachte so etwas wie Frauen Parkplätze, Frauensauna-tage und eventuell eine Ladys-night für völlig okay. Man sollte eben alles in gesundem Maß betreiben.

Ich kenne aber bisweilen keine Frau die sagt "endlich steht auf den Werbeplakaten -Monika Musterfrau-"

Also alles wobei eine Frau direkt unmittelbar in sexuelle Bedrängnis kommen könnte (wie oben geschrieben -> Parkgarage, Sauna....) finde ich es soweit als "okay". Alles was aber in Richtung Frauenquote im Job und absolute Erzwingung von "Gleichstellung" geht, ist gelinde gesagt "zum Kotzen".
 
@Metaxa

Klingt nach einer ganz normalen, bodenständigen Meinung. Gar kein Problem.

Mein Problem ist es, dass es eben vermehrt(?) Frauen gibt, die gleichzeitig für solchen Quoten, aber auch für Frauenparkplätze und ähnliche Privilegien sind. Da finde ich es doch sehr seltsam, wie Mann sich das alles einfach so bieten lässt.
 
Das Problem ist, dass die Symptome auf eine ungerechte Gesellschaft zurück geführt werden, aber einige Sachen dabei gerne ausgeblendet werden.
Beispiel: Lohnungleichheit.
Laut Statistischem Bundesamt verdienen Männer über 20% mehr als Frauen. Dabei werden jedoch einfach alle Einkommen gemittelt. Die Folge davon ist, dass der Maurer mit der Bäckereifachverkäuferin vergleichen wird, wobei der Maurer wesentlich besser verdient. Wenn man all diese Effekte wie Teilzeitarbeit, unterschiedliche Berufserfahrung, ... heraus rechnet, gelangt man zu einem Lohnunterschied von gerade ein mal 2%. Dabei ist jedoch noch nicht berücksichtigt, dass Frauen tendenziell wesentlich seltener nach einer Lohnerhöhung fragen (ca. 1/5 so oft), Männer oft eher bereit sind Überstunden zu schieben, das soziale Ansehen der Firma bei Frauen einen höheren Wert hat, als bei Männern, gleichzeitig das Gehalt bei Männern einen höheren Stellenwert einnimmt als bei Frauen (-> Mann arbeitet lieber bei einer Waffenfabrik zu 50.000€ pro Jahr, während Frau lieber bei einer Friedensflaggenfabrik, die vollkommen ökologisch und fair trade agiert, zu 35.000€).
Vor diesem Hintergrund erachte ich die 2% als vernachlässigbar.

Die Diskussion kann man aber eigentlich komplett vergessen, da irgendwann, egal was für Argumente und Studien man vorbringt, das "Argument" kommt, dass man als Mann ja nie diskriminiert wurde und daher gar nicht mitreden kann. (Anderes beliebtes "Argument": "Die Zahlen wurden doch sicher von Männern ermittelt. Dann können die ja gar nicht stimmen. Die wollen das ja schön reden.")
 
@Lost_Byte

Ja, genau so ist es. Eigentlich ist das auch nicht verwunderlich, denn Männer arbeiten noch immer öfter als Frauen um eine Familie zu ernähren. Frauen eher zur Selbstverwirklichung - was man an deinen Beispielen ja auch gut sieht.

Haha, ggf. wird einem sogar gesagt, man kenne als Mann ja gar keinen Sexismus, weil es Sexismus gegen Männer ja auch gar nicht gäbe, und daher hätte man(n) keine Ahnung.
 
Guten Abend.

Ich finde aber schon, dass man hier die Erfahrungswerte von Frauen berücksichtigen darf.
Metaxa1987 schrieb:
Also alles wobei eine Frau direkt unmittelbar in sexuelle Bedrängnis kommen könnte finde ich es soweit als "okay".
Kommen könnte... nahezu überall? Im Job zum Beispiel? Ich verstehe dich da schon, meine nur.

Ich sehe in der heutigen Zeit und speziell in Deutschland keine unterdrückten Frauen. Das Märchen (wird oft noch zelebriert) von "sie muss am Herd sein, muss sich ums Kind kümmern" und "darf nicht arbeiten" gehört schon lange in das Reich der Fabeln. Speziell für Frauen* organisierte, neu-zeitige Gegebenheiten - sehe ich nicht als Feminismus, der steht für mich für Gleichberechtigung. (Ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden.)

Körperliche Gewalt kann auch einen schlipstragenden Lauch (ein garantiert wehrloses Opfer), vom Geldautomat kommend, ganz schnell widerfahren, auf dem Parkplatz zum Beispiel. Das soll keine Gegenüberstellung (oder ein Vergleich!) sein, ich habe auch NICHTS gegen Frauenparkplätze, nur die Rechtfertigung ist teils fragwürdig.

Frauenparkplätze kann man auch als diskriminierend einstufen, für die Frau.
Sie muss zusätzlich geschützt werden und nimmt somit automatisch irgendwo die Opferrolle ein.

Das mit der Lohnungleichheit - sehe ich wie oben.

Wir sind uns hier größtenteils wohl einig, wird eine Frau schlechter (schlecht) behandelt als ein Mann, nur weil sie eine Frau ist, gehört das umgehend abgestellt und je nach Art und Weise sehr hart bestraft.

Für sexuelle Übergifte (Vergewaltigung) gäbe es bei mir im übrigen die Todesstrafe.

Was mir gewaltig stinkt, ist das gesafte gegen Frauen bei der Bundeswehr. Gerade in Laufbahnen gibt es hier auch sehr sinnvolle Einsatzbereiche. Sanitätsdienst zum Beispiel (Arzt, Apotheker, Veterinär). Nicht weil ich denke, eine Frau gehört zum Beispiel nicht in die Instandsetzung, eher finde ich ersteres Beispiel ist da ansprechender.

Was ich bei mancher Frau nicht verstehe, Kleidung quasi nicht vorhanden, dabei ein Traum von einer Frau und sich dann ungleich behandelt (erniedrigt) fühlt - wenn Mann genauer hinschaut.

*EDIT:

1.
"Informelle Dienstgradzusätze für weibliche Soldaten: Die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten sieht keine abweichende Bezeichnung für weibliche Soldaten vor. Häufig wird dennoch informell im Schriftverkehr zur besonderen Kennzeichnung der Zusatz (w) (w wie weiblich) zur Kennzeichnung hinter dem Dienstgrad verwendet. (Häufig z.B. bei der Beschriftung der Stuben in den Truppenunterkünften zu beobachten, um dort die Privatsphäre angemessen achten zu können.)"

Ganz ehrlich? Muss das wirklich sein? Privatsphäre angemessen achten? Bei Männer nicht?

2.
Im Vorraum der Damentoilette gibt es einen Wickeltisch, im Vorraum der Herrentoilette nicht.

Sowas meine ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner schrieb:
Ich sehe in der heutigen Zeit und speziell in Deutschland keine unterdrückten Frauen. Das Märchen (wir oft noch zelebriert) von "sie muss am Herd sein, muss sich ums Kind kümmern" und "darf nicht arbeiten" gehört schon lange in das Reich der Fabeln.

Mit böser Zunge behaupte ich einfach mal frech, dass Frauen im Westen überhaupt niemals "unterdrückt" wurden.

Also wenn ich da bei Fallout 4 so höre, was die Frau in ihrem Lied von 1951 so singt...

If it acts just like it's the boss
when it knows that you are, of course
If it gets a little rough, thinks it's very tough
It's a man

Also sorry, aber "unterdrückt" klingt das für mich nicht.

(edit: In der Tat schlechter war es damals wohl für die Minderheiten der ungewöhnlich maskulinen Frauen und ungewöhnlich femininen Männer. Aber der großen Mehrheit wird das damals alles so recht gewesen sein, wie es war. Sowohl Männern als auch Frauen.)

Zwenner schrieb:
Für sexuelle Übergifte (Vergewaltigung) gäbe es bei mir im übrigen die Todesstrafe.

Hier tun Frauen auch stets so, als hätten sie eine Art Opfer-Monopol. Dabei habe ich mal gelesen, dass zumindest in den USA die meisten Opfer von Vergewaltigungen ebenfalls Männer sind. Wegen der Gefängnisse.
Trotzdem fordern bei Frauen dann viele die Todesstrafe für die Täter, wohingegen Witze über Seife aufheben im Knast als lustig gelten.

Zwenner schrieb:
Was ich bei mancher Frau nicht verstehe, Kleidung quasi nicht vorhanden, dabei ein Traum von einer Frau und sich dann ungleich behandelt (erniedrigt) fühlt - wenn Mann genauer hinschaut.

Frau will Aufmerksamkeit, aber bitte nur vom erhofften Traumprinzen. (Und von anderen Frauen!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterdrückt ist wohl durchaus das falsche Wort. Ich versuche es so, durchaus war es für einige Frau normal "nur" Hausfrau zu sein (war doch teils so? unterdrückt wurden sie rechtlich nicht!) und zum Beispiel kein eigenes Auto zu haben. Heute ist das doch alltäglich - also das Gegenteil, viele Frauen wollen Arbeiten (Karriere machen) und ein eigenes KFZ. Mann "darf" sich auch gerne um das Kind kümmern. Diese Entwicklung finde ich gut!

Beim Thema sexuelle Übergifte (Vergewaltigung), habe ich bewusst nichts von Frau, Mann oder Kind geschrieben. Ich würde die Täter alle weg-machen, egal welches Menschen-Opfer.

Was die Frau letztendlich mit ihrem Outfit bezwecken möchte, sorry da bin ich ehrlich: Ist mir egal. Es geht hier um hinschauen, nicht um grapschen oder perverse Sprüche. Ein Mann wird am Badestrand auch angeschaut (es wird genauer hingeschaut), von Frau.

Wenn man als Mann sagt - "schicke Titten, geile Arsch", ist das pervers - meint Frau, mit dem würde ich auch f..... ist das was? Eine Einladung? Ich war auch mal jünger und alt bin ich noch nicht- Frauen können richtig anstößig werden.

Ich habe da noch ein Beispiel, ist jetzt nicht neu - aber wieso bekommen Männer nur unter Umständen das alleinige Sorgerecht für´s Kind? Wieso wird Frau/Mutter (das ist so!) - teils pauschal als "besser" angesehen? Ich habe da andere Erfahrungen. Ich sehe das auch grundsätzlich anders.
 
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@Zwenner

So nennen es die Feministen aber. Und weil das denen noch nicht überzogen genug ist und die wirklich gar keine Scham kennen, vergleichen sie sich dann auch gleich mit den Schwarzen in der Sklaverei:

http://www.crunkfeministcollective.com/wp-content/uploads/2011/10/slutwalk-2.jpg

Klar, die Freiheiten die wir heute mehr haben, die sind gut. Nur sind wir doch längst über den Punkt hinaus, wo Feminismus noch zu mehr Freiheiten geführt hat. Heute geht es in die ganz andere Richtung: Freiheiten die nicht ins Bild passen werden abgeschafft. Quoten zum Beispiel sorgen für weniger Freiheit und diskriminieren auf Basis des Geschlechts.

Na pass auf dass dir keine Feministin "stare rape" vorwirft und dich als Vergewaltiger dann zum Tode verurteilt. Ohne Prozess, denn den könnte man deinem Opfer natürlich nicht zumuten.

Zwenner schrieb:
Ich habe da noch ein Beispiel, ist jetzt nicht neu - aber wieso bekommen Männer nur unter Umständen das alleinige Sorgerecht für´s Kind? Wieso wird Frau/Mutter (das ist so!) - teils pauschal als "besser" angesehen? Ich habe da andere Erfahrungen. Ich sehe das auch grundsätzlich anders.

Das ist wie bei vielen anderen Dingen: Wo Frau von den alten Rollenbildern profitiert, da wird an den Dingen nicht gerüttelt. Hier wird dir eine Frau dann ganz schnell erklären, dass sie eben doch nicht genau wie ein Mann ist, sondern dass sie natürlich spezielle Bedürfnisse hat.

Es ist dabei dann fast schon komisch, wie diese Leute praktisch das Klischee bestätigen, nach dem Frauen es nicht so mit Logik haben und vor allem von Emotionen und ihrem Sicherheitsbedürfnis geleitet sind.
 
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Ganz ehrlich... die Frauen die ich kenne, würden sich (100%tig) über das Bild kaputt lachen. Zu der Namensgebung des Bildes... da sag ich jetzt mal nichts zu.

Stare rape - jaja manche Frauen wollen auch Pornos, den Playboy verbieten, Freudenhäuser oder Bademode, spezielle Werbung - weil sie sich (und Frauen grundsätzlich) damit diskriminiert fühlen. Du weiß wie das da im Kontext gemeint war...

Seine Reize unter zwang präsentieren, anbieten zu müssen, ist ein gewaltiger Unterschied zu: freiwillig.

Eine Frau ohne BH (oder was mal einer werden sollte) und wenig fast durchsichtigen Stoff darüber, mitten in der Stadt - ist provokant. (Ich hab damit kein Problem, auch nicht mit diversen Hotpants.) Da schaut jeder hin, der ein oder andere eben genauer. Hier dann von Vergewaltigung zu sprechen, ist in jedem Fall einfach lächerlich.

EDIT: Den Frauen sollte man mal erklären was Schwarze in der Sklaverei ausstehen mussten, speziell Frauen.
 
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@Zwenner

Das heißt nunmal Slutwalk.

Ja, Feministen wollen solche Dinge verbieten. Alice Schwarzer wollte das schon mit einem Buch von Esther Vilar machen in den 70ern, und heute kleben Feministen Aufkleber auf alles was ihnen nicht passt:

https://a248.e.akamai.net/f/1202/15...00000578-3136515-image-a-39_1435091740855.jpg

edit

Das Buch von Vilar ist übrigens krass, aber wenn man sich dafür interessiert durchaus lesenswert:
http://www.amazon.de/dressierte-Mann-polygame-Geschlecht-Dressur/dp/3423361344/

edit

PS: In dem Video vom WDR von 1975 kann man übrigens u.a. ab etwas über 14 Minuten gucken, wie Alice Schwarzer die "Tatsache" verkündet, dass Frauen wegen ihrer Doppelbelastung 5 Jahre eher sterben würden als Männer. :freak:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sag zu der Namensgebung trotzdem nichts.

Solche Verbotsversuche (was für ein Unwort) sind maßlos überzogen. Das man eine bestimmte Freizügigkeit nicht tolerieren möchte, das nicht gut und richtig findet - ist was anderes. Da kann man durchaus drüber diskutieren.

Das Bild mit dem Aufkleber über den Mund, hatte Sie (Sie erinnert mich an meine Nachbarin ^^) da was im Mund oder warum (hallo?) sollte das eine unterdrückende Wirkung haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Verbietest du die Freizügigkeit der Frau zwecks der Kleidung kann man das ja auch als Diskriminierung sehen. Lässt du sie sich einfach anziehen wie sie wollen und gaffst, dann werden sie diskriminiert, weil sie auf das Äußere reduziert werden. Schaust du demonstrativ weg -> ebenfalls Diskriminierung. Wie man es macht ist es falsch :D

Das mit dem Sorgerecht musste ich auch schon schmerzlich feststellen... letztlich lebt mein Sohn bei mir hat es definitiv besser! (Aber den Stress hätte man ihm ersparen können, wenn man von Anfang an "gleichgestellt" gehandelt hätte als Gericht)

Zum Slutwalk -> Das ist wie jede größere Bewegung... Es ist ja heut zu Tage so, dass man selbst so wenig ausgelastet ist und man definitiv NICHT mehr weiß was eigentlich im Leben wichtig ist... Bei uns ist eine Art "Aufmarschkultur" oder "Demonstrationskultur" entstanden... Schaut euch mal um! Du kannst doch jeden Tag auf eine andere Demo gehen... Heute demonstrieren die Tierschützer, morgen wieder die Atom-Kerle, einen Tag drauf die Homos (die endlich auch gänzlich gleichgestellt sein wollen)... Das ist definitiv nicht mehr normal!
 
Colonel Decker schrieb:
Unter dem Strich betrachte ich den modernen Feminismus daher als etwas, da erfundene Probleme mit Hilfe der Staatsgewalt und völlig nutzlosen Maßregelungen zu bekämpfen versucht. In Zeiten, in denen man sich meiner Ansicht nach lieber mal um junge Männer Gedanken machen sollte.

Jein. Schau dir einmal an wie Gleichberechtigung derzeit aussieht: Frauen verdienen in den meisten Berufen weniger, wenn sie ein Kind bekommen sind sie i.d.R. den Job los, wenn sie keinen festen Arbeitsvertrag haben. Bei der Rente sieht's daher meist auch schlechter aus und wenn sie alleinerziehend sind und arbeiten gehen, werden sie als Rabenmütter verunglimpft, tun sie es nicht, schnappt die Armutsfalle zu, die Männer in gleicher Situation nicht derart trifft. In die Chefetagen geht's für Frauen nur selten und wenn doch, ist meist der Papa der letzte Chef gewesen.
Wer glaubt, dass das uralte Modell vom Platz am Herd für die Frau in Deutschland ausgestorben wäre, irrt sich auch gewaltig, das war (gerade im Westen des Landes) nie verschwunden. Auch wenn es nicht mehr so schlimm ist, wie in den 80er Jahren. Ich kann mich gut daran erinnern, dass 95% der Mütter meines Jahrganges daheim hockten.

Was der Feminismus heute fabriziert, rutscht schnell in das Genderzeugs, da wird um Berufs/Alltagsbezeichnungen gestritten, anstatt die wirklich dringenden Probleme anzugehen- purer Nonsense.
Genauso fragwürdig halte ich die Tendenz, dass sich Frauen gerne Berufsfelder erschließend, die bequem und gut bezahlt sind, viele Männerberufe, die schmutziger sind, mit viel Mathematik oder auch mit etwas Muskelkraft zu tun haben, aber lieber nicht ergreifen.
Das ist Rosinenpickerei, hat mit Gleichberechtigung auch nichts zu tun.

Zu deinen jungen Männern: Die gab's schon immer, die wurden jahrtausendelang in Kriege geschickt, um ihre Zahl zu minimieren. Heute gehen einige von denen freiwillig hin, andere in den Knast, das wird man nie ändern können.
Was man ändern kann, wäre die geschlechtsspezifische Behandlung in Schulen- Mädchen bekommen dort i.d.R. die besseren Noten, weil das System besser zu ihrer Natur passt (verbal fitter, neigen weniger zu aggressivem Verhalten..), Jungs tendenziell weniger Sport als nötig und meist von der Kita über die Grundschule meist nur weibliche "Vorbilder" als Erzieher und Lehrer.
Wenn man einen Schuljahrgang nimmt, bei dem alle Jungs im Schnitt bei den Noten schlechter abschneiden, hat man schon die Ungleichbehandlung auf Dokumenten. Das wird politisch nicht angegangen, weil Notengebung in Deutschland ohnehin ein Witz ist, da entscheiden die stärksten Schüler in einer einzelnen Klasse, welche Noten die anderen haben.
 
@Schrammler

Na wenn Frauen weniger arbeiten und wie du schon sagst weniger unangenehme Berufe wählen... klar kommt da unter dem Strich weniger bei raus.

Ich sehe das allerdings gar nicht als Problem. Wer 60 Stunden arbeiten will, der soll das machen, und wer es sich erlauben kann gar nicht zu arbeiten, bitteschön. Das geht mich doch gar nichts an.

Ja, die fast ausschließlich weiblichen Vorbilder sehe ich auch als Problem. Ich hoffe bis ich Kinder habe reicht das Geld, um die generell möglichst fern von diesen ganzen Einrichtungen zu halten, wo der Staat neuerdings die nächste Generation indoktriniert. Ich werfe es natürlich keinem vor, der seine Kinder zu sowas hin gibt - für mich als Individualist gibt es aber (wesentlich) wichtigeres, als dass ein Kind lernt, sich in eine Gruppe zu integrieren. (Lieber bringe ich meinem Kind dann bei, was Mark Twain dazu sagt, wenn man sich auf Seite der Mehrheit befindet.)
 
Heutiger "Feiminismus" ist alles Heuchelei von Leuten die davon Leben "unlösbare" Probleme zunächst zu skizzieren und dann zum Erwirtschaften ihres Lebensunterhalts zu verhandeln. Oder einfach von Leuten die gerne philosophieren.
Wir sind in einer Gesellschaft angenkommen in der man seine Meinung hinter "Idealen" zurückstellen muss. Das ist eigentlich "Tolleranz Faschismus".

Aber, auch "Lesbische Schwarze behinderte" können ätzend sein. Die positiv Verklärung von Randgruppen hilft nicht. Wenn man alle Randgruppen, statt sie "Gleich zu machen" wirklich gleichsetzen wollte, dann hätte man den ganzen Kack innerhalb von einem Jahr durch. Aber so ist viel angenehmer weil man ewig lamentieren kann ohne von der Stelle zu kommen.


Warum sind von 101 ProfessorX für "Genderstudies" in Europa 98 mit weiblichen Geschlechtsorganen gesegnet?
Warum haben die nicht Chemie, Physik oder Mathe studiert? Hat sie jemand gehindert ?
Haben die das schon erforscht?

Und ja es nervt, wenn 25-30 Jährige Hochschulabsolventinnen in feste Jobs wechseln und das erste Formular was sie nach dem Arbeitsvertrag unterschreiben der Antrag auf "Elternzeit" ist weil sei grade Schwanger sind. Dann kommen die zwei Monate, und schwupps sind die wieder weg und man muss jemanden finden der den Job dann befristet weitermacht, vielleicht einen Mann.

Männer nehmen sich diese Zeit nicht. Und der "Gleichmachende" Wehrdienst/Zivi von 21 Monaten ist abgeschafft, weil "altmodisch".
Und dann kommt das Argument, dass Frauen weniger verdienen. Das stimmt nicht. Nur wer 2-6 Jahre mit gebären und säugen verbringt statt zu arbeiten kann nicht erwarten auf der gleichen Gehaltsstufe zu stehen wie jemand der in der Zeit auch gearbeitet hat, das wäre wieder ungerecht. Zumal statistisch immer noch die "Altlasten" aus Vermögen von Männern einfließt was über die Letzen 100 Jahre erwirtschaftet
wurde.
Vergleicht man die Karrierewege mit Berücksichtigung der tatsächlichen Arbeitszeit ist plötzlich alles gleich. Nur weil dann eine 35 Jährige Karrieretechnisch nach 2 Kindern eben erst da ist wo ein Mann schon mit 30 ist...da kann der Mann doch nix dafür.


Feminismus und Genderstudies fahren in etwa die gleiche Schiene wie Mario Barth "FRauen...Badezimmer...einpaarken...kennste Kennste, wa?"

Manchmal Unterhaltsam aber dennoch Sinnlos.

Den biologischen Konflikt (das Frauen Kinder gebären können/wollen und Männer nicht) kann man nicht Gesellschaftlich lösen. Das passt auf nicht in unsere Gesellschaft:
1) Ein Problem zu dem man keine Lösung verkaufen kann
2) Der Zwang sich zu Entscheiden/festzulegen
3) Alles und jeder Gleichgemacht werden muss
4) Jeder ein Geltungsbedürfnis hat

Wir wollen uns nicht festlegen, auch wenn das garnicht wehtut. Wer Karriere machen will, oder Kinder haben will...oder beides..der darf das. Der/die muss das dann nur machen und PERSÖNLICH mit dem Partner klären.
Und wenn man dann eben nicht zu jeder Vor-Kindergarten-Medien-Kompetenz-Trainings-Beratungsabend-Feedbackrunde hingeht, dann ist man auch keine Rabenmutter.

Aber wir wollen uns nicht festlegen. Auf gar nichts. Kinder haben? Ne dann kann ich nicht mehr so viel Reisen/Feiern/Arbeiten...Oder doch Kinder? Wie wäre es mit Leasing-Kindern? Das wäre doch schön. Millionenverdienen, AufmLandwohnen, MitKindundHund, und dann Backpacking in Thailand...also am besten Alles. 4 Kinder, 3000€ Elterngeld, Tagesmutter, KiTA und Schule mit Betreuung von 8.00-20.00 Uhr. Nebenbei dann eine Standard Angestellten Karriere.
Die Großeltern fahren nämlich als letzte Generation die noch eine Rente bekommt mit ihrem SUV oder moderatem "Active Tourer" im Sommer in die Bretagne und können leider nicht mehr auf die Enkel aufpassen (wie die 9000 Generationen davor), also muss Mütterchen Staat mit prekär beschäftigten KinderbetreuerINNEN dafür sorgen das die kleinen Scheisser nicht zuviel mit roten Bauklötzen spielen und sich spontan mit ADHS anstecken oder der Kleine Torben-Hendrik zulange an seinem Kinder-Smartphone sitzt.
 
@Schrammler

Eine Rabenmutter ist in meinen Augen eine Frau, die sich so gut wie überhaupt nicht um ihr Kinder kümmert, ihr ist es im Prinzip scheißegal. Ich kenne niemanden der eine alleinerziehende Frau als Rabenmutter definiert, weil sie Arbeiten geht - das ist Schwachsinn!

Das Modell "Platz am Herd für die Frau" ist sicherlich noch existent, es ist aber kein Zwang der Gesellschaft oder von Rechtswegen. Und DAS ist der Unterschied. Wie Colonel Decker es sagt, diese Frauen können so leben, sie müssen es aber nicht.

Und das Thema alleinerziehende Mutter mit Kind hat eigentlich auch wenig mit Feminismus zu tun, die Frau verliert durch das Kind keine Rechte. Arbeitsmarkt? Hat es ein alleinerziehender Vater, da dann leichter?

Du wirst auch als Mann teilweise schräg angeschaut, wenn du krank bis - wegen dem Kind, zB. Oder mal früher gehen, später erscheinen wegen Terminen die durch das Kind entstehen. Ich habe da auch schon die "lustigsten" Dinger gehört.

Zur Rosinenpickerei - ich finde es NUR legitim das sich Frauen in für sich interessanten Berufen (ich habe nicht Frauenberufe geschrieben) bewegen. Meine Schwester (Abi, "jetzt" Steuerfachwirt, Steuerberater wird sie auch noch, muss da aber noch ein bisschen warten.) tut sich mit Mathematik nicht schwer, schwer heben kann und wird sie nie können, körperlich belastbar ist und wird sie einfach nicht. Das gibt Statur/Knochenbau einfach nicht her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner, an dieser Stelle stellt sich mir zumindest aber die Frage, warum es sowohl "gefühlt", als auch tatsächlich mehr alleinerziehende Mütter als Väter gibt und diese damit weitaus öfter von den erwähnten "lustigen Sprüchen" der Kollegen bzw. dem je nach Branche/Betrieb mitunter katastrophalen Angebot an Kinderbetreuung betroffen sind. Wie viel ist hier selbst gewähltes Schicksal und wie viel nicht vielleicht ein etabliertes - möglicherweise diskriminierend wirkendes - Rollenmodell?

Meist werden diese geschlechtsunabhängigen (!) Probleme - bezogen z.B. auf die Kinderbetreuung - genau so lange belächelt, bis man selbst in die Verlegenheit ihres "Genusses" gerät. Und ist es dann wirklich Feminismus (in seiner negativen Konnotation, wie ihr ihn bisher fast ausschließlich definiert habt), wenn Frauen darauf hinweisen, dass an diesem Punkt, also der Kinderbetreuung bzw. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben/Familie, ein Missverhältnis zwischen den oben erwähnten Rollenmodellen besteht - aktuell immer noch zu Ungunsten der Frau?
Offenbar scheint der Mangel an Betroffenheit bei den überwiegend männlichen Führungskräften in Wirtschaft und Politik mit deren Willen zu Veränderungen in diesem Bereich zu korrelieren. ;)

Versteht mich bitte nicht falsch, der Wunsch nach Kindern hat Konsequenzen, die Mann wie Frau akzeptieren muss. Wenn man sich aber die Verteilung bei den Alleinerziehenden ansieht oder auch die Quote derjenigen, die Erziehungsurlaub oder Elternzeit beantragen, ist es m.E. nicht damit getan, die Überrepräsentation der Frauen hierbei einzig auf deren bewusste Entscheidung zu Gunsten der Kindererziehung zurückzuführen. Die Zahlen spiegeln m.E. eher das oben erwähnte Rollenverständnis wieder, dass den Handlungs- sowie Entscheidungsspielraum aller Akteure (Mann wie Frau) einengt.
Kritik, die hier ansetzt und nicht bei aberwitzigen Debatten um z.B. das Genus eines Nomen o.ä., sind m.E. mehr als notwendig und zudem absolut zeitgemäß!
 
Unrecht hast du nicht.

Nur... fehlendes Angebot bei der Kinderbetreuung und deren Konsequenz, gilt dann eben für alle beteiligten. Das durchaus zum ernsten Problem werden kann. Ein generelles "Frauen-Problem" - sehe ich darin ehrlich gesagt nicht. Mir ist aber bewusst, was du veranschaulichen möchtest. Das Hindernis ist dann eben grundsätzlich - das mangelnde Angebot, nicht das Geschlecht.

Die Frau verliert durch das Kind keine Rechte, so der Tenor. Ohne Kita-Platz wird arbeiten quasi unmöglich, dafür ist aber der nicht vorhandene Kita-Platz das Problem, weniger die Frau. Die Frau allein wird hier nicht diskriminiert.

Die Rollenverteilung gehört in der Familie geklärt, es steht uns nicht zu - hier ein eventuelles Rollenbild hineinzuinterpretieren. Es sind auch ganze Familien vom eigentlichen Problem betroffen. Daher ist Feminismus gegen mangelnde Kinderbetreuung einfach unangebracht.

Das hört sich jetzt vielleicht hart an aber eine Frau sollte auch wissen, welche Auswirkungen ein Kind auf ihr Berufsleben haben könnte. Das ist eventuell wirklich spitz formuliert, falsch ist es nicht. Und schön ist es sicherlich auch nicht, wenn eine alleinerziehende Frau aufgrund fehlender Betreuungsangebote nicht arbeiten gehen kann.

Fehlende Kinderbetreuung diskriminiert Eltern/Elternteile und Kinder, nicht Frauen allein - so sehe ich das.

EDIT: Nur am Rande:
Meine Schwester arbeitet nur mit Frauen (alle werden gut bezahlt), der Chef ist ein Mann. Eine Kollegin hat ein Kind, der Chef zahlt den Kita-Platz - wollte ich oben eigentlich noch editieren.

Eine Freundin von mir hat anfangs als Vertretung (Elternzeit) begonnen.
Nun ist sie fest angestellt (zu sehr guten Konditionen! Sie hat mehr als ihr Freund, er krieg gut verhandelten Tarif und arbeitet seit 10 Jahren im Betrieb.), die Mutter aus der Elternzeit ist nun zurück - im Job.

Und in könnte auch noch weitere positive Erfahrungen aufzeigen.

Ein Freund von mit ist jetzt erst mal kein Vorarbeiter mehr, den Posten hat jetzt vorerst jemand anderes. Auch Männer können berufliche Rückschläge erfahren, nur wegen dem Kind. Tun wir bitte nicht so, als seien hier nur Frauen betroffen.

Wäre mein Chef und ich nicht so wie wir sind, wäre ich nicht mehr in diesem Unternehmen. Aktuell habe ich über die Zeit erstmal mehr Gehalt, Verantwortung und dabei Spielraum bezüglich der Arbeitszeiten, mit Kind.

Wäre ich eine Frau, hätte er da genauso entschieden, dafür: Die Hand ins Feuer.
 
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