Wie seht ihr die derzeit unterschiedlichen Architekturen von AMD und INTEL?

Holt schrieb:
Aber wieder nur eines von beiden: Wenn man bedenkt das Intel bei 14++ von 26% mehr Takt oder 50% weniger Leistungsaufnahme auf Transitorebene spricht und beides formal noch 14nm Prozesse sind, sind 40 und 60% nicht viel für einen Full Node. Obendrein muss man sehen bei welchem Betriebspunkt wie viel erreicht wird, denn wenn die neuen CPU dann auch nicht wirklich großartig über die 4GHz kommen, kann man davon nur in Form von noch mehr Kernen oder weniger Leistungsaufnahme profitieren, mehr Singlethreadperformance muss dann aber über den mühsamen Weg der Architekturoptimierung statt einfach über mehr Takt kommen.

ich verstehe deine Bedenken. Ich bin auch noch nicht vollständig von den Versprechungen überzeugt, weil AMD in der Vergangenheit nicht immer die Versprechen halten konnte. ich finde 40% mehr Leistung bzw. 60% weniger Energieverbrauch schon sehr viel. Die von Intel propagierten Werte für 14++ konnte ich bei den bisherigen Skylake-X Tests jedoch nicht nachvollziehen.
http://hexus.net/tech/reviews/cpu/107017-intel-core-i9-7900x-14nm-skylake-x/?page=1
OK, Turbo Takt sind 23% mehr im Vergleich zu Broadwell-E, da müsste der Verbrauch ja gleich sind =>

http://hexus.net/tech/reviews/cpu/107017-intel-core-i9-7900x-14nm-skylake-x/?page=7
Hoppala.....doch nicht.


Was auf 7nm LP hoffen lässt ist, dass man auch schon bei 14nm LPP richtig lag:
https://i.redd.it/oajvimprrw3z.png

3,5 GHZ ist ja so ziemlich der Sweetspot von Ryzen. (auch wenns im Maximum auch noch höher geht)

Ich will schon wirklich gespannt was Zen 2 betrifft.
Mein 4930k reicht ja erstmal noch ne Weile ;)
Falls aber die Ewartungen erfüllt werden wäre so ein Ryzen 2 @5GHZ im 2.Halbjahr 2018 schon richtig richtig lecker :)
Irgendwie aber zu schön um wahr zu sein. Naja....abwarten.

@MK-One. Danke für den Link
Hier übrigens die PDF im Original
https://www.globalfoundries.com/sites/default/files/product-briefs/7lp-product-brief.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Rock Lee schrieb:
...weil AMD in der Vergangenheit nicht immer die Versprechen halten konnte...

Diese Werte kommen aber vom Fertiger selbst, nicht von AMD.

Die bisherige Fertigung war ja auch brachial auf Effizienz ausgelegt, wie ja dein PDF Anhang zeigt, Ryzen ist unglaublich sparsam im Bereich der 3 Ghz Marke. Die neue 7nm Fertigung ist hingegen auf Leistung ausgelegt, aufjedenfall wirds spannend und ich kann dir nur zustimmen. So ein Ryzen 2 mit 4,5 Ghz würde mir lecker schmecken.
 
Rock Lee schrieb:
3,5 GHZ ist ja so ziemlich der Sweetspot von Ryzen. (auch wenns im Maximum auch noch höher geht)

Nicht ganz, bei mir (1700x) liegt er bei 3,8 GHz.
+300 MHz über dem Stock Allcore Turbo und -10% Vcore Spannung sind drin.
Was AMD in Richtung Effizienz abgeliefert hat ist schon nicht schlecht.

Bei Skylake x bin ich etwas zwiegespalten.
Er kann sich nicht eindeutig vom 6950x absetzen.
Er schafft bei Handbrake zwar 40% mehr Leistung, verbraucht dafür aber auch 60% mehr Strom.
Bei 3DMark und VRMark ist er sogar etwas schlechter als sein Vorgänger.
Evtl. wird das eine BIOS Update noch richten.

Allerdings finde ich seine All Core Übertaktbarkeit auf 4,7 GHz für einen 10 Kerner schon beachtlich, ebenso den dadurch enstehenden Mehrverbrauch.
Geköpft könnte er tatsächlich die 5GHz Schallmauer durchbrechen, vielleicht reißt er dabei ja auch gleichzeitig die 500 Watt Marke?
 
@MK One
Mein Post bezog sich nur darauf, dass Du Strukturverkleinerung gleichgesetzt hast mit der Erreichbarkeit höherer Taktraten.
Dem ist nicht so.

Es ist auch eine entscheidende Frage des Chipdesigns und damit auch der Architektur des Chips. Wenn Intel Netburst weiter gepflegt hätte, dann wären wir wahrscheinlich bei 6 GHz (wenn auch nicht wirklich Leistungseffektiv).

Grüße
Zero
 
Salve,

ich sehe das genauso, teilweise ist die Leistung schon beeindruckend, alledings sind die Verbauchswerte m.M.nach wirklich abschreckend, dass ist ja eher Bulldozer + Niveau!
Man hat ganz klar den neuen Slylake X rein auf Leistung ausgelegt und auf den Verbrauch völlig gepfiffen, ich bin mal gespant wie das in der Fachwelt ankommt, aber anscheinend sind jetzt wieder Systeme die unter Last mit einer Grafikkarte 400-600 Watt aus der Dose ziehen wieder normal.
 
Aldaric87 schrieb:
Du vergleichst hier nicht die richtigen CPU's miteinander. Du hast den 4790 ohne K gewählt hast.
Dann nimm den Vergleich zum i7-3770K, so wenige Prozente wie oft behauptet wird, sind es eben am Ende nicht. Das Problem ist eher, dass gerade Gamer davon meist wenig haben, da nur wenige Spiele die Performance der wirklich auslasten, bei einigen kommt davon auch gar nichts an.

Rock Lee schrieb:
Die von Intel propagierten Werte für 14++ konnte ich bei den bisherigen Skylake-X Tests jedoch nicht nachvollziehen.
Erstmal sind die Tests noch mit Vorsicht zu sehen, dann sind die BIOS Versionen der Boards offenbar noch sehr unausgereift. Was für große Sprünge bei den Ergebnisse teilweise mit einer neuen BIOS Version erreicht wurde, steht ja bei Hexus auch geschrieben.

Außerdem scheint Skylake-X nicht nicht auf der neuste 14++ sondern nur auf der 14+ Fertigung zu basieren, den Link dazu finde ich aber gerade nicht. Vielleicht kommen die großen Die ja später um diese schon un 14++ fertigen zu können, da wäre der Vorteil dann auch größer als bei den Modellen mit weniger Kernen, aber dies ist Spekulation.
Rock Lee schrieb:
OK, Turbo Takt sind 23% mehr im Vergleich zu Broadwell-E, da müsste der Verbrauch ja gleich sind
Eine Steigerung der Effizienz gab es bei Intel traditionell erst mit einem Shrink, aber so ganz ohne Verbesserungen ist auch Skylake-X nicht, bei PiFast sind es z.B. 0,67 zu 0,51 (Singlethread) und bei Cinebench Multithread 15,62 zu 12,21, also bzw. 31 bzw. 28% mehr, was ganz ordentlich wäre. Ein Teil könnte aber auch den noch unreifen BIOS geschuldigt sein, welches womöglich im Idle noch nicht alle Energiespareinstellungen aktiviert, denn die 51W im Idle erscheinen mir etwas viel zu sein. Aber man weiß ja auch nicht was genau alles auf dem Mainboard verbaut ist und die Boards haben ja nun mal einen großen Anteil an der Idle Leistungsaufnahme, weshalb man diese eben auch von der unter Volllast abziehen muss, wenn man wenigstens eine halbwegs brauchbare Ermittlung der Leistungsaufnahme vornehmen will.
Rock Lee schrieb:
3,5 GHZ ist ja so ziemlich der Sweetspot von Ryzen. (auch wenns im Maximum auch noch höher geht)
Ja ab so 3.5GHz (eher noch etwas darunter) steigt bei dem die Leistungsaufnahme massiv an, der R7 1700 ist daher auch weitaus effizienter als der R7 1700X und erst recht der 1800X.

Rock Lee schrieb:
Falls aber die Ewartungen erfüllt werden wäre so ein Ryzen 2 @5GHZ im 2.Halbjahr 2018 schon richtig richtig lecker :)
Irgendwie aber zu schön um wahr zu sein. Naja....abwarten.
Das wäre schon ein großer Sprung, aber wichtiger wäre es den Sweetspot weiter nach oben zu bekommen, damit dann wie auch 4,x GHz auf allen Kernen bei vertretbarer Leistungsaufnahme für CPUs mit 10+ Kernen möglich werden. Wenn dann einzelne Kerne bis 5GHz boosten können, wäre das natürlich Spitze. Intel dürfte genau darauf hinarbeiten, wenn man sich ansieht wie massiv der maximale Boost beim Skylake-X gesteigert wurde.
 
Holt schrieb:
Dann nimm den Vergleich zum i7-3770K, so wenige Prozente wie oft behauptet wird, sind es eben am Ende nicht. Das Problem ist eher, dass gerade Gamer davon meist wenig haben, da nur wenige Spiele die Performance der wirklich auslasten, bei einigen kommt davon auch gar nichts an.

Zero hat seinen Fehler bemerkt und beim 4790k gesehen, dass die Unterschiede wirklich marginal sind. Wir sprechen da von 13% bei den maximalen User-Benches, trotz DDR4 etc. Zudem sagte ich explizit, dass sich ab dem Haswell-Refresh (Devil's Canyon) wenig getan hat, was ja auch stimmt. Trotz Sprung von 22nm auf 14nm und Verfeinerungen der Architektur sind in 4 Jahren ganze 13% hinzu gekommen. Wovon die meisten Prozent dem höheren Ram-Takt durch DDR4 geschuldet sind und der Möglichkeit das der 7700k noch 100-200 Mhz höher gehen kann. So gesehen war das fast ein Stillstand und zeigt das die Core Architektur bei den Quadcores ausgelutscht ist mMn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je jünger eine Architektur ist, umso mehr lässt sich daran optimieren, dies steht außer Frage und wird AMD bei RYZEN auch helfen die letzten Prozente schneller aufzuholen. Intels Core Architektur ist schon x mal optimiert, da noch was zu finden wird immer schwerer. Mal sehen was die Änderungen beim Cache von Skylake-X so bringen, aber es könnte sein, dass die AVX512 an Ende am meisten bewirken, wenn auch eben nur sofern sie genutzt werden. Aber dies ist letztlich bei allen Befehlssatzerweiterungen so, trotzdem haben AMD und Intel über die Jahre immer wieder welche gebracht, man sollte sie deswegen also nicht komplett ignorieren.
 
Ja, ich würde wohl bisher davon ausgehen das bis Zen2 die beiden Architekturen sich Leistungstechnisch vermutlich wenig unterscheiden werden. AMD wird durch Optimierungen bei der neuen Architektur schneller aufholen können, durch Verbesserungen im Prozess, der Lösung einiger Bremsen in der Architektur usw. Intel wird wohl den Prozess weiterhin verfeinern und versuchen die letzten Mhz aus der Architektur zu quetschen.

Interessant wird es vor allem dann 2021/2022 wenn bei beiden anscheinend erneut eine neue Architektur ansteht, ob beide eine ähnlichen Weg gehen oder völlig unterschiedliche Ansätze verfolgen werden.
 
Bis 2021 ist es aber noch weit hin und daher nutzt es demjenigen der in diesem Jahr einen Kauf plant, dann auch wenig. Bis in den Oktober sollten alle Neuerscheinungen auf den Markt kommen, dann wird man sehe wer wie positioniert ist und wo die Stärken und Schwächen der Kontrahenten liegen. Neue Dies kommen bei AMD ja wohl, außer denen für die Raven Ridge APUs die aber nur 4 CPU Kerne haben dürften, dann erst im nächsten Jahr.
 
@Holt
Auch wenn Zen neu ist, viel stammt mit kleineren bis größeren Änderungen von Excavator und ist entsprechend in Sachen Optimierung ebenfalls gut abgehangen. Da braucht es seitens AMD also entsprechend auch größeren Aufwand um da großartig etwas zu bewirken. Register und Rechenwerke auf 256bit aufblasen wäre eine Möglichkeit. Das kostet aber Chipfläche.
 
Holt schrieb:
Ja ab so 3.5GHz (eher noch etwas darunter) steigt bei dem die Leistungsaufnahme massiv an, der R7 1700 ist daher auch weitaus effizienter als der R7 1700X und erst recht der 1800X.

Es ist immer wieder erstaunlich wie hartnäckig sich dieses Märchen einer hohen Stomaufnahme der AMD acht Kerner hält.
Die Ryzens laufen deutlich sparsamer und kühler als die Intel acht Kerner.
Wie weiter oben schon geschrieben ist 3,8 GHz der Sweetspot und nicht 3,5 GHz oder "eher noch etwas darunter".

Piktogramm schrieb:
@Holt
Auch wenn Zen neu ist, viel stammt mit kleineren bis größeren Änderungen von Excavator und ist entsprechend in Sachen Optimierung ebenfalls gut abgehangen. Da braucht es seitens AMD also entsprechend auch größeren Aufwand um da großartig etwas zu bewirken

Echt jetzt, ist mir neu.
Welche der vielen Bestandteile stammen denn von Excavator, kann man das irgendwo nachlesen?
Würde mich sehr interessieren.
 
Sagen wir Vermutung meinerseits, gerade die FPU wurde bei Excavator gründlich überarbeitet. Mit dem selben 2 Register a 128bit für insgesamt 256bit wie man es auch bei Zen für AVX findet. Die Patches für GCC (Gnu Compiler Collection) sehen auch so aus wie einmal Übernahme.
Zudem wäre es untypisch die entsprechenden FPUs so gründlich 2 Jahre vor Release des Nachfolgers zu überarbeiten um dann alles zu entsorgen.

Daneben gibt es noch solch netten Features wie der Hardware Zufallsgenerator von Excavator mit entsprechen RdRand Befehl. WÜrde mich auch wundern, wenn AMD das extra für Zen nochmal groß angepackt hätte.
 
cookie_dent schrieb:
Wie weiter oben schon geschrieben ist 3,8 GHz der Sweetspot und nicht 3,5 GHz oder "eher noch etwas darunter".

Siehe dazu:
https://forums.anandtech.com/threads/ryzen-strictly-technical.2500572/

Sowie:
8Rch6JF.png

Und:
wCSkAUV.png


Das der Sweetspot nicht bei 3,8 Ghz liegt lässt sich bereits damit begründen das sich diese Frequenz viel zu nahe am absoluten Limit von ~4 Ghz befindet. Im Grenzbereich ist die Kennlinie eines Halbleiters nie linear. Wie in den Diagrammen zu sehen ist eine Verdoppelung der Leistungsaufnahme von 3,3 auf 3,9 Ghz (jeweils bei Vmin) dann auch meilenweit von einer linearen Skalierung entfernt.


cookie_dent schrieb:
Nicht ganz, bei mir (1700x) liegt er bei 3,8 GHz.
+300 MHz über dem Stock Allcore Turbo und -10% Vcore Spannung sind drin.

Für die Relation wäre noch notwendig Vmin bei beispielsweise 3,3 Ghz zu ermitteln. Und da kann ich dir garantieren das der Offset zur jetzigen Spannung größer als ~14% (- 500 Mhz) ausfallen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@YforU

Vielen Dank für den mir noch nicht bekannten Link, sehr aufschlussreich.
Ich hatte meinen "persönlichen Sweetspot" eben anders definiert und das Gesamtsystem betrachtet.
Das geht natürlich nicht, wenn man nur die CPU beleuchten möchte.

Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal rumprobiert um das beste Ergebnis für mich herauszufinden.
Allerdings war es mir mit den frühen BIOS Versionen kaum möglich stabil unter 1,2 V Vcore zu kommen.
Das hat sich mittlerweile aber deutlich gebessert.
Ich habe den heutigen Tag mal genutzt um das gelesene für mich zu verifizieren.

Also los:

Mein System steht in der Signatur.
Getestet wurde mit Cinebench um eine Leistungs/Stabilitäts und Verbrauchsaussage zu erhalten.
Zusätzlich wurde jedes mal für ca. 15 Minuten der Aida64 Stresstest angeschmissen.
Der Verbrauch wurde mit einem halbwegs vernünftigen Energiemessgerät abgelesen, welches den gesamten Systemverbrauch abgreift.
HWiNFO wirft mir zu unterschiedliche Werte raus, so das ich auf diese Datenquelle verzichtet habe.

Der Systemverbrauch im Idle beträgt immer ca. 85 Watt.

@Stock
3,5 GHz @1,375 Vcore = 1550 CB bei 220 Watt Systemverbrauch

3,3 GHz @1,025 Vcore = 1450 CB bei 150 Watt Systemverbrauch

3,5 GHz @1,150 Vcore = 1540 CB bei 160 Watt Systemverbrauch

3,8 GHz @1,260 Vcore = 1660 CB bei 200 Watt Systemverbrauch

das bedeutet also, von 3,3 GHz zu 3,5 GHz entspricht einer Steigerung von 6%, analog steigt die Leistung und der Stromverbrauch ebenfalls um 6% an.
Somit wäre dann der "techniche Sweetspot" 3,5 GHz, weil bis dorthin noch alles Linear abläuft.

Von 3,5 GHz nach 3,8 GHz sind´s ca. 15% Taktsteigerung.
Dem steht eine Leistungssteigerung von nur noch 8% und ein Mehrverbrauch von ca. 25% gegenüber.

Es entwickelt sich also eine Kurve.

Die Stock Einstellung fällt komplett durch, der höchste Stromverbrauch wird hier nicht in Leistung umgesetzt.

Weil ich trotzdem eine Gesamtaussage haaben wollte, kam als "Praxistest" noch ich eine Runde des wenig CPU lastigen World auf Worships gespielt (zu was anderem hatte ich bei der Hitze keine Lust).
Die Framerate war hierbei immer stabil bei 80 FPS.

3,3 GHz @1,025 Vcore = ca. 190 Watt

3,8 GHz @1,260 Vcore = ca. 205 Watt

Daraus folgt:
Wenn der Komplettrechner ins Grafikkartenlimit läuft, kann man mit undervolting immer noch etwas Strom sparen.

Ryzen hatte bei mir einen Phenom II 965BE mit 140W TDP ersetzt (Zu Bulldozer konnte ich mich nie durchringen).
Dieses fast identisch aufgebaute System (selbe Grafikkarte, eine HDD Weniger) zog bei WOWS mit ca. 50 FPS 280 Watt aus der Wand.

Das Resümee ist für mich, dass das mit Ryzen im Großen und Ganzen ein ziemlich Effizientes System aufgestellt werden kann. Es wird hier ja gerne kolportiert das Ryzen ein Stromfresser sei, ich kann das (auch mit dem 3,8 GHz Setup) nicht bestätigen.

Mich würde ein Vergleich mit einem ähnlichen Broadwell/Skylake x System sehr interessieren, wo liegt da der "technische Sweetspot" und was würde so ein Gesamtsystem damit verbrauchen?
 
Leider zickt mein Asus B350+ immer noch bei einem Offset größer als 0,2v rum , mein sweetspot liegt bei 3,65 Ghz@1,168v
Der Ryzen hat nur wegen dem Boost eine solch hohe Voltage @ Stock schätz ich mal , oder um sicherzustellen das auch etwas schlechtere Die s einwandfrei funktionieren . Wie auch immer , es geht in der Regel mit weniger.
 
Im Prinzip egal wer welche Fertigung oder welche Architektur benutzt für mich zählt was hinten rauskommt.

Allerdings ist halt Intels Skylake oder "Core" Architektur schon ziemlich ausgelutscht.
Bei AMD sehe ich halt noch potentzial das man hier nun von einer guten Basis aus noch einiges mit Fertigung und Optimierung rausholen kann was Strombedarf, IPC oder nur den Takt anbelangt.

Wenn man sich so ansieht wie gut AMD mit mehr Ramtakt skaliert, wäre es auch denkbar das AMD vielleicht sogar Tripplechannel in den Mainstream bringt, den das könnte bei der Skalierung vielleicht auch mehr als die üblichen 2-3 % rausholen.
Tripplechannel dürfte aber wohl frühestens bei Ryzen 3 kommen, wenn es nicht sowiso zu teuer für den Consumerberreich bleibt.

Intel halt halt einen Joker der nur zu teuer ist und das wäre Edram das bei Broadwell ungemein auch die CPU pushen konnte.
Würde mich echt interessieren was so ein i7 7700k mit 128 EDRAM auf den Boden bringen würde , wenn schon die 3,3 GHZ Broadwells ganz gut performt haben.
Aber auch das ist etwas das einfach sehr teuer war, denn die Broadwells waren bis auf die kurze 2 Wochen 190€ Aktion, ja 80€ über den normalen Haswells angesiedelt, was nicht wenig war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wir inzwischen schon etwas mehr über die aktuellen und bereits angekündigten CPUs der beiden Kontrahenten wissen, lassen sich bereits manche ursprünglichen Vermutungen
über die Stärken und Schwächen der jeweiligen Architekturen bestätigen bzw. widerlegen bzw. auch neue Vermutungen anstellen. :)

INTEL hat nachwievor eine höhere IPC, obwohl sich der Vorsprung bei SkylakeX im Vergleich zu Kabylake auf ein paar wenige %-Punkte scheinbar reduziert hat.
Vermutlich gehen hier manche Optimierungen zu sehr auf Kosten des Stromverbrauchs (die tatsächliche TDP liegt offensichtlich auch höher, als von INTEL zugegeben).
INTEL hat bei den SkylakeX-CPUs auch weiterhin den höheren Takt (ca. 12% Taktvorteil) im Turbo Boost, womit die CPUs mit der IPC (ca. 5%) insgesamt eine beachtliche, höhere Single Core Performance erreichen.
Allerdings gehen der Stromverbrauch und die Temperaturen mit dem zunehmend höheren Takt und der Anzahl der Cores durch die Decke.
Nicht zuletzt deshalb muss INTEL auch den Basistakt der noch kommenden Vielkern CPUs absenken, um den Prozessor noch vernünftig kühlen zu können.
Hier scheint sich das Limit der gegenwärtigen Architektur, unabhängig von der Fertigungsentwicklung bereits abzuzeichnen.
Agesehen davon liegt die Vermutung nahe, dass INTEL die großen Server CPUs mit der hohen Anzahl von Kernen immer deshalb mit ca. einem Jahr Verzögerung zu den Desktop CPUs herausgebracht hat, da sie davor immer den Prozess optimieren mussten,
um die erforderlichen Yields zu erreichen. Die SkylakeX CPUs haben darüber hinaus auch den Vorteil bei Spielen gegenüber AMD CPUs eingebüßt, was offensichtlich an den vorgenommenen Änderungen der Archtiektur (Cache und Mesh) zu liegen scheint.
Wie sich CoffeeLake im Vergleich dazu schlagen wird, wird man noch sehen.

AMD hingegen schafft es entgegen vieler Erwartungen den Takt auch bei der hohen Kernzahl der Threadripper CPUs nahezu verlustfrei zu skalieren.
Wobei der hohe Stromverbrauch von einer TDP mit 180W natürlich ebenfalls schon grenzwertig ist, die CPUs sich jedoch aufgrund des viel größeren Heatspreaders viel einfacher kühlen lassen werden.
Ganz offensichtlich lassen sich große CPU-Dies nicht so einfach kühlen und dementsprechend über alle Cores gleichzeitig hoch takten.
Eine neue Fertigung lässt sich bei AMD, nicht zuletzt aufgrund der viel kleineren Dies und der Vereinheitlichung auf eine Die-Größe wohl viel einfacher realisieren.
Jede Optimierung am Fertigunsprozess der Zeppelin-Dies, sowie z.B. neue Steppings kommen immer der gesamten Bandbreite aller AMD CPUs zugute.

Wenn wir uns die zukünftigen und bereits angekündigten Entwicklungen vor Augen halten, sieht es meiner Meinung nach folgendermaßen aus.

INTEL wird voraussichtlich gegen Ende diesen Jahres die ersten Produkte auf 10nm-Fertigung umstellen. Dabei wird es sich primär um Mobile CPUs handeln und sich der Vorteil primär in den niedrigeren Produktionskosten und der Effizienz niederschlagen.
AMD wird voraussichtlich gegen Ende diesen Jahres bzw. zu Anfang des kommenden Jahres auf eine 14nm+-Fertigung umstellen, die vermutlich in Verbindung mit einem neuen Stepping höhere Taktraten ermöglichen wird.
Ganz offensichtlich hatte AMD schon während der Entwicklung von ZEN auch noch genug Ideen für eine Verbesserung der IPC, sowie der Effizienz (Performance per Watt), die sich im ersten Release der ZEN Architektur noch nicht realisieren ließen.
Diese Optimierungen sollen dann vielleicht schon Ende 2018 in ZEN2 bzw. ca. 2 Jahre später in ZEN3 bemerkbar machen. Eine Optmierung der Fertigung auf 7nm ist ebenfall für Ende 2018 bzw. Anfang 2019 angekündigt.

Derzeit sehe ich aufgrund der oben beschriebenen, inzwischen bekannten Fakten und aufgrund meiner Vermutungen AMD klar im Vorteil, falls es nicht doch noch zu gravierenden Überraschungen bzw. massiven einseitigen Verzögerungen der Ankündigungen kommt.
 
hoxi schrieb:
INTEL hat nachwievor eine höhere IPC, obwohl sich der Vorsprung bei SkylakeX im Vergleich zu Kabylake auf ein paar wenige %-Punkte scheinbar reduziert hat.
Die IPC ist konstruktiv bedingt und sollte nicht mit der Singlethreadperformance gleichgesetzt werden (auch wenn der Begriff fälschlicherweise immer wo verwendet wird), die sich aus der IPC mal dem Takt ergibt. Bei IPC wie den erreichbaren Taktraten liegt Intel vorne.
hoxi schrieb:
Vermutlich gehen hier manche Optimierungen zu sehr auf Kosten des Stromverbrauchs (die tatsächliche TDP liegt offensichtlich auch höher, als von INTEL zugegeben).
Es gibt keine tatsächliche TDP, die TDP ist eine Angabe die alleine zur Auslegung der nötigen Kühlleistung dient, aber wenig über die tatsächliche Leistungsaufnahme aussagt. Diese tatsächliche Leistungsaufnahme kann höher als die TDP sein, ist es heutzutage auch fast immer. Das Prinzip des Boostens, also der Turbotakte, beruht darauf und ermöglich es eben selbst dann höhere Taktraten zu fahren wenn die Kühllösung nur eine Leistung abführen kann die der TDP entspricht. Hier nutzt man die Trägheit der Kühler aus um kurzfristig mehr Leistung zu bekommen, was auch mehr Leistungsaufnahme und damit mehr Wärme und eine Erwärmung bedeutet, weshalb dann bei Erreichen des thermischen Limits der Takt wieder gesenkt werden muss. Ebenso gibt es bei den CPUs ein Power Limit welches das UEFI vorgeben kann. Beides ist bei den Reviews meist nicht aktiv, einmal weil man dort meist sehr fette Kühler verbaut und dann weil es bei Boards die das Übertakten erlauben und mit solchen werden die Reviews ja meist gemacht, ja unsinnig wäre dies durch ein Power Limit zu torpedieren.

Bei Skylake-X übertakten zudem viele Boards ab Werk und dies teils massiv, was dann auch zu einer hohen Leistungsaufnahme und schlechteren Effizienz führt. Wird der hohe Takt auch bei intensiver Nutzung von AVX Befehlen (z.B. Prime oder Linpack) beibehalten, geht die Leistungsaufnahme durch die Decke, denn eigentlich muss dabei der Takt gesenkt werden, wenn AVX2 Befehle intensiv genutzt werden und noch mehr wenn die neuen AVX-512 Einheiten verwendet werden. Die ist hier in den Tabellen für die baugleichen Skylake-X zu sehen und diese Bild zeigt es für den Xeon Platium 8180:


hoxi schrieb:
Allerdings gehen der Stromverbrauch und die Temperaturen mit dem zunehmend höheren Takt und der Anzahl der Cores durch die Decke.
Aber nur wenn man die CPU übertaktet, was gerade die ersten UEFI Versionen so mancher X299er Boards ab Werk in der Defaulteinstellung tun, da legt das UEFI dann z.B. Taktrate von 4,3GHz selbst bei AVX Nutzung an und dann geht die Leistungsaufnahme bei Prime halt durch die Decke, da es 1GHz bzw. 30% mehr ist als vorgesehen. Massiv Übertakten und gleichzeitig eine Leistungsaufnahme im Bereich der TDP zu erwarten, geht nun einmal nicht.
hoxi schrieb:
Nicht zuletzt deshalb muss INTEL auch den Basistakt der noch kommenden Vielkern CPUs absenken, um den Prozessor noch vernünftig kühlen zu können.
Hier scheint sich das Limit der gegenwärtigen Architektur, unabhängig von der Fertigungsentwicklung bereits abzuzeichnen.
Was hat das mit der Architektur zu tun? Wenn dann wohl eher mit der Fertigungstechnologie, aber solange man noch keine Supraleiter Materialien für CPUs hat oder optische Transistoren bauen kann, muss man damit leben das jeder Transistor eine Verlustleistung hat, die vom Takt und der Spannung abhängt und damit eine CPU mit mehr Kernen, also auch mehr Transistoren, dann auch mehr Leistung braucht und somit bei vielen Kernen der Takt gedrosselt wird, um die Leistungsaufnahme nicht durch die Decke gehen zu lassen. Das ist bei den AMD EPYC CPUs auch nicht anders, da läuft der größte 32 Kerner 7601 auch nur mit 2,2GHz Basistakt bei 180W TDP, der 7501 mit 155/170W TDP hat nur noch 2GHz Basistakt, während es beim 7351 16 Kerner mit den gleichen 155/170W TDP dann 2,4GHz sind.
hoxi schrieb:
Agesehen davon liegt die Vermutung nahe, dass INTEL die großen Server CPUs mit der hohen Anzahl von Kernen immer deshalb mit ca. einem Jahr Verzögerung zu den Desktop CPUs herausgebracht hat, da sie davor immer den Prozess optimieren mussten,
Soweit ich das gesehen habe sind die Skylake-X und -SP alle noch aus dem ursprünglichen 14nm Prozess und nicht aus dem 14nm+ wie Kaby Lake oder gar dem kommenden 14nm++ aus dem Coffee Lake kommen wird.
hoxi schrieb:
AMD hingegen schafft es entgegen vieler Erwartungen den Takt auch bei der hohen Kernzahl der Threadripper CPUs nahezu verlustfrei zu skalieren.
Threadripper wird mit 180W TDP angegeben und der 16 Kerner hat den gleichen Basistakt von 3,4GHz wie der R7 1700X, dürfte aber bei gleichem Takt doppelt so viel brauchen oder noch etwas mehr, weil ja die zwei Dies auch miteinander verbunden sind und diese Verbindung auch Leistung aufnimmt. Daher wird auch hier wieder gelten, dass die Leistungsaufnahme eben nicht gleich der TDP ist, zumal beim R7 1700X bei Cinebnach Multicore zwischen Load und Idle schon 95W liegen und ein R7 1800X braucht dann noch mal 30W mehr.
hoxi schrieb:
Wobei der hohe Stromverbrauch von einer TDP mit 180W natürlich ebenfalls schon grenzwertig ist
Die TDP ist nicht gleichzusetzen mit der realen Leistungsaufnahme, sie gibt nur einen Hinweis in welchen Größenordnungen der so etwa liegen könnte, denn es ist nur ein Wert für die Dimensionierung der Kühler. Je nachdem welche Spannung und welches Takt bei Last anliegen, wird auch TR deutlich mehr als 180W Leistung aufnehmen können.
hoxi schrieb:
Ganz offensichtlich lassen sich große CPU-Dies nicht so einfach kühlen und dementsprechend über alle Cores gleichzeitig hoch takten.
Das hat mit der Größe der Dies wohl weniger zu tun als mit der TIM statt dem Verlöten und der gesamten Leistungsaufnahme die entstehen kann, wenn man viele Kerne unter Last hoch taktet, denn auch AMD muss bei den EPYC mit mehr aktiven Kernen die Taktraten senken, s.o.!
hoxi schrieb:
Jede Optimierung am Fertigunsprozess der Zeppelin-Dies, sowie z.B. neue Steppings kommen immer der gesamten Bandbreite aller AMD CPUs zugute.
Das neue B2 Stepping soll angeblich nur Änderungen im Uncore Bereich haben und wird auch bisher nur für EPYC eingesetzt, selbst Threadripper bekommt noch das alte Stepping welches auch bisher verwendet wird. Wie weit dieses Stepping schon Verbesserungen der Taktbarkeit bringt, wird man also noch abwarten müssen.
 
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