Godde schrieb:
Meiner Meinung nach wird Linke Politk in Deutschland untredrückt.
Du sagst es:
deiner Meinung nach. Und wie du alsbald erkennen lässt:
Godde schrieb:
Das macht ja auch Sinn, da wir im Kapitalismus leben und politisch Linke gegen gesellschaftliche Machtstrukturen sind/da der Kapitalismus von Ungleichheit und Unterdrückung lebt..
gründet sich deine Meinung im wesentlichen darauf, dass du eine antikapitalistische Einstellung vertrittst und offenbar für eine staatlich gelenkte Planwirtschaft eintrittst. Da so eine in Deutschland nicht realisiert ist, bist du folgerichtig der Meinung, linke Politik werde in Deutschland unterdrückt.
Godde schrieb:
Dagegen akzeptieren Rechte diese Strukturen und befördern sie noch. Ich persönlich frage mich, wie kann jemand rechts sein?
Das ist sehr einfach: du kategorisiert kurzerhand jeden, der nicht deine Linie vertritt, als "rechts". Folglich gehört nicht allzu viel dazu, von dir als rechts eingestuft zu werden, und folgerichtig ist das keine allzu schwer zu vollbringende Leistung.
Godde schrieb:
Wenn ich gegen Krieg bin, für faire Löhne und gute Arbeistbedingunen, Entmonopolisierung, gleiche Rechte für alle Menschen, soziale Sicherung usw....dann kann ich nicht rechts sein.
Also für Entmonopolisierung kannst du als Verfechter einer staatlich gelenkten Planwirtschaft ja schonmal nicht sein, schließlich hat in der ja der Staat das Wirtschaftsmonopol. Entmonopolisierung ist rein prinzipiell nur in einer nicht staatlichen gelenkten Wirtschaft, wie z.B. im Kapitalismus, möglich.
Aber auch bei den anderen aufgeführten Punkten ist eine Planwirtschaft nicht per se einer Marktwirtschaft überlegen. Nehmen wir das Thema Arbeitsbedingungen. Selbst wenn wir annehmen, dass in einer Planwirtschaft dafür gesorgt würde, dass gleiche Arbeitsbedingungen für alle Menschen sichergestellt werden, so hieße das ja noch lange nicht, dass diese Arbeitsbedingungen auch gut wären. Gleichheit der Arbeitsbedingungen kann auch durchaus heißen, dass die Arbeitsbedingungen für alle gleichermaßen schlecht sind. Ich meine es war Ludwig Erhardt, der sagte: die Planwirtschaft versucht die Armut gerecht zu verteilen, die Marktwirtschaft versucht, die Armut durch Wettbewerb auf allen Ebenen zu überwinden.
Das gleiche Prinzip lässt sich auf die soziale Sicherung übertragen: eine Planwirtschaft, die für eine gleiche soziale Sicherung für alle garantiert, garantiert damit noch lang nicht, dass diese soziale Sicherung tatsächlich sicher ist - sie kann ja genauso gut auch für alle gleichermaßen unsicher sein.
Das Thema Krieg schließlich ist vom Wirtschaftssystem völlig unabhängig. Staaten mit Planwirtschaft können genauso gegeneinander Krieg führen wie Staaten mit Marktwirtschaft.
Godde schrieb:
Rechtsextreme verüben Gewalt gegenüber Schwulen, Lesben, Menschen anderer Hautfarbe, sehen Behinderte als unwertes Leben an.
Jetzt widersprichst du dir: wenn du, wie es eben ja tust, mit "rechts" alljene bezeichnest, die nicht wie du für eine Planwirtschaft eintreten, dann kannst du auch den Begriff des Rechtsextremismus nicht mehr in dem Sinne gebrauchen, wie er heutzutage sonst üblich ist. Schließlich fallen für dich dann auch ganz andere unter die Kategorie der Rechtsextremisten als die, die man üblicherweise so bezeichnet.
Godde schrieb:
Also hier von Linker Politik zu reden ist ein Hohn, denn unter dieser gäbe es keine Kriegsbeteiligungen
Du meinst, zum Linkssein gehört, dafür einzutreten, dass in Afghanistan eine aus Taliban bestehende Obrigkeit herrscht und das afghanische Volk unterdrückt? Wie war das noch gleich mit dem Thema Unterdrückung und dem Kämpfen gegen die Obrigkeit?
Godde schrieb:
Es würde strikt gegen den Menschenhandel vorgegangen, es gäbe einen höheren Mindestlohn
Oder auch nicht, denn in einer Planwirtschaft kann es ganz schnell passieren, dass der Staat vergisst, dass er eigentlich für bessere Lebensbedingungen der Arbeitnehmer eintreten wollte, und sich stattdessen als kapitalistischen Arbeitgeber versteht, dessen alleroberstes Ziel die Maximierung des eigenen Profits ist. Wobei der dann gegenüber privatwirtschaftlichen Unternehmern gleich noch den Vorteil hat, als Staat über viel mehr Machtfülle zu verfügen, um die Arbeitnehmer gefügig zu machen.
Und eine linke Regierung, die genügend Einfallsreichtum aufbringt, um darzulegen, dass die Taliban eigentlich gar keine Obrigkeit seien und auch niemanden unterdrücken würden, die wird sicherlich auch genug Phantasie aufbringen, sich auch das schön zu reden.