WLAN Strahlung

Siri

Lt. Commander
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Hallo ich befasse mich zur Zeit mit dem Thema Freifunk und habe diesbezüglich einen WLAN Router (Ubiquiti PicoStation 2) gekauft und mit der passenden Software bespielt. Die Sendeleistung kann ich manuell auf 630 mW (habe 100 mW ausgewählt) einstellen und wollte den WLAN Router nun aufstellen. Nun hätte ich da ein paar Fragen dazu:

1. Darf ich die Sendeleistung als Outdoorgerät weiter erhöhen?
2. Angenommen ich betreibe das Gerät mit den vollen 630 mW, gilt es da gewisse Abstände zu dem Gerät einzuhalten?
 
1. Nein, du darfst nicht über 100mW EIRP gehen, Punkt. Du kannst natürlich aber dann bete daß niemand sich beschwert und kein behördliches Auto vorbeikommt. Wenn es das tut: fang an zu sparen.
2. Nein.

PS:
1.in einigen 5GHz Bereichen darf man wohl mit 200mW senden.
2.ein Smartphone darf bis zu 4W senden und das hälst du dir an den Kopf. Und es wurde nachgewiesen es hat keine schädlichen Auswirkungen. Abstände muss man nur bei 500.000W Mittelwellensendern und so was halten. Die es nicht mehr gibt (ok RADAR, FM, etc. gibts auch noch).
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn es outdoor recht weit von möglichem aufenhaltsort weg ist, dann ist die strahlung die einer abbekommen kann gering.. alles aber natürlich auf gefahr dass jmd vorbeikommt und misst..

kp wie nah er dazu ran muss.. kann mir aber nicht vorstellen dass man mit 10-20m entfernung die sendeleistung feststellen kann.
 
HominiLupus schrieb:
2.ein Smartphone darf bis zu 4W senden und das hälst du dir an den Kopf. Und es wurde nachgewiesen es hat keine schädlichen Auswirkungen. Abstände muss man nur bei 500.000W Mittelwellensendern und so was halten. Die es nicht mehr gibt (ok RADAR, FM, etc. gibts auch noch).

Selbst da ist das aber überschaubar, wenn auch nicht so ganz ohne. Ich weiß nicht mehr mit welcher Sendeleistung die Radargeräte gearbeitet haben, aber in meiner Zeit bei der Bundeswehr war ich bei einer Hawk-Staffel. Radar ist nicht gleich Radar. Beim Pulse Radar (das ist das was man als Laie gern als Radarantenne sieht, die die sich dreht) ist nicht so schlimm. Beim HPIR kurz auch Highpower genannt (dt. Dauerstrich-Beleuchtungsradar, orig. HPIR; AN/MPQ-57 High-Powered Illuminator Radar) galt Sicherheitsabstand in Strahlrichtung mindestens 130 Meter wenn die Antenne z. B. bei Verfolgung eines tief fliegenden Ziels flach über den Boden schwenkte. Konnte mich auch einer Übung mal selbst davon überzeugen, als die Antenne runterkam als ich gerade in ca. dem halben Abstand vorbei bin. Da solltr man dann schon schauen daß man zügig weg kommt, man spürt da schon leichtes Kribbeln, und daß es warm wird. Es hieß damals in der Ausbildung daß direkt an der Abstrahlmündung dieses Radargeräts ein Hähnchen in 30 Sekunden zu Asche verbrennt. Als Grill dann also eher ungeeignet.

Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Wenn der Router in Deutschland zugelassen ist, dann darf er so (ohne Modifikatonen die Sendeleistung und Frequenz betreffend) betrieben werden. Nur so ist sichergestellt, daß andere Geräte dadurch nicht gestört werden. Das kann im einfachten Fall nämlich manchmal einfach nur lästig sein (bei meinen Eltern geht das elektrische Garagentor ab und zu mal auf wofür wohl irgendein Gerät in der Nachbarschaft verantwortlich ist, daher wird es jetzt immer stromlos geschaltet), im Extremfall aber auch Leben gefährden (in der Nähe von Krankenhäusern oder Rettungswägen). Auch Herzschrittmacher z. B. könnten je nach Sendeleistung und Frequenz beeinflusst werden. Auch wenn diese Extremfälle nicht sehr wahrscheinlich sind, so ist es doch nicht unmöglich. Die Vorschriften hierzu haben schon einen Sinn.
 
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wenn es outdoor recht weit von möglichem aufenhaltsort weg ist, dann ist die strahlung die einer abbekommen kann gering.. alles aber natürlich auf gefahr dass jmd vorbeikommt und misst..

Wenn ein paar Jugendliche aufm Dorf sich ein Clubhaus bauen und per selbstgebastelter Richtantenne Internet vom nächsten einsamen Bauernhof beziehen sind die 630mW eher kein Problem. Wegen Richtfunk senden die nur in der Linie zum Clubhaus und die wollen ja auch möglichst gerichtetes Signal ohne Verlust.

Beim Freifunk ist das völlig und total anders: da muss es ein Rundstrahler sein weil man ja alle potentiellen Nutzer in der Gegend erreichen will, und auch weil es Freifunk ist, müssen da offensichtlich möglichst viele Leute erreichbar sein, sonst müsste man keinen Freifunk Knoten erstellen. D.h. das ist wahrscheinlich dicht besiedelt und/oder frequentiert. Damit multiplizieren sich die möglicherweise durch ein starkes Signal Gestörten anderen Parteien massiv. Eben Garagentore die aufgehen im einfachsten Fall.

Ein Funkmeßwagen kommt auch niemals einfach so vorbei, denn muss schon jemand bestellen via Störungsmeldung. Wenn der aber kommt, dann mißt der alles aus und findet den Störer vielleicht nicht, aber den der ein 630mW 2.4GHz Signal hat, den findet der garantiert.
 
Wobei neben der reinen Leitung auch die Frequenz eine Rolle spielt, wie schädlich die entsprechende Strahlung ist. Die 500 kW einer 300 kHz bis 3 MHz Mittelwellen Anlage sind da nicht unbedingt mit den 100 mW 2,4 GHz einer WLAN Antenne zu vergleichen.
 
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