Wie ist das Ansehen eines staatlich geprüften Betriebswirt?

-=M#rT1N=-

Cadet 3rd Year
Registriert
März 2017
Beiträge
57
Hallo zusammen,

derzeit befinde ich mich im 6. Semester meines "Abendstudiums" zum staatlich geprüften Betriebswirt, Fachrichtung Personalmanagement.

Da der Abschluss der Maßnahme bereits in Sicht ist (Ende des 7. Semesters) frage ich mich nun, wie der Abschluss im Vergleich zum klassischen B.A. anzusehen ist.

Kann ich damit bei einem ähnlichen Notendurchschnitt mit einem Bachelor konkurrieren?

Ich bin derzeit in einem Konzern tätig und habe nicht vor, den AG zu wechseln.

Besitzt jemand von euch diesen Titel oder hat zufälligerweise Informationen dazu?

Danke Euch im Voraus :)

Gruß
Martin
 
Hier ist einmal ein Bild des deutschen Qualifikationsrahmens:

DQR_Stufenmodell_2016_Web.jpg


Demnach wäre der Betriebswirt mit einem Master gleichzusetzen.
In der Realität ist es jedoch in keinem Fall so.
Je nach Unternehmen werden Betriebswirte bevorzugt da diese besseren Praxisbezug haben beziehungsweise Bachelor da diese ein höheres wissenschaftliches Niveau aufweisen.

Allgemein würde ich jedoch sagen, dass der Betriebswirt niedriger als der Bachelor anzusiedeln ist, was von Universitäten auch häufig betont wird.
Deshalb rechnen viele Universitäten den Betriebswirt mit ca. 2/3 der Punkte auf den Bachelorstudiengang BWL an.
 
Wichtig ist doch auch, ob du in deiner gewählten Spezialisierung "Personalmanagement" auch eingesetzt wirst. Wenn dies der Fall ist, dann hast du kein Problem gegenüber den Bachelor zu konkurrieren.
 
Danke euch für die Infos. :)

Tatsache ist, dass der DQR in vielen Unternehmen maximal belächelt oder kaum wahrgenommen wird.

Es hätte ja sein können, dass in eurem betrieblichen Umfeld jemand diesen Weg gegangen ist und seine Erfahrungen schildern kann.

Ich warte einfach ab, was sich ergibt.

Gruß
Martin
 
Was erwartest du, der DQR unterscheidet halt nicht zwischen Diplom-Betriebswirt (=Master-Niveau) und Betriebswirt (=Bachelor-Niveau). Ergibt sich doch schon aus der Semester die man für die jeweiligen Abschlüsse braucht.

Ich kann dir zumindest sagen, dass bei mir immer der Wechsel des Unternehmens hilfreich war wenn man sich weiterqualifiziert hat.
 
_killy_ schrieb:
Was erwartest du, der DQR unterscheidet halt nicht zwischen Diplom-Betriebswirt (=Master-Niveau) und Betriebswirt (=Bachelor-Niveau). Ergibt sich doch schon aus der Semester die man für die jeweiligen Abschlüsse braucht.

??
https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebswirt#Diplom-Betriebswirt_.28BA.29.2F.28DH.29
Der Diplom-Betriebswirt (BA) wurde von Berufsakademien nach dem Abschluss eines sechssemestrigen Ausbildungsganges[1] der Betriebswirtschaftslehre als staatlicher Abschluss vergeben.
Für einen Bachelor braucht man auch 6 Semester + Praxis?
 
@ Labtec

Gemeint ist nicht der Abschluss per Berufsakademie sondern vor der Bologna-Reform an einer Uni.

Aus meiner Sicht ist es aber wichtiger, dass der TE auch die Berufspraxis zu seinen Betriebswirt vorweisen kann - oder wenn er dort schon beruflich unterwegs ist, dass sein Tätigkeitsfeld sich erweitert / Verantwortung zunimmt. Sonst nützt einem der tollste Abschluss nichts, wenn man auch dem gleichen Niveau verbleibt wie vor der Erlangung des Titels. ;)
 
Der DQR und der EQR sind im übrigen kein Qualifikationsnachweis (auch wenn der Name etwas anderes vermuten lassen kann), sondern ein Nachweis darüber, wie viel Lernaufwand man für welchen Abschluss betreiben musste und welche Lerntiefe man mit den jeweiligen Abschlüssen vorsieht / vergleichen kann.
Ein Betriebswirt hat ein anderes Aufgabenspektrum als ein Bachelor-*. Sucht eine Firma jetzt gezielt über ein Stellenprofil nach jemanden, dessen Abschluss "Betriebswirt" die Anforderungen abdeckt, dann weiß die Firma, dass derjenige (theoretisch...) soviel Lernaufwand getrieben hat wie ein Bachelor-Student und kann das entsprechend einsortieren. Das sich heutzutage immer noch nicht viele Firmen dafür interessieren und damit auseinander setzen ist ein eher trauriges Bild. Das führt leider häufig dazu, dass Studenten auf Stellen "verheizt" werden, die eher für andere Fachkräfte ausgerichtet sind, während andere einen enormen Lernaufwand betrieben, auch eine Betriebswirt macht man nicht mal eben so im vorbeigehen, und am Ende kaum Anerkennung dafür erfahren. Da hilft dann nur der Wechsel, auch um solchen Unternehmen zu zeigen, dass sie in den 80ern stehen geblieben zu sein scheinen.

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist das von der Stelle, der Stellung und der Bezahlung her nach 5 Jahren Berufserfahrung übrigens ziemlich egal ob man den Weg Ausbildung + Aufstiegsfortbildung (Meister / Fachwirt / Betriebswirt / Operative Professional) eingeschlagen hat oder ob man einen Bachelor-Abschluss hat. Die Persönlichkeit und die persönlichen "Schlüsselqualifikationen" spielen im Verlauf eines Berufslebens eine immer wichtigere Rolle. Jedoch kann das auch mal mit unangenehmen Entscheidungen verbunden sein.

Lediglich die "alten Diplome" und die Master-Absolventen, vor allem wenn da eine namhafte Hochschule hinter steht, sind da von vornherein besser gestellt.
 
Hallo zusammen,

ich melde mich dann mal zurück und danke euch für die Infos.

Ich kann dir zumindest sagen, dass bei mir immer der Wechsel des Unternehmens hilfreich war wenn man sich weiterqualifiziert hat.

Das ist schon klar. Der Prophet im eigenen Land ist bekanntlich nichts wert....

Aus meiner Sicht ist es aber wichtiger, dass der TE auch die Berufspraxis zu seinen Betriebswirt vorweisen kann - oder wenn er dort schon beruflich unterwegs ist, dass sein Tätigkeitsfeld sich erweitert / Verantwortung zunimmt. Sonst nützt einem der tollste Abschluss nichts, wenn man auch dem gleichen Niveau verbleibt wie vor der Erlangung des Titels.

Genau das ist der springende Punkt am Thema. Entweder man versucht über den internen Weg die Leiter zu nehmen, oder versucht es extern in unbekannten Firmen. Ich werde kurz vorm Abschluss mal ein Paar Gespräche führen und dann weitersehen.

Gruß
Martin
 
@-=M#rT1N=- Huhu, ich mache die selbe Weiterbildung und würde gerne wissen ob diese dich weitergebracht hat, weil du ja wie beschrieben mit Bachelor Absolventen konkurrierst ? :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mystery1988
@Keksi01

Der User ist seit 2 Jahren nicht mehr aktiv. Ggf meldet er sich aber.

Für dich aber interessant, wenn du deine Karriere im Personalbereich machen möchtest, passt der Abschluss. Suchst du aber Positionen abseits HR, wird es mit der Spezialisierung schwierig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Keksi01
k
_killy_ schrieb:
@Keksi01

Der User ist seit 2 Jahren nicht mehr aktiv. Ggf meldet er sich aber.

Für dich aber interessant, wenn du deine Karriere im Personalbereich machen möchtest, passt der Abschluss. Suchst du aber Positionen abseits HR, wird es mit der Spezialisierung schwierig.
Danke für den Hinweis 😇 meine Fachrichtung ist Marketing. Allerdings gab es kein anderes Modul bei uns in der Abendschule
 
Moin,

du hast ja schon ein eigenen Thread wo du schreibst, dass du als Controllerin arbeitest und dein AG dir anbietet die Weiterbildung Controller IHK anbietet. (https://www.computerbase.de/forum/threads/staatlich-gepr-betriebswirt-controller.2222728/)

Marketing ist leider sehr überlaufen - aber wenn du den Absprung in Richtung Controlling schaffst und dann dort auch noch deine Zertifizierung machst - dann hast du deutlich bessere Job-Aussichten. Controller behält man auch im Krisenzeiten, da diese herausfinden dürfen, wo man noch sparen kann und wo man eher investieren sollte. Ist somit ein guter Job!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Keksi01
@_killy_ Moin,
Ja genau, ich arbeite schon als Controller, allerdings ist da mein Gehalt echt nicht so gut und ich bin momentan im ÖD, dort wird echt „entspannt“ gearbeitet und die Einarbeitung ist auch nicht super. Aber für den Einstieg ist es okay, denn mein Ziel ist es ein paar Jährchen Berufserfahrung zu sammeln und mich dann als Controller hochzuarbeiten und bessere Jobs zu bekommen. Mal schauen wie es so klappt 😅 mit Berufserfahrung denke ich mal das ich besser aufgestellt bin
 
Als Berufseinsteiger verdient man halt nicht so rosig, wie als hätte man schon diverse Jahre an Berufserfahrung aufm Buckel. Ist somit völlig i.O. - auch ist im öffentliche Dienst der Controller schlechter bezahlt als in der freien Wirtschaft. Aber du hast ja im öD. andere Vorteile.

Wichtig ist es am Ende, dass du weißt was du wirklich willst. Danach kannst du dir ein Plan aufstellen, dass du deine Karriere entsprechend planst und dir jeweils Zwischen-Ziele setzt, um dein eigentliches Ziel zu erreichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Keksi01
Das hatte ich ja auch schon im besagten Thread erwähnt, gerade im öD. hast du halt einen Arbeitgeber bei dem du deutliche Lohneinbußen hinnehmen musst ohne akademischen Grad, da dein Abschluss als staatl. Betriebswirt keine tarifliche Vorraussetzung darstellt und nur das ist als Berufseinsteiger dann dort relevant.

Bitte auch den Quatsch mit dem DQR direkt wieder vergessen oder auch den neuen Unsinn mit "Bachelor/Master Professional". Das interessiert im öD. und in der Privatwirtschaft nahezu niemand, es sind vielmehr sehr merkwürdige Versuche der Handelskammern ihre Abschlüsse aufzuwerten, indem man versucht diese mit den akademische Abschlüssen gleichzusetzen.

Insofern wie schon gesagt, bleib dabei und sammle einige Jahre Berufserfahrung, du kannst auch im Controlling später gutes Geld verdienen ohne akademischen Grad, der Weg dahin kann nur ein bisschen länger sein und denk dran dir dein Netzwerk im Controlling auszubauen (Linkedin, Xing etc. pp.).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Keksi01
Zurück
Oben