Marvolo schrieb:
Vergleich zu Managern, Bankenvorstände etc pp
genau weil jeder auch Manager und Bankenvorstand wird
Marvolo schrieb:
dass der Lehrberuf mitunter die höchste Dropout und Burnout-Rate hat
Genau in der Wirtschaft ist Eierschaukeln angesagt; gerade Manager und Bankvorstände v.a. Broker langweilen sich den ganzen Tag und fragen sich schon um 13 Uhr, wann das Golfertreffen endlich losgeht
Was denkst Du, wie es in der Wirtschaft abläuft, v.a. in dem Bereich, den Du hier zum Vergleich ranziehst?
Marvolo schrieb:
Die Realität ist eine andere - das lässt sich auch in den zahlreichen Lehrer-Foren/Referendariats-Foren nachlesen.
Die Realität ist die, dass Leute heutzutage nicht mehr belastungsfähig sind. Gerade Beamte, die wissen, dass sie quasi unkündbar sind und sich auch mal ein halbes Jahr "Burnout" Auszeit nehmen können.
Klar kann man nicht alles verallgemeinern. Lehrer in einem Schwerpunktviertel mit hohem Integrationsanteil ist sicher was anders als Lehrer in einem Vorzeigebezirk. Es arbeiten aber auch nicht alle Lehrer im Schwerpunktviertel.
Klar hängt vieles auch vom Fach ab, aber viele Fächer sind, doch jedes Jahr das Gleiche. Geschichte, Mathe, Chemie, Physik, ...
Es mag in ein paar Bereichen auch mal Updates geben. Aber im Grunde lernen Lehrer einmal ihren Stoff und geben den dann unter normalen Umständen mit gelegentlichen Updates wieder (Ausnahme ist, wenn man einen Springerlehrer hat, der verschiedene Fächer unterrichtet).
Aber ansonsten hatten wir Lehrer, die jedes Jahr das Gleiche gemacht haben. Warum ich das weiß. Weil wir einen "Sitzenbleiber" hatten, der wortwörtlich synchron mitgesprochen hat um uns das zu beweisen.
Und nee ich habe keine Vorurteile. Ich habe selbst mehrere Lehrer in der Verwandtschaft. Ich will da auch gar nichts Schlechtes über Lehrer sagen. Der Job ist durchaus wichtig, aber teilweise hat man das Gefühl, Lehrer betrachten sich als etwas besonderes.
Was schon einem gewissen Erfahrungswert entspricht: Oft haben Lehrer ihren Horizont und in dem sind sie gut. Darüber hinaus haben sie aber oft auch wenig Ahnung und sind ziemlich realitätsfremd. Das ist auch nicht böse gemeint, weil sie halt oft ihre eigene Welt haben und sich da nicht rausbewegen. Lehrer sind aber gerade im Vergleich mit anderen Jobs durchaus gut bezahlt, auch wenn sie das immer anders und sich immer unterbezahlt sehen. In der normalen Verwaltung musst Du überhaupt erstmal auf A13 - A16 kommen.
A13/A14/A15 ist Staatsanwalt, Richter (bzw. das unwesentlich höhere Äquivalent R1/R2). Was sollen die sagen? Die haben 2 Staatsexamina mit Prädikat und müssen sich tagtäglich weiterbilden, schon was Gesetzesänderungen und Rechtsprechungen betrifft.
Zudem steigen die Beamten gleich bei dem Gehalt ein und bekommen später eine fette Pension, wovon 95% der Arbeitnehmer nur träumen. Frage mal wo Du in der freien Wirtschaft einsteigst und was Du später mal für eine Rente hast. Gemessen an der Freien Wirtschaft ist das durchaus auch ne Herausforderung.
Mit Promotion, 2 Examina und mittlerweile 9 Jahre Berufserfahrung liege ich endlich über dem Niveau. Wenn ich aber einen verbeamteten Lehrer als Maßstab nehmen würde, nicht mal das. Und ehrlich gesagt ist das schon ein Witz. V.a. dass sie jammern, weil sie zu wenig verdienen und heute in Berlin auch wieder mal streiken (gut die Beamten nicht) und zwischen verbeamteten und angestellten Lehrern klafft eine große Lücke.. Das schlimmste, man tendiert wieder zu Verbeamtung und wiederholt die Fehler der Vergangenheit.