Wie weit darf Entwicklungshilfe/ Hilfe bei Katastrophen gehen?

Das mit den Medien und der breiten Bevölkerung.. schwierig zu sagen wo die Kausalität besteht.. ist ja auch egal.. wie zilla sagte.. das ist nicht das Thema.


@keshkau Ich befürchte fast, dass man das so handhaben muss. Natürlich könnte man jetzt einfach einmarschieren.. mit militärischer Unterstützung Hilfe leisten, oder was weiß ich.
Aber das geht auch nur, weil es sich um einen kleinen hilflosen Staat wie Burma handelt. Es kann auch nicht angehen, dass man die Regeln überspringt, nur weil sich der andere nicht wehren kann.. aber im Falle eines Russland oder China, man dann die Souveränität auf jeden Fall beachten würde.
Ein Staat ist ein Staat.. egal wie groß und wie militärisch stark.
 
keshkau schrieb:
Trotzdem bleibt die Ausgangsfrage bisher unbeantwortet. Lässt man die Leute nun verhungern und redet man sich mit der Souveränität des Staates heraus? Kann man das "vor Gott und der Welt" guten Gewissens verantworten?

Oder beruft man sich auf einen "Notstand, der über den Gesetzen steht", um Hilfe einzufliegen und den Menschen eine Chance zum Überleben zu geben?
In Star Trek sagen die Vulkanier 'Das Wohl vieler überwiegt das Wohl weniger'. Es gibt tatsächlich Fälle, in denen man man als Staat die Souveränität anderer Staaten beiseite wischen muss, um militärisch aktiv zu werden. Aber das ist eine höchst prekäre Situation, weil dadurch eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden könnte, die kaum absehbar ist.
Beispiel: Eine "Friedenstruppe", besteht aus mehreren Divisionen Panzern, Soldaten und Luftstreitkräften besetzt Myanmar, beseitigt das dortige Regime und bleibt etwa 10 Jahre, um das Land zu demokratisieren. Kosten: Etwa eine halbe Billion US-Dollar.

Allein die Kosten für so etwas sind schon unvorstellbar, ich habe als groben Vergleichswert die Kosten der Amerikaner für den aktuellen Irak-Konflikt genommen.
Und was kommt nach der Besetzung? Wenn man mit dem Ziel gekommen ist, die Verhältnisse vor Ort zu verbessern, muss man die Entwicklungshilfe ankurbeln. Afrikanische Regierungen wären zu Recht empört, ob der Respektlosigkeit des Aggressors. Die afrikanische Bevölkerung fragt sich wiederum, warum man nichts gegen "ihre" Diktatoren unternimmt. Vielleicht sind die stetig verhungernden Menschen dort zu wenig, überschreiten nicht die Wahrnehmungsschwelle der westlichen Zivilisation. Vielleicht wäre eine Riesenkatastrophe langfristig besser, wenn man dann auch mit einer Intervention von außen rechnen kann.

Nein, so geht es nicht. Wer eine sinnvolle außenpolitische Haltung einnehmen will, darf keine Moral zeigen. Zuerst gilt es die Souveränität eines Staates zu schützen, erst wenn Fälle wie Völkermord auftreten, halte ich einen aggressiven Militärschlag für diskussionswert.
 
Ganz Deutschland ist beim schönen Wetter draußen und trinkt ein Bier. Aber der harte Kern der 'Zivilgesellschaft' und CB sitzt konzentriert vorm Bildschirm und wartet auf die letzte Meldungen. Das Auswärtige Amt und die Bundeswehr ebenso. Dass Myanmar angegriffen wird, steht bereits fest. Die einzige ungeklärte Frage ist: Wann?

Dabei hat man wohl vergessen, wie das Thema war: Wie weit darf Hilfe bei Katastrophen gehen? Auf einmal gelten keine Regel mehr, die mal gegolten haben. Warum? Wie geht eigentlich die Konkurrenz der großen Mächte dieser Welt? Ist das wirklich so, dass diese Regel von den eben mächtigen Staaten gestellt werden, nach der Lage ihrer Interessen?

Anstatt dessen ist man im voraus einig, Myanmar soll sich uns beugen. Warum, hat keiner eine Ahnung, aber klar ist: Wir haben doch das Sagen und auch die Macht das durchzusetzen. Der gute Deutsche wird 'sich spät abends solche Reportagen angucken' und dann in den Krieg ziehen. Bevor uns die Franzosen und die Amerikaner die Gelegenheit wegschnappen.
 
Punkt 1: Was habt ihr nur mit euren Sendezeiten? Schon mal etwas von Videorekordern gehört? Ich schaue mir doch auch keinen Spielfilm um 20:15 Uhr auf Pro7 an. Der wird dann nämlich mit ca. 40 Minuten Werbung aufgeblasen. In der Nacht läuft die Wiederholung mit maximal einer kurzen Werbepause, manchmal auch ohne. Also kann ich mir auch jede noch so spät gesendete Reportage oder Dokumentation ansehen – am nächsten Tag.

Punkt 2: Die Deutschen, die Europäer oder auch andere haben absolut nichts davon, sich in Myanmar zu engagieren. Das kostet nur Geld, Nerven und Leben. Es wäre in erster Linie eine Hilfsaktion. Wenn die dortige Regierung die Hilfe nicht annimmt, stirbt ihnen die Bevölkerung im eigenen Land weg. Das macht vielleicht das Regieren einfacher, bringt aber auch nichts: kein Volk, keine Steuern, keine „Ausbeutung“, kein Wohlstand.

Punkt 3: Wem sind wir mehr verpflichtet? Der Militärregierung – eine kleine, elitäre Clique –, die sich irgendwann einmal an die Macht geputscht hat? Oder der Bevölkerung, die vor dem Nichts steht?

Punkt 4: Jetzt beruft die UNO eine Sondersitzung ein. Bis dort etwas beschlossen wird und bis dann effektiv etwas passiert (wenn überhaupt) vergeht wieder eine Woche. Ich frage mich, wie viele von uns noch aufrecht stehen könnten, nachdem sie zwei Wochen lang nur verseuchtes Leichenwasser getrunken haben. Im Grunde ist das Kind schon längst in den (vergifteten) Brunnen gefallen. Denn Menschen sind nun einmal keine Kamele. Denen geht nach wenigen Tagen der Sprit aus. Bald können wir nur noch schwarze Säcke schicken.
 
barista schrieb:
Anstatt dessen ist man im voraus einig, Myanmar soll sich uns beugen.

Es wäre alles so schön einfach in schwarz/weiß zu teilen, die arrogante und selbstgefällige Elite, die sich vom Schweinesystem für einem Krieg um Rohstoffe einspannen lässt. Ja wenn nicht ausgerechnet ein Abgeordneter der so moralisch vorbildlichen "die Linke" den Vorschlag zur militärischen Intervention gemacht hätte. Und auf einmal ist die Linke und ihre Anhänger in einem moralischen Dilemma.

Könnte natürlich dir auch alles scheißegal sein, also links, rechts, Systemfragen etc., dass sticht zumindest immer wieder aus deinen Antworten hervor. Nur dann frage ich mich, warum du dann eigentlich nicht wenigstens dein Bier draußen genießt, wenn es die anderen schon nicht machen. :D

Die deutsche "Zivilgesellschaft" hat ihre Entscheidung ohnehin getroffen. Die Spendenbereitschaft ist so niedrig wie kaum jemals zuvor. Denn ob und wann die Hilfe ankommt, weiß kein Mensch. Und da ist auch der Deutsche Realist und sagt sich, ich schick die Hilfe dahin, wo sie angenommen wird. Ein Regime, dem seine Bevölkerung derart egal ist, findet man nur noch selten. Nordkorea vielleicht. Aber selbst die nehmen Hilfe immerhin dann noch an, wenn die ersten schon verhungert sind...
 
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Salut,

ich finde es vollkommen korrekt, daß sich die meisten Deutschen beim Spenden sehr bedeckt halten. Die Gründe sind vielfältig, dazu zwei Ansätze warum ich nicht spende:

- Warum um alles in der Welt soll man blindlings Geld in verblendete und äußerst brutale Diktaturen stopfen und hat nicht einmal die Garantie, daß diese Hilfe auch nur annähernd die in Not gerate Bevölkerung trifft? Ob wir spenden oder nicht, es wird sich für die Betroffenen dort in Myanmar nichts ändern, solange die Militärjunta das Sagen hat. Das haben die ja ganz klar erklärt. Sie bestimmen, wer wann was bekommt.
- Wie hoch war die Hilfe Chinas bei anderen Katastrophen in anderen Ländern? Wie hoch war denn die Hilfe Chinas an Deutschland? Im Falle des Wirtschaftsgiganten China darf diese Frage der Aufrechnung ebenso gestellt werden wie im Falle der USA. Spenden für China sind für mich ebenso ein Witz wie Spenden für die USA. Zudem macht sich China in Deutschland mit der gewaltsamen Unterdrückung Tibets und der fortwährenden Verletzung der Menschenrechte nicht sehr beliebt.

Man sieht am Beispiel Myanmar übrigens ganz deutlich, daß die UNO eigentlich nur ein aufgeblasener Papiertiger ist. Hilflos weil unfähig zu handeln. Oder einfach nur unfähig. Und die ansonsten selbsternannten Retterstaaten dieser Welt halten sich ebenfalls tapfer bedeckt und raus. Anscheinend gibt es dort wenig zu holen.


Interessant ist der Ansatz mit der Souveränität des Staates. Hitlers Deutschland war souverän, Stalins UdSSR war souverän, Maos China war souverän, Castros Cuba ist souverän. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Eine Frage dazu: der deutschen Bevölkerung wird bis heute die Mitschuld am Nationalsozialismus und seinen Verbrechen angelastet. Wie weit hat die Bevölkerung Myanmars Mitschuld?
 
Für die Zurückhaltung bei den Spenden für Myanmar habe ich noch einen anderen Faktor auf der Rechnung.
Die Bevölkerung hat weniger Geld über, welches gespendet werden könnte.
Es sind weniger überhaupt in der Lage dazu.


Wie weit Hilfe gehen darf ?
Es sollten zumindest keine voreiligen WSchritte unternommen werden und man sollte sich bei seinem Handeln nicht in moralische Sackgassen bewegen.
Vorsicht sollte immer angesagt sein.
 
Bevor man jetzt auf Burma(ihre Militärregierung) schimpft:
Die USA waren bei ihrer New Orleans Geschichte um keinen Tag schneller.
Der (angeblich)modernste, fortschrittlichste und überhaupt supertollste Staat der Welt brauchte 2 volle Wochen für den richtigen Anlauf der Hilfe.

Burma hat 60 Millionen Einwohner und wird mit der eher lokalen Katastrophe selbst fertig, auf ihre Art eben.
Es könnte sich jetzt jemand dort denken: 100.000 weniger Überbevölkerung zum durchfüttern...
Darüber hinaus ist eine wenig technisierte Gesellschaft uns bei solchen Katastrophen weit überlegen.
Holzhütten sind schnell wieder errichtet, Strom braucht keiner, usw.
Sehr schön sah man das nach der Superflutwelle.

Spendenhilfe in fast allen diesen Fällen:
Die Organisationen bitten um Geldspenden um die benötigeten Waren VOR ORT kaufen zu können.
Es ist also genug vor Ort, aber offenbar sehen die lokalen Behörden weniger Handlungsbedarf als die diversen Organisationen.

Unterm Strich und ganz brutal gesagt:
Im Jahr sterben 50 oder sind es 500(?) MILLIONEN Menschen an Hunger und wir fahren mit Biosprit, weil wir nicht wissen wohin mit der Überproduktion unserer Landwirtschaft...
DAS sollte zu denken geben.


Irak:
Seit der "Befreiung" sind dort zig mal mehr Menschen(ca.300.000) von den Amis und EINIGE Tausend von den Attentätern umgebracht worden als Saddam je "geschafft" hätte.
Darüber hinaus wurde aus einem stabilen Staat eine Terroristen Brutstätte.
 
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Salut,

den Irak Saddams als 'stabilen Staat' zu bezeichnen, hat schon etwas
Hitlers Deutschland war auch einmal sehr stabil ...


aber jedem seine Meinung :freak:
 
Klar war Saddam ein grausamer Diktator wie viele in der Welt es nach wie vor sind.
Aber der Irak hat ja nun keinen Weltkrieg geführt. Der erste Golfkrieg fand aufgrund des Kuwaitkonfliktes statt, der 2. schon nicht mehr.
Auch schon deswegen halte ich den Vergleich mit Hitlerdeutschland für übertrieben und unhaltbar.
Und Deutschland war nach dem Krieg ein recht stabiles Land, was man vom aktuellen Irak nicht gerade behaupten kann. Ob nun Menschen durch staatliche Willkür oder Terroristenwillkür umkommen, macht für mich keinen riesigen Unterschied und für die Opfer erst recht nicht.
Ich bin daher im Grunde ähnlicher Meinung, dass der Irak vor dem Krieg in sich stabiler und funktionierender war, als nach dem Einmarsch der USA. Hier hat die Diplomatie und Weltgemeinschaft aus meiner Sicht total versagt und tut dies weiterhin.
Die Billionen $ hätte man tatsächlich besser investieren können, Saddam wurde schließlich einst von den USA eingesetzt, war abtrünnig und größenwahnsinnig geworden. Was man schuf darf man auch wieder zerstören? Etwas zu einfach gedacht.

Und um zum Thema zurückzukommen, der Irak wurde unter Saddam wirtschaftlich sanktioniert. Was bringt es, außer schlimmstenfalls totale Abschottung nach außen?
Das die bisherige Art der Entwicklungshilfe und diverse Maßnahmen bei Diktaturen beim Volk meist nicht ankommt, ist daher nicht neu, siehe Nordkorea oder Asien oder Afrika.

Bei Staaten mit nützlichen Rohstoffvorkommen oder sonstigen wirtschaftlichen Interessen wird sich gegenseitig mit Hilfe überboten, die Entwicklungshelfer aber auch die Staaten stellen sich untereinander in Wettbewerb. Hier geht es weniger um die Moral, sondern Einfluß und viel Geld.
Daher wundert mich auch nicht die Zurückhaltung bei eher unscheinbaren oder uninteressanten Staaten.

Mein Fazit, wer spenden möchte, spendet. Wers nicht tut hat seine Gründe, ist aber deshalb kein schlechter Mensch. Und wer Spenden nicht annehmen will, sollte nicht dazu gezwungen oder gar interveniert werden. Das ist keine Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
#29: So ist es aber nunmal. Wird ein Land besetzt, entsteht eine Übergangsphase aus Anarchie und Korruption. In dieser Zeit muss ein Volk meist mehr erdulden, als kurz vor der Übernahme. Beispiele dafür sind vielfältig, etwa in Deutschland von 1945-1948 oder jetzt im Irak.
Das ist ganz normal und gehört eben dazu, wenn man eine Gesellschaftsform auf den Kopf stellt. Inzwischen wird es in den Medien was Myanmar angeht wieder etwas leiser, bald können wir mit den ersten Dokumentationen rechnen.
 
Im Deutschland von 1945 bis 1949 herrschte nicht so ein Chaos, wie es jetzt im Irak der Fall ist. ;)
Die militär. Führungen hatten deutlich mehr Kontrolle als die jetzigen im Irak oder Afghanistan.

Eher ist die kulturelle Kluft zu groß, als das es klappen könnte.
oder
Die schlechten Erfahrungen mit den "Befreiern" sind zu prägend.


Aber...
In beiden Regionen (Irak und Afghanistan) wollen viele helfen, es wird geholfen und es werden weiterhin Gelder und Mittel fliessen.
Ob es auch was bringen wird, steht in den Sternen.
Aber die offiziellen (eingesetzten) Regierungen unterstützen die willkommene Hilfe.

Dort sollte sich eher mal die Frage gestellt werden, wann sich die geleistete Hilfe mal ausgezahlt macht.
Denn viele Fortschritte sind bisher nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Es sollte auf absehbare Zeit Fortschritte geben. Sonst werden die Regionen zu "bodenlosen" Fässern.
Die Staaten müssen auch mal auf eigenen Beinen stehen können.
 
@HappyMutant

Du hast wohl etwas falsch verstanden. Die Elite, das Schweinesystem und gar die so moralisch vorbildliche "die Linke" waren gar nicht gemeint.

Ein Lob dafür verdient es, wie der praktische Deutsche die Gelegenheit so gut im Griff hatte - durch seine niedrige Spendenbereitschaft. Manchmal ergeben halt zwei schlechte Sachen eine (mittel)gute Sache (!).

Einen Satz finde ich aber kritikwürdig:
"Ein Regime, dem seine Bevölkerung derart egal ist, findet man nur noch selten."

Was mich dabei stört ist die Reduzierung eines Arguments auf die schlichteste moralische Floskel. Nicht dass ich diese Regime ein Jota besser finde als du. Aber:

  • Von Bevölkerung zu reden ist für die Be-/Verurteilung eines Regimes zu allgemein. Da sind einerseits die potenten Eigentümer (von irgendwas) und die Armen, die für deren Geschäfte die gewinnbringende Arbeit erledigen. Einem Regime kann diese Bevölkerung schon deswegen nicht egal sein, weil sie die nützliche und – egal wie viel – geldbringende Arbeit und Geschäfte betreiben.

    Die deutsche Bevölkerung ist übrigens dem deutschen Staat nicht egal, weil sie Tag für Tag in Fabriken, Firmen und Geschäfte sehr viel Reichtum für andere aber auch für den Staat produziert. Und, wenn man die Geschichte liest, ist man erstaunt, dass die arbeitende Menschen (und nicht die Bevölkerung !) die Liebe und die Anerkennung des deutschen Staates mit viel Schweiß und Blut erkämpfen mussten. Sonst hat dieser Staat lange Zeit eine besondere Zuneigung nur für die Reichen gehabt.

    In der heutigen Welt wollen alle Regierungen zum Reichtum kommen und dafür setzen sie auf die in ihrer Resultate verschieden geartete Ausbeutung ihrer Bevölkerung. Diese in der globalisierten Weltwirtschaft für heimisches und ausländisches Kapital billig arbeiten zu lassen, schafft Reichtum, den die Staaten weiter vermehren können. Reine Unterdrückung bringt da gar nichts, es sei denn, aus verständlich politischem Staaträson: gegen Parteien, die sich für Zwecke fremder Mächte instrumentalisieren lassen.

    Wenn also die deutsche Regierung Interesse an der Bevölkerung eines anderen Landes hat, dann inwieweit sie auf die Benutzung für seine eigene Zwecke bedacht ist. Sie wird die fremden Untertanen doch nicht für fremde Zwecke aufpäppeln! (keshkau würde hier sagen: das ist irrational!)

  • Die Mächtigen dieser Welt (da zählen wir auch dazu!) haben schon lange Regeln festgelegt, wie Staaten untereinander verkehren sollen. Dazu gehört für humanitäre Hilfe die Genehmigung des Zugangs des Personals ins Land wie die Beschriftung der Hilfsgüter. Das heutige Problem besteht darin, dass diese mächtige Länder selbst mit diesen Regeln unzufrieden sind, weil sie ihnen zu wenig Einfluss und Zugriff auf das betroffene Land bietet. Deswegen ändern sie diese Regel immer schneller. Es ist ihnen Grund genug, dass sie z. B. einem Dritten schaden will – hier China. Das wird dann gleich zu einem Weltordnungsproblem umdefiniert.

    "Das geht aber noch weiter: Nachdem mit der USA an der Spitze die 'Zivilgesellschaft' lange trainiert worden ist, sind die führenden westlichen Länder und UNO (als eigene höchste Legitimation!) soweit, dass sie als ihre Pflicht festschreiben, in diesen Fällen unter dem festgeschriebenen Vorwand, dass geholfen werden muss, einzugreifen (http://www.responsibilitytoprotect.org/). Dann spart man sich das ganze Zirkus mit der 'Zivilgesellschaft' und greift direkt an. Es lebe die Effizienz und die Unkompliziertheit!" (Quelle: barista - https://www.computerbase.de/forum/threads/spenden-aber-wem.421312/page-2#post-4244516)
    Über die Folgen dieser Art von Politik muss man im Klaren sein.
Also, wenn ich mich über die Gedankenspiele und die Bereitschaft zum Krieg des guten Deutschen und der hier sprechenden Mehrheit der CB-Boardies aufrege, gibt es dafür doch gute Gründe.

Aber, wie bereits gesagt:
"Das alles ficht den guten Bürger gar nicht an. Er ist ja guter Untertan und identisch mit seinem Staat! Aber dann soll er nicht nur über Spenden reden, sondern wie sein von ihm selbst beauftragte Staat die Welt aufmischt, mit Folgen, die unaufhörlich vom selben Bürger kritisiert werden." (barista)
 
Zuletzt bearbeitet:
@barista
Bei Gelegenheit musst Du dir mal verraten, welche Informationsquellen (Medien usw.) Du normalerweise nutzt bzw. aus welchen Quellen sich Dein Weltbild zusammensetzt.

Bei manchen Deiner Beiträge denke ich, dass Du alles und jeden durch Deinen "ideologischen Fleischwolf" drehst, sei es eine Resolution der UNO, ein Hilfsflug der USA nach China, eine Steuersenkung oder eine Spende.

Vieles hat einen leichten Beigeschmack von "Verschwörungstheorie - böse und dunkle Mächte, die im Hinterzimmer die Fäden der Marionetten-Regierungen in Händen halten und uns Bürge verblenden.

Gerne per PN.
 
Ich möchte mal kurz nur Erwähnen: Moral und Ehtik ist etwas, was sich von "Volk" zu "Volk" unterscheidet, und wir sollten auch verstehen warum manchmal kein Krieg angefangen wird, nur weil Hilfe verweigert wird.
Habt ihr mal daran gedacht, was passiert wenn due UNO so einfach da einmarschiert? Was das für Opfer mit sich bringt? Welches Unglück es für Familien gibt, sowohl dort, als auch von den Ländern die da einmarschieren? Wisst ihr das? Moral und Etik ist etwas, was sich so sehr unterscheidet. Ist es denn moralisch tragbar unsere Soldaten "zuopfern", um dort die Welt "zuverbessern"? Ist sowas ein Krieg wert?

Es ist alles eine Frage von dem, was es Wert ist, für euch ist es einfach sowas zu sagen, aber denkt mal an die Familien derer die dann dort hin müssen!
Ich hatte einen Verwandet der nach Afgahnistan musste, man hat sich mit abgefunden, aber doch rechnete man jeden Tag damit: "Frau XXX, es tut uns leid ihnen mit zuteilen das ihr Sohn am xx.xx.xxxx gestorben ist. Wir überführen die Leiche ihres Sohnesn am xx.xx.xxxx damit sie ihn beerdigen können."

Na schönes Gefühl darauf zu warten... und wenns passiert?
Für den einzelnen war es dann so einen Einsatz nicht Wert! Moralisch und Etisch ist das auch nicht. Und das Wohl irgendwelcher über das Wohl des eigeen Volkes stellen ist auch nicht inordnung!

Hat alles seine Vor und Nachteile, und ein Krieg wird für mich erst gerechtfertigt wenn es massivste Menschenrechtsverletzungen da gibt, und auch dann ist es für mich Fragwürdig ob ich meine Bekannten usw. da drüben wissen möchte.

Krieg ist das schlimmste was es gibt. Und das viele so krass von sprechen, auch befreiungsaktionen, sind wohl all die Weltverbesserer die mit einem Krieg nichts zutun haben und sowas nicht erlebt haben.
 
Burma hat 90 Prozent mehr Fläche als Deutschland und etwa 57 Prozent unserer Einwohnerzahl. Das alles bei einem Bruttoinlandsprodukt von 250 US-Dollar pro Nase im Jahr.

Krieg ist in ein großes Wort. Was sollten die Militärs effektiv ausrichten können, wenn die Weltgemeinschaft den Luftraum verletzt, um Hilfsgüter ins das Land zu fliegen (und notfalls abzuwerfen)? Die Lufthoheit werden die Machthaber wohl kaum verteidigen können, wenn man die Hilfsflüge entsprechend eskortiert.
 
GameRsT schrieb:
Es ist alles eine Frage von dem, was es Wert ist, für euch ist es einfach sowas zu sagen, aber denkt mal an die Familien derer die dann dort hin müssen!
Ich hatte einen Verwandet der nach Afgahnistan musste, man hat sich mit abgefunden, aber doch rechnete man jeden Tag damit: "Frau XXX, es tut uns leid ihnen mit zuteilen das ihr Sohn am xx.xx.xxxx gestorben ist. Wir überführen die Leiche ihres Sohnesn am xx.xx.xxxx damit sie ihn beerdigen können."
[...]
Krieg ist das schlimmste was es gibt. Und das viele so krass von sprechen, auch befreiungsaktionen, sind wohl all die Weltverbesserer die mit einem Krieg nichts zutun haben und sowas nicht erlebt haben.

Du kannst nicht erwarten, dass die Leute so denken. Alle kennen das Kriegsgebiet nur aus Spielen, Filmen und Nachrichten. Es ist leicht zu sagen, dass man irgendwo hingeht, um Krieg zu führen, wenn man überlegene Militärstreitkräfte hat. Doch die Verluste und Kosten rechtfertigen in keinster Weise irgendwelche humanitären Missionen.
Man stelle sich nur vor, dass die US-Amerikaner irgendwann entscheiden, dass die Chinesen unterdrückt werden und befreit werden müssen. Zu geringes Pro-Kopf-Einkommen, kein Rechtsstaat etc. Die Vorstellung ist so absurd, dass man glatt einen Film draus machen könnte.
 
Zusammensetztes Weltbild

@keshkau

Das ist bemerkenswert: Das Denken findet also in Etiketten statt. Und ich dachte, komisch, meine Texte sind doch einfache Aussagen in einer ganz normalen Sprache. Man soll die doch verstehen! Fehler, ich habe mir meine Etikette nicht auf dem Stirn angeklebt, das stimmt.

Meine Etikette würde dir die Auseinandersetzung mit mir sehr leichter machen, klar. Und ich werde es dir leicht machen, ich werde dir verraten, wie mein Weltbild zusammengesetzt ist:

  • Man vergesse erst mal die ganze Wirtschaftswissenschaft. Das ist sowieso kein Wissen.
  • Man nehme einen Denker, dem nur die Wirklichkeit heilig ist und alle Spinnerei im Denken entlarvt. Den Namen kriegst du nicht hier, sonst habe ich bei der Sache kein Spaß mehr.
  • Man frage sich ehrlich, was seine materiellen Interessen in dieser Welt sind. Wenn man keine findet, dann hat man geschummelt. Verfahren abbrechen und noch mal versuchen.
  • Man schaue dann die Leute, wie sie an der einfachsten Logik scheitern, solange bis einem schlecht wird. Man schaue dann die Leute, wie sie ihre materiellen Interessen in dieser Welt durch die Moral durchsetzen, solange bis einem ganz, ganz schlecht wird.
  • Man nehme dann die offizielle Presse und liest sie. Da steht wirklich alles drinnen. Keine Verschwörungstheorien, alles direkt gesagt. Wenn die neu gewonnene Logikfähigkeit und der Ekel hochsteigen, versteht man gleich alles.

So funktioniert das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich bin schon mächtig erschüttert, wie schnell Kriege vom Zaun gebrochen werden sollen. Das man bereit ist, aus Gründen de "Humanität" genau die Menschen zu töten, denen man helfen will (oder es jedenfalls vorgibt). Merkwürdig ist, das dies "humanitäre" Hilfe immer nur "ausgesuchten" Ländern angedroht wird. Ich kann es nur wiederholen, jeder Mensch auf diesem Planeten ist einzigartig. Und es steht niemandem zu, einen anderen zu töten. Das es trotzdem gemacht wird, ist die andere Seite. Ich möchte den sehen, dessen halbe oder ganze Familie aus "humanitären" Gründen ausgelöscht wird. Aber es sind ja immer die anderen, die ins Gras beißen (müssen) und es wird uns im Fernsehen mundgerecht aufbereitet, so das wir auf gar keine Fall nachdenken müssen.

Aber eigentlich wollte ich nur einen Link hinterlasen. Eine Zusammenfassung, die die andere Seite humanitärer Hilfe beleuchtet. http://www.jungewelt.de/2008/06-04/017.php

Und bevor jemand sagt, boa eh, ausgerechnet die Zeitung, ganz unten steht dann, wer es geschrieben hat und wo der Autor herkommt.
 
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