• ComputerBase erhält eine Provision für Käufe über eBay-Links.

Leserartikel WIFI 6 für 50 Euro. Lohnt sich das?

Einleitung​

Vor kurzem ist mir meine treue ASUS PCE-AC68 WLAN-Karte kaputt gegangen. Auf der Suche nach Alternativen habe ich mir gedacht warum nicht bei vorhandenem Gigabit-Internetanschluss gleich eine neue Karte und Router mit WIFI 6 verwenden und habe gesehen dass man beide Komponenten zusammen schon ab circa 50 Euro bekommen kann.
Das war zu verlockend, also habe ich zugeschlagen und getestet wie sich der neue Router im Vergleich zu der bisher verwendeten Vodafone Station schlägt und was die neue WLAN-Karte bringt. Dabei haben sich einige interessante Ergebnisse in Hinsicht auf WIFI 5 versus WIFI 6, Antennenanzahl und Kanalbandbreiten gezeigt die ich hier teilen möchte.

Theorie​

Was den technischen Hintergrund und die Theorie angeht fasse ich mich kurz. AVM schreibt zu der Frage "Wovon hängt die Brutto-Datenrate ab?" folgendes:
Die maximal mögliche Geschwindigkeit einer WLAN-Verbindung (Brutto-Datenrate) wird von dem langsameren der beiden WLAN-Geräte bestimmt und hängt von drei Faktoren ab:

  1. dem WLAN-Standard (z.B. WLAN AC),
  2. der Anzahl der Datenströme (MIMO-Mehrantennenverfahren 1x1 - 4x4),
  3. der Kanalbandbreite (20 - 160 MHz).

Aktuell spielen drei WLAN-Standards eine Rolle:
Und welchen Einfluss die Anzahl an Datenströmen (Antennen im selben Frequenzband) und Kanalbandbreiten auf die maximal erreichbaren Bruttodatenraten haben kann man in Tabellen für WIFI 5 (Wave 1 und Wave 2) und WIFI 6 leicht nachschlagen.

Ich möchte hier aber noch auf drei für den Durchsatz wichtige Punkte, die jedem klar sein sollten, eingehen:

1. Anzahl der Datenströme​

Die meisten Router und Clients haben eine oder mehrere Antennen. Wichtig ist wie viele davon für die Datenübertragung genutzt werden können. Dabei handelt es sich um den kleineren Wert der Anzahl der Antennen die der Router und der betrachtete Client für das jeweilige Frequenzband aufweisen.

Beispiel 1: Router hat 4 Antennen für 5 Ghz, der Client 2 Antennen. Es werden insgesamt 2 Antennen verwendet (2x2)
Beispiel 2: Router hat 2 Antennen für 5 Ghz, der Client 3 Antennen . Es werden insgesamt 2 Antennen verwendet (2x2)

Dabei skaliert der Datensatz proportional mit der so erreichten Streamanzahl: 2x2 ist doppelt so schnell wie 1x1 und 3x3 ist drei mal so schnell wie 1x1, etc.
Also: Durchsatz = Streamanzahl x Durchsatz eines Streams

2. Kanalbandbreite​

Man kann im Router die Bandbreite im 5 Ghz-Band auf 20 MHz, 40 MHz, 80 MHz oder 160 MHz einstellen (160 MHz nur für WIFI 5 Wave 2 und WIFI 6). Das belegt dann neben dem eigentlich ausgewählten WLAN-Kanal noch weitere Kanäle. Vorteil: Der Durchsatz steigt wenn der Client auch die gewählte Kanalbandbreite Unterstützt. Nachteil: Es kommt u.U. zu mehr Überlagerungen mit den Netzen der Nachbarn und der Durchsatz sinkt wieder.

Verglichen mit den Anzahl an Datenströmen ist es tatsächlich etwas komplizierter aber in guter Näherung kann man sagen dass jede Verdopplung der Kanalbandbreite zu einer Verdopplung des maximal möglichen Durchsatzes führt.

3. Theorie versus Praxis​

Wenn man alle Daten beisammen hat: WIFI-Generation, Anzahl der verwendeten Datenströme und Kanalbandbreite kann man in den oben verlinkten Tabellen nachgucken welche Bruttodatenrate maximal erreicht werden kann. Was einen als Anwender interessiert ist die Nettodatenrate und dazu schreibt AVM:
Da die Brutto-Datenraten auch Steuer- und Verwaltungsdaten (Protokoll-Overhead) beinhalten, sind die tatsächlich zur Verfügung stehenden Nutzdatenraten geringer. Unter optimalen Voraussetzungen liegen die Nutzdatenraten bei WLAN AC bei ca. 50% und bei WLAN N bei ca. 40% der Brutto-Datenraten.
Tatsächlich erhält man also maximal 50% der Bruttodatenrate.

Zusammengefasst​

WLAN-Generation, Kanalbandbreite und Streamanzahl legen die maximal erreichbare Bruttobandbreite fest. Durch Dämpfung (Abstand, Wände, andere WLANs) sinkt die ausgehandelte Linkbandbreite unter den Maximalwert. Erreicht werden können Netto davon maximal die Hälfte.

Hardware​

PCIe-Karte​

Die Auswahl der WLAN-Karte fällt leicht: Alle verfügbaren WIFI 6 PCIe-Karten verwenden das M.2 Modul Intel AX 200. Wenn es also kein Markenname auf der Packung, kein dicker Kühlkörper und keine Antennenverlängerung braucht tut es auch die günstigste Karte die man finden kann. Ich habe dazu auf Amazon nach AX 200 gesucht, nach Preis sortiert und die günstigste Karte ausgewählt. Das Exemplar für das ich mich entschieden hatte und von Amazon direkt geliefert wurde ist leider nicht mehr erhältlich, hat aber unter 20 Euro gekostet. Karten in dem Preisbereich gibt es auch auf Ebay (Neu und Versand aus Deutschland inkl. Versandkosten). Ich kann natürlich nichts zu deren Qualität sagen, aber auf den Karten kommt immer das gleiche M.2-Modul zum Einsatz und der Treiber stammt von Intel. Das einzige was noch schief gehen könnte ist die Trägerplatine die das M.2-Kärtchen auf PCIe 1x adaptiert.

Kostenpunkt: circa 20 Euro

Router​

Preislich interessant sind aktuell tatsächlich nur 2x2 WIFI 6 Router, da man schon für den günstigsten 3x3 Router mindestens 175 Euro plus Versand zahlt. Ich habe mich für den Honor Router 3 entschieden. Zu diesem gibt es zahlreiche Tests und dazu ist er noch der günstigste WIFI 6 2x2 Router.

Auf Amazon kostet der Router circa 50 Euro, bei Honor selber 35 Euro (gerade ausverkauft) und auf Ebay Kleinanzeigen bekommt man ihn neu und originalverpackt noch günstiger, da Honor ihn anscheinend als Aktion bei Handys, Tablets, etc. mit dazulegt und viele ihn nicht brauchen. Es gibt jedenfalls sehr viele Privatanbieter und ich bin bei der ersten Anfrage an meinen für unter 30 Euro inklusive Versandkosten gekommen. Neu und Originalverpackt versteht sich.

Kostenpunkt: circa 30 Euro

16153850430812.jpg


(Die Karte inkl. Antennen kam in einem nicht beschrifteten Pappkarton. Die ESD-Folie war zugeschweißt.)

Testbedingungen​

Getestet wurde ausschließlich im 5 Ghz Band mit zwei Routern und zwei Clients (Angaben in Klammern sind jeweils die maximal erreichbaren Werte):
  • Vodafone Station (WIFI 5, max. 80 MHz, 4x4 Streams)
  • Honor Router 3 (WIFI 6, max. 160 MHz, 2x2 Streams)
  • Intel AX 200 (WIFI 6, max. 160 MHz, 2x2 Streams)
  • Apple Ipad Pro 2018 (WIFI 5, max. 80 MHz, 3x3 Streams)
Für alle Tests wurden in der gleichen Stunde mittels speedtest.net gegen den gleichen Server Speedtests durchgeführt. Dabei hat mein Anschluss zur Kontrolle über Ethernet 1 Gbit/s erreicht. Für alle WLAN-Tests wurde in beiden Routern Kanal 36 ausgewählt und bei allen Tests war ein Abstand von mindestens 10 dB zum nächststarken WLAN-Netz auf den Kanälen 36 bis 64 (welche bei 160 MHz Kanalbandbreite alle belegt werden).

Egal ob die Vodafone Station oder der Honor Router 3 verwendet wurde, der Router stand immer am gleichen Punkt R in der Wohnung (siehe Skizze) und der jeweils andere Router hatte sein WLAN deaktiviert. Wurde der Honor Router getestet wurde die Vodafone Station im "Bridge-Modus" mittels Ethernet als reines Modem verwendet. Messungen fanden gegen die Clients an den Punkten P1, P2 (hinter 2 Wänden) und P3 (hinter 3 Wänden) statt. Wurden mehrere Tests mit dem Ipad an einem Messpunkt durchgeführt war dieses immer identisch orientiert und in der gleichen Höhe. Auch waren alle Zimmertüren in der Wohnung während aller Tests geschlossen um vergleichbare Bedingungen zu schaffen. Die PCIe-Karte befand sich zusammen mit dem PC in dem sie verbaut war an Punkt P2 und wurde nicht bewegt.

Skizze.png

Abstände in der Skizze sind in Zentimeter.

Folgende Router-Einstellungen wurden, soweit nicht anders erwähnt, verwendet:
  • Kanal 36
  • WPA2-Verschlüsselung
  • "11ac/n Schutzintervall": Kurz (nur Honor Router 3)
  • Maximale Sendeleistung
  • 2,4 GHz WLAN deaktiviert
Für Testreihe 2: Wenn Einstellungen am Router geändert wurden, wurde i.d.R. circa eine Minute gewartet und mittels des Kommandozeilenbefehls
Code:
netsh wlan show interfaces
zum einen kontrolliert ob die Einstellungen korrekt übernommen wurden und zum anderen ob die Signalqualität und Linkgeschwindigkeit plausibel sind.

Testreihe 1​

Für die erste Testreihe wurde das Ipad an den Punkten P1, P2 und P3 gegen die Vodafone Station und den Honor Router 3 in ihrer jeweils bestmöglichen Konfiguration getestet:

RouterProtokollKanalbandbreiteStreamsTheo. max. Datenrate
Vodafone StationWIFI 580 MHz4x41.733 MBit/s
Honor Router 3WIFI 6160 MHz2x22.400 MBit/s

Da das Ipad Pro nur WIFI 5, 80 MHz und 3x3 unterstützt werden alle Größen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner limitiert:

Router x Ipad ProProtokollKanalbandbreiteStreamsTheo. max. Datenrate
Vodafone StationWIFI 580 MHz3x31.300 MBit/s
Honor Router 3WIFI 580 MHz2x2866 MBit/s

Man sieht schon bei den theoretischen Datenraten den deutlichen Vorteil der Vodafone Station dadurch dass das Ipad keine 160 MHz Kanalbreite unterstützt, aber 3 Antennen für 5 GHz aufweist.

Ergebnisse:

MesspunktHonor Router 3 [MBit/s]Vodafone Station [MBit/s]
P1551617
P2447608
P3185370

Und die Vermutung bewahrheitet sich: Die Vodafone Station liefert mit ihrem zusätzlichen Datenstream durchweg bessere Ergebnisse. An Messpunkt P3 fällt der Wert sogar doppelt so hoch aus, verglichen mit dem Honor Router 3. Ich vermute, dass es von Vorteil ist, dass die Vodafone Station über vier Antennen verfügt, da sie so die für die Übertragung optimalen 3 Antennen auswählen kann.

Testreihe 2​

Für die zweite Testreihe wurde nur die AX 200-Karte an Messpunkt P2 verwendet. Es wurde die Vodafone Station mit 40 MHz und 80 MHz Kanalbandbreite getestet und der Honor Router 3 mit 40 MHz, 80 MHz und 160 MHz, jeweils im Modus WIFI 5 und WIFI 6.

Die nächste Tabelle zeigt zunächst die in der jeweiligen Konfiguration maximal erreichbaren Bruttodatenraten gegenüber einem Client mit 2 Antennen (2x2-Verbindung), wie dem AX 200 Modul:

Kanalbandbreite [MHz]WIFI 6, Theoretische
Maximalbandbreite [MBit/s]
WIFI 5, Theoretische
Maximalbandbreite [MBit/s]
40574400
801.200866
1602.4001.733

Laut Tabelle gibt es einen deutlichen Vorsprung für WIFI 6.

Ergebnisse:

Kanalbandbreite [MHz]Honor Router 3, WIFI 6
[MBit/s]
Honor Router 3, WIFI 5
[MBit/s]
Vodafone Station, WIFI 5
[MBit/s]
40388337301
80557503599
160819817- (nicht unterstützt)

Die Ergebnisse des Tests zeigen ganz klar den deutlichen Einfluss der Kanalbandbreite auf den Nettodurchsatz. Ob nun hingegen WIFI 5 oder 6 verwendet wird scheint keinen großen Unterschied zu machen. Tatsächlich wird klar woran das liegt wenn man sich genauer mit WIFI 6 auseinandersetzt: Die super hohen theoretischen Datenraten werden nur auf kürzeste Distanz unter idealen Vorraussetzungen durch neue Modulationsstufen erreicht. Ansonsten lag der Fokus bei der Entwicklung von WIFI 6 eher auf Energiesparfeatures und dem Datendurchsatz wenn mehrere Clients und WLAN-Netze aktiv sind.

Stromverbrauch​

Der Stromverbrauch des Honor Router 3 liegt im Bereich 3W bis 5W und ob man die Vodafone Station im Routerbetrieb mit aktiviertem WLAN alleine betreibt oder die Vodafone Station im "Bridgemodus" als Modem zusammen mit dem Honor Router 3 macht beim Gesamtstromverbrauch von circa 18W keinen Unterschied (alle Messungen im Idle).

Fazit​

"WIFI 6 für 50 Euro. Lohnt sich das?" war die Frage. Wie sieht nun also die Antwort aus? Die Antwort ist leider kein klares Ja oder Nein. Klar geworden ist bei den durchgeführten Tests dass bei Betrachtung nur einzelner aktiver Clients eine viel Größere Rolle als die Wifi-Generation die Anzahl an Streams (Antennen auf Router- und Clientseite im genutzten Frequenzband) und die Kanalbandbreite spielt.

Der AX 200-Karte kann ich daher rundherum eine Empfehlung geben. Sie ist mit circa 20 Euro so günstig wie 866 MBit/s USB-Sticks und erreicht theoretisch das dreifache und liefert in meinen Tests sowohl gegenüber dem Honor Router als auch der Vodafone Station Werte von mindestens 600 MBit/s.

Was den Honor Router 3 angeht sieht die Situation schon komplizierter aus. Dieser ist an und für sich nicht schlecht, aber es handelt sich eben nur um ein Gerät mit zwei Antennen im 5 GHz-Band. Hat man eine AX 200 Karte und noch einen WIFI 5 Router der keine 160 MHz Kanalbandbreite unterstützt, so wie die Vodafone Station oder Fritzbox 7490, macht der Router durchaus Sinn mit einem Gigabit-Internetanschluss. Zumindest wenn einem die Bandbreite am PC wichtiger ist als an anderen performanten Clients wie z.B. an einem Ipad Pro.

Hat man hingegen bereits einen WIFI 5 Router mit mindestens 2 Antennen im 5 GHz-Band und Unterstützung für 160 MHz Kanalbandbreite, so wie die z.B. Fritzbox 7590, würde ich ganz klar eine Verschlechterung durch den Umstieg auf den Honor Router 3 erwarten - WIFI 6 hin oder her.

Bleibt zu sagen: WIFI 6 bringt nette Features wie WPA3, garantierten Support für 160 MHz Kanalbandbreite, besserer Unterstützung mehrerer Clients usw., aber rein von der Geschwindigkeit ergibt sich kein großer Vorteil gegenüber einem WIFI 5 Router der die gleiche Anzahl an Antennen hat und bereits 160 MHz Kanalbandbreite unterstützt. Trotzdem haben sich die 50 Euro in meinem Fall gelohnt. Ob ich am Ipad nun 185 oder 370 MBit/s am Ende der Wohnung habe ist mir nicht so wichtig, aber WPA3 und zusätzliche 220 MBit/s am PC hingegen schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: hantelfix, nazgul77, Fra993r und 88 andere
Sehr guter Bericht - danke :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: R4sTurtl3 und ju5td0nt
Sehr schöner Leserartikel, der auf die Startseite wandern wird! Danke für die tolle Arbeit @Killerattacks.

Liebe Grüße
Sven
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Fra993r, R4sTurtl3, Das MatZe und 16 andere
Schöner Artikel. 👍
Wenn nicht alles täuscht, sind die Router baugleich.
https://geizhals.de/?cmp=2336588&cmp=2336564
Die finden oder fanden sich regelmäßig auf mydealz, daher die Schwemme bei ebay.

Killerattacks schrieb:
Die super hohen theoretischen Datenraten werden nur auf kürzeste Distanz unter idealen Vorraussetzungen durch neue Modulationsstufen erreicht. Ansonsten lag der Fokus bei der Entwicklung von WIFI 6 eher auf Energiesparfeatures und dem Datendurchsatz wenn mehrere Clients und WLAN-Netze aktiv sind.
Sieht die c't auch so. https://www.heise.de/select/ct/2021/3/2030915164965629451
Geht das Bild ohne Login? https://www.heise.de/select/ct/2021/3/2030915164965629451/ea_wifi6_2ro.png
https://heise.de/-5061032
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ju5td0nt
Hmm. WPA3 gibt es bei Fritzboxen / -Repeatern kostenlos per Firmware-Update. Und in einem Mesh hängt ja viel vom ersten Router ab, der in der Regel eine Fritzbox ist. Von daher würde ich eher einen Repeater dafür kaufen, nur nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Wenn demnächst der neue WLAN 6E-Standard in Deutschland startet, würde ich mich nur ärgern. AVM wird dann wohl auch neue Geräte rausbringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: wannabe_nerd
SV3N schrieb:
Sehr schöner Leserartikel, der auf die Startseite wandern wird! Danke für die tolle Arbeit @Killerattacks.

Liebe Grüße
Sven
Vielen Dank!
Da behebe ich besser vorher noch die paar Rechtschreibfehler die mir durch die Lappen gegangen sind ;)
Ergänzung ()

Noch ein paar Anekdoten vom Umbau und der Einrichtung:

WLAN-Karte lässt sich nicht einrichten:
Erst konnte ich die AX 200 Karte gar nicht zum Laufen kriegen. Mein altes Mainboard mit Intel Core i5-3xxx hat sie zwar erkannt, der Intel-Treiber auch, aber der Gerätemanager meldete Code 10. Erst ein Wechsel mit dem anderen PCIe-16 Slot in dem die Grafikkarte steckte hat die Karte zur Kooperation überreden können.

WPA3 - aber wie?
Nachdem ich den Router und die Karte eingerichtet hatte wollte ich die Verbindung von WPA2 auf WPA3 ändern. Router, Karte und Windows unterstützen WPA3 also bin ich naiv davon ausgegangen es reicht im Router statt des "WPA2" den "WPA2 + WPA3" Modus auszuwählen. Aber die Karte hat selbst nach Neustart von PC, Router und manuellen Reconnects nur eine Verbindung mittels WPA2 hergestellt.
Die Lösung des Rätsels, zumindest in meinem Fall, war das gespeicherte WLAN-Profil zu löschen und sich, mit Schlüsseleingabe, neu zu verbinden. Seitdem geht es ohne Probleme.

Speedtest - trau, schau, wem
Seit Ewigkeiten nutze ich für alle Speedtests fast.com was direkt von Netflix angeboten wird. Damit habe ich auch noch nie Probleme gehabt. Bis natürlich zu dem Augenblick wo ich diese ganzen Tests für neue Hardware durchführen will. Aufgefallen ist mir das natürlich am Anfang nicht und ich kam aus dem Staunen angesichts der fürchterlichen Werte die ich messe nicht mehr raus. Erst als ich meinen PC einen Meter Luftline neben dem Router aufgebaut hatte und Windows 2,4 GBit/s Linkspeed meldet und im Speedtest nur ein paar hundert MBit/s angezeigt wurden war mir endlich alles klar.
Zu Speedtest.net gewechselt und einer Server in der Nähe gesucht bei dem ich über Ethernet 1 GBit/s erreicht habe und das richtige Testen konnte endlich beginnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: R4sTurtl3 und coxon
Frage für das Filtern von Wifi 6 Routern in Geizhals...
Ich möchte bei Geizhals alle Wifi 6 Router filtern, welche 3x3, oder 4x4 Datenströme verarbeiten können und der Router soll 160Mhz Kanalbandbreite unterstützen.
Ich habe ein paar WLAN6 Router gesehen, welche zumindest laut Beschreibung nur 80Mhz Kanalbandbreite unterstützen, bzw. die Konfiguration (2x2, 3x3,4x4) ist nicht direkt filterbar.

Frage: Mit folgenden Filtern sollte dies doch machbar sein?
  • WLAN: 802.11ax
  • Übertragungsrate 5GHz gesamt ab: 3x3= ab 3603 Mbps, bzw. 4x4 = 4804 Mbps

Da diesen hohen Übertragungsraten >2400 Mbps nur mit mehr als 2x2 Konfig & 160Mhz möglich sein sollten, sollte der Filter ja funktionieren
2x2 80Mhz = 2x 600 Mbps = 1200
4x4 80Mhz = 4x 600= 2400 Mbps
2x2 160Mhz = 2x 1200 Mbps = 2400
3x3 160Mhz = 3x1200 = 3603 Mbps
4x4 160Mhz = 4x1200 = 4804 Mbps

Geizhals sollte wirklich die Konfiguration der Datenströme als Filterkriterium hinzufügen...

btw. keiner der günstigen WLAN6 APs unterstützt 160Mhz - leider auch nicht die Ubiquiti APs. Dann heißt es noch warten auf 4x4@160Mhz
 
Wilhelm14 schrieb:
Schöner Artikel. 👍
Wenn nicht alles täuscht, sind die Router baugleich.
https://geizhals.de/?cmp=2336588&cmp=2336564
Soweit ich das habe nachvollziehen können sind die identisch bis auf einen Unterschied: Den Honor gibt es nur mit einem Dual-Core 1,2 GHz Prozessor und den Huawei auch mit einem Quad-Core 1,4 GHz Prozessor. Würde aber vermuten dass das nur bei sehr vielen parallel verbundenen Clients einen Unterschied machen dürfte.

@Dig.Minimalist
Bin da ganz bei dir. Eine solche Sortierfunktion wäre sinnvoll und ich hangel mich auch immer mit den Mindestgeschwindigkeiten durch. Wobei das für den Durchschnittsuser echt blöde ist, da man genau wissen muss welche Geschwindigkeit welcher Konfiguration entspricht.

@SV3N
Nochmals Danke!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SVΞN und Wilhelm14
begin_prog schrieb:
Ich würde auch unbedingt auf WLAN 6E warten.
Zumindest für das Notebook kann man jetzt auch schon die Intel AX 210 mit Unterstützung für die WLAN-Bänder in den Bereichen von 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz kaufen (Sprich WIFI 6E). Fertige PCIe Karten habe ich keine gefunden, aber wenn man einen Lötkolben hat und mit diesem auch umgehen kann gibt es PCIe-Karten auf die man das M.2-Modul selber aufbringen kann, dann aber die Antennen und ggf. RF-Shield selber löten muss.
Nur die Router lassen auf sich warten und werden am Anfang wohl eher am oberen Ende des Preisgefüges liegen.
 
Killerattacks schrieb:
... Zu Speedtest.net gewechselt ...
Ja, Ookla ist für diese Zwecke die bessere Wahl. :)

Danke für den ausführlichen Test und die Erklärungen wie sich was wozu verhällt.

Top Content und zurecht auf der Hauptseite. :daumen:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Killerattacks
Ich denke mal, dass 160 MHz Kanalbreite einfach keine Priorität hat, da es von den allermeisten mobilen Geräten nicht unterstützt wird und es im urbanen Raum auch auf 5 GHz langsam eng genug wird, dass 80 MHz teilweise besser performt als 160 MHz. Zudem hat man bei 160 MHz auch den Hantier mit DFS.

Da meine alte Fritzbox 7390 abgeraucht ist, hab ich mir zur Super Bowl Aktion bei MediaSaturn recht günstig eine 7530AX mit WiFi 6 für ca. 107€ geschossen. Die hat übrigens die 3x3 im 5 GHz Band, aber nur 80 MHz.

Performt mit den vorhandenen AC-Clients wunderbar und deutlich besser als die 7390, AX unterstützt bisher keines meiner Endgeräte. Da warte ich noch auf das anstehende Upgrade des Firmennotebooks und auf das neue iPhone.

Wäre die alte Box nicht gestorben, hätte ich auf ein Modell mit WiFi 6E gewartet. Da machen die 160 MHz dann auch wirklich Sinn, weil deutlich weniger Konkurrenz und deutlich mehr verfügbares Spektrum ohne DFS-Hantier als auf 5 GHz.

Denke mal, bis man 6 GHz Lösungen von Ubiquiti und AVM sieht, dauert es noch eine ganze Weile. In der Vergangenheit kamen diese häufig später, dafür jedoch meist mit vollständiger Implementierung auf den Markt, was bei den ganz frühen Routern mit neuem Standard oft nicht der Fall ist.

Wer warten kann, sollte mMn warten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: justFlow
Vielleicht den Titel in ,,Wifi 6 für 30€, lohnt sich das?" umbenennen ^^ https://www.hihonor.com/germany/product/honor-router-3, gibt noch einen 5€ discount.

Edit: Sehe jetzt dass du es auch erwähnt hast, btw ist er wieder für den Preis verfügbar.

@Wilhelm14 sind sie nicht, wird fälschlicherweise oft angenommen. Aber der Honor 3 hat nur einen Dual Core Prozessor, während der AX3 einen Quad Core hat.
 
Habe vor Wochen in einem Notebook eine bescheiden funktionierende Intel AC Wireless Karte mit einer AX200 ersetzt, da es quasi keine Nicht-Intel Alternativen gab.
Soweit kein einziges Problem mehr.

Wer jedoch Bluetooth verwendet sollte zur AX210 greifen, denn die hat Bluetooth 5.2 - die erste Bluetooth Version mit brauchbarem Audio.
 
Es komtm noch die Radarerkennung hinzu, die absoluten Vorrang hat und manche Leute bereits nervt und dann sind 160MHz Kanalbreite noch schwieriger zu erreichen..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: hurtig1981 und justFlow
Für mich hat sich das definitiv gelohnt. Nach meinem Umzug in eine größere Wohnung konnte ich aufgrund der Entfernung bzw. fehlenden Möglichkeit ein Loch zu bohren kein Kabel mehr benutzen. Ich musste also auf WLAN umsteigen.

Ich habe ebenfalls eine 1Gbit Leitung von Vodafone und die Vodafone Station. Getestet immer bei speedtest.net. Die Entfernung beträgt 6m - 7m inklusive einer Wand. Vergleichen konnte ich mit einem relativ aktuellen Dell Notebook mit AC Standard, Mittelklasse Android Handy und PC mit Sticks und der AX200 Karte. Ich wohne in einer 80qm Mietwohnung und über mir sind Rentner. Neben mir ist kein weiteres Gebäude oder andere Nachbarn deren Signale meines stören könnten.

Die üblichen normalen Sticks, das Handy und das NB schafften bei der Station zwischen 150Mbit/s und 230Mbit/s an unterschiedlichen Tageszeiten. Die AX200 war mit 540Mbit/s dabei bei 17ms Latenz. Also hier bereits deutlich besser als die üblichen Konsorten.

Das wichtigste Argument für die Anschaffung eines neuen Routers war eigentlich nur die Tatsache, dass Vodafone mir binnen eines Monats zwei neue Stationen hinstellen musste. Der vorhandene vom Umzug lieferte plötzlich per Kabel (gemessen mit dem NB) nur 100Mbit/S an allen Ports und mehreren Kabeln, während das WLAN meist doppelt so schnell war. Laut Vodafone defekt. Der erste Ersatz stürzte sporadisch zwischen 3x und 5x pro Tag ab und verwarf dabei meine kompletten Einstellungen fürs lokale Netzwerk bis auf's WLAN. Der war laut Vodafone also wieder defekt. Dann hat es mir endgültig gereicht. Die zweite Box hab ich zunächst auf Funktionalität getestet und anschließend den Bridge Mode aktiviert als der neue Huawei AX3 (nicht solo 3) dann geliefert wurde.

Nach den Standard-Einstellungen wie 160Mhz, WPA2 / WPA3 usw. erreichte die AX200 Karte 800Mbit/s bis 900Mbit/s. Bei der Entfernung und eine Wand bei einer 1Gbit Leitung ist das meiner Meinung nach eine deutliche Verbesserung. Die anderen Geräte blieben entweder gleich oder verbesserten sich leicht. Auch die insgesamte Netzabdeckung stieg ein wenig.

Bei den mobilen Geräten ist mir eigentlich egal wie viel die Packen. Für Sachen wie Podcasts, Videos usw. reicht das völlig. Wichtiger, wenn nicht am wichtigsten war mir die Stabilität. Und die kann Huawei im Gegensatz zur Vodafone Station halten. Wenn die Station einfach nur dumm geschalten wird mit dem Bridge Mode dann stürzt auch diese anscheinend nicht mehr ab.

Ich persönlich bin mehr als zufrieden mit dem Upgrade. Nie mehr ohne. Auch schickt mir meine Freundin keine Nachrichten mehr über ausgefallenes Internet wenn ich beruflich unterwegs bin weil sich die Station wieder einmal neustartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Killerattacks
KlaasKersting schrieb:
Da meine alte Fritzbox 7390 abgeraucht ist, hab ich mir zur Super Bowl Aktion bei MediaSaturn recht günstig eine 7530AX mit WiFi 6 für ca. 107€ geschossen. Die hat übrigens die 3x3 im 5 GHz Band, aber nur 80 MHz.

Performt mit den vorhandenen AC-Clients wunderbar und deutlich besser als die 7390, AX unterstützt bisher keines meiner Endgeräte. Da warte ich noch auf das anstehende Upgrade des Firmennotebooks und auf das neue iPhone.

Das ist echt cool und war mir gar nicht bekannt mit der Frtizbox 7530AX. War schlicht davon ausgegangen, dass AVM dort die selbe Lösung wie bei der 6660 Cable verwendet (2x2 mit 160 MHz).
Andererseits auch wieder Paradox bei DSL solch eine, wenn man nicht gerade ein NAS o.ä. hat, "überdimensionierte" Lösung zu verbauen und bei der Kabelfritzbox, wo Kunden Gigabit-Anschlüsse haben, nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: LucasAppelmann
Mit Kanal 36 zu starten, auch wenn hoch belegt wird ist eventuell nicht optimal, da ggf. weniger Bandbreite zur Verfügung steht. Zudem kommt noch hinzu, dass wenn die Vodafone Station oder Geräte von Nachbarn parallel noch online waren und ebenfalls Kanal 36+upper belegt haben, auch wenn keine Daten fließen die maximal zu erreichende Tranferrate einschränken können.
 
KlaasKersting schrieb:
... kommen häufig später, dafür jedoch meist mit vollständiger Implementierung auf den Markt, was bei den ganz frühen Routern mit neuem Standard oft nicht der Fall ist.

Wer warten kann, sollte mMn warten.
Genau so sehe ich das auch! Wären die Billighersteller ehrlich, würden sie "WLAN nach Draft xx" auf die Packung schreiben, dann gäbe es auch weniger Käufer. So hat man hinterher den Ärger mit inkompatiblen Geräten.
 
Zurück
Oben